Ich verhafte Sie wegen Mordes an Ihrer Frau.
Danach schien alles im Zeitlupentempo zu geschehen. Demiris kam in Untersuchungshaft und bekam erneut die Fingerabdrücke abgenommen; er wurde fotografiert und in eine Zelle gesperrt. Er konnte kaum fassen, daß diese Leute es wagten, ihn so zu behandeln.
«Peter Demonides soll kommen! Sagen Sie ihm, daß ich ihn sofort sprechen will.«
«Herr Demonides ist von seinem Posten abgelöst worden. Gegen ihn wird ermittelt.«
Er hatte also niemanden mehr, der ihm helfen würde. Aber ich komme hier raus, dachte er. Schließlich bin ich Constantin Demiris. Er verlangte den Staatsanwalt Delma zu sprechen.
Delma traf eine Stunde später im Gefängnis ein.»Sie wollten mich sehen?«
«Ja«, sagte Demiris.»Wenn ich Sie richtig verstanden habe, gehen Sie davon aus, daß meine Frau kurz nach fünfzehn Uhr ermordet wurde.«-»Das stimmt.«
«Dann hören Sie mir jetzt zu, bevor Sie sich und die Polizei noch mehr in Verlegenheit bringen: Ich kann beweisen, daß ich gestern um diese Zeit nicht einmal in der Nähe meines Strandhauses gewesen bin.«
«Das können Sie beweisen?«
«Natürlich. Es gibt einen Zeugen.«
Als Spyros Lambrou eintraf, saßen die beiden Männer in Delmas Dienstzimmer im Hauptgericht. Demiris' Miene hellte sich auf, als er seinen Schwager sah.
«Gott sei Dank, daß du da bist, Spyros! Diese Schwachköpfe glauben, ich hätte Melina ermordet. Du weißt, daß ich's nicht gewesen sein kann. Erzähl's ihnen!«
Spyros Lambrou runzelte die Stirn.»Was soll ich ihnen erzählen?«
«Melina ist gestern kurz nach 15 Uhr ermordet worden. Um diese Zeit haben du und ich uns in Akro-Korinth getroffen. Von dort aus hätte ich unmöglich vor 19 Uhr in meinem Strandhaus sein können. Erzähl ihnen von unserem Treffen.«
Sein Schwager starrte ihn an.»Von welchem Treffen?«
Demiris wurde kreidebleich.»Von…von unserem Treffen in deiner Jagdhütte in Akro-Korinth.«
«Das mußt du dir eingebildet haben, Costa. Ich bin gestern nachmittag allein mit dem Auto unterwegs gewesen. Und ich denke nicht daran, deinetwegen zu lügen.«
Constantin Demiris sprang erregt auf.»Das kannst du mir nicht antun!«Er packte Lambrou am Revers seiner Jacke.»Sag ihnen die Wahrheit!«
Spyros Lambrou stieß ihn zurück.»Die Wahrheit ist, daß Melina tot ist — und daß du sie ermordet hast.«
«Lügner!«kreischte Demiris.»Lügner!«Er wollte sich erneut auf Lambrou stürzen und mußte von zwei Kriminalbeamten gebändigt werden.
«Du Schwein! Du weißt, daß ich unschuldig bin!«
«Darüber entscheiden die Richter. Du wirst einen verdammt guten Anwalt brauchen.«
Und Constantin Demiris erkannte, daß ihn nur ein einziger Mensch hätte retten können.
Napoleon Chotas.