«Warum haben Sie sie aus dem Haus gelassen?«fragte Constantin Demiris scharf.
«Ich bitte um Verzeihung, Sir«, antwortete sein englischer Butler.»Sie haben nicht gesagt, daß ihr Wegfahren unerwünscht ist, deshalb…»
Demiris zwang sich dazu, unbekümmert zu wirken.»Schon gut. Sie kommt bestimmt bald zurück.«
«Kann ich noch etwas für Sie tun, Sir?«
«Nein.«
Als der Butler gegangen war, trat Demiris an ein Fenster und starrte in den makellos gepflegten Garten hinaus. Catherine Alexander durfte nicht in Athen gesehen werden. Jemand konnte sie erkennen. Jammerschade, daß ich's mir nicht leisten kann, sie am Leben zu lassen. Aber zuerst kommt meine Rache! Sie bleibt am Leben, bis ich mich gerächt habe. Ich werde mich mit ihr vergnügen. Ich schicke sie irgendwohin, wo niemand sie kennt. London wäre sicher. Dort könnten wir sie im Auge behalten. Sie bekommt eine Stellung in meinem Londoner Büro.
Als Catherine eine Stunde später zurückkam, spürte Constantin Demiris augenblicklich die Wandlung, die in ihr vorgegangen war. Als sei ein dunkler Vorhang aufgezogen worden, war Catherine plötzlich zum Leben erwacht. Sie trug ein attraktives weißes Seidenkostüm mit weißer Bluse, und Demiris staunte, wie vorteilhaft sie sich verändert hatte. Kanoni, dachte er. Sexy.
«Mr. Demiris
«Costa.«
«Ich… ich weiß jetzt, wer ich bin und… und was passiert ist.«
Seine Miene blieb ausdruckslos.
«Tatsächlich? Nehmen Sie Platz, meine Liebe, und erzählen Sie mir davon.«
Catherine war zu aufgeregt, um sitzen zu bleiben. Sie ging mit hektischen Bewegungen auf dem Teppich hin und her, während ein Wortschwall aus ihr hervorbrach.»Mein Mann und seine… seine Geliebte — Noelle — haben versucht, mich zu ermorden. «Sie machte eine Pause und sah besorgt zu ihm hinüber.»Klingt das verrückt? Ich… ich weiß es nicht. Vielleicht ist es verrückt.«
«Erzählen Sie weiter, meine Liebe«, forderte er sie beschwichtigend auf.
«Einige Schwestern aus dem Kloster haben mich gerettet… Mein Mann hat bei Ihnen gearbeitet, nicht wahr?«stieß Catherine hervor.
Demiris zögerte, während er seine Antwort sorgfältig abwog.»Ja.«Wieviel soll ich ihr erzählen?» Er war einer meiner Piloten. Deshalb habe ich mich gewissermaßen für Sie verantwortlich gefühlt. Das ist nur…«
Sie baute sich vor ihm auf.»Dann haben Sie also gewußt, wer ich bin. Warum haben Sie mir das nicht schon heute nachmittag gesagt?«
«Ich fürchtete, Sie könnten einen Schock erleiden«, antwortete Demiris gelassen.»Ich hielt es für besser, Sie diese Entdeckungen selbst machen zu lassen.«
«Wissen Sie, was aus meinem Mann und seiner… der Frau geworden ist? Wo sind die beiden?«
Demiris hielt Catherines Blick stand.»Sie sind hingerichtet worden.«
Er sah, wie sie leichenblaß wurde. Sie stieß einen leisen Schrei aus und sank kraftlos in einen Sessel.
«Ich… Das ist doch…«
«Sie sind zum Tode verurteilt und hingerichtet worden, Catherine.«
«Aber warum?«
Vorsicht! Gefahr!» Weil die beiden versucht haben, Sie zu ermorden.«
Catherine runzelte die Stirn.»Das verstehe ich nicht. Wie können sie hingerichtet worden sein? Ich lebe noch…«
Demiris unterbrach sie.»Catherine, die griechischen Gesetze sind sehr streng. Und Urteile werden hierzulande rasch vollstreckt. Den beiden ist in einer öffentlichen Verhandlung der Prozeß gemacht worden. Mehrere Zeugen haben ausgesagt, daß Ihr Mann und Noelle Page versucht haben, Sie zu ermorden. Darauf hat man sie für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.«
«Unglaublich!«Catherine saß wie vor den Kopf geschlagen da.»Verurteilt und gleich anschließend…»
Constantin Demiris ging zu ihr hinüber und legte ihr eine Hand auf die Schulter.»Sie dürfen nicht ständig über Vergangenes nachgrübeln. Die beiden haben versucht, Ihnen etwas anzutun, und sie haben dafür gebüßt. «Er schlug einen aufmunternden Ton an.»Wir sollten über Ihre Zukunft sprechen, finde ich. Haben Sie schon Pläne?«
Sie hörte nicht, was er sagte. Larry! dachte sie. Dein Gesicht, dein fröhliches Lachen, deine Arme, deine Stimme…
«Catherine
Sie hob den Kopf.»Pardon?«
«Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Zukunft gemacht?«
«Nein, ich…ich weiß noch nicht, was ich tun werde. Ich nehme an, daß ich in Athen bleibe… «
«Nein«, sagte Demiris nachdrücklich,»das wäre keine gute Idee. Hier würden zu viele unangenehme Erinnerungen wachgerufen. Ich schlage vor, daß Sie Griechenland verlassen.«
«Aber wohin sollte ich gehen?«
«Darüber habe ich bereits nachgedacht«, erklärte Demiris ihr.»Ich habe ein Büro in London. Sie haben früher bei einem gewissen William Fraser in Washington gearbeitet. Wissen Sie das noch?«
«William…?«Plötzlich erinnerte sie sich. Diese Zeit hatte zu der glücklichsten ihres Lebens gehört.
«Sie sind seine Assistentin für Verwaltungsaufgaben gewesen, nicht wahr?«
«Ja, ich… «
«In dieser Position könnten Sie in London für mich arbeiten.«
Catherine zögerte.»Ich weiß nicht recht. Ich möchte nicht, daß Sie mich für undankbar halten, aber.. «
«Ich verstehe! Ich weiß, daß alles ein bißchen zu schnell zu gehen scheint«, sagte Demiris mitfühlend.»Sie brauchen Zeit, um über Ihre Zukunft nachdenken zu können. Was halten Sie davon, ungestört in Ihrer Suite zu Abend zu essen und unser Gespräch morgen fortzusetzen?«
Der Vorschlag, sie solle allein in ihrer Suite essen, war ein brillanter Einfall in letzter Sekunde. Catherine durfte unter keinen Umständen seiner Frau hier im Haus über den Weg laufen.
«Sie sind sehr rücksichtsvoll«, sagte Catherine.»Und so großzügig. Die Kleider… «
Er tätschelte ihre Hand und hielt sie eine Zehntelsekunde länger als unbedingt nötig in seiner.»Es war mir ein Vergnügen, meine Liebe.«
Catherine saß in ihrer Suite und beobachtete das farbenprächtige Schauspiel der über dem blauen Ägäischen Meer untergehenden Sonne. Es hat keinen Zweck, die Vergangenheit noch mal durchleben zu wollen. Ich muß fetzt an die Zukunft denken. Ich sollte Gott für Constantin Demiris danken. Er war ihr Rettungsanker. Ohne ihn hätte sie nicht gewußt, wohin sie sich wenden sollte. Und er hatte ihr einen Job in London angeboten. Ob ich das Angebot annehmen soll! Sie schrak hoch, als jemand an die Tür klopfte.»Ihr Abendessen, Miss.«
Noch lange nachdem Catherine gegangen war, saß Constantin Demiris in der Bibliothek und dachte über ihr Gespräch nach. Noelle. Ein einziges Mal in seinem Leben hatte Demiris sich gestattet, die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren. Er hatte sich in Noelle Page verliebt, und sie war seine Geliebte geworden. Eine Frau wie sie hatte er noch nie getroffen. Sie verstand etwas von Kunst, von Musik, aber auch von geschäftlichen Dingen und wurde ihm bald unentbehrlich.
Nichts an Noelle überraschte ihn, und alles an ihr überraschte ihn. Demiris war von ihr besessen. Sie war die schönste, die sinnlichste Frau, die er je gekannt hatte. Noelle hatte auf ihre Filmkarriere verzichtet, um an seiner Seite leben zu können. In Demiris hatte sie bis dahin unbekannte Gefühle geweckt. Sie war seine Freundin, seine Geliebte, seine Vertraute. Er hatte Noelle rückhaltlos vertraut — und sie hatte ihn mit Larry Douglas betrogen. Und diesen Fehler hatte Noelle mit dem Leben bezahlt.
Constantin Demiris hatte durchgesetzt, daß er die Hingerichtete auf dem Friedhof seiner Privatinsel Psara im Ägäischen Meer bestatten lassen durfte. Diese schöne, sensible Geste war allgemein bewundert worden. Tatsächlich hatte sich Demiris um die Bestattung nur bemüht, um das exquisite Vergnügen haben zu können, auf dem Grab der Schlampe herumzutrampeln. Auf dem Nachttisch in seinem Schlafzimmer stand ein gerahmtes Photo, das die lächelnd zu ihm aufblickende Noelle in ihrer ganzen Schönheit zeigte — für immer wie eingefroren lächelnd.
Noch jetzt — über ein Jahr später — war Demiris außerstande, nicht an sie zu denken. Sie glich einer offenen Wunde in seiner Seite, die kein Arzt jemals würde heilen können.
Warum, Noelle, warum? Ich habe dir alles gegeben. Ich habe dich geliebt, du Hure. Ich habe dich geliebt. Ich liebe dich.
Auch Larry Douglas ging ihm nicht aus dem Sinn. Auch er hatte seinen Verrat mit dem Leben gebüßt. Aber das genügte Demiris nicht. Er wollte auf andere, auf endgültige Weise Rache nehmen. Er würde sich mit Douglas' Frau vergnügen, wie Douglas sich mit Noelle vergnügt hatte. Danach werde ich Catherine ihrem Mann ins Totenreich nachfolgen lassen.
«Costa… «
Die Stimme seiner Frau. Melina kam in die Bibliothek.
Mit Melina Lambrou hatte Demiris eine attraktive Frau aus einer einheimischen Familie alten Adels geheiratet. Melina war groß, bewegte sich mit königlicher Anmut und strahlte angeborene Würde aus.
«Costa, wer ist die Frau, die ich in der Eingangshalle gesehen habe?«Ihre Stimme klang scharf.
Die Frage kam unerwartet.»Was? Oh… Sie ist die Freundin eines Geschäftsfreundes«, behauptete Demiris.»Sie soll in London für mich arbeiten.«
«Ich habe sie nur flüchtig gesehen. Aber sie erinnert mich an jemanden.«
«Tatsächlich?«
«Ja. «Melina zögerte kurz.»Sie erinnert mich an die Frau des amerikanischen Piloten, der früher für dich gearbeitet hat. Aber das ist unmöglich. Die beiden haben sie ja ermordet.«
«Richtig«, stimmte Constantin Demiris zu.»Die beiden haben sie ermordet.«
Er starrte Melina nach, als sie den Raum verließ. Er würde sich vorsehen müssen. Melina war nicht dumm. Ich hätte sie nie heiraten sollen. Das war ein großer Fehler…
Vor einem Jahrzehnt hatte die Hochzeit zwischen Melina Lambrou und Constantin Demiris in Geschäfts- und Gesellschaftskreisen zwischen Athen, der Riviera und Newport, R. L, hohe Wellen geschlagen. Die eigentliche Sensation aber war die Tatsache gewesen, daß die Braut noch vier Wochen vorher die Verlobte eines anderen gewesen war.
Als Kind hatte Melina Lambrou ihre Familie durch ihre Eigenwilligkeit oft zur Verzweiflung gebracht. Mit zehn Jahren wollte sie Seemann werden. Der Chauffeur der Familie entdeckte sie im Hafen, wo sie an Bord eines Schiffes zu gelangen versuchte, und brachte sie in Schimpf und Schande heim. Mit zwölf Jahren versuchte sie, mit einem Wanderzirkus durchzubrennen. Mit siebzehn hatte Melina sich in ihr Schicksal ergeben: Sie war schön, unermeßlich reich und die Tochter von Michael Lambrou. Die Regenbogenpresse schrieb gern über die Märchengestalt Melina, die mit Prinzen und Prinzessinnen gespielt hatte und trotzdem völlig unverdorben geblieben war. Sie und ihr acht Jahre älterer einziger Bruder Spyros hingen sehr aneinander. Nachdem ihre Eltern kurz nach Melinas dreizehntem Geburtstag bei einem Schiffsunglück umgekommen waren, vertrat Spyros die Vaterstelle bei seiner jüngeren Schwester.
Spyros gab sich sehr beschützend — zu beschützend, wie Melina meinte. Etwa ab ihrem achtzehnten Geburtstag begutachtete er Melinas Verehrer noch mißtrauischer. Er zog Erkundigungen über alle ein, die um ihre Hand anhielten, aber keiner der Ehekandidaten war ihm gut genug.
«Du mußt vorsichtig sein«, warnte er Melina unablässig.»Für jeden Mitgiftjäger der Welt bist du ein lohnendes Objekt. Du bist jung und reich und schön — und du trägst einen berühmten Namen.«
«Bravo, mein lieber Bruder! Das wird mir ein großer Trost sein, wenn ich mit achtzig als alte Jungfer sterbe.«
«Keine Angst, Melina, der richtige Mann stellt sich eines Tages von selbst ein.«
Er hieß Graf Vasilis Manos, war ein reicher Geschäftsmann, Mitte Vierzig und stammte aus einer alten, sehr angesehenen einheimischen Familie. Der Graf hatte sich Hals über Kopf in die schöne junge Melina verliebt. Bereits wenige Wochen nach dem Kennenlernen machte er ihr einen Heiratsantrag.
«Der ideale Mann für dich!«meinte Spyros zufrieden.»Manos steht mit beiden Füßen fest auf dem Boden — und er ist verrückt nach dir.«
Melina war erheblich weniger begeistert.»Er ist so langweilig, Spyros. Wenn wir zusammen sind, redet er bloß vom Geschäft. Ich wollte, er wäre etwas… etwas romantischer.«
«Zu einer guten Ehe gehört mehr als nur Romantik«, sagte ihr Bruder nachdrücklich.»Du brauchst einen soliden, verläßlichen Ehemann, der dich auf Händen trägt.«
Zuletzt ließ Melina sich dazu überreden, Graf Manos' Antrag anzunehmen.
Der Graf war begeistert.»Du hast mich zum glücklichsten Mann der Welt gemacht!«behauptete er.»Ich habe gerade eine neue Firma gegründet. Ich werde sie Melina International nennen.«
Melina wäre ein Dutzend Rosen lieber gewesen.
Der Hochzeitstermin wurde festgelegt, über 1000 Einladungen wurden verschickt, und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren.
Dann trat Constantin Demiris in Melina Lambrous Leben.
Die beiden lernten sich auf einer der vielen Verlobungspartys kennen, die für die Jungverlobten gegeben wurden.
Die Gastgeberin machte sie miteinander bekannt.»Constantin Demiris… Melina Lambrou.«
Demiris starrte sie aus schwarzen Augen durchdringend an.»Wie lange dürfen Sie noch bleiben?«
«Wie bitte?«
«Sie sind doch gewiß vom Himmel auf die Erde entsandt worden, um uns Sterbliche zu lehren, was Schönheit ist.«
Melina lachte.»Sie wissen zu schmeicheln, Mr. Demiris.«
Er schüttelte den Kopf.»Sie sind über Schmeichelei erhaben. Ich wüßte keine Worte, die Ihnen gerecht würden.«
Dann kam Graf Manos auf die beiden zu und unterbrach das Gespräch.
An diesem Abend dachte Melina Lambrou vor dem Einschlafen an Demiris. Sie hatte natürlich schon von ihm gehört. Er war ein steinreicher Witwer, der in dem Ruf stand, ein rücksichtsloser Geschäftemacher und zwanghafter Schürzenjäger zu sein. Ich bin froh, daß ich nichts mit ihm zu schaffen habe!
Die Götter lachten.
Am Morgen nach der Party kam Melinas Butler ins Frühstückszimmer.»Miss Lambrou, für Sie ist ein Päckchen abgegeben worden. Herr Demiris' Chauffeur hat es gebracht.«
«Bringen Sie es mir bitte.«
Constantin Demiris bildet sich also ein, mich mit seinem Reichtum beeindrucken zu können. Nun, da steht ihm eine Enttäuschung bevor! Was er auch geschickt hat — einkostbares Schmuckstück oder eine unbezahlbare Antiquität —, er bekommt es sofort wieder zurück.
Das Geschenk war klein, rechteckig und geschmackvoll verpackt. Melina öffnete es neugierig. Auf der beigelegten Visitenkarte stand lediglich: Ich dachte, dies würde Ihnen gefallen. Constantin.
Es handelte sich um ein kostbar in Leder gebundenes Exemplar von Toda Raba ihres Lieblingsschriftstellers Nikolas Kasantzakis. Woher hatte er das gewußt?
Sie bedankte sich mit einigen höflichen Zeilen und dachte: Das war's dann.
Am nächsten Morgen wurde ein weiteres Päckchen abgegeben. Es enthielt eine Schallplatte mit Werken ihres Lieblingskomponisten Delius. Auf der Visitenkarte stand: Vielleicht ist das die richtige Musik, um Toda Raba zu lesen! Constantin.
Von diesem Tag an wurde jeden Morgen ein Geschenk für Melina abgegeben. Blumen, Parfüms, Schallplatten und Bücher, die sie liebte. Constantin Demiris hatte sich die Mühe gemacht, ihre Vorlieben herauszubekommen, und Melina fühlte sich durch seine
Aufmerksamkeit unwillkürlich geschmeichelt.
Als Melina anrief, um sich bei Demiris zu bedanken, antwortete er:»Nichts, was ich Ihnen schenken könnte, wäre Ihnen jemals angemessen.«
Zu wie vielen Frauen hat er das schon gesagt?
«Essen Sie mit mir zu Mittag, Melina?«
Sie wollte bereits ablehnen, aber dann dachte sie: Warum soll ich nicht annehmen! Er ist sehr aufmerksam gewesen.
«Gut, meinetwegen.«
Als sie Graf Manos erzählte, daß sie mit Constantin Demiris zum Essen gehen würde, erhob dieser Einspruch.
«Wozu, meine Liebe? Mit diesem schrecklichen Mann hast du nichts gemein. Weshalb willst du dich mit ihm treffen?«
«Vasilis, er hat mir jeden Tag kleine Aufmerksamkeiten geschickt. Ich werde ihm erklären, daß das aufhören muß.«
Noch während Melina das sagte, dachte sie: Das hätte ich auch telefonisch erledigen können.
Constantin Demiris hatte einen Tisch in dem beliebten Restaurant Flocas in der Panepistimioustraße reservieren lassen und wartete dort auf Melina.
Er stand auf, als sie hereinkam.»Wie schön, daß Sie gekommen sind. Ich hatte solche Angst, daß Sie sich die Sache anders überlegen würden.«
«Ich halte immer Wort.«
Demiris sah ihr in die Augen» Und ich halte meines«, erklärte er ihr ernsthaft.»Ich werde Sie heiraten.«
Melina schüttelte halb belustigt, halb verärgert den Kopf.»Herr Demiris, ich bin mit einem anderen Mann verlobt.«
«Manos? Er ist nicht der richtige Mann für Sie.«
«Ach, tatsächlich? Und warum nicht?«
«Ich habe ein paar Erkundigungen über ihn eingezogen. In seiner Familie gab es Fälle von erblichem Schwachsinn, er ist ein Bluter, er steht in Belgien wegen einer Sexualstraftat im Fahndungsregister, und er spielt miserabel Tennis.«
Melina mußte unwillkürlich lachen.»Und Sie?«
«Ich spiele nicht Tennis.«
«Aha! Und deshalb soll ich Sie heiraten?«»Nein. Sie werden mich heiraten, weil ich Sie zur glücklichsten Frau auf Erden machen werde.«
«Herr Demiris… «
Er bedeckte ihre Hand mit seiner.»Costa.«
Melina entzog ihm ihre Hand.»Herr Demiris, ich bin heute hergekommen, um Ihnen zu sagen, daß Sie mir keine Geschenke mehr schicken sollen. Ich habe nicht die Absicht, Sie wiederzusehen.«
Er betrachtete sie sekundenlang.»Sie sind bestimmt keine grausame Frau.«
«Das hoffe ich nicht.«
Demiris lächelte.»Gut! Dann wollen Sie mir sicher nicht das Herz brechen.«
«Ich bezweifle, daß Ihr Herz so leicht bricht. Sie verfügen da über eine beachtliche Reputation.«
«Ah, die stammt aus einer Zeit, bevor ich Sie gekannt habe. Ich habe schon lange von Ihnen geträumt.«
Melina lachte.
«Doch, das ist mein Ernst. Als sehr junger Mann habe ich Zeitungsmeldungen über die Familie Lambrou verschlungen. Sie ist sehr reich gewesen — und wir sehr arm. Wir haben von der Hand in den Mund gelebt. Mein Vater war Hafenarbeiter in Piräus. Ich habe vierzehn Geschwister, und wir haben uns alles, was wir haben wollten, hart erkämpfen müssen.«
Melina war unwillkürlich gerührt.»Aber jetzt sind Sie reich.«
«Ja. Nicht so reich, wie ich noch sein werde.«
«Was hat Sie reich gemacht?«
«Hunger. Ich bin immer hungrig gewesen. Ich bin's noch immer.«
Sie las in seinem Blick, daß er die Wahrheit sagte.»Wie sind Sie…Wie haben Sie den Durchbruch geschafft?«
«Interessiert Sie das wirklich?«
«Ja, das interessiert mich wirklich«, bestätigte Melina.
«Als Siebzehnjähriger habe ich begonnen, bei einer kleinen Ölgesellschaft im Nahen Osten zu arbeiten. Eines Abends bin ich mit einem bei einer großen Ölgesellschaft beschäftigten älteren Geologen zum Essen gegangen. Ich habe Steak bestellt, und er wollte nur eine Suppe. Als ich ihn gefragt habe, warum er kein Steak bestelle, hat er mir erklärt, er könne es nicht essen, weil er eigentlich ein Gebiß brauche, das er sich aber nicht leisten könne. Ich habe ihm fünfzig Dollar geschenkt, damit er sich ein Gebiß machen lassen konnte.
Vier Wochen später hat er mich spät nachts angerufen, um mir mitzuteilen, daß er gerade auf ein neues Ölvorkommen gestoßen sei. Seinem Arbeitgeber hatte er seine Entdeckung noch nicht gemeldet. Am nächsten Morgen habe ich jeden Cent zusammengekratzt, den ich mir borgen konnte, und bis zum Abend Optionen auf große Flächen in diesem Gebiet gekauft. Es hat sich dann als eine der größten Erdöllagerstätten der Welt erwiesen.«
Melina hing fasziniert an seinen Lippen.
«Damit hat alles angefangen. Für den Transport meines Öls habe ich Tanker gebraucht, deshalb habe ich mir eine Flotte zugelegt. Wenig später eine Ölraffinerie. Danach eine Fluggesellschaft. «Er zuckte mit den Schultern.»Und so ist es weitergegangen.«
Erst lange nach ihrer Hochzeit sollte Melina herausbekommen, daß die Geschichte mit dem Steak ein Märchen war.
Melina Lambrou hatte nicht die Absicht gehabt, Constantin Demiris wiederzusehen. Durch sorgfältig arrangierte» Zufälle «verstand er es jedoch, ihr wieder und wieder auf Partys, im Theater oder auf Wohltätigkeitsveranstaltungen zu begegnen. Und sie spürte jedesmal seine überwältigende Anziehungskraft. Neben ihm wirkte Vasilis Manos langweilig — so ungern sie sich das auch eingestand.
Melina Lambrou liebte flämische Maler, und als Breughels Jäger im Schnee versteigert wurde, schickte Demiris ihr das Bild als Geschenk, bevor sie es selbst erwerben konnte.
Sie fand es beeindruckend, wie gut er ihre Vorlieben kannte.»Ein so teures Geschenk kann ich von Ihnen nicht annehmen!«protestierte sie.
«Ah, das ist kein Geschenk. Sie müssen dafür bezahlen. Gehen Sie heute abend mit mir essen.«
Und sie nahm seine Einladung schließlich an. Dieser Mann war unwiderstehlich.
Eine Woche später löste Melina ihre Verlobung mit Graf Manos.
Ihr Bruder war wie vor den Kopf geschlagen, als sie ihm von der aufgelösten Verlobung berichtete.
«Um Himmels willen, warum?«fragte Spyros. »Warum?«
«Weil ich Constantin Demiris heiraten werde.«
Er war entsetzt.»Bist du übergeschnappt? Demiris kannst du nicht heiraten. Der Kerl ist ein Ungeheuer! Mit ihm wirst du nur unglücklich. Er… «
«Nein, du täuschst dich in ihm, Spyros. Er ist wunderbar. Und wir lieben uns. Wir haben…«
«Du bist verliebt!«knurrte Spyros.»Ich weiß nicht, worauf er es abgesehen hat, aber mit Liebe hat das nichts zu tun. Kennst du seinen Ruf als Weiberheld? Er ist… «
«Alles Dinge, die längst vergangen sind, Spyros. Ich werde ihn heiraten.«
Und es gelang ihm nicht, seiner Schwester diese Ehe auszureden.
Einen Monat später wurden Melina Lambrou und Constantin Demiris getraut.
Anfangs schienen sie eine perfekte Ehe zu führen. Constantin war amüsant und aufmerksam. Er war ein aufregender und leidenschaftlicher Liebhaber, und er überraschte Melina ständig mit großzügigen Geschenken und luxuriösen Fernreisen.
In der ersten Nacht ihrer Flitterwochen sagte er:»Meine erste Frau konnte keine Kinder bekommen. Jetzt werden wir viele Söhne haben.«
«Keine Töchter?«neckte Melina ihn.
«Wenn du es wünschst. Aber zuerst einen Sohn.«
Constantin war außer sich vor Freude, als Melina ihm eines Tages mitteilte, daß sie schwanger sei.
«Er wird mein Imperium erben!«rief er glücklich aus.
Im dritten Monat hatte Melina eine Fehlgeburt. Constantin Demiris befand sich damals auf einer Auslandsreise. Als er zurückkam und hörte, was geschehen war, reagierte er wie ein Wahnsinniger.»Was hast du gemacht?«brüllte er.»Wie hat das passieren können?«
«Costa, ich…«
«Du hast nicht aufgepaßt!«
«Nein, ich schwöre dir, daß ich… «
Er holte tief Luft.»Gut, was passiert ist, ist passiert. Wir werden einen anderen Sohn haben.«
«Ich… ich kann nicht. «Sie wich seinem Blick aus.
«Was soll das heißen?«
«Sie haben mich operieren müssen. Ich kann kein Kind mehr bekommen.«
Er stand wie versteinert vor ihr; dann wandte er sich ab und stakste wortlos hinaus.
Von diesem Augenblick an war Melinas Eheleben die Hölle auf Erden. Constantin Demiris verhielt sich, als habe sie seinen Sohn absichtlich umgebracht. Er ignorierte Melina und begann mit anderen Frauen auszugehen.
Das hätte Melina vielleicht noch ertragen, aber was ihre Demütigung um so schmerzvoller machte, war das Vergnügen, das er darin fand, seine Affären in aller Öffentlichkeit zu haben: ungenierte Liebschaften mit Filmstars, Opernsängerinnen und den Frauen einiger seiner Freunde; er nahm seine Geliebten mit nach Psara, seiner Privatinsel bei Chios, lud sie zu Kreuzfahrten auf seine Jacht ein und erschien mit ihnen auf Gesellschaften. Die Regenbogenpresse berichtete freudig über Constantin Demiris' romantische Abenteuer.
Sie waren zu einer Dinnerparty im Hause eines prominenten Bankiers eingeladen.
«Melina und Sie müssen kommen«, hatte der Bankier gesagt.»Ich habe einen neuen Koch, der die chinesische Küche perfekt beherrscht.«
Die Gästeliste enthielt zahlreiche große Namen. Am Tisch war eine faszinierende Kollektion von Künstlern, Politikern und Industriellen versammelt. Das Essen war wirklich ausgezeichnet. Der Koch servierte Haifischflossensuppe, fritierte Hummerkrabbenbällchen, Lammfleisch mit Frühlingszwiebeln, Pekingente, süßsaure Schweinerippchen, Kantonnudeln und ein Dutzend weitere Gerichte. Melina saß am Kopfende des Tisches neben dem Gastgeber; der Platz ihres Mannes war am unteren Ende neben der Gastgeberin. Rechts neben ihm saß eine hübsche junge Filmschauspielerin. Demiris konzentrierte sich ausschließlich auf sie und ignorierte alle übrigen Anwesenden. Melina bekam Bruchstücke ihrer Unterhaltung mit.
«… zu einer Kreuzfahrt auf meiner Jacht ein, sobald Ihre Dreharbeiten beendet sind. Das wird ein herrlicher Urlaub für Sie! Wir fahren die dalmatinische Küste entlang…«
Melina versuchte wegzuhören, aber es war unmöglich. Demiris schien absichtlich laut zu sprechen.»Sie waren noch nie auf Psara, nicht wahr? Eine hübsche kleine Insel — und ganz einsam. Es wird Ihnen dort gefallen. «Melina hätte sich am liebsten unter dem Tisch verkrochen. Aber das Schlimmste kam erst noch.
Nachdem sie die süßsauren Schweinerippchen genossen hatten, verteilten die Diener Fingerschalen.
«Heute brauchen Sie keine«, sagte Demiris, als der jungen Schauspielerin eine Fingerschale hingestellt wurde. Dann hob er lächelnd ihre Hände an seine Lippen und leckte ihr einen Finger nach dem anderen ab. Die übrigen Gäste sahen peinlich berührt weg.
Melina stand hastig auf und wandte sich an den Gastgeber.»Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich… ich habe Kopfschmerzen.«
Die Gäste beobachteten, wie sie aus dem Saal flüchtete.
Demiris kam weder in dieser noch in der folgenden Nacht nach Hause.
Spyros erbleichte vor Wut, als er von dieser Kränkung hörte.»Ein Wort von dir genügt«, polterte er,»und ich bring' den Hundesohn um!«
«Er kann nichts dafür«, verteidigte Melina ihren Mann.»Das ist eben seine Natur.«
«Seine Natur? Der Kerl ist ein Vieh! Er gehört hinter Gitter. Warum läßt du dich nicht von ihm scheiden?«
Diese Frage hatte Melina Demiris sich in der Stille langer, einsamer Nächte schon oft gestellt. Und die Antwort war stets dieselbe:»Weil ich ihn liebe.«
Um halb sechs in der Früh wurde Catherine von einer Zofe geweckt.»Guten Morgen, Miss… «
Catherine schlug die Augen auf und sah sich verwirrt um. Statt in ihrer winzigen Klosterzelle befand sie sich in einem luxuriösen
Schlafzimmer in… Dann kamen die Erinnerungen plötzlich zurück. Die Fahrt nach Athen… Sie sind Catherine Douglas… Die beiden sind hingerichtet worden…
«Miss… «
«Ja?«
«Mr. Demiris läßt fragen, ob Sie ihm die Freude machen würden, mit ihm auf der Terrasse zu frühstücken.«
Catherine starrte das Mädchen verschlafen an. Sie war so durcheinander gewesen, daß sie erst gegen vier Uhr hatte einschlafen können.
«Danke. Sagen Sie Mr. Demiris, daß ich gleich komme.«
Eine Viertelstunde später führte der Butler Catherine auf eine riesige Terrasse mit Meeresblick. Die niedrige Steinbalustrade erhob sich etwa fünf Meter über dem parkähnlichen Garten der Villa. Constantin Demiris erwartete sie am gedeckten Tisch. Er begutachtete Catherine, als sie auf ihn zukam. Sie hatte etwas aufregend Frisches an sich. Er würde sie erobern, besitzen, zu seinem Eigentum machen. Er stellte sich vor, wie sie nackt in seinem Bett lag und ihm half, Noelle und Larry nochmals zu bestrafen. Dann stand er auf.
«Guten Morgen. Verzeihen Sie, daß ich Sie so früh habe wecken lassen, aber ich muß in ein paar Minuten ins Büro fahren und wollte vorher noch ein paar Worte mit Ihnen reden können.«
«Ja, natürlich«, sagte Catherine.
Sie setzte sich ihm gegenüber an den großen Marmortisch. Die eben aufgehende Sonne ließ das Meer wie mit Juwelen übersät glitzern.
«Was möchten Sie essen?«
Sie schüttelte den Kopf.»Danke, nichts, ich bin nicht hungrig.«
«Aber eine Tasse Kaffee?«
«Ja, bitte.«
Der Butler servierte ihr dampfenden Kaffee in einer Daliktasse.
«Nun, Catherine«, begann Demiris,»haben Sie über unser gestriges Gespräch nachgedacht?«
Catherine hatte die ganze Nacht lang an nichts anderes gedacht. In Athen hielt sie nichts mehr, und sie hätte nicht gewußt, wohin sie sich wenden sollte. Ins Kloster gehe ich nicht zurück, hatte sie sich geschworen. Das Angebot, in London für Constantin Demiris zu arbeiten, klang verlockend. Es klingt sogar aufregend. Es könnte der Beginn eines neuen Lebens sein.
«Ja«, sagte Catherine,»das habe ich.«
«Und?«
«Ich… ich möchte es versuchen, glaube ich.«
Constantin Demiris gelang es, seine Erleichterung zu verbergen.»Das freut mich. Kennen Sie London?«
«Nein. Oder ich… kann mich nicht daran erinnern.«Warum weiß ich das nicht bestimmt? hatte noch immer so viele gräßliche Erinnerungslücken. Wie viele solcher Überraschungen stehen mir wohl noch bevor?
«London gehört zu den wenigen noch zivilisierten Städten dieser Welt. Sie werden es bestimmt liebgewinnen.«
Catherine zögerte.»Mr. Demiris, warum geben Sie sich soviel Mühe mit mir?«
«Vielleicht fühle ich mich in gewisser Weise für Sie verantwortlich. «Er machte eine Pause.»Ich habe Ihren Mann damals Noelle Page vorgestellt.«
«Ah«, sagte Catherine langsam. Noelle Page. Allein dieser Name ließ sie frösteln. Die beiden waren füreinander gestorben. Larry muß sie sehr geliebt haben.
Catherine zwang sich dazu, die eine Frage zu stellen, die sie die ganze Nacht gequält hatte.»Wie… wie sind sie hingerichtet worden?«
Demiris antwortete nicht gleich.»Durch Erschießen«, sagte er dann.
«Oh. «Sie glaubte am eigenen Leib zu spüren, wie die Kugeln Larrys Körper durchschlugen, wie sie den Mann zerfetzten, den sie einst so sehr geliebt hatte. Sie bedauerte, diese Frage gestellt zu haben.
«Ich möchte Ihnen einen guten Rat geben. Denken Sie nicht mehr an die Vergangenheit. Die Erinnerung kann nur schmerzen. Sie müssen das alles hinter sich lassen.«
«Ja, Sie haben recht«, stimmte Catherine zögernd zu.»Ich werde es versuchen.«
«Gut. Eines meiner Flugzeuge fliegt heute morgen zufällig nach London, Catherine. Könnten Sie in eineinhalb Stunden reisefertig sein?«
Catherine dachte an ihre vielen Reisen mit Larry — an die aufregenden Vorbereitungen, das Packen, die Vorfreude.
Diesmal würde sie unbegleitet reisen, wenig packen müssen und kaum Vorbereitungen nötig haben.»Ja, bis dahin kann ich fertig sein.«
«Ausgezeichnet. Übrigens, noch etwas«, fuhr Demiris scheinbar beiläufig fort.»Nachdem Sie jetzt Ihr Gedächtnis wiedergefunden haben…Gibt es vielleicht jemanden, mit dem Sie sich in Verbindung setzen möchten — jemanden aus Ihrer Vergangenheit, dem Sie gern mitteilen möchten, daß mit Ihnen alles in Ordnung ist?«
Catherine fiel sofort der Name Bill Fraser ein. Bill war der einzige, an den sie sich aus ihrer Vergangenheit erinnerte. Aber sie wußte, daß sie noch nicht stark genug war für ein Wiedersehen mit ihm. Sobald ich mich eingewöhnt habe. Sobald ich wieder arbeite, werde ich mich bei ihm melden.
Constantin Demiris beobachtete sie, wartete auf ihre Antwort.
«Nein«, sagte Catherine schließlich.»Es gibt niemanden.«
Sie konnte nicht ahnen, daß sie William Fraser damit gerade das Leben gerettet hatte.
«Hier, ich habe Ihnen einen Reisepaß auf Ihren Namen ausstellen lassen. «Demiris gab ihr einen Umschlag.»Das Geld ist ein Gehaltsvorschuß. Wegen einer Wohnung in London brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Der Firma gehören dort mehrere Apartments. Sie können eins davon beziehen.«
Catherine war überwältigt.»Sie sind zu großzügig!«
Er griff nach ihrer Hand.»Sie werden sehen, daß ich…«Demiris brachte den Satz nicht so zu Ende, wie er es vorgehabt hatte. Du mußt vorsichtig mit ihr umgehen. Nichts überstürzen. Du darfst sie nicht verschrecken. «… daß ich ein sehr guter Freund sein kann.«-»Sie sind ein sehr guter Freund.«
Demiris lächelte. Abwarten!
Zwei Stunden später half Constantin Demiris Catherine beim Einsteigen in den Fond des Rolls-Royce, der sie zum Flughafen bringen würde.»Genießen Sie London«, sagte er zum Abschied.»Ich lasse gelegentlich von mir hören.«
Fünf Minuten nach der Abfahrt des Wagens telefonierte Demiris mit London.»Sie ist unterwegs.«