Ein kleiner Vorfall ereignete sich bei der Befragung von Rennbahnpersonal, Pferdebesitzern, Trainern und Jockeys.
Als Jim Sanburne Addies leichten, kleinen Rennsattel zu Deputy Cooper brachte, streckte Mickey Townsend die Hand danach aus, worauf Arthur Tetrick ihm mit dem Unterarm einen Schlag auf die Brust versetzte.
Sie hieben aufeinander ein, bis sie von den Männern im Führring schnell getrennt wurden.
»Er wollte die Fingerabdrücke verwischen«, behauptete Arthur.
»Nein, wollte ich nicht!« schrie Mickey auf der anderen Seite des Führrings.
Als sie sich beruhigt hatten, nahm Cynthia ihre Befragung wieder auf. Harry und Miranda halfen ihr, indem sie die Leute baten, sich in einer Reihe aufzustellen, und rasch eine Liste derjenigen anfertigten, die sich im Bereich des Führrings aufgehalten hatten.
Fair übergab Bazooka an einen Stallburschen, nachdem er das Tier gründlich auf Verletzungen untersucht hatte. Vorsichtshalber nahm er eine Blutprobe, um zu sehen, ob Bazooka gedopt worden war. Ein Amphetamin, das einem so hochkarätigen Pferd wie Bazooka verabreicht wurde, konnte ein Mordinstrument sein. Fair besprach sich mit einer namhaften örtlichen Tierärztin, Dr. Mary Holloway, einer Bekannten. Sie nahm das Röhrchen, sprang in ihren Transporter und fuhr zum Labor.
Fair kam in den Führring und trat zu Coop. »Was kann ich tun?«
»Haben Sie Gummihandschuhe?«
»Ja, hier.« Er zog die durchsichtigen Handschuhe aus der Brusttasche.
»Sehen Sie sich den Sattel genau an, ja? Aber seien Sie vorsichtig - denken Sie daran, er muß auf Fingerabdrücke untersucht werden. Jim Sanburne, Chark und Addie dürften Abdrücke auf dem Sattel hinterlassen haben. Wir suchen nach - Sie wissen schon.«
»Ich werde aufpassen.« Fair nahm den Sattel hoch, hob das kleine Leder an. Es war gürtelähnlich mit Schnallen und auf beiden Seiten intakt. Dann untersuchte er den Gurt, der entzweigerissen war. »So haben sie's gemacht.« Auf der Unterseite des Gurtes konnte er den Rasiermesserschnitt sehen, der über die ganze Breite verlief. Da an der Oberseite des Gurts kein Schnitt war, hatte man ihn straff ziehen können, ohne zu merken, daß er auf der Unterseite aufgeschlitzt war.
»Müßte man viel von Pferden oder Rennen verstehen, um das zu tun?« fragte Cooper.
»Es wäre hilfreich. Aber mit ein bißchen Anleitung könnte das jeder.«
Coop preßte verdrossen die Lippen zusammen. »Der nächste.«
Ein schmächtiger junger Mann trat vor. »Randy Groah. Ich reite für Michael Stirling hier in Camden.«
»Wo sind Sie vor dem letzten Rennen gewesen?«
Während Cynthia Fragen stellte, schrieb Harry von allen Personen die Daten auf, Name, Adresse, Telefonnummer.
Tucker, die ihr Halsband mühelos abgestreift hatte, folgte Terminator. Sie untersuchten den Umkleideraum, die Verpflegungszelte und die Stallungen auf dem Gelände. Sie förderten nichts zutage außer Doughnut-Krümeln, die sie fraßen, überzeugt, daß die Speisen nichts mit dem Fall zu tun hatten.
Ein langer, leiser Pfiff ließ den Jack Russell innehalten.»Das ist meine Mom.«
»Ich begleite dich.« Tucker trabte neben ihrem munteren neuen Freund her.
»Terminator, wir gehen.« ZeeZee klatschte in die Hände.
»Ich komm noch ein Stück mit.« Tucker lief neben Terminator her.
Sie kamen zu den Stallungen, vor denen ZeeZees Explorer parkte.
»Komm, Term.« Sie hob den kleinen Kerl hoch und setzte ihn auf den Beifahrersitz.
»Viel Glück«, rief der Jack Russell.
»Gleichfalls.« Tucker sprang wieder zum Führring, währendZeeZee sich entfernte.
Dreieinhalb Stunden später waren Harry, Miranda, Fair und Cynthia Cooper mit der Befragung der Jockeys und Bahnrichter fertig. Die Sanburnes fuhren ins Krankenhaus, sobald Cynthia sie entließ. Mim hatte Coop von dem Christophorus-Medaillon erzählt, und Miranda hatte es bestätigt.
Coop ging zum Umkleidezelt der Jockeys, um Addies Tasche mit ihrer Ausrüstung zu untersuchen. Sie zog den Reißverschluß auf. »Ich werde ihn aufschlitzen und vierteilen, diesen Drecksack!«
Auf Addies Kleidern lag eine Karodame.