53

Mrs. Murphy wartete gelassen auf einem Heuballen. Pewter blieb drinnen bei Harry. Mrs. Murphy gefiel es ganz gut, noch eine Katze im Haus zu haben. Tucker hatte auch nichts dagegen.

Dieses Wochenende war soviel los gewesen, jetzt mußte sie allein sein, um ihre Gedanken zu sammeln. Sie hörte das Quieken aus dem Innern des Heuballens. Als eine ahnungslose Maus herausschoß, packte Mrs. Murphy sie mit einem pfeilschnellen Schlag.

»Dich hätten wir!«

Die Maus hielt unter der Katzenpfote still.»Mach 's!. Ich will nicht leiden.«

Mrs. Murphy hob ihre Pfote vorsichtig an einer Seite an, um die dunklen Knopfaugen zu sehen. Sie erinnerte sich an die Hilfe von Mims Stallmäusen.»Ach, geh. Ich wollte dir bloß beweisen, daß ich schneller bin als du.«

»Du wirst mich nicht töten?«

»Nein, aber renn nicht herum, wo Harry dich sehen kann.«

»Mach ich nicht.« Das kleine Geschöpf flitzte zurück in den Heu­ballen, und Mrs. Murphy hörte aufgeregtes Quieken. Dann ging sie aus dem Stall und sah durchs Küchenfenster. Harry goß ihren Tee auf, was sie mindestens zweimal täglich tat. Mrs. Murphy war ver­blüfft, wie göttlich, wie erhaben, wie einmalig eine so weltliche Ver­richtung sein konnte. Sie schnurrte, als sie erkannte, was für ein Glück sie hatte, was für ein Glück sie alle hatten, an diesem frischen Herbsttag am Leben zu sein.

Als Harry aus dem Küchenfenster sah, bemerkte sie Mrs. Murphy, die mit senkrecht aufgerichtetem Schwanz aus dem Stall kam.

Das Telefon klingelte.

»Hallo.«

»Harry, ich bin's, Boom Boom. Du wolltest letzte Woche mit mir zu>Lifeline< gehen, aber bei all der Aufregung hab ich nicht angeru­fen. Wie wär's mit Montag um eins?«

»Klar.«

»Ich hol dich am Postamt ab.«

»Schön.«

»Bis dann. Tschüs.« Boom Boom verstummte.

»Verdammt!« Harry legte auf. Sie sah hinaus zu Mrs. Murphy im Sonnenschein und dachte sich, wie wunderbar, wie herrlich, wie entspannend es sein mußte, eine Katze zu sein.

Загрузка...