Erkel war ein Dummkopf von einer bestimmten Sorte: es mangelte ihm nur der eigentliche Hauptverstand, der im Kopfe seinen Herrschersitz hat; aber die geringeren, untergeordneten Verstandeskräfte waren bei ihm in hinreichendem Maße vorhanden; selbst an Schlauheit fehlte es ihm nicht. Fanatisch und mit jugendlichem Eifer der gemeinsamen Sache und hauptsächlich der Person Peter Werchowenskis ergeben, handelte er nach der Instruktion, die dieser ihm erteilt hatte, als bei der Sitzung der »Unsrigen« die Rollen für den folgenden Tag festgesetzt und verteilt wurden. Peter Stepanowitsch wies ihm die Rolle des Abgesandten zu und fand Zeit, mit ihm etwa zehn Minuten lang abseits zu sprechen. Die Ausübung einer ausführenden Tätigkeit, das war ein Bedürfnis dieser klein angelegten, wenig überlegenden Natur, die immer nur danach verlangte, sich einem fremden Willen unterzuordnen, – oh, natürlich nur um der »gemeinsamen Sache«, der »großen Sache« willen. Aber auch diese Klausel war ganz bedeutungslos, da geistig beschränkte Fanatiker wie Erkel das »einer Idee Dienen« nicht anders begreifen können, als indem sie diese Idee mit der Person selbst vermischen, in der nach ihrer Vorstellung die Idee zum Ausdruck kommt. Der gefühlvolle, freundliche, gutherzige Erkel war vielleicht der gefühlloseste der Mörder, die über Schatow herfallen wollten, und war imstande, ohne allen persönlichen Haß, ohne mit den Wimpern zu zucken, an dessen Ermordung teilzunehmen. Es war ihm zum Beispiel befohlen worden, bei Ausführung seines Auftrages unter anderm Schatows gesamte Verhältnisse genau ins Auge zu fassen, und als Schatow ihn oben an der Treppe empfing und in der Erregung, wahrscheinlich ohne es zu bemerken, sich die Mitteilung entschlüpfen ließ, daß seine Frau zu ihm zurückgekehrt sei, da wurde Erkel durch seine instinktive Schlauheit sofort davon zurückgehalten, auch nur die geringste weitere Neugier zu bekunden, obwohl in seinem Kopfe der Gedanke aufblitzte, daß diese Tatsache, die Rückkehr von Schatows Frau, für das Gelingen ihres Unternehmens die größte Bedeutung habe ...
Und so war es wirklich: einzig und allein diese Tatsache rettete die »Schurken« vor Schatows Absicht, sie ans Messer zu liefern, und half ihnen gleichzeitig, sich von ihm zu befreien ... Erstens versetzte diese Tatsache Schatow in Aufregung, warf ihn aus dem Geleise und benahm ihm seine gewöhnliche Achtsamkeit und Vorsicht. Ein Gedanke an seine eigene Sicherung konnte jetzt am allerwenigsten in seinem von ganz anderen Dingen angefüllten Kopfe Platz finden. Vielmehr glaubte er ohne weiteres, daß sich Peter Werchowenski am folgenden Tage davonmachen werde: das stimmte so ganz zu seinen Mutmaßungen! Als er in das Zimmer zurückgekehrt war, setzte er sich wieder in eine Ecke, stützte die Ellbogen auf die Knie und verbarg das Gesicht in den Händen. Bittere Gedanken quälten ihn ...
Dann erhob er von neuem den Kopf, stand auf und ging auf den Fußspitzen hin, um sie zu betrachten.
»O Gott! Gewiß wird gleich morgen früh bei ihr ein hitziges Fieber zum Ausbruch kommen; vielleicht hat es schon jetzt angefangen! Sicherlich hat sie sich erkältet. Sie ist an dieses schreckliche Klima nicht gewöhnt, und dann die Fahrt im Waggon dritter Klasse, ringsum Sturm und Regen; und sie hat nur so einen leichten Burnus, gar keinen ordentlichen Mantel ... Und da sollte ich mich ihr versagen, mich, ohne ihr zu helfen, von ihr abwenden? Und ihre Reisetasche, ach, die ist so winzig, so leicht, so voller Falten, nur zehn Pfund schwer! Die Arme, wie erschöpft sie ist; wieviel muß sie ertragen haben! Sie ist stolz; daher klagt sie nicht. Aber sie ist reizbar, sehr reizbar! Das macht die Krankheit: auch ein Engel wird reizbar, wenn er krank ist. Wie trocken und gewiß auch heiß ist ihre Stirn; wie dunkel sie unter den Augen aussieht, und ... und wie schön ist doch dieses Oval des Gesichtes, und dieses üppige Haar; wie ...«
Schnell wandte er die Augen ab, schnell ging er von ihr weg, als erschräke er schon über den bloßen Gedanken, in ihr etwas anderes zu sehen als ein unglückliches, zermartertes Wesen, dem er helfen müsse.
»Wie dürfte ich da für mich Hoffnungen hegen! O wie niedrig, wie gemein ist der Mensch!«
Und er ging wieder in seinen Winkel, setzte sich hin, verbarg das Gesicht in den Händen und gab sich wieder seinen Träumereien und Erinnerungen hin ... und wieder flimmerten vor seinem geistigen Blicke Hoffnungen auf.
»Ach, sie ist müde; ach, sie ist müde!« dachte er in Erinnerung an ihre Ausrufe und an ihre schwache, versagende Stimme. »O Gott! Wie kann ich sie jetzt im Stich lassen, und sie hat nur achtzig Kopeken; sie hat mir ja ihr altes, winziges Portemonnaie hingehalten! Sie ist hergereist, um sich eine Stelle zu suchen, – nun, was versteht sie denn von Stellen, was versteht sie denn von Rußland? Sie ist ja wie ein eigensinniges Kind; alles sind bei ihr nur eigene, selbstgeschaffene Phantasiegebilde; und dann ärgert sie sich, die Arme, daß Rußland ihren ausländischen Träumereien nicht ähnelt! O die Unglückliche, o die Schuldlose! ... Aber es ist hier wirklich kalt ...«
Er erinnerte sich, daß sie über Kälte geklagt und er versprochen hatte, den Ofen zu heizen.
»Holz ist da; das kann ich holen; ich darf sie nur nicht wecken. Das wird schon gehen. Aber wie soll es mit dem Kalbfleisch werden? Wenn sie aufsteht, wird sie vielleicht essen mögen ... Nun, das wollen wir später sehen; Kirillow schläft die ganze Nacht nicht. Ich sollte sie mit etwas zudecken; sie schläft zwar fest; aber es ist ihr gewiß kalt, ach ja, kalt!«
Er trat noch einmal zu ihr, um sie anzusehen; ihr Kleid hatte sich ein wenig zurückgeschlagen, und das halbe rechte Bein bis zum Knie war entblößt. Er wandte sich plötzlich, beinah erschrocken, ab, zog seinen warmen Überzieher aus, so daß er selbst nur ein altes, dürftiges Röckchen anhatte, und bedeckte die entblößte Stelle, wobei er sich bemühte, sie nicht anzusehen.
Das Heizen mit Holz, das Gehen auf den Fußspitzen, das Betrachten der Schläferin, die Träumereien in der Ecke und dann wieder das Betrachten der Schläferin, das alles hatte viel Zeit in Anspruch genommen. Es waren darüber zwei bis drei Stunden vergangen. Gerade während dieser Zeit waren Werchowenski und Liputin bei Kirillow gewesen. Endlich schlief auch Schatow in seiner Ecke ein. Da fing sie an zu stöhnen; sie erwachte und rief ihn; er sprang auf wie ein Verbrecher.
»Marja! Ich war eingeschlafen ... Ach, was bin ich für ein Schuft, Marja!«
Sie richtete sich auf, sah sich erstaunt um, wie wenn sie nicht begriffe, wo sie sich befinde, und geriet auf einmal in zornige Entrüstung.
»Ich habe Ihr Bett in Besitz genommen und bin unvermerkt vor Müdigkeit eingeschlafen; warum haben Sie mich nicht geweckt? Wie durften Sie denken, daß ich Ihnen zur Last fallen wolle?«
»Wie hätte ich dich wecken dürfen, Marja?«
»Das durften Sie; das mußten Sie! Es ist hier kein anderes Bett für Sie vorhanden, und ich hatte das Ihrige in Besitz genommen. Sie durften mich nicht in eine falsche Lage bringen. Oder meinen Sie, daß ich hergekommen bin, um von Ihnen Wohltaten anzunehmen? Nehmen Sie sofort Ihr Bett in Besitz, und ich werde mich in einer Ecke auf Stühlen lagern ...«
»Marja, so viele Stühle sind nicht da, und es ist auch nichts da zum Darauflegen.«
»Nun, dann lege ich mich einfach auf den Fußboden. Sonst müßten Sie sich ja selbst zum Schlafen auf den Fußboden legen. Ich will mich auf den Fußboden legen, sofort, sofort!«
Sie stand auf und wollte einen Schritt tun; aber plötzlich schien ein sehr starker, krampfartiger Schmerz ihr alle Kraft und alle Entschlossenheit zu nehmen, und sie sank mit einem lauten Stöhnen wieder auf das Bett zurück. Schatow lief hinzu; aber Marja, das Gesicht in die Kissen verbergend, ergriff seine Hand und begann, sie aus aller Kraft in der ihrigen zu drücken und zu pressen. So verging ungefähr eine Minute.
»Marja, liebste Marja, wenn es nötig ist, hier ist ein Doktor Frenzel, mit dem ich bekannt bin, sehr bekannt ... Ich könnte zu ihm laufen.«
»Unsinn!«
»Wieso Unsinn? Sage doch, Marja: was tut dir weh? Sonst könnte ich auch heiße Umschläge ... etwa auf den Leib ... Das kann ich auch ohne Arzt ... Oder ein Senfpflaster ...«
»Was ist das?« fragte sie seltsamerweise, indem sie den Kopf in die Höhe hob und ihn ängstlich ansah.
»Was meinst du eigentlich, Marja?« fragte Schatow verständnislos. »Wonach fragst du? O Gott, ich habe ganz den Kopf verloren; verzeih, Marja, daß ich nichts verstehe.«
»Ach, hören Sie auf; es ist auch nicht Ihre Sache, das zu verstehen. Es würde auch sehr komisch sein ...« fuhr sie, bitter lächelnd, fort. »Reden Sie mit mir von irgend etwas! Gehen Sie im Zimmer umher, und reden Sie! Stehen Sie nicht neben mir, und sehen Sie mich nicht an; darum bitte ich Sie nun schon zum fünfzigstenmal!«
Schatow fing an, im Zimmer hin und her zu gehen, wobei er auf den Fußboden blickte und sich alle Mühe gab, sie nicht anzusehen.
»Hier ist (werde nicht böse, Marja; ich bitte dich!), hier ist Kalbfleisch; auch Tee kann ich hier ganz in der Nähe bekommen ... Du hast vorhin so wenig genossen ...«
Sie winkte ihm mißmutig und ärgerlich ab. Schatow biß sich in seiner Verzweiflung auf die Zunge.
»Hören Sie, ich beabsichtige, hier eine Buchbinderei zu eröffnen, nach vernünftigen genossenschaftlichen Prinzipien. Da Sie hier wohnen, wie denken Sie darüber? Wird es gelingen oder nicht?«
»Ach, Marja, bei uns liest man keine Bücher, und es gibt hier auch gar keine. Wie wird er denn da Bücher binden lassen?«
»Wer ist der Er?«
»Der hiesige Leser und überhaupt der hiesige Einwohner, Marja.«
»Na, dann reden Sie doch deutlicher; aber ›er‹ sagen Sie, und wer ›er‹ ist, das weiß man nicht. Sie können keine Grammatik.«
»Aber man redet doch so, Marja; das liegt im Geiste der Sprache,« murmelte Schatow.
»Ach, gehen Sie mir mit Ihrem Geiste; das ist mir langweilig. Warum wird der hiesige Einwohner oder Leser nicht binden lassen?«
»Weil ein Buch lesen und ein Buch binden lassen zwei verschiedene, langdauernde Entwicklungsperioden sind. Zuerst lernt der Mensch allmählich ein Buch lesen, natürlich im Laufe von Jahrhunderten; aber er behandelt das Buch schlecht und läßt es umherliegen, weil er es nicht für einen ernst zu nehmenden Besitzgegenstand ansieht. Ein Buch binden zu lassen, das bedeutet schon einen gewissen Respekt vor dem Buche; es bedeutet, daß man Bücher nicht nur gern liest, sondern sie auch als etwas Ernstes, Wichtiges ansieht. Bis zu dieser Periode ist ganz Rußland noch nicht gelangt. In Westeuropa läßt man schon lange binden.«
»Das ist zwar pedantisch, aber wenigstens nicht dumm gesagt und erinnert mich an die Zeit vor drei Jahren; Sie waren vor drei Jahren manchmal ganz geistreich.«
»Marja, Marja,« wandte sich Schatow gerührt zu ihr, »o Marja! Wenn du wüßtest, was alles in diesen drei Jahren geschehen und vergangen ist! Ich habe nachher gehört, daß du mich wegen des Wechsels meiner Anschauungen verachtetest. Aber was sind denn das für Menschen, von denen ich mich abgewandt habe? Feinde des lebendigen Lebens, abgelebte Liberale, die vor ihrer eigenen Unabhängigkeit einen Schreck bekommen haben, Lakaien des Gedankens, Feinde der Persönlichkeit und der Freiheit, altersschwache Prediger der Fäulnis und Verwesung! Was ist denn auf ihrer Seite zu finden: Greisenhaftigkeit, goldene Mittelstraße, die spießbürgerlichste, gemeinste Talentlosigkeit, eine neidische Gleichheit, eine Gleichheit ohne eigenes Verdienst, eine Gleichheit, wie ein Lakai sie billigt, oder wie sie die Franzosen von 1793 billigten ... Und, was die Hauptsache ist: überall Schurken, Schurken und Schurken!«
»Ja, Schurken gibt es viele,« sagte sie kurz; ihrem Tone war anzuhören, daß sie Schmerzen hatte.
Sie lag ausgestreckt da, regungslos, und als fürchte sie sich vor jeder Bewegung; den Kopf hatte sie auf das Kissen zurücksinken lassen, ein wenig seitwärts; sie blickte mit einem müden, aber heißen Blicke zur Decke hinauf. Ihr Gesicht war blaß, die Lippen waren vertrocknet und brannten.
»Du stimmst mir bei, Marja, du stimmst mir bei!« rief Schatow.
Sie wollte eine verneinende Kopfbewegung machen; aber plötzlich wiederholte sich bei ihr der frühere Krampf. Wieder verbarg sie den Kopf in das Kissen, und wieder drückte sie aus aller Kraft eine ganze Minute lang dem herbeilaufenden und vor Schreck sinnlosen Schatow die Hand so stark, daß es diesen schmerzte.
»Marja, Marja! Aber das ist vielleicht etwas sehr Ernstes, Marja!«
»Schweigen Sie! ... Ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht,« rief sie beinah wütend und drehte sich wieder mit dem Gesichte nach oben. »Sehen Sie mich nicht mit Ihrem mitleidigen Blicke an! Gehen Sie im Zimmer umher, reden Sie etwas, reden Sie ...«
Ganz fassungslos begann Schatow von neuem etwas zu murmeln.
»Womit beschäftigen Sie sich hier?« fragte sie, ihn mit mißmutiger Ungeduld unterbrechend.
»Ich gehe zu einem Kaufmann ins Kontor. Wenn ich es besonders darauf anlegte, könnte ich hier ein gutes Stück Geld verdienen, Marja.«
»Um so besser für Sie ...«
»Ach, denke nur nicht etwas dabei, Marja! Ich habe es ohne Absicht gesagt ...«
»Und was tun Sie sonst noch? Was predigen Sie? Denn ohne zu predigen können Sie ja nicht leben; das liegt nun einmal in Ihrem Charakter!«
»Ich predige Gott, Marja.«
»An den Sie selbst nicht glauben. Diese Idee habe ich nie begreifen können.«
»Lassen wir das jetzt, Marja. Wir können ein andermal darüber reden.«
»Was war denn diese Marja Timofejewna hier für eine?«
»Auch das wollen wir für später lassen, Marja.«
»Solche Bemerkungen verbitte ich mir! Ist es wahr, daß ihr Tod auf ein Verbrechen ... dieser Leute zurückzuführen ist?«
»Ja, es ist zweifellos so,« erwiderte Schatow zähneknirschend.
Marja hob plötzlich den Kopf in die Höhe und rief aufgeregt:
»Erlauben Sie sich nie wieder, zu mir davon zu sprechen, niemals, niemals!«
Sie sank in einem Anfalle desselben krampfhaften Schmerzes auf das Bett zurück; das war schon zum dritten Male; aber diesmal wurde das Stöhnen lauter und verwandelte sich in ein Schreien.
»Oh, Sie unerträglicher Mensch! Oh, Sie unausstehlicher Mensch!« rief sie, sich jetzt wild umherwerfend, und stieß den sich über sie beugenden Schatow zurück.
»Marja, ist will tun, was du willst ... ich will umhergehen ... ich will etwas reden ...«
»Sehen Sie denn wirklich nicht, daß es angefangen hat?«
»Was hat angefangen, Marja?«
»Wie soll ich das wissen! Als ob ich etwas davon verstände ... O ich Verfluchte! Oh, möge alles im voraus verflucht sein!«
»Marja, willst du nicht sagen, was anfängt? ... Sonst kann ich ja ... Wie soll ich es denn verstehen, wenn du so sprichst?«
»Sie abstrakter, unnützer Schwätzer! Oh, möge alles in der Welt verflucht sein!«
»Marja, Marja!«
Er fürchtete in allem Ernste, daß sie anfinge, irrsinnig zu werden.
»Aber sehen Sie denn noch immer nicht, daß ich von Geburtswehen befallen bin?« rief sie, indem sie sich aufrichtete und ihn mit einer furchtbaren, krankhaften Wut anblickte, bei der sich ihr ganzes Gesicht verzerrte. »Möge es im voraus verflucht sein, dieses Kind!«
»Marja,« rief Schatow, nachdem er nun endlich begriffen hatte, um was es sich handelte. »Marja ... Aber warum hast du das nicht früher gesagt?« Er sammelte schnell seine Gedanken und griff mit energischer Entschlossenheit nach seiner Mütze.
»Aber woher sollte ich es denn wissen, als ich herkam? Wäre ich dann etwa zu Ihnen gekommen? Es war mir gesagt worden: erst in zehn Tagen! Wo wollen Sie denn hin? Wo wollen Sie denn hin?«
»Ich will eine Hebamme holen! Ich will den Revolver verkaufen: vor allen Dingen brauchen wir jetzt Geld!«
»Unterstehen Sie sich nicht, eine Hebamme zu rufen! Nur eine einfache Frau, eine alte Frau will ich haben; in meinem Portemonnaie sind noch achtzig Kopeken ... Die Bauerfrauen gebären ja auch ohne Hebammen ... Und wenn ich krepiere, um so besser ...«
»Auch eine alte Frau wird zu haben sein. Aber wie kann ich dich allein lassen, Marja?«
Er überlegte jedoch, daß es besser sei, sie jetzt allein zu lassen, trotz all ihrer Raserei, als sie nachher ohne Hilfe zu lassen; und so lief er denn, ohne auf ihr Stöhnen und auf ihre zornigen Ausrufe zu hören, so schnell er nur konnte, die Treppe hinab.