Mohr hebt den Beutel langsam von der Erde, indem er ihm stutzig nachblickt.
Stehn wir so miteinander? »Will ich dich nicht mehr in Genua aufhalten.« Das heisst aus dem Christlichen in mein Heidenthum verdolmetscht: Wenn ich Herzog bin, lass' ich den guten Freund an einen genuesischen Galgen haengen. Gut. Er besorgt, weil ich um seine Schliche weiss, werd' ich seine Ehre ueber mein Maul springen lassen, wenn er Herzog ist. Sachte, Herr Graf! das Letzte waere noch zu ueberlegen.
Jetzt, alter Doria, steht mir deine Haut zu Befehl.-Hin bist du, wenn ich dich nicht warne. Wenn ich jetzt hingehe und das Komplott angebe, rett' ich dem Herzog von Genua nichts Geringeres, als ein Leben und ein Herzogthum; nichts Geringers, als dieser Hut, von Gold gestrichen voll, kann sein Dank sein. (Er will fort, bleibt aber ploetzlich still stehn.) Aber sachte, Freund Hassan! Du bist etwa gar auf der Reise nach einem dummen Streich? Wenn die ganze Todtschlaegerei jetzt zurueckging' und daraus gar etwas Gutes wuerde?-Pfui! pfui! was will mir mein Geiz fuer einen Teufelsstreich spielen!-Was stiftet groesseres Unheil: wenn ich diesen Fiesco prelle?-wenn ich jenen Doria an das Messer liefre?-Das kluegelt mir aus, meine Teufel!-Bringt der Fiesco es hinaus, kann Genua aufkommen. Weg! das kann nicht sein. Schluepft dieser Doria durch, bleibt Alles wie vor, und Genua hat Frieden-das waere noch garstiger!-Aber das Spektakel, wenn die Koepfe der Rebellen in die Garkueche des Henkers fliegen? (Auf die andere Seite.) Aber das lustige Gemetzel dieser Nacht, wenn Ihre Durchlauchten am Pfiff eines Mohren erwuergen? Nein! aus diesem Wirrwarr helf' sich ein Christ, dem Heiden ist das Raethsel zu spitzig-Ich will einen Gelehrten fragen. (Ab.)