Vorige. Ein Deutscher der Leibwache.
Gianettino. Was soll's?
Deutscher. Als ich das Thomasthor vorbeiging, sah ich gewaffnete Soldaten in grosser Anzahl der Darsena zueilen und die Galeeren des Grafen von Lavagna segelfertig machen-Gianettino. Nichts Wichtigers? Es wird nicht weiter gemeldet.
Deutscher. Sehr wohl. Auch aus den Kloestern der Kapuziner wimmelt verdaechtiges Gesindel und schleicht ueber den Markt; Gang und Ansehen lassen vermuthen, dass es Soldaten sind.
Gianettino (zornig). Ueber den Diensteifer eines Dummkopfs! (Zu Lomellin zuversichtlich.) Das sind meine Mailaender.
Deutscher. Befehlen Euer Gnaden, dass sie arretiert werden sollen?
Gianettino (laut zu Lomellin). Sehen Sie nach, Lomellin. (Wild zum Deutschen.) Nur fort, es ist gut! (Zu Lomellin.) Bedeuten Sie dem deutschen Ochsen, dass er das Maul halten soll.
(Lomellin ab mit dem Deutschen.)
Fiesco (der bisher mit Julien getaendelt und verstohlen heruebergeschielt hatte). Unser Freund ist verdriesslich. Darf ich den Grund wissen?
Gianettino. Kein Wunder. Das ewige Anfragen und Melden! (Schiesst hinaus.)
Fiesco. Auch auf uns wartet das Schauspiel. Darf ich Ihnen den Arm anbieten, gnaedige Frau?
Julia. Geduld! Ich muss erst die Enveloppe umwerfen. Doch kein Trauerspiel, Graf? Das kommt mir im Traum.
Fiesco (tueckisch). O, es ist zum Todtlachen, Graefin!
(Er fuehrt sie ab. Vorhang faellt.)
Vierter Aufzug
Es ist Nacht. Schlosshof des Fiesco. Die Laternen werden angezuendet. Waffen hereingetragen. Ein Schlossfluegel ist erleuchtet.