Saal bei der Graefin Imperiali.
Julia im Negligé. Gianettino tritt herein, zerstoert.
Gianettino. Guten Abend, Schwester.
Julia (steht auf). Etwas Ausserordentliches mag es auch sein, das den Kronprinzen von Genua zu seiner Schwester fuehrt?
Gianettino. Schwester, bist du doch stets von Schmetterlingen umschwaermt und ich von Wespen. Wer kann abkommen? Setzen wir uns.
Julia. Du machst mich bald ungeduldig.
Gianettino. Schwester, wann war's das letztemal, dass dich Fiesco besuchte?
Julia. Seltsam. Als wenn mein Gehirn dergleichen Nichtigkeiten beherbergte.
Gianettino. Ich muss es durchaus wissen.
Julia. Nun-er war gestern da.
Gianettino. Und zeigte sich offen?
Julia. Wie gewoehnlich.
Gianettino. Auch noch der alte Phantast?
Julia (beleidigt). Bruder!
Gianettino (mir staerkerer Stimme). Hoere! Auch noch der alte Phantast?
Julia (steht aufgebracht auf). Wofuer halten Sie mich, Bruder?
Gianettino (bleibt sitzen, haemisch). Fuer ein Stueck Weiberfleisch, in einen grossen-grossen Adelsbrief gewickelt. Unter uns, Schwester, weil doch Niemand auflauert.
Julia (hitzig). Unter uns-Sie sind ein tolldreister Affe, der auf dem Credit seines Onkels steckenreitet-weil doch Niemand auflauert.
Gianettino. Schwesterchen, Schwesterchen! Nicht boese-Ich bin nur lustig, weil Fiesco noch der alte Phantast ist. Das hab' ich wissen wollen. Empfehl' mich. (Will gehen.)