Mitternacht.
Noch vier Stunden.
Wie sollte sie es schaffen?
Ich werde es schaffen, sagte sie sich. Ich werde nicht zulassen, dass Michael stirbt. Nicht hier, nirgends.
In seiner Plexiglasbox schien Michael zu schlafen, aber Katharine war sicher, dass er nur so tat. Stephen Jameson sah ihren Sohn mit einem Blick an, als habe er nur eine leichte Erkältung. »Alles in allem macht sich unser Patient recht gut«, sagte er mit dem routiniert beruhigenden Tonfall, den man wahrscheinlich während des Medizinstudiums lernte.
Patient! Wie konnte er Michael als Patient bezeichnen! Opfer wäre die bessere Bezeichnung gewesen. Am liebsten hätte sie ihm einen Fausthieb ins Gesicht verpaßt und ihn zu Michael in den Kasten gesperrt. Sollte er doch einmal die tödliche Atmosphäre einatmen, die plötzlich die einzige war, in der ihr Sohn existieren konnte!
Warum ging Jameson nicht nach Hause? Hatte er etwa vor, die ganze Nacht bei Michael zu wachen? Was sollte sie dann tun?
Sie gab sich alle Mühe, dass ihre Maske aus Besorgnis um Michael und Bewunderung für die Bemühungen des Arztes keine Risse bekam. Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum, doch dann hörte sie endlich die Worte, auf die sie gewartet hatte.
»Ich glaube, ich werde mir etwas Schlaf gönnen«, sagte Jameson. Er warf noch einen Blick auf die Monitore, die Michaels Körperfunktionen überwachten. »Es scheint sich alles stabilisiert zu haben. Sollte es ein Problem geben - LuAnne weiß, wie ich zu erreichen bin.«
LuAnne, wiederholte Katharine stumm.
Ein Blick in die kalten grauen Augen der Frau im Vorzimmer hatte Katharine bereits gezeigt, dass sie in erster Linie - wenn nicht einzig - dazu da war, sie zu bewachen. Darüber konnte ihr weißer Kittel nicht hinwegtäuschen. »Glauben Sie, er wird wieder gesund?« fragte sie Jameson noch einmal und hoffte, eine glaubwürdige Mischung aus Angst und Vertrauen zu vermitteln.
»Aber gewiß«, beschwichtigte Dr. Jameson sie.
Als spräche er mit einem Kind, dachte Katharine und stieß einen Seufzer aus, von dem sie hoffte, dass er nach Erleichterung klang. »Nun, ich hoffe, Sie bekommen heute nacht genug Schlaf für uns beide. Ich werde jedenfalls kein Auge zumachen.« Hoffentlich übertrieb sie nicht. Aber Jameson schien keinen Verdacht zu schöpfen.
Oder wusste er, dass sie sowieso keine Chance hatte, Michael aus diesem Zimmer zu befreien? Mit dieser Möglichkeit wollte sie sich lieber nicht befassen.
Fünfzehn Minuten, nachdem Jameson gegangen war, machte sich Katharine auf ihre erste Erkundungsmission. Da sie wusste, dass jedes Wort mitgehört wurde, zwang sie sich, Michael zu sagen, dass er sich keine Sorgen machen und noch etwas schlafen solle. Sie hoffte nur, dass demjenigen, der sie belauschte, ihre Worte nicht so lächerlich vorkamen wie ihr selbst. Sie nahm eine kleine Tasche aus ihrem Koffer, ging in das Vorzimmer und fragte die »Krankenschwester«, ob es irgendwo eine Küche gab. »Ohne Kaffee stehe ich die Nacht niemals durch«, sagte sie.
LuAnne sah sie unfreundlich an und zögerte kurz, bevor sie sagte: »Am Ende des Ganges. Aber Kaffee gibt es dort keinen.«
»Kein Problem.« Katharine tat so, als sei ihr die kühle Art der Frau gar nicht aufgefallen, und öffnete die Tasche, in der Kaffeebeutel lagen. »Ich hab' welchen mitgebracht.«
LuAnne schwieg, und Katharine machte sich auf den Weg zur Küche. Als sie an der Tür vorbeikam, hinter der sich die Laboratorien des Serinus-Projekts befanden, fiel ihr auf, dass das Türschild verschwunden war. Sie musste der Versuchung widerstehen, die Klinke herunterzudrücken.
In der Küche setzte sie einen Kessel mit Wasser auf. spülte zwei Tassen aus und schüttete den Inhalt der Beutel hinein. Als das Wasser kochte, wartete sie etwas und goß es über das Instantpulver. Kurz darauf trug sie die beiden Tassen in das Vorzimmer. »Ich habe Ihnen auch einen gemacht«, sagte sie und stellte die Tassen auf dem Schreibtisch ab. LuAnnes mißtrauischen Blick ignorierte sie einfach. »Der eine ist Mokka, der andere Vanille.«
»Welchen mögen Sie lieber?« fragte die Frau. »Ich glaube, Vanille.« »Dann probiere ich mal den anderen.« Katharine nahm die Tasse mit dem Vanillekaffee und ging wieder in Michaels Zimmer. Er schlief noch immer oder tat zumindest so, wofür Katharine ihm sehr dankbar war, weil es sie von der schwierigen Aufgabe befreite, irgendwelche gezwungene Kommunikation zu betreiben. Wenn jemand sie belauschte, würde es bestimmt auffallen. Sie löschte das Licht, und der Raum wurde in Dunkelheit gehüllt. Nur die Monitore strahlten ein schwaches Licht aus.
Sie machte es sich bequem und hoffte, dass die Dunkelheit und die Stille ihre Wärter gegen vier Uhr so eingelullt hätten, dass sie ihren Plan in die Tat umsetzen könnte.
Vorsichtig holte sie das Handy aus ihrer Tasche und stellte von Klingeln auf Vibrationsalarm um. Selbst die Dunkelheit hat Augen, dachte sie und erinnerte sich an die Kameras beim Tor.
Vierzig Minuten später ging sie den nächsten Akt in ihrem selbst erdachten Stück an. Sie holte sich und der Frau in der Schwesternuniform eine zweite Tasse Kaffee. Diesmal blieb sie jedoch lange genug bei ihr, um zu erfahren, dass LuAnne mit Nachnamen Jensen hieß, keine Verwandten hatte, allein lebte und sich für keines der Themen interessierte, die Katharine anschnitt. Aber sie nahm die zweite Tasse Kaffee an. Und später eine dritte.
Auf ihren Wegen in die Küche begegnete Katharine keiner Menschenseele. Auch sonst sah sie keine Wachtposten, außer LuAnne natürlich.
Das konnte zweierlei bedeuten: Entweder dachten sie, Katharine glaube Takeo Yoshiharas Geschichte, oder sie vertrauten ihrem Sicherheitssystem so sehr, dass sie sich keine Sorgen machten.
Als Katharine sah, dass es fünf nach drei war, ging sie ein weiteres Mal mit ihrer Kaffeetasse ins Vorzimmer.
Diesmal lächelte ihr LuAnne tatsächlich zu. »Ich wollte Sie gerade fragen, ob ich Ihnen diesmal einen machen soll.«
»Ach, bloß nicht«, entgegnete Katharine und nahm LuAnnes leere Tasse vom Schreibtisch. »Michael schläft fest, und ich bin es leid, dauernd im Dunkeln zu sitzen. Welcher Geschmack darf es diesmal sein?«
»Ich glaube, ich nehme noch mal Mokka.«
»Kommt sofort.«
Bereits zum viertenmal ging Katharine in die Küche, um zwei weitere Tassen Kaffee zuzubereiten. Diesmal enthielt einer der Beutel, die sie in eine der Tassen leerte, mehr als nur Instantkaffee mit Mokkageschmack. Bevor sie das Haus verlassen hatte, hatte sie den Beutel geöffnet und drei Halcion-Tabletten hineingetan, die ein Arzt ihr vor etwas mehr als einem Jahr verschrieben hatte. Damals war es Michael sehr schlecht gegangen, und sie hatte vor Sorge um ihn kaum mehr schlafen können. Letzten Endes hatte sie die Tabletten nie genommen, aber aus einer Art Aberglaube behalten, als könne ihr Besitz auf magische Weise bewirken, dass sie nie wieder solche Pillen brauchte.
»Manche Nächte scheinen niemals enden zu wollen«, sagte sie, als sie die Tasse auf LuAnnes Schreibtisch abstellte.
»Ja, das stimmt«, pflichtete ihr die Frau bei. Sie nahm ihre Tasse in die Hand, blies kurz in den heißen Kaffee und nahm dann einen ersten Schluck. »Sie können sich nicht vorstellen, wie gut das tut.«
»Trinken Sie nur, soviel Sie wollen«, ermunterte Katharine sie. »Ich habe genug mitgebracht.« Mit ihrem eigenen Kaffee ging sie zurück in Michaels Zimmer.
Im Dunkeln streifte sie die Kleider ab, die sie den ganzen Tag getragen hatte, und zog sich Jeans und Hemd an, die sie von zu Hause mitgebracht hatte. Das Handy steckte sie in eine Vordertasche, damit sie die Vibration spürte, wenn Rob anrief.
Um halb vier öffnete sie vorsichtig die Tür zum Vorzimmer und schaute hinein. LuAnne saß an ihrem Schreibtisch, aber ihr Kopf war auf die Brust gesackt, und sie schnarchte gleichmäßig. Leise schloß Katharine wieder die Tür.
Um drei Uhr 45 vibrierte das Handy in ihrer Hosentasche. Sie zog es heraus, klappte es auf und wollte gerade Robs Namen sagen. In letzter Sekunde überlegte sie es sich anders. »Michael?« sagte sie. »Bist du wach?«
Sie hörte die blecherne Stimme ihres Sohnes über den Lautsprecher. »Mhm.«
Gleichzeitig meldete sich Rob über das Telefon. »Wenn du nichts sagst, holen wir dich in genau fünfzehn Minuten ab. Wenn es Probleme gibt, dann sag etwas zu Michael.«
Katharine zögerte. Sie hatte einen Plan, aber keine Ahnung, ob er funktionieren würde. Wenn nicht... aber hatte sie eine andere Wahl?
Ohne etwas zu sagen, drückte sie den Ende-Knopf des Telefons und schob es wieder in ihre Tasche. Dann ging sie zu Michael hinüber. Sie konnte kaum sein Gesicht erkennen, aber er starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Sicherlich hatte er in den vergangenen Stunden nicht geschlafen.
Sie legte einen Finger auf die Lippen, nahm ein Kleiderbündel aus dem Koffer und schob es durch die Luftschleuse in die Box. Michael begann sich unter der Bettdecke anzuziehen, wobei er sich so wenig wie möglich zu bewegen versuchte. Als er fertig war, signalisierte sie ihm, wieder so zu tun, als ob er schlafe. Dann ging sie ins Vorzimmer zurück.
»Na, noch eine ...«, begann sie. »LuAnne? LuAnne, was ist los?« Sie eilte hinter den Schreibtisch und schüttelte die Krankenschwester, die von ihrem Stuhl glitt und zu Boden fiel. Hektisch blickte Katharine um sich, als wisse sie nicht, was sie unternehmen sollte. Schließlich nahm sie das Telefon und drückte auf den Knopf mit der Aufschrift »Empfangsbereich«. Nach dem zweiten Läuten nahm jemand den Hörer ab.
»Jensen?« fragte eine Männerstimme.
»Hier ist Dr. Sundquist«, sagte Katharine. »Mit LuAnne stimmt etwas nicht. Ich wollte sie gerade fragen, ob sie noch einen Kaffee will, und dachte, sie sei eingeschlafen. Aber als ich sie aufzuwecken versuchte, ist sie von ihrem Stuhl gerutscht.«
»Was?« sagte der Wachmann. »Ich komme sofort.«
Katharine eilte in Michaels Zimmer zurück und nahm drei weitere Gegenstände aus dem Koffer.
Zwei große Mülltüten aus Plastik.
Und den versteinerten Knochen eines Menschenaffen, dessen Spezies vor Jahrmillionen ausgestorben war.
Sie schob die Müllbeutel in die Luftschleuse. Jetzt riskierte sie es, laut mit Michael zu sprechen. »Halt die Beutel an die Zufuhrleitung«, sagte sie. »Füll sie auf, so gut es geht.« Mit dem Knochen in der Hand ging sie wieder in den Vorraum und drückte erneut auf den Telefonknopf für den Empfangsbereich. Als sich niemand meldete, schlich sie auf den Flur hinaus und stellte sich mit dem Rücken neben den Fahrstuhl.
Während sie die Sekunden zählte, betete sie, dass die Kamera über ihr nur von dem Posten des Wachmanns aus überwacht wurde, der jeden Augenblick aus dem Fahrstuhl kommen musste.
Als zumindest teilweise Antwort auf ihre Gebete glitten die Türen genau fünf Sekunden später auf, und der Wachmann trat in den Flur.
Katharine schwang den Knochen und ließ ihn mit aller Kraft auf den Nacken des Manns niedersausen.
Mit einem Stöhnen ging er in die Knie.
Katharine schlug noch einmal zu.
Der Mann lag regungslos auf dem Boden, mit dem Gesicht nach unten.
Katharine packte ihn an den Händen und schleifte ihn über den Flur in den Vorraum. Sie schloß die Tür, fesselte ihm mit dem Telefonkabel die Hände hinter dem Rücken und zog ihm die Brieftasche aus der Hosentasche.
Die Fahrstuhlkarte, die sie Jameson gestohlen hatte, mochte gesperrt worden sein, aber diese hier funktionierte bestimmt.
Sie erhob sich und sah auf ihre Armbanduhr.
Sieben Minuten waren vergangen.
Sie eilte in Michaels Zimmer zurück und schaltete das Licht ein. Michael hatte einen Beutel mit Gas gefüllt und wollte gerade die Bänder zusammenziehen.
»Nein, nein, nicht zubinden«, sagte sie. »Beeil dich, füll auch den anderen Beutel, und dann ...« Die Worte erstarben ihr auf den Lippen, als sie daran dachte, dass sie überhaupt nicht wusste, wie sie Michael aus der Box befreien konnte.
»O Gott«, flüsterte sie und starrte Michael entsetzt an. »Wie kriege ich dich da nur raus?«
Michael, der die zweite Mülltüte an die Zuleitung hielt, nickte mit dem Kopf zu einer Ecke hin. »Da drüben«, sagte er. »Da ist ein Schalter.«
Katharine suchte die Ecke ab und entdeckte schließlich einen kleinen Knopf, der in die Wand eingelassen war. Als sie darauf drückte, schien sich zunächst gar nichts zu tun, aber dann sah sie, dass Michael zur Decke hinauf deutete.
Direkt über der Plexiglasbox hatte sich eine kleine Schiebetür geöffnet. Ein Stahlrohr, an dessen Ende sich ein Haken befand, senkte sich herab. Der Haken verschwand in einer Öffnung auf der Oberfläche der Box.
Ein Klicken zeigte an, dass der Haken eingeschnappt war.
Sekunden später hob sich die Box und schwebte nach oben. Sofort füllten die giftigen Dämpfe den Raum. Hustend ging Katharine zur Tür.
»Nimm einen Beutel«, sagte Michael, während die Zelle ihn langsam freigab. Sie packte den Beutel, den er ihr hinschob, an den Bändern und eilte damit in den Vorraum. Hastig schloß sie hinter sich die Tür.
Neun Minuten waren vergangen.
Sie ließ eine weitere Minute verstreichen und wollte gerade wieder in den Raum zurückgehen, als die Tür geöffnet wurde und Michael erschien. Er hielt den zweiten Müllbeutel in den Händen.
»Komm«, sagte Katharine. Sie öffnete die Tür zum Flur und lief auf den Fahrstuhl zu. Die Karte hielt sie bereits in der Hand. Ein leises Gebet sprechend, führte sie die Karte an der grauen Platte vorbei.
Das Licht wechselte von Rot zu Grün. Sonst aber tat sich nichts.
Die Türen blieben zu.
Dann fiel es ihr ein. Der Lift war automatisch in die obere Ebene zurückgekehrt.
Die fünfzehn Sekunden, die er brauchte, um wieder die untere Ebene zu erreichen, kamen ihr wie eine Ewigkeit vor, aber endlich glitten die Türen auf.
Katharine schob Michael in die Kabine und drückte auf den Aufwärtsknopf. Gerade als die Türen wieder zugingen, sah sie, wie jemand aus einer der Türen im Flur trat.
Aus der Tür zum Serinus-Projekt.
Einen Augenblick lang starrte der Mann sie nur erstaunt an. Dann lief er auf sie zu, doch die Fahrstuhltüren schlossen sich, bevor er sie erreicht hatte.
Der Lift hatte die Hälfte seines Weges zurückgelegt, als sie ein entferntes Klingeln hörten. Alarm.
Als sich die Türen auf der oberen Ebene wieder öffneten, dröhnte das schrille Läuten der Alarmglocke in ihren Ohren. Katharine sah auf die Uhr.
Noch zehn Minuten.
»Also los«, sagte sie zu Michael.
Sie rannten durch den Flur, auf die Doppeltüren am anderen Ende zu. Den aufgeblasenen Müllbeutel schleifte sie unbeholfen hinter sich her. Michael blieb einmal kurz stehen und nahm einen tiefen Zug aus dem zweiten Beutel. Als sie die Türen zur Lobby erreichte, hatte er sie wieder eingeholt.
Sie stieß die Türen auf.
In der Empfangshalle schrillten die Alarmglocken noch lauter, doch niemand war zu sehen.
»Nach draußen«, sagte sie.
Sie liefen zur Eingangstür und standen Sekunden später auf dem Rasen vor dem Haus. Niemand schien sie zu verfolgen, und eine Sekunde lang wagte Katharine zu hoffen, dass ihnen die Flucht glücken würde. Doch dann wischte ein greller weißer Scheinwerfer die Dunkelheit einfach weg.
Wie zwei aufgespießte Insekten duckten sich Katharine und Michael vor dem weißen Licht.
Dann übertönte ein anderes Geräusch das Schrillen der Sirenen.
Das vertraute satte Geräusch der Rotorblätter eines Hubschraubers.
Sie beschirmte ihre Augen mit der Hand und schaute nach oben. Plötzlich erlosch der Scheinwerfer, und sie sah, wie der Hubschrauber zur Landung ansetzte, kaum zwanzig Meter von ihnen entfernt.
Yoshihara, dachte sie entsetzt.
Dann schalteten sich alle Lichter auf dem Anwesen ein, und in diesem Augenblick erkannte sie, wer in dem Helikopter saß.
Rob Silver.
Sie packte Michael an der Hand, lief mit ihm und dem Müllbeutel auf den schwankenden Helikopter zu und schob ihren Sohn hinein.
Sie hörte, wie die Maschine des Hubschraubers aufbrüllte, als Rob sie mit starken Händen packte und in die Kabine zog.
Noch bevor sie ganz drinnen war, ging der Hubschrauber wieder hoch, wendete und schoß zurück in die Dunkelheit.
Von der Terrasse vor seinem Schlafzimmer aus beobachtete Takeo Yoshihara, wie der Helikopter in der Nacht verschwand. Dann sprach er in das Telefon, das er in der Hand hielt, seit ihn der Alarm aus dem Schlaf gerissen hatte.
»Orten Sie den Hubschrauber auf dem Radar«, befahl er. »Finden Sie heraus, wohin sie fliegen. Wir werden sie zurückholen, haben Sie verstanden? Sowohl die Mutter als auch den Sohn.« Bevor er die Verbindung beendete, fügte er hinzu: »Wenn wir losgehen, möchte ich einen Wachmann dabei haben, der als Scharfschütze ausgebildet ist.«