Kapitel 19 NANIGEN-HAUPTQUARTIER

29. OKTOBER, 14:30 UHR

Vin Drake überquerte den Parkplatz, um zu Telius und Johnstone zu gelangen, die am Rande des Areals zwischen zwei Autos auf ihn warteten. Es war besser, das Ganze draußen zu besprechen. Drinnen konnte alles, was er sagte, gehört, aufgezeichnet und gespeichert werden. Er musste alle Details im Blick behalten. Details waren Beweisspuren. Diese Spuren konnten sich selbstständig machen. Sie konnten in die Welt hinausfliegen. Man konnte die Kontrolle über sie verlieren.

»Wir hatten ein Sicherheitsproblem«, erklärte Drake den beiden Männern. Telius neigte seinen rasierten Kopf leicht nach vorne und hörte aufmerksam zu. Er war ein kleiner, drahtiger Mann mit durchbohrenden, ruhelosen Augen, die ständig über den Boden huschten, als ob sie nach einem kleinen Gegenstand suchen würden, den er hier irgendwo verloren hatte. Johnstone war viel größer als Telius. Er trug eine Sonnenbrille und stand mit den Händen hinter dem Rücken ganz entspannt da. Durch sein Stoppelhaar schimmerte eine Tätowierung. »Wir haben es hier mit Industriespionen zu tun«, fuhr Drake fort. »Sie könnten Nanigen vernichten. Wir glauben, dass diese Spione für eine ausländische Regierung tätig sind. Wie Sie vielleicht wissen, gibt es hier bei Nanigen gewisse geheime Aktivitäten, über die bestimmte feindliche Regierungen gerne Bescheid wissen würden.«

»Darüber wissen wir nichts«, sagte Telius.

»Das stimmt«, bestätigte Drake, »das tun Sie nicht.«

Ein Auto fuhr vor und parkte ganz in der Nähe. Drake machte eine Pause. Er und die beiden Männer wandten sich ab und gingen am Rand des Parkplatzes entlang. Kurze Zeit sagten sie gar nichts. Sie warteten, bis der Ankömmling im Gebäude verschwunden war. Der Passatwind schüttelte die Samenhülsen der Akaziensträucher, die auf dem unbebauten Nachbargrundstück wuchsen.

Drake drehte sich um und schaute das Metallgebäude an. »Dieser Bau sieht nicht sehr beeindruckend aus. Aber in naher Zukunft wird die Firma wenigstens hundert Milliarden Dollar wert sein. Hundert Milliarden Dollar!« Er machte eine kleine Pause, um die Zahl wirken zu lassen. »Die glücklichen Menschen, die Gründungsaktien von Nanigen besitzen, erwartet ein ungeheurer Reichtum.« Er blinzelte in die Sonne und schaute dann die beiden Männer von der Seite an. »Sie wissen doch, was Gründungsaktien sind? Deren Besitzer können sie mit einem spektakulären Gewinn verkaufen, wenn die Firma offiziell an die Börse geht.« Begriffen sie, worauf er hinauswollte? Ihre Gesichter blieben völlig ausdruckslos. Keine Emotion, kein sichtbarer Gedanke, nichts, von dem man etwas hätte ablesen können.

Die Gesichter von Profis, dachte er.

Dann redete er weiter: »Ich möchte, dass Sie in der Mikrowelt eine Rettungsmission durchführen und diese Spione finden. Transportmittel, Hexapod, Waffen – ich gebe Ihnen alles mit, was Sie brauchen. Die Spione wurden abgesetzt – sind wahrscheinlich verloren gegangen in einem Gebiet mit einem Radius von etwa zwanzig Metern um die Versorgungsstation Echo. Ich möchte also, dass Sie Ihre Suche dort beginnen. Möglicherweise folgen die vermissten Personen den Mikropfaden auf der Suche nach weiteren Versorgungsstationen, um in ihnen Zuflucht zu suchen. Die Versorgungsstationen sind inzwischen alle entfernt worden, alle außer Station Kilo. Kilo konnten wir nicht finden. Sie werden also dem Wegenetz folgen und sich auf der Suche nach den Spionen von einer Station zur nächsten bewegen. Und … äh …« Wie konnte er das so deutlich ausdrücken, dass kein Missverständnis aufkam? »Sie werden die Vermissten finden. Aber die Rettungsaktion wird scheitern. Verstanden? Trotz all Ihrer Bemühungen werden die Spione nicht gefunden werden. Ich möchte nicht wissen, wie Sie das anstellen. Die Spione müssen weg, aber ich möchte auch keine Gerüchte darüber hören, was ihnen zugestoßen sein könnte. Wenn sie spurlos verschwunden sind, werden Sie … belohnt.« Drake steckte die Hände in die Taschen und spürte, wie der Wind sein Gesicht streichelte. »Versagen«, fügte er mit sanfter Stimme hinzu, »ist jetzt alles, was zählt.«

Er drehte sich um und schaute die beiden Männer an. Auf ihren Gesichtern waren keinerlei Emotionen zu erkennen. Ein kleiner Vogel flatterte an ihnen vorbei und landete auf den Akazienbüschen.

»Wenn die Rettungsaktion scheitert, wird jeder von Ihnen eine Nanigen-Gründungsaktie bekommen. Wenn Nanigen an die Börse geht, wird ein einziger solcher Schein wenigstens eine Million Dollar wert sein. Alles verstanden?«

Die Männer schauten ihn mit völlig ausdruckslosen Augen an.

Aber sie hatten verstanden. Dessen war er sich sicher.

»Jetzt sind Sie also Risikokapitalisten«, sagte Drake und schlug Telius auf die Schulter, bevor er sich auf den Weg zurück ins Gebäude machte.

Der Regen endete so schnell, wie er begonnen hatte. Ein dunstiger goldener Glanz erfüllte den Wald, als die Wolken aufbrachen. Die Rinnsale fielen nach kurzer Zeit trocken, nachdem das Regenwasser in den Bach abgeflossen war, der das Manoa-Tal entwässerte. Sie hatten eine Menge Ausrüstung verloren, die vom Wasser mitgerissen worden war. Und Jenny war verschwunden. Sie schwärmten aus, um nach ihrer Ausrüstung und vor allem nach Jenny zu suchen. Sie gingen bergab und folgten dem Weg, den die Springflut genommen hatte. Dabei hielten sie ständig über die beiden Headsetsender Kontakt zueinander.

»Jenny! Bist du da? Jenny!«, riefen sie, aber es kam keine Antwort. Keine Spur von ihr.

»Ich habe die Harpune gefunden«, sagte Rick. Sie war nicht weit gekommen. Die Pfeile hatten in seinem Campingsack in dem Plastikkästchen gesteckt. Der Sack war an einem Stein hängen geblieben. Selbst die Paternosterbaumfrucht fanden sie dank ihrem leuchtenden Gelb unter einem Blattrand.

Karen Kings Angst stieg immer weiter an, je länger sie nach Jenny Linn suchten. Sie zitterte. Sie hatte den Ausdruck auf Jens Gesicht gesehen, als Jen endgültig untergegangen war.

Die schlimmsten Schrecken sind die menschlichen. Was hatte Jenny gesehen?

Dann erspähte Karen unter einem Zweig etwas Blasses und Weiches. Eine menschliche Hand. Sie hatte Jenny gefunden. Ihr zerschmetterter und grausam verdrehter Körper hatte sich unter dem Zweig verfangen. Sie war über und über mit Schlamm besprenkelt. Sie sah verloren aus, wie alle Ertrunkenen. Ihr gebrochener Arm stand in einem seltsamen Winkel von ihrem Rumpf ab und war verdreht wie ein nasses Tuch. Ihre Augen waren offen und leer. Ihr Körper war kreuz und quer von spaghettiähnlichen Fäden bedeckt, die sie fast wie ein Totenschleier umhüllten. Pilzfäden, die weiter und weiter wuchsen.

Karen kniete sich neben den Leichnam, zog einen Faden von Jens Gesicht herunter, schloss ihr die Augen und weinte.

Die anderen versammelten sich um sie herum. Auch Rick musste jetzt weinen, was ihn sehr beschämte. Er versuchte, die Tränen zurückzuhalten, aber es gelang ihm nicht. Peter legte den Arm um ihn, aber er schüttelte ihn ab.

»Ich habe alles versucht«, sagte Danny und begann zu schluchzen. »Ich konnte sie einfach nicht retten.«

Erika umarmte ihn. »Du bist ein tapferer Mann, Danny. Das hatte ich bisher nur noch nicht bemerkt.«

Plötzlich war ein knarrendes Geräusch zu hören. Der aus Pilzfäden bestehende Schleier, der Jens Körper einhüllte, schien zu zucken.

»Was war das?«, fragte Erika. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie beobachtete, wie sich ein Pilzfaden hin und her wand und wie ein Finger krümmte, bis seine Spitze mit einem leisen Kratzgeräusch Jennys Haut durchbohrte. Er war in Jennys Leichnam eingedrungen, um dort nach Nährstoffen zu suchen. Der Pilzschleier hatte begonnen, den Körper zu verzehren. Erika zuckte zusammen und richtete sich wieder auf.

»Wir müssen sie begraben, und zwar schnell«, sagte Peter.

Mit der Harpune und den Macheten hackten sie den Boden auf. Er war weich und fett und wimmelte nur so von kleinen Lebewesen. Dieser Boden war selbst fast so etwas wie ein lebendiger Organismus. Das Einzige, was hier nicht mehr lebte, war offensichtlich Jenny. Sie legten sie in das ausgehobene Grab, kreuzten ihr die Arme über der Brust, nachdem sie ihren gebrochenen Arm ordentlich ausgerichtet hatten. Sie versuchten, die Hyphen von ihr zu entfernen, aber die Fäden hatten sich inzwischen verhärtet und fest an die Leiche geklammert, in die sie jetzt von allen Seiten eindrangen.

Erika Moll schluchzte hemmungslos. Peter schnitt ein einzelnes Blütenblatt von einer auf dem Boden liegenden Hibiskusblüte ab und legte es wie ein weißes Leichentuch über Jenny, sodass die Arbeit der Pilze nicht mehr zu sehen war.

Erika schlug dann vor, ein Gebet aufzusagen. Sie war kein gläubiger Mensch, wenigstens glaubte sie das, war aber katholisch erzogen worden und hatte in München ein von Nonnen geleitetes katholisches Mädchenpensionat besucht. Diese Nonnen hatten ihr auch den 23. Psalm gelehrt, den sie jetzt aufzusagen begann. Peter stimmte mit ein.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.


Er weidet mich auf einer grünen Aue …

»Magische Beschwörungsformeln«, kommentierte Danny. »Die Worte haben keinerlei Beziehung zur sogenannten Wirklichkeit, helfen uns aber eventuell auf psychologische Weise. Ich vermute, dass das Beten primitive Teile unseres Gehirns stimuliert. Tatsächlich fühle selbst ich mich dadurch etwas besser.«

Danach häuften sie Erde auf Jennys Grab. Der Körper würde nicht lange bestehen bleiben. Er würde bald von Pilzen und Nematodenwürmern verzehrt, von Bakterien verdaut und von den Bodenmilben, die hier überall herumkrabbelten, gefressen werden. Bald würde es in dieser Erde keine Spur von Jenny mehr geben, ihre Überreste würden verschlungen und wiederverwertet werden, und ihr Körper würde den Körpern anderer Lebewesen zurückgegeben werden. In dieser Mikrowelt begann mit dem Ende eines alten Lebens augenblicklich ein neues.

Hinterher versammelte Peter die Gruppe um sich und versuchte, ihren Lebensmut zu stärken. »Jenny würde nicht wollen, dass wir aufgeben. Sie ist bis zuletzt tapfer gewesen. Wir können sie ehren, indem wir uns jetzt um unser eigenes Überleben kümmern.«

Sie schulterten den Rucksack und die beiden Campingbeutel. Sie konnten nicht zu lange an Jennys Grab verweilen, mussten sich wieder in Richtung Parkplatz aufmachen.

Glücklicherweise war das Laborjournal mit dem Plan der Gegend nicht verloren gegangen, Karen hatte es noch in den großen Rucksack stecken können. Jetzt holten sie es heraus. Es war völlig durchweicht, und das Papier hatte sich an einigen Stellen aufgelöst. Trotzdem ließ sich die Karte noch lesen. Sie zeigte einen Weg oder Pfad, der von der Station Echo über die Station Delta zur Station Alpha führte, die direkt am Parkplatz lag. Sie hatten noch eine ziemlich lange Wegstrecke vor sich. »Wir wissen nicht, ob überhaupt noch eine dieser Stationen existiert. Aber wir können immerhin dem Weg folgen.«

»Wenn wir ihn finden«, sagte Karen.

Tatsächlich war weit und breit kein Weg zu sehen. Der Regen hatte die Landschaft völlig verändert, überall Trümmer hinterlassen und neue Wasserläufe in den Boden gegraben. Peter holte den Kompass heraus und legte mithilfe der handgemalten Karte eine Marschrichtung zum Parkplatz fest. Als sie aufbrachen, übernahm er die Führung und hieb ihnen mit einer Machete einen Pfad frei. Hinter ihm ging Karen, die die Harpune über der Schulter trug. Rick Hutter bildete schweigend und aufmerksam die Nachhut und hielt seine Machete bereit.

Danny machte immer wieder halt, um sich kurz auszuruhen.

»Tun dir deine Füße nicht weh?«, fragte ihn Peter.

»Was denkst du denn?«, murmelte Danny.

»Wir könnten dir ein Paar Schuhe basteln.«

»Das ist hoffnungslos«, sagte Danny.

»Aber wir könnten es probieren«, sagte Erika.

»Ich habe mich so bemüht, Jenny zu retten.«

Peter schnitt totes Gras in Stücke. Erika wickelte das Gras um Dannys Füße und stellte so ein Paar provisorische Grasmokassins her. Amar erinnerte sich an das Klebeband, das er in der Station Echo gefunden hatte. Er holte es aus seinem Campingsack und begann, die Grasstücke zusammenzukleben. Danny stand auf und machte in seinen Klebeband-Grasmokassins ein paar Schritte. Sie waren überraschend robust und erstaunlich bequem.

Von hoch oben drang jetzt ein dumpf dröhnendes Geräusch zu ihnen herunter, das fast wie ein Hubschrauber klang. Ein Moskito. Er stürzte ihnen aus den Bäumen entgegen und begann, sie zu umkreisen. Trotz seiner Größe hielten ihn seine schnell schlagenden Flügel mühelos in der Luft, während er sie zu mustern schien. Er hatte einen schwarz-weiß gestreiften Körper und gestreifte Beine. Von seinem Kopf hing ein langer Stechrüssel herab. Sie konnten die beiden rasiermesserscharfen Schermesser an der Spitze des Rüssels erkennen, die mit getrocknetem Blut verkrustet waren. Die Stechborsten des Moskitos wirkten so scharf, dass man ihnen zutraute, auf einen Schlag den Körper eines Mikromenschen zu durchbohren.

Danny Minot verlor die Nerven. »Verschwinde!«, schrie er den Moskito an und rannte mit wedelnden Armen in seinen neuen Mokassins davon.

Angezogen von Dannys schnellen Bewegungen oder seinem Geruch, jagte der Moskito ihm nach, bis er direkt über seinem Genick schwebte. Ohne Vorwarnung tauchte er dann nach unten und spießte ihm fast seinen Stechrüssel zwischen die Schultern. Danny warf sich der Länge nach zu Boden, rollte sich auf den Rücken und versuchte, die Stechmücke durch Tritte abzuwehren. »Geh weg von mir!«

Der Moskito startete einen neuen Angriff. Jetzt setzte sich Karen blitzschnell rittlings auf Danny, schwang die Machete und versuchte, die Mücke zu verschrecken.

Die war jedoch nicht allzu schreckhaft.

»Kommt her«, rief Peter. »Wir bilden einen Verteidigungsring!«

Die Studenten bildeten einen Kreis um Danny, der immer noch in panischer Angst auf dem Boden lag. Sie hielten ihre Macheten bereit und beobachteten den Moskito, der sie ein ums andre Mal umkreiste. Offensichtlich roch er ihr Blut. Vielleicht witterte er auch das Kohlendioxid, das sie beim Atmen ausstießen. Er näherte sich ihnen auf bedrohliche Weise, entfernte sich dann wieder etwas und schaute sie dabei die ganze Zeit mit seinen hervorstehenden Facettenaugen an, während ihm der Saugrüssel aus der Mundöffnung baumelte.

»Oh-oh«, sagte Erika Moll.

»Was ist?«

»Das ist ein Aedes-albopictus-Weibchen.«

»Was bedeutet das?«, fragte Danny, der sich inzwischen auf die Knie aufgerappelt hatte.

»Eine Asiatische Tigermücke. Deren Weibchen sind besonders angriffslustig und übertragen Krankheiten.«

Rick Hutter packte Karen King am Arm. »Gib mir die Harpune –«

»Hey!«, protestierte sie und wirbelte zu ihm herum, aber er hatte ihr die Waffe bereits aus der Hand gerissen. Jetzt ging er mit erhobener Harpune auf die Stechmücke zu. »Hab Geduld!«, rief ihm Peter nach. »Warte auf den richtigen Augenblick!«

Plötzlich stürzte der Moskito auf Rick zu. Der sah seine Chance. Er benutzte die Harpune als Schlagwerkzeug, holte weit aus und donnerte sie dem Moskito an den Kopf. »Such dir was Größeres als uns!«, schrie er ihn an.

Der Moskito donnerte davon, wobei er ganz leicht durch die Luft schwankte.

Karen King begann zu lachen.

»Was ist denn so komisch?«, blaffte er sie an.

»Damals in Costa Rica haben dich die Moskitos noch ins Hotel zurückgejagt. Du hast es wirklich weit gebracht, Rick.«

»Das ist nicht lustig«, erwiderte er.

»Gib das wieder her«, sagte sie und packte die Harpune, die Rick jedoch auf keinen Fall loslassen wollte. Sie zerrten beide an ihr, bis Karen schließlich gewann. Sie riss ihm die Harpune aus der Hand, woraufhin er ihr ein übles Schimpfwort entgegenschleuderte.

Das war zu viel für Karen. Sie rastete aus und ging auf Rick los, zielte mit der Harpune auf sein Gesicht. »So etwas sagst du nicht zu mir, du nicht.«

»Ganz ruhig, Baby.« Rick wich mit erhobenen Händen zurück.

Karen warf ihm die Harpune vor die Füße. »Da, nimm sie!«

Peter trat zwischen die beiden. »Hey, wir sind ein Team! Ihr zwei hört sofort zu streiten auf!«

Karen reagierte leicht vergrätzt. »Ich habe mit Rick nicht gestritten. Hätte ich das getan, würde er sich jetzt seine wertvollsten Teile halten und die Seele aus dem Leib kotzen.«

Peter Jansen ging weiterhin voran. Mit der Machete räumte er unermüdlich alle möglichen Hindernisse beiseite. Ab und zu hielt er kurz an, um die Schneide mit dem Diamantschärfer zu schleifen. Die Klinge konnte alles durchtrennen, solange man ihre Schneide immer schön scharf hielt. Er versuchte, die anderen bei Laune zu halten. »Wisst ihr, was Robert Louis Stevenson über das Reisen gesagt hat?«, rief er nach hinten. »Er sagte: ›Es ist besser, hoffnungsfroh zu reisen, als anzukommen.‹«

»Scheiß auf die Hoffnung, ich würde lieber ankommen«, meinte Danny Minot.

Während er ganz am Schluss dahinmarschierte, schaute sich Rick Hutter nacheinander die anderen an und machte sich seine Gedanken. Zuerst nahm er sich Karen King vor. Er konnte sie echt nicht ausstehen. Sie war eingebildet, arrogant, aggressiv und hielt sich für die absolute Expertin für Spinnen, Arachniden und alle Arten von Kampfsport. Sie sah gut aus, aber Schönheit war nicht alles. Trotzdem war es ihm nicht unrecht, dass Karen zur Gruppe gehörte. Sie war eine Kämpferin, das musste man neidlos zugeben. Gerade jetzt schien sie eiskalt, wachsam und immer auf dem Sprung zu sein und jeden ihrer Schritte abzuwägen. Als ob sie um ihr Leben kämpfen würde … was sie natürlich auch tat. Er verabscheute sie, und doch … war er froh, dass sie dabei war.

Als Nächstes betrachtete Rick Erika Moll. Sie war blass und verängstigt. Sosehr sie sich zusammennahm, erkannte Rick doch, dass sie am Rand eines emotionalen Zusammenbruchs stand. Diese Pilzfäden, die Jens Körper verschlangen, hatten Erika zutiefst verstört, glaubte Rick. Wenn sie sich nicht bald wieder fing, war sie vielleicht dem Untergang geweiht. Aber wer konnte schon sagen, wer von ihnen die Stärke und Schläue besaß, um lebend aus diesem Reich der winzigen Schrecken herauszukommen?

Amar Singh schien sich dagegen mit seinem Schicksal abgefunden zu haben, als ob er bereits entschieden hätte, dass er sterben würde.

Danny Minot stapfte in seinen zusammengeklebten Schlappen den Weg entlang. Dieser Bursche ist zäher, als er aussieht, dachte Rick, während er Danny beobachtete. Er könnte zu den Überlebenden gehören.

Dann schaute Rick Peter Jansen an. Wie machte Peter das nur? Er erschien so ruhig, beinahe sanft und war auf eine tief schöpfende Art mit sich im Reinen, die Rick nicht ergründen konnte. Peter Jansen war zu einem echten Anführer geworden, und das passte gut zu ihm. Es war, als ob Peter Jansen in dieser Mikrowelt zu sich selbst gefunden hätte.

Und dann war da noch Rick Hutter selbst.

Rick war kein reflektierender Mensch. Er dachte kaum je über sich nach. Jetzt tat er es. Etwas ganz Seltsames ging hier mit ihm vor, das er nicht ganz verstehen konnte. Er fühlte sich gut. Warum, fragte er sich, fühle ich mich gut? Ich müsste mich doch schrecklich fühlen. Jenny ist tot. Kinsky wurde von Ameisen zerrissen. Und wer ist der Nächste? Aber das war die Expedition, von der Rick Hutter immer geträumt hatte, die er aber nie für möglich gehalten hatte. Eine Reise in das verborgene Herz der Natur, in eine Welt der noch nie gesehenen Wunder.

Aller Wahrscheinlichkeit nach würde er auf dieser Forschungsreise sterben. Die Natur war nicht gütig oder nett. Sie kannte kein Mitleid. Man bekam keine Fleißpunkte, weil man es versucht hatte. Entweder überlebte man oder man starb. Vielleicht wird es keiner von uns schaffen. Er fragte sich, ob er hier in einem kleinen Tal in der Umgebung von Honolulu einfach so verschwinden und in einem Labyrinth beinahe unvorstellbarer Bedrohungen verschlungen werden würde.

Ich muss einfach weitermachen, nahm sich Rick vor. Sei klug. Sei geschickt. Komm durch das Nadelöhr.

Nach einer Wegstrecke, die ihnen viele Kilometer lang vorgekommen war, bemerkte Rick einen seltsamen, bittersüßen Geruch, der hier überall in der Luft schwebte. Was war das nur? Er schaute nach oben und sah dort winzige weiße Blüten, die wie Sterne über einen Baum verstreut waren, der gabelteilige Zweige und eine glatte, schwarzgraue Rinde hatte. Der ansonsten süße Geruch dieser Blüten wies eine unangenehme Note auf, die auf etwas Gefährliches hindeutete.

Ja, das war es.

Nux vomica. Brechnuss.

Rick rief den anderen zu, sie sollten anhalten. »Wartet mal, Leute. Ich habe etwas gefunden.«

Er kniete sich zu einer knorrigen Wurzel hinunter, die aus dem Boden herauslugte. »Das ist ein Strychninbaum«, erklärte er dem Rest der Gruppe. Mit seiner Machete begann er, auf die Wurzel einzuhacken, bis er einen Streifen Innenrinde freigelegt hatte, den er jetzt sorgfältig mit der Machete herausschlug. »Diese Rinde«, erklärte er, »enthält Brucin. Das ist ein Stoff, der zu Atemlähmung führt. Ich hätte eigentlich die Samen vorgezogen, die sind unglaublich toxisch, aber diese Rinde tut’s auch.«

Er band ein Seil um die Rinde, damit er sie hinter sich herziehen konnte. Dabei passte er sorgfältig auf, nichts von ihrem Saft auf die Hände zu bekommen. »Wir können das nicht in meinen Rucksack tun. Es würde alles darin vergiften«, erklärte er.

»Diese Rinde ist wirklich gefährlich«, sagte Karen.

»Wart’s ab, Karen, die wird uns etwas zum Essen verschaffen. Und ich habe wirklich Hunger.«

Erika trat ein wenig beiseite, blickte aufmerksam um sich, sog die Luft ein und achtete genau darauf, ob sie den Geruch von Ameisen ausmachen konnte. Die Luft fühlte sich irgendwie schwer an, als sie durch ihre Lungen strömte. Wo auch immer sie hinschaute, in jeder Ritze und Rinne des Bodens, auf jedem Grashalm und jeder noch so kleinen Pflanze wimmelte es nur so von kleinen Lebewesen – Insekten, Milben, Nematoden. In einzelnen Erdklumpen konnte sie sogar als kleine Pünktchen Bodenbakterienhaufen sehen. Alles hier lebte. Alles hier ernährte sich von irgendetwas anderem. Das erinnerte sie daran … sie war wirklich hungrig.

Sie alle hatten jetzt einen Bärenhunger, aber nichts zu essen. Sie tranken noch etwas Wasser aus einem Loch in einer Baumwurzel und gingen weiter. Rick zog das Stück Rinde hinter sich her. »Wir haben jetzt Strychnin, und wir haben diese Frucht vom Paternosterbaum«, sagte er. »Aber das reicht noch nicht. Wir brauchen wenigstens noch eine weitere Zutat.« Er schaute sich ständig um und überprüfte die Vegetation nach Pflanzen, die er kannte und die giftig waren. Schließlich fand er, wonach er suchte. Plötzlich stach ihm nämlich ein scharfer Geruch in die Nase.

»Oleander«, rief Rick und ging auf eine Buschgruppe mit langen, lanzettförmigen, ledrigen, glänzenden Blättern zu. »Der Saft ist wirklich bösartig.« Nachdem er sich durch eine Menge Blätterabfall hindurchgekämpft hatte, kam er am Stamm eines Busches an. Er zog seine Machete, schärfte sie und hackte mit ihr in den Stamm. Sofort floss ein durchsichtiger, milchiger Saft heraus, während Rick sich blitzschnell etwas zurückzog.

»Diese Flüssigkeit tötet dich sofort, wenn sie deine Haut berührt. Sie enthält eine tödliche Mischung von Cardenoliden. Dein Herz hört sofort zu schlagen auf, bamm. Die Dämpfe sollte man auch nicht einatmen. Sie können einen Herzanfall auslösen.« Während die Flüssigkeit die Rinde hinunterfloss, kramte Rick in seinem Rucksack und holte die Laborschürze, die Gummihandschuhe und die Schutzbrille heraus, die er in der Station Echo gefunden hatte.

Amar grinste. »Rick, du siehst wie ein verrückter Wissenschaftler aus.«

»Verrückt zu sein ist mein Stil«, lachte Rick. Er öffnete einen Plastiktiegel und näherte sich ganz vorsichtig dem Oleanderstamm. Er hielt den Atem an und ließ den Saft in das Gefäß fließen, wobei ihm einiges davon über die Handschuhe rann. Als der Tiegel voll war, schraubte er den Deckel darauf und wusch dann das Gefäßäußere in einem Tautropfen ab. Er füllte einen zweiten Tiegel auf die gleiche Weise. Danach hob er beide mit einem triumphierenden Lächeln in die Höhe. »Jetzt müssen wir das Ganze nur noch zu einer Paste verkochen. Dafür brauchen wir ein Feuer.«

Im ganzen Wald war es jedoch nach dem Regen triefend nass. Nichts würde jetzt brennen.

»Kein Problem«, sagte Rick. »Alles, was wir brauchen, ist ein Aleurites moluccana.«

»Was zum Teufel ist denn das, Rick?«, fragte Karen King.

»Ein Lichtnussbaum, auch als Kerzennuss bekannt«, antwortete er. »Die Hawaiianer nennen sie Kukui-Bäume. Sie wachsen überall in diesem Wald.« Er hielt an, schaute nach oben und drehte sich einmal um die eigene Achse. »Yeah! Das ganz da drüben ist ein Kukui!« Er deutete auf einen etwa zehn Meter entfernten Baum mit großen silbrigen Blättern, der sich allein durch seine Größe von der übrigen Vegetation abhob. Er war voll behangen mit grünlichen Früchten.

Sie machten sich zu diesem Lichtnussbaum auf den Weg. Zwanzig Minuten später standen sie zu dessen Füßen. Um ihn herum lag eine Unmenge von fleischigen Früchten auf dem Boden. »Gebt mir eine Machete«, sagte Rick. »Und jetzt schaut mir ganz genau zu.«

Er öffnete die ledrige Schale der Frucht mit einem gezielten Schlag und hackte dann mit der Machete das gesamte Fruchtfleisch weg. Nach kurzer Zeit gelangte er zu einem harten Kern, einer Nuss. »Das ist die Kukui-Nuss«, erklärte er. »Diese Nuss ist voller Öl. Die alten Hawaiianer haben ihre Steinlampen mit Kukui-Nussöl gefüllt. Das war eine großartige Lichtquelle. Und sie haben die Nüsse an einen Stock gebunden und den dann als Fackel benutzt. Die Nüsse brennen wirklich gut.«

Allerdings war die glänzende harte Außenschale der Kukui-Nuss nur schwer zu knacken. Abwechselnd bearbeiteten sie sie mit einer Machete. Die Waffe hatte eine schwere Klinge und eine ausgesprochen scharfe Schneide, die langsam in die Nussschale eindrang. Nachdem sie einige Minuten auf ihr herumgehackt hatten, war plötzlich das ölige Innere der Nuss zu sehen. Sie begannen, ganze Brocken aus der Nuss herauszuschlagen. Auf dem Boden bildete sich allmählich ein großer Haufen Nussfleisch. Dem fügten sie noch getrocknete Grasspelzen als Zunder hinzu, die Peter aus dem Inneren toter Grasstängel herausgepult hatte, die trotz des Regens trocken geblieben waren. Rick stellte seinen Aluminiumtopf auf den Nussfleischhaufen und zog dann die Schutzkleidung an. Er rückte seine Schutzbrille zurecht und bestückte den Topf mit Streifen von Strychninwurzelrinde, Teilen der Paternosterbaumfrucht, den beiden Tiegeln Oleandersaft und Wasser, das er auf der Oberseite eines Blattes gesammelt hatte.

Dann zündete er das Feuer mit einem Sturmfeuerzeug an.

Der Zunder begann zu brennen, und das Kukui-Nussfeuer flammte hellgelb auf. Nach dem Maßstab der normalen Welt war das nur ein kleines Feuerchen, nicht größer als eine Kerzenflamme. Für sie wirkte es jedoch wie ein großes Lagerfeuer. Es wärmte ihre Gesichter, sie mussten blinzeln und ein Stück zurückweichen. Das Feuer brachte das Wasser im Topf innerhalb von Sekunden zum Kochen. Zwei Minuten Kochzeit genügten, um den Inhalt des Topfes zu einer teerartigen Schmiere zu reduzieren.

»Frisches Curare«, sagte Rick. »Hoffen wir es wenigstens.«

Mit einem Holzsplitter schöpfte er ganz vorsichtig das Curare in eine Kunststofflaborflasche. Dabei trug er immer noch seine Gummihandschuhe und hielt den Atem an. Jetzt konnte er seine Pfeile mit Gift versehen. Er hoffte zumindest, dass die klebrige Masse giftig war. Ganz sicher würde er das jedoch erst wissen, wenn sie sich auf der Jagd bewährt hatte. Er schraubte den Verschluss auf die Flasche und schob sich dann die Schutzbrille auf die Stirn hoch.

Peter schaute Ricks Plastikflasche und deren bräunlichen Inhalt misstrauisch an. »Du glaubst also wirklich, dass man damit Großwild erlegen kann? Etwas so Großes wie einen Grashüpfer?«, fragte er.

Rick lächelte ihn schief an. »Es ist noch nicht fertig.«

»Wieso das?«

»Wir brauchen noch eine Zutat.«

»Und welche?«

»Zyanid.«

»Wie bitte?«, rief Peter, während sich die anderen um die beiden versammelten und zuhörten.

»Ganz recht – Zyanid«, bestätigte Rick. »Und ich weiß auch, wo ich es bekomme.«

»Und wo?«, wollte Peter wissen.

Als Antwort drehte Rick ganz langsam den Kopf. »Ich kann es riechen. Zyanwasserstoff, auch als Blausäure bekannt. Dieser Hauch von bitteren Mandeln … kannst du ihn riechen? Zyanid – ein universelles Gift, das praktisch alles töten wird, und das auch noch sehr schnell. Zyanid – eine Lieblingswaffe der Spione im Kalten Krieg. Und jetzt haltet euch fest: Ganz hier in der Nähe ist ein Tier, das Zyanid produziert. Es versteckt sich wahrscheinlich unter einem Blatt und schläft.«

Die anderen schauten zu, während sich Rick durch den Superdschungel vorankämpfte, ab und zu in die Luft schnupperte und augenscheinlich seiner Nase folgte. Er begann, mit beiden Händen die schweren Blätter umzudrehen. Der Geruch wurde stärker. Jetzt, da sie Rick darauf aufmerksam gemacht hatte, kitzelte er ihnen in der Nase. Rick steckte seinen Kopf unter ein Blatt. »Ich habe ihn«, flüsterte er.

Unter dem Blatt glänzte ein bräunlicher, öliger, mehrgliedriger Carapax mit vielen gekrümmten Beinen hervor. »Das ist ein Tausendfüßer«, sagte Rick. »Ich bin zwar nur ein unwissender Botaniker, aber ich weiß, dass diese Burschen Zyanid herstellen.«

Erika stöhnte auf. »Lass es! Das ist ein sehr großes Tier. Es ist gefährlich.«

Rick kicherte. »Ein Tausendfüßer?« Er wandte sich Karen King zu. »Hey, Karen! Was macht ein Tausendfüßer, wenn er sich bedroht fühlt?«

Karen King lächelte. »Tausendfüßer? Das sind richtige Angsthasen.«

»Warte! Bist du sicher, dass es kein Hundertfüßer ist?«, rief Danny mit bebender Stimme. Er erinnerte sich, dass Karen erzählt hatte, dass ein Hundertfüßer einem unangenehme Stiche versetzen konnte.

»Nein, dieses Baby ist kein Hundertfüßer«, sagte Karen, nachdem sie sich niedergekniet und unter das Blatt geschaut hatte. »Hundertfüßer sind Raubtiere. Ein Tausendfüßer frisst dagegen kein Fleisch, sondern verrottete Blätter«, erklärte sie. »Es ist ein friedliches Tier. Hat nicht einmal einen Stachel.«

»Wie ich es mir gedacht habe.« Rick zog das Blatt von dem Tausendfüßer herunter. Er lag eingerollt da und schien zu schlafen. Es war ein zylindrisches Tier mit einem segmentierten Panzer und wenigstens hundert Beinen. Im Verhältnis zu den Mikromenschen schien der Tausendfüßer vier bis fünf Meter lang zu sein, länger als die größte je gemessene Boa constrictor. Er atmete leise und erzeugte Pfeiftöne durch die Löcher in seinem Carapax. Es war die Tausendfüßer-Version des Schnarchens.

Rick zog seine Machete aus der Scheide. »Wach auf!«, schrie er und schlug den Tausendfüßer mit der flachen Seite der Klinge.

Das Tier schreckte sofort auf. Die Menschen wichen zurück, und der Geruch wurde stärker. Der Tausendfüßer rollte sich in eine feste Spirale ein, was augenscheinlich seine Verteidigungsposition war. Mit zugehaltener Nase stürmte Rick noch einmal auf ihn zu und schlug auf ihn ein. Er wollte ihn nicht verletzen, er wollte ihm nur Angst machen. Der Trick funktionierte. Ein penetranter Geruch nach Mandeln, vermischt mit einem unangenehmen, bitteren Gestank, erfüllte die Luft. Kleine Tropfen einer öligen Flüssigkeit quollen aus Poren im Panzer des Tausendfüßers heraus. Rick zog in aller Eile Handschuhe und Schürze an, schob sich seine Schutzbrille wieder über die Augen und öffnete ein sauberes Plastikgefäß.

Der Tausendfüßer machte sich nicht davon. Er blieb zusammengerollt liegen und hatte offensichtlich Angst.

Rick ging ganz dicht an ihn heran und fing etwas von der Flüssigkeit in seinem Plastikgefäß auf, bis er etwa eine volle Tasse davon hatte. »Das ist Öl. Es ist voller Zyanid«, erklärte er. Er schüttete das Öl in die Laborflasche zu seiner Curare-Paste und rührte die ganze Masse mit einem Stöckchen kräftig um. »Der hatte die Hosen gestrichen voll – mit Zyanid«, sagte er und hielt seine Flasche mit dem Curare in die Höhe, die nach tödlichen Chemikalien roch. »Und jetzt ist es Zeit, auf die Jagd zu gehen.«

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