41 Ein unerwarteter Verbündeter

Galad lief mit hoch erhobenem Schild. Bornhaid schloss sich ihm an, ebenfalls einen Schild haltend, und warf seine Laterne weg, als das unnatürliche Licht am Himmel aufblitzte. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Gleich würde der Pfeilregen einsetzen.

Sie erreichten die Pferde, wo zwei nervöse Pferdeknechte ihnen ihre Tiere übergaben. Galad senkte den Schild und kam sich schrecklich ungedeckt vor, als er sich auf Stämmigs Rücken schwang. Er drehte das Pferd und hielt den Schild wieder hoch. In der Luft lag das vertraute Schnappen ferner Bogensehnen, die Pfeile in die Tiefe schossen. Keiner schlug in seiner Nähe ein.

Er zögerte. Die in der Luft hängenden Lichter machten die Nacht so hell wie bei Vollmond, vielleicht sogar noch heller.

»Was geht hier vor?«, stieß Bornhaid hervor, dessen Pferd nervös tänzelte. »Sie haben verfehlt? Diese Pfeile gehen außerhalb des Lagers nieder.«

»Trollocs!« Der Ruf hallte durch das Lager. »Tausende von ihnen kommen auf der Straße heran!«

»Ungeheuer!«, brüllte ein verängstigter Amadicianer. »Ungeheuer des Schattens! Beim Licht, sind sie real?«

Galad warf Bornhaid einen Blick zu. Mit wehenden Umhängen galoppierten sie aus dem Lager und schauten zur Straße.

Auf ein Gemetzel.

Pfeile schossen vom Hügel und landeten in einer Horde Schattengezücht. Die Kreaturen heulten und kreischten;

einige von ihnen wollten in Galads Lager stürmen, andere zu den Schützen hinaufklettern. Plötzlich explodierten Trollocs, der Boden unter ihren Füßen bäumte sich auf, Feuer fiel vom Himmel. Aybaras Machtlenker griffen in den Kampf ein.

Galad verschaffte sich einen Überblick. »Fußsoldaten, auf dieser Seite des Lagers einen Schildwall bilden«, brüllte er. »Armbrustmänner, zu den Ruinen dort drüben. Teilt die Legionen in acht Kavalleriekompanien und haltet Euch für einen Ausfall bereit! Bogenschützen, fertig machen!« Grundsätzlich stellten die Kinder eine Kavalleriestreitmacht dar. Seine Männer würden losreiten und die Trollocs in einer Welle nach der anderen treffen, eine Kompanie nach der anderen, um sich dann wieder hinter den Verteidigungswall der Fußsoldaten zurückzuziehen. Die Armbrustmänner sollten die Reihen der Trollocs schwächen, bevor die schwere Kavallerie sie mit ihren Lanzen traf, und die Bogenschützen sollten dann ihren Rückzug hinter ihre Verteidigungslinien decken.

Die Befehle wurden schnell weitergegeben, und die Kinder waren effektiver als die Amadicianer. Bornhaid nickte. Das hier war hauptsächlich ein defensives Manöver, aber es machte den meisten Sinn, zumindest bis Galad ergründet hatte, was hier eigentlich los war.

Hufschläge verkündeten, dass Byar herangaloppierte. Er zügelte das Pferd und drehte sich mit weit aufgerissenen Augen um. »Trollocs? Aber … Das ist Aybara! Er hat ein Heer aus Schattengezücht herbeigeführt!«

»Wenn er das tat, dann schlachtet er sie zur Belohnung«, meinte Galad.

Byar zwang sein Pferd näher heran. »Es ist genau wie in den Zwei Flüssen. Dain, Ihr erinnert Euch doch? Trollocs griffen an. Aybara stellt eine Verteidigungsstreitmacht auf und erhält deshalb Unterstützung.«

»Was sollte das bringen?«, fragte Bornhaid.

»Um uns zu täuschen.«

»Um genauso viele Trollocs zu töten, wie ihm das Gefolgsleute bringt?« Bornhaid runzelte die Stirn. »Das … das ergibt doch keinen Sinn. Wenn Aybara über Tausende Trollocs befiehlt, wozu sollte er uns dann brauchen?«

»Sein Verstand ist krank«, fauchte Byar. »Wenn er nichts mit dem Erscheinen der Trollocs zu tun hat, warum sind sie dann beide gleichzeitig hier aufgetaucht?«

Nun, Galad musste zugeben, dass darin ein Körnchen Wahrheit verborgen lag. »Im Augenblick verschafft uns das die Zeit, die wir brauchen, um Aufstellung zu nehmen. Bornhaid, Byar, helft, meine Befehle weiterzugeben. Ich will, dass die Reiter für einen Ausfall bereit sind, sobald die Armbrustmänner fertig sind.« Er zögerte. »Aber lasst die Männer wissen, dass wir unsere Flanken nicht für Aybara entblößen. Fußsoldaten mit Piken sollen am Fuß dieses Hügels bleiben. Nur für alle Fälle.«


Trollocs fielen kreischend im Pfeilregen. Immer mehr von ihnen erschienen, und viele der Bestien gingen erst zu Boden, als sie mit Pfeilen gespickt waren. Das Schattengezücht bereitete sich auf den Sturm den Hügel hinauf zu Perrins Streitkräften vor. Falls sie es taten, würde er sie eine Weile mit seinen Fußsoldaten beschäftigen – und die dann zurückziehen und die Kavallerie auf sie hetzen.

»Woher hast du das gewusst?«, fragte Faile leise.

Er sah sie an. »Es ist Zeit, dass ihr drei euch zur Nachhut zurückzieht.« Er warf Berelain einen Blick zu, die mit leichenblassem Gesicht auf ihrem Pferd saß, als hätte der Anblick der Trollocs sie um den Verstand gebracht. Aber er wusste, dass sie aus stärkerem Stahl gemacht war. Warum roch sie bloß so besorgt?

»Ich gehe ja«, erwiderte Faile. »Aber ich muss es wissen.«

»Es machte Sinn. Diese Kuppel sollte uns daran hindern, mit Wegetoren zu fliehen. Aber sie sollte uns auch ermuntern, auf der Straße weiterzuziehen, und sie sollte uns davon abhalten, direkt nach Andor zu Reisen. Es kam uns merkwürdig vor, dass Meister Gill auf der Straße umdrehte und seine Befehle missachtete – aber das geschah, weil er sich von aus dem Norden kommenden Leuten davon hatte überzeugen lassen, dass der Weg unpassierbar ist. Ich vermute, das waren Abgesandte unserer Feinde, um uns in diese Richtung zu locken.

Wir wurden die ganze Zeit über getrieben. Sie warteten nicht darauf, dass wir gegen die Weißmäntel kämpften, sie warteten darauf, dass wir uns so schnell wie möglich nach Lugard begaben. Hätten wir versucht, querfeldein zu marschieren, dann wette ich, dass uns irgendetwas wieder hätte umkehren lassen. Sie haben verzweifelt versucht, uns in ihren Hinterhalt zu treiben. Galads Streitmacht hatte vermutlich nichts damit zu tun – er war die Fliege, die unter ihren Sattel schlüpfte.«

»Aber die Trollocs. Woher …«

»Meiner Meinung nach muss es ein Portalstein sein«, sagte Perrin. »Ich wusste, dass hier irgendein Angriff stattfinden würde. Ich wusste nichts Genaues. Ich dachte an einen Angriff aus der Luft mit Draghkar oder einen Eingang zu den Kurzen Wegen, den wir übersehen hatten. Aber diese Ruinen, auf die Arganda hinwies, schienen ein guter Ort für einen Portalstein zu sein. Er muss vergraben sein, unter den Fluss geraten sein, als der seinen Lauf veränderte. Die Trollocs kommen nicht aus dem Boden; ich glaube, sie erscheinen aus dem Stein.

Das war die Falle. Vermutlich hätten sie uns viel früher angegriffen, aber die Weißmäntel waren im Weg. Sie mussten darauf warten, dass wir mit ihnen fertig werden. Und dann zogen wir ab. Also …«

»Also griffen sie Damodred und seine Männer an«, sagte Faile. »Nachdem sie die Falle aufgestellt hatten, wollten sie wenigstens denjenigen Schaden zufügen, die sie möglicherweise später bekämpfen.«

»Ich vermute, da steckt einer der Verlorenen dahinter«, sagte Perrin und wandte sich Grady zu.

»Einer der Verlorenen?«, sagte Alliandre schrill. »Wir können nicht gegen einen der Verlorenen kämpfen!«

Perrin runzelte die Stirn. »Alliandre, was glaubt Ihr, wozu Ihr Euch mir angeschlossen habt? Ihr kämpft an Tarmon Gai’don für den Wiedergeborenen Drachen. Früher oder später müssen wir den Verlorenen entgegentreten.«

Sie wurde blass, aber zu ihrer Ehre musste man feststellen, dass sie nickte.

»Grady!«, rief Perrin dem Asha’man zu, der Feuer auf die Trollocs regnen ließ. »Spürt Ihr noch immer, dass jemand die Macht lenkt?«

»Nur gelegentlich, mein Lord«, rief Grady zurück. »Wer auch immer das ist, sie sind nicht besonders stark. Und sie nehmen nicht am Kampf teil. Ich glaube, sie haben etwas mit dem Transport der Trollocs zu tun, springen mit einer Faust her, um dann sofort wieder zurückzuspringen und die nächste zu holen.«

»Haltet nach ihm Ausschau«, befahl Perrin. »Seht zu, ob Ihr ihn ausschalten könnt.«

»Ja, mein Lord.« Grady salutierte.

Also brachte keiner der Verlorenen die Trollocs herbei. Das bedeutete nicht, dass das nicht das Werk von einem von ihnen war, nur dass sie nicht direkt eingreifen wollten. »Zurück mit Euch«, sagte Perrin zu Faile, Berelain und Alliandre. Er wog den Hammer in der Faust. Die Trollocs hatten angefangen den Hang zu stürmen; viele von ihnen fielen den Pfeilen zum Opfer, aber es waren genug, dass einige von ihnen bald den Kamm erreichen würden. Es war Zeit zu kämpfen.

»Du weißt nicht, wie viele es sind, mein Gemahl«, sagte Faile leise. »Es kommen immer mehr. Was, wenn sie uns überlegen sind?«

»Sollte die Sache für uns schlecht verlaufen, ziehen wir uns durch ein Wegetor zurück. Aber ich überlasse ihnen die Weißmäntel nicht ohne Kampf – ich würde keinen Mann den Trollocs überlassen, nicht einmal sie. Sie haben die Zwei Flüsse ignoriert, als wir angegriffen wurden. Nun, ich werde nicht das Gleiche tun. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«

Plötzlich beugte sich Faile zur Seite und küsste ihn. »Danke.«

»Wofür?«

»Dass du der Mann bist, der du bist«, antwortete sie, wendete ihr Pferd und führte die beiden anderen fort.

Perrin schüttelte den Kopf. Er hatte sich gesorgt, sie von Grady mit Luft fesseln lassen zu müssen und wegzuschleppen. Er wandte sich wieder den näher kommenden Trollocs zu. Die Männer von den Zwei Flüssen machten es ihnen nicht leicht, die Steigung zu erklimmen. Allerdings gingen ihnen die Pfeile aus.

Perrin wog Mah’alleinir in der Hand. Einem Teil von ihm tat es leid, die Waffe so schnell nach ihrer Geburt in Blut baden zu müssen, aber der größere Teil von ihm war erfreut. Diese Trollocs und ihre Anführer trugen die Schuld an Springers Tod.

Eine Faust Trollocs erreichte den Hügelkamm, angeführt von einem Blassen mit einem schwarzen Schwert, vorangetrieben von einem Blassen hinter ihnen. Perrin stieß ein Brüllen aus und galoppierte mit hoch erhobenem Hammer los.


Galad fluchte, riss Stämmig herum und hieb mit dem Schwert nach dem Hals eines Trollocs mit Bärenkopf. Mit einem widerlichen Geräusch spritzte ein Strom dunklen dicken Bluts hervor, aber diese Bestien waren schrecklich schwer zu töten. Galad kannte die Geschichten, hatte mit Männern an den Waffen geübt, die gegen das Schattengezücht gekämpft hatten. Trotzdem überraschte ihn ihre Zähigkeit.

Er musste noch dreimal auf die Kreatur einhacken, bevor sie fiel. Sein Arm schmerzte bereits. Gegen solche Ungeheuer zu kämpfen bedurfte keiner Finesse. Er benutzte Schwertfiguren für den Sattel, griff aber am häufigsten auf die einfachsten und brutalsten zurück. Waldläufer glättet den Ast. Mondbahn. Einen Funken schlagen.

Seinen Männern ging es nicht gut. Sie hatten nicht mehr genug Platz, ihre Lanzen richtig einzusetzen. Die Ausfälle hatten eine Weile funktioniert, aber die schwere Kavallerie war gezwungen gewesen, sich hinter die Reihen der Fußsoldaten zurückzuziehen, und seine ganze Streitmacht wurde nach Osten zurückgedrängt. Die Amadicianer wurden überwältigt, und die Wucht des Angriffs war zu heftig, um weitere Kavallerieangriffe zu gestatten. Den Kindern auf den Pferden blieb nichts anderes mehr übrig, als wild mit ihren Waffen um sich zu schlagen, um am Leben zu bleiben.

Galad wendete Stämmig, aber zwei knurrende Trollocs sprangen auf ihn zu. Den einen schaltete er schnell mit Reiher fängt den Silberfisch aus, aber die Kreatur taumelte Stämmig weiter entgegen und ließ das Pferd einen Satz zur Seite machen. Eine andere Bestie schlug mit einer Keule nach dem Pferdehals. Stämmig kippte um.

Nur mit Mühe konnte sich Galad von ihm losmachen und landete schwer auf dem Boden, während Stämmig mit zuckenden Beinen zusammenbrach und Blut aus dem Hals über seine weiße Schulter spritzte. Galad rollte sich ab, das Schwert vom Körper ferngehalten, aber er kam verkehrt auf. Ein Schmerz schoss durch seinen Knöchel, als er sich verdrehte.

Den Schmerz ignorierend brachte er seine Klinge rechtzeitig hoch, um den Haken eines braunbepelzten, neun Fuß hohen Ungeheuers abzuwehren, das nach Tod stank. Seine Parade kostete ihn erneut das Gleichgewicht.

»Galad!«

Weiße Gestalten krachten in die Trollocs hinein. Stinkendes Blut spritzte durch die Luft. Weiße Gestalten stürzten zu Boden, aber die Trollocs wurden zurückgetrieben. Bornhaid stand keuchend da, mit gezückter Klinge und verbeultem Schild, überall mit dunklem Blut besudelt. Er hatte vier Männer dabei. Zwei weitere waren tot.

»Danke«, sagte Galad. »Eure Pferde?«

»Getötet«, erwiderte Bornhaid. »Sie müssen den Befehl haben, nach den Pferden zu schlagen.«

»Sie wollen nicht, dass wir fliehen«, sagte Galad. »Oder einen Sturmangriff durchführen.« Er warf einen Blick auf die Linie der belagerten Soldaten. Zwanzigtausend war wie ein großartiges Heer erschienen, aber die Schlachtreihen bildeten ein wirres Durcheinander. Und immer mehr Trollocs kamen, eine Welle nach der anderen. Der nördliche Teil der Schlachtreihe der Kinder gab nach, und die Trollocs drängten mit einer Zangenbewegung vor, um Galads Streitmacht zu umzingeln. Sie würden sie im Norden und Süden einschließen und dann gegen den Hügel rammen. Beim Licht!

»Versammelt Euch an der nördlichen Fußsoldatenlinie!«, brüllte Galad. So schnell er konnte, rannte er in diese Richtung. Sein Knöchel protestierte, hielt aber durch. Männer schlossen sich ihm an. Ihre Kleidung war nicht länger weiß.

Galad wusste, dass die meisten Generäle wie Gareth Bryne nicht an vorderster Front kämpften. Dazu waren sie zu wichtig, und ihr Verstand wurde gebraucht, um den Kampf zu organisieren. Vielleicht hätte er genau das tun sollen. Alles fiel auseinander.

Seine Männer waren gut. Solide. Aber mit Trollocs hatten sie keine Erfahrung. Erst jetzt, als sie in dunkler Nacht über den schlammigen Boden stürmten und von in der Luft hängenden Lichtkugeln beleuchtet wurden, wurde ihm bewusst, wie unerfahren viele von ihnen waren. Ihm standen ein paar Veteranen zur Verfügung, aber der größte Teil von ihnen hatte lediglich gegen undisziplinierte Räuber oder Stadtmilizen gekämpft.

Die Trollocs waren anders. Die heulenden, knurrenden und grunzenden Ungeheuer waren in einen Rausch verfallen. Was ihnen an militärischer Disziplin fehlte, machten sie durch Kraft und Wildheit wieder wett. Und Hunger. Die Myrddraals in ihrer Mitte waren allein schon schrecklich genug, um jede Formation mühelos zu zerbrechen. Galads Soldaten gaben dem Druck bereits nach.

»Haltet die Linie!«, brüllte Galad und erreichte den nachgebenden Teil. Er hatte Bornhaid und etwa fünfzig Männer dabei. Nicht einmal annähernd genug. »Wir sind die Kinder des Lichts! Wir weichen dem Schatten nicht!«

Es funktionierte nicht. Er sah, wie das Verhängnis seinen Anfang nahm, und sein ganzer Glaube bekam die ersten Sprünge. Die Kinder des Lichts wurden nicht von ihrer Tugend beschützt; sie wurden niedergemäht, fielen wie Weizen unter der Sichel. Aber was noch viel schlimmer war, manche von ihnen kämpften nicht tapfer oder hielten entschlossen stand. Zu viele brüllten vor Entsetzen und ergriffen die Flucht. Die Amadicianer konnte er verstehen, aber viele Kinder waren kaum besser als sie.

Sie waren keine Feiglinge. Sie war keine schlechten Kämpfer. Sie waren einfach nur Menschen. Durchschnittlich. Aber so sollte das nicht sein.


Donnernd brachte Gallenne seine Reiter zu einem weiteren Angriff heran. Sie brandeten in die Trollocs und zwangen viele von ihnen von der Hügelkante und stürzten sie den steilen Hang hinunter.

Perrin rammte einem Trolloc Mah’alleinir gegen den Kopf. Die Kraft des Schlages schleuderte die Kreatur zur Seite, und seltsamerweise qualmte und brutzelte dort, wo der Hammer getroffen hatte, ihre Haut. Das geschah bei jedem Treffer, als würde die Berührung Mah’alleinirs sie verbrennen. Dabei fühlte Perrin von dem Hammer lediglich eine angenehme Wärme ausgehen.

Gallennes Angriff durchbrach die Ränge der Trollocs und teilte sie in zwei Gruppen, aber bei so vielen Kadavern hatten seine Lanzenreiter langsam Schwierigkeiten, sich zu bewegen. Gallenne zog sich zurück, und ein Kontingent Männer von den Zwei Flüssen kam heran und schoss mit Pfeilen auf die Bestien, schnitten sie in einer Welle aus schreiendem, heulendem stinkendem Tod nieder.

Perrin zwang Traber zurück, Fußsoldaten sammelten sich um ihn. Nur sehr wenige seiner Männer waren Trollocs zum Opfer gefallen. Natürlich war einer bereits zu viel.

Arganda trabte heran. Irgendwo hatte er seine Helmfedern verloren, aber er grinste breit. »Ich habe nur selten eine so angenehme Schlacht erlebt, Aybara«, sagte er. »Feinde, die man töten kann, ohne auch nur einen Hauch Mitleid für sie haben zu müssen, eine perfekte Aufmarsch- und Verteidigungsposition. Bogenschützen, von denen man nur träumen kann, und Asha’man, die die Lücken stopfen! Ich allein habe über zwei Dutzend Bestien erschlagen. Allein für diesen Tag bin ich froh, dass wir uns Euch angeschlossen haben!«

Perrin nickte. Er sparte sich die Bemerkung, dass einer der Gründe für ihren mühelosen Einsatz darin bestand, dass sich die meisten Trollocs auf die Weißmäntel konzentrierten. Trollocs waren widerwärtige, monströse Wesen, und sie wurden von einer wilden Selbstsucht angetrieben. Beschossen von Feuerkugeln und Langbogen einen Hügel zu stürmen, nur um dann versuchen zu müssen, zwei vollen Kontingenten Kavallerie den Boden abzuringen? Besser, sich auf den einfacheren Feind zu stürzen, und es machte auch taktisch mehr Sinn. Konzentriere dich zuerst auf den leichteren Kampf, wenn du es mit zwei Fronten zu tun hast.

Sie versuchten die Weißmäntel so schnell wie möglich gegen den Hügel zu schmettern und überrannten sie, ließen ihnen nicht genug Raum für Kavallerieattacken und trennten sie zu kleinen Gruppen. Derjenige, der ihr Anführer war, verstand etwas von Taktik; das war nicht das Werk eines Trollocverstandes.

»Lord Perrin!« Jori Congars Stimme erhob sich über den Lärm der kreischenden Trollocs. Er lief an Trabers Seite. »Ich sollte sie für Euch beobachten und Euch sagen, wie sie vorankommen. Nun, das solltet Ihr Euch vielleicht ansehen.«

Perrin nickte, hob die Faust und machte eine hackende Bewegung. Grady und Neald standen hinter ihm auf einem Felsvorsprung, von dem man auf die Straße blicken konnte. Ihre Befehle bestanden hauptsäcblich darin, jeden Myrddraal auszuschalten, den sie entdeckten. Perrin wollte so viele von diesen Kreaturen wie möglich von den Höhen fernhalten; einen einzigen Myrddraal mit dem Schwert oder der Axt zu töten konnte Dutzende Leben kosten. Besser, sie aus der Ferne mit Feuer zu töten. Davon abgesehen vernichtete man mit einem Blassen manchmal eine ganze mit ihm verbundene Abteilung Trollocs.

Die Asha’man, Aes Sedai und Weisen Frauen sahen Perrins Signal. Nun griffen sie die Trollocs konzentriert an, Feuer löste sich von Händen, Blitze zuckten vom Himmel, drängten die Bestien vom Hang zurück. Perrins Infanterie zog sich einen Augenblick lang von dort zurück, um Luft zu schnappen.

Perrin lenkte Traber zum Kamm und schaute nach Süden in die Tiefe, hielt Mah’alleinir gegen sein Bein. Unten war Damodreds Heer sogar noch schlimmer dran als befürchtet. Die Trollocs hatten die Weißmäntel so gut wie in zwei Kontingente geteilt. Die Ungeheuer schwärmten um die Seiten herum, setzten Galad fest und ließen die Weißmäntel an drei Fronten kämpfen. Sie wandten dem Hügel den Rücken zu, und viele Gruppen Kavallerie waren vom Hauptkampf abgeschnitten.

Gallenne gesellte sich zu Perrin. »Es kommen noch immer neue Trollocs. Ich schätze, bis j etzt sind es fünfzigtausend Bestien. Die Asha’man sagen, sie spüren nur einen Machtlenker, und er kämpft nicht.«

»Die Anführer des Schattengezüchts wollen ihre Machtlenker keinem Risiko aussetzen«, mutmaßte Perrin. »Nicht, wo wir die erhöhte Position haben. Sie lassen die Trollocs so viel Schaden wie möglich anrichten und sehen, ob sie die Oberhand gewinnen können. Sollten sie es schaffen, werden wir ihre Machtlenker aus der Deckung kommen sehen.«

Gallenne nickte.

»Damodreds Heer steckt in Schwierigkeiten.«

Gallenne nickte. »Ihr habt uns eine gute Position ausgesucht, um ihnen zu helfen, aber anscheinend waren wir nicht genug.«

»Ich gehe nach unten zu ihnen «, entschied Perrin. Er zeigte. »Die Bestien umzingeln ihn, drücken ihn gegen den Hügel. Wir könnten nach unten ausschwärmen und die Ungeheuer mit einer Breitseite überraschen, durchbrechen und Damodreds Männer befreien, damit sie auf das Plateau kommen können. «

Gallenne runzelte die Stirn. »Es tut mir leid, Lord Perrin, aber ich muss das fragen. Was glaubt Ihr ihnen zu schulden? Ich hätte es wirklich bedauert, wenn wir hergekommen wären, um sie anzugreifen – auch wenn ich es verstanden hätte. Aber ich sehe keinen Grund, ihnen zu helfen.«

Perrin grunzte. » Es ist das Richtige.«

»Darüber könnte man diskutieren«, sagte Gallenne und schüttelte den behelmten Kopf. »Trollocs und Blasse zu bekämpfen ist ausgezeichnet, denn jeder Tote ist einer weniger in der Letzten Schlacht. Bei dem Kampf gegen sie gewinnen unsere Männer an Erfahrung und können lernen, ihre Angst zu kontrollieren. Aber dieser Hang ist steil und trügerisch; wenn Ihr versucht, zu Damodred hinunterzureiten, könntet Ihr unseren Vorteil zunichtemachen.«

»Ich gehe trotzdem«, sagte Perrin. »Jori, holt die Männer von den Zwei Flüssen und die Asha’man. Ich werde sie brauchen, um die Trollocs für meinen Angriff zu schwächen.« Er schaute wieder in die Tiefe. Erinnerungen an die Zwei Flüsse überfluteten ihn. Blut. Tod. Mah’alleinir in seiner Faust erwärmte sich. »Ich überlasse sie nicht den Bestien. Nicht einmal sie. Schließt Ihr Euch mir an?«

»Aybara, Ihr seid ein seltsamer Mann.« Gallenne zögerte. »Und wahrlich ehrenhaft. Ja, das tue ich.«

»Gut. Jori, bewegt Euch. Wir müssen Damodred erreichen, bevor seine Reihen brechen.«


Ein Ruck ging durch die Masse der Trollocs. Galad hielt inne, das Schwert mit den schweißfeuchten Fingern umklammert. Sein ganzer Körper schmerzte. Überall um ihn herum ertönte Stöhnen, guttural und knurrend von sterbenden Trollocs, mitleiderregend von am Boden liegenden Männern. Die Kinder hielten stand. So gerade eben.

Selbst mit diesen Lichtern war die Nacht dunkel. Es kam ihm so vor wie der Kampf gegen Nachtmahre. Aber wenn die Kinder des Lichts der Dunkelheit nicht standhalten konnten, wer dann?

Die Trollocs heulten auf einmal viel lauter. Die vor ihm drehten sich um und sprachen in einer primitiven, fauchenden Sprache miteinander, die ihn angewidert zurückzucken ließ. Trollocs konnten sprechen? Das hatte er nicht gewusst. Was hatte ihre Aufmerksamkeit erregt?

Dann sah er es. Ein Pfeilhagel aus der Höhe fuhr ganz in der Nähe in die Reihen der Bestien. Die Bogenschützen von den Zwei Flüssen wurden ihrem Ruf gerecht. Galad hätte den meisten Bogenschützen nicht zugetraut, so schießen zu können, ohne dass auch nur ein verirrter Pfeil die Weißmäntel traf. Aber diese Bogenschützen waren präzise.

Die Trollocs schrien und heulten. Dann griffen tausend Reiter vom Hügelkamm an. Um sie herum flackerten Lichter; Feuer zog rotgoldenen Lanzen gleich Bahnen in die Luft. Es beleuchtete die Reiter in Silber.

Ein unglaubliches Manöver. Der Hang war steil genug, dass die Pferde leicht hätten stolpern und stürzen und die ganze Streitmacht in eine nutzlose Masse aus sich überschlagenden Körpern verwandeln können. Aber sie stürzten nicht. Sie galoppierten mit sicherem Tritt, und die Lanzen funkelten. Und an ihrer Spitze ritt ein bärtiges Ungeheuer von Mann mit einem hoch erhobenen Hammer. Perrin Aybara höchstpersönlich, über dessen Haupt ein Banner flatterte, das der direkt hinter ihm reitende Mann trug. Der blutrote Wolfskopf.

Unwillkürlich senkte Galad bei dem Anblick den Schild. Aybara schien beinahe zu brennen, was von den Flammenzungen kam, die ihn umgaben. Galad konnte mühelos die großen goldenen Augen sehen. Sie waren selbst wie ein Feuer.

Die Reiter krachten in die Trollocs hinein, die Galads Streitmacht umzingelten. Aybara stieß ein Brüllen aus, das den Lärm übertönte, dann schlug er wild mit dem Hammer um sich. Der Angriff trieb die Bestien zurück.

»Angriff!«, rief Galad. »Greift an! Treibt sie der Kavallerie entgegen!« Er eilte nach Norden, dem Hang entgegen, Bornhaid an seiner Seite. In der Nähe holte Trom zusammen, was von seiner Legion noch übrig war, und führte sie herum, um die Aybara gegenüber befindlichen Trollocs anzugreifen.

Der Kampf wurde immer chaotischer. Galad schlug um sich wie ein Wilder. Von oben strömte unglaublicherweise Aybaras ganzes Heer den Hang hinunter und gab die erhöhte Position auf. Sie warfen sich auf die Ungeheuer, zehntausende Männer brüllten: »Goldauge! Goldauge!«

Der Angriff brachte Galad und Bornhaid zwischen die Reihen der Trollocs. Die Kreaturen wollten vor Aybara zurückweichen und strömten in alle Richtungen. Die Männer in Galads und Bornhaids Nähe kämpften bald verzweifelt um ihr Leben. Galad erledigte eine Bestie mit Schleife in der Luft, fuhr herum und fand sich einem zehn Fuß großen Behemoth mit einem Widdergesicht gegenüber. An den Seiten des gewaltigen rechteckigen Gesichts bogen sich Hörner in die Höhe, aber die Augen waren genauso menschlich wie der Unterkiefer.

Galad duckte sich, als die Bestie ihren Haken schwang, dann rammte er ihr das Schwert in den Bauch. Die Kreatur blökte auf, und Bornhaid schnitt tief in ihre Seite.

Galad schrie auf und sprang zurück, aber sein verletzter Knöchel ließ ihn in diesem Augenblick endgültig im Stich. Er rutschte in einen Bodenspalt, und Galad hörte ein schreckliches Bersten, während er fiel.

Das sterbende Ungeheuer krachte gegen ihn und nagelte ihn am Boden fest. Sein Bein war ein einziger Schmerz, aber er ignorierte es. Er ließ das Schwert fallen und versuchte, den Kadaver von sich zu schieben. Der fluchende Bornhaid wehrte einen Trolloc mit einer Keilerschnauze ab. Er stieß ein schreckliches Grunzen aus.

Galad wälzte den stinkenden Kadaver zur Seite. Neben sich konnte er Männer in Weiß erkennen – Trom, der mit Byar an seiner Seite verzweifelt darum kämpfte, Galad zu erreichen. Es gab so viele Trollocs, und die Kinder in ihrer unmittelbaren Nähe waren größtenteils gefallen.

Galad griff nach seinem Schwert, als direkt nördlich von ihm ein Berittener durch Schatten und Trollocs brach. Aybara. Er zügelte das Pferd, schmetterte den gewaltigen Hammer auf einen Eber-Trolloc und schickte ihn krachend zu Boden. Dann sprang er aus dem Sattel, während Bornhaid herbeieilte, um Galad aufzuhelfen.

»Seid Ihr verwundet?«, wollte Aybara wissen.

»Mein Knöchel«, erwiderte Galad.

»Auf mein Pferd«, sagte Aybara.

Galad protestierte nicht; das war nur vernünftig. Trotzdem verspürte er eine tiefe Verlegenheit, als Bornhaid ihm in den Sattel half. Aybaras Männer strömten herbei und drängten die Ungeheuer zurück. Jetzt, da sich Aybaras Heer am Kampf beteiligte, sammelten sich Galads Männer.

Den Hang hinunterzueilen war ein gefährliches Spiel gewesen, aber sobald Galad auf Aybaras Pferd saß, konnte er sehen, dass sich das Spiel ausgezahlt hatte. Der massive Angriffhatte die Reihen der Trollocs gesprengt, und einige Gruppen ergriffen bereits die Flucht. Vom Himmel regneten noch immer Flammenzungen, die Myrddraals verbrannten und gleichzeitig ganze mit ihnen verbundene Fäuste Trollocs niederstreckten.

Es wartete noch viel Kampf auf sie, aber das Blatt hatte sich gewendet. Aybaras Streitkräfte schnitten eine Sektion um ihren Anführer heraus und gaben ihm – und damit auch Galad – etwas Raum, um sich den nächsten Schritt zu überlegen.

Galad wandte sich Aybara zu, der die Bestien aufmerksam studierte. »Ihr seid bestimmt der Ansicht, dass die Tatsache, dass Ihr mich gerettet habt, meine Entscheidung über Euer Urteil beeinflussen wird«, sagte Galad.

»Das wäre schon besser«, murmelte Aybara.

Galad runzelte die Stirn. Das war nicht die erwartete Antwort. »Meine Männer finden es verdächtig, dass Ihr so kurz vor den Trollocs aufgetaucht seid.«

»Nun, sie können glauben, was sie wollen. Ich bezweifle, dass ich ihre Ansicht ändern kann, egal was ich sage. In gewisser Weise ist das hier meine Schuld. Die Trollocs sind hier, um mich zu töten; ich war allerdings weg, bevor sie die Falle zuschnappen lassen konnten. Seid froh, dass ich Euch nicht ihnen überließ. Ihr Weißmäntel habt mir beinahe genauso viel Ärger gemacht wie sie.«

Seltsamerweise ertappte sich Galad bei einem Lächeln. Irgendwie war dieser Perrin Aybara stets geradeheraus. Eigentlich konnte ein Mann nicht mehr, von einem Verbündeten verlangen.

Dann sind wir nun also Verbündete?, dachte Galad und nickte dem näher kommenden Trom und Byar zu. Vielleicht für den Augenblick. Er vertraute Aybara. Ja, möglicherweise gab es Männer auf der Welt, die einen so komplizierten Plan geschmiedet hätten, um Galads Vertrauen zu erschleichen. Valda wäre so gewesen.

Aybara war es nicht. Er war wirklich geradeheraus. Hätte er die Kinder aus dem Weg haben wollen, hätte er sie getötet und wäre weitergezogen.

»Dann soll es so sein, Perrin Aybara«, sagte er. »Ich verkünde Eure Strafe hier und jetzt, in dieser Nacht, in diesem Augenblick.«

Perrin runzelte die Stirn und unterbrach seine Betrachtung der Schlachtlinien. »Was? fetzt?«

»Ich bestimme, dass Ihr den Familien der toten Kinder ein Blutgeld, in Höhe von fünfhundert Kronen zu zahlen habt. Darüber hinaus befehle ich Euch, mit sämtlicher Euch zur Verfügung stehenden Kraft in der Letzten Schlacht zu kämpfen. Erfüllt diese Dinge, und ich erkläre Euch von der Schuld gereinigt.«

Es war ein seltsamer Augenblick für diese Proklamation, aber er hatte seine Entscheidung getroffen. Sie mussten noch kämpfen, und vielleicht würde einer von ihnen fallen. Aber Galad wollte, dass Aybara das Urteil für alle Fälle kannte.

Aybara musterte ihn und nickte dann. »Das finde ich gerecht, Galad Damodred.« Er streckte die Hand aus.

»Geschöpf der Finsternis!« Hinter Aybara bewegte sich etwas. Eine Gestalt zog ihr Schwert. Stahl blitzte auf. Byars Augen funkelten zornig. Er hatte eine Position eingenommen, von der aus er Aybaras Rücken treffen konnte.

Aybara fuhr herum; Galad hob die Klinge. Beide waren zu langsam.

Aber Jaret Byars Schlag kam nicht. Erstarrt und mit erhobener Waffe stand er da, Blut tropfte von seinen Lippen. Er sackte auf die Knie, dann fiel er direkt vor Aybaras Füße.

Bornhaid stand mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen hinter ihm. Er schaute auf sein Schwert. »Ich … es war nicht richtig, einen Mann in den Rücken zu stechen, nachdem er uns gerettet hat. Es …« Er ließ das Schwert fallen und wich stolpernd von Byars Leiche zurück.

»Ihr habt richtig gehandelt, Kind Bornhaid«, sagte Galad voller Bedauern. Er schüttelte den Kopf. »Er war ein guter Offizier. Vielleicht manchmal unangenehm, aber auch mutig. Es tut mir leid, ihn verlieren zu müssen.«

Aybara blickte sich um, als würde er nach weiteren Kindern Ausschau halten, die ihn möglicherweise angriffen. »Von Anfang an suchte er nach einem Vorwand, mich tot zu sehen.«

Bornhaid sah Aybara noch immer hasserfüllt an, dann säuberte er sein Schwert und rammte es in die Scheide. Er ging und hielt auf die Stelle zu, wo man die Verwundeten sammelte. Die Gegend um Galad und Aybara wurde zusehends sicherer, die Trollocs wurden zurückgedrängt, Aybaras Männer und die restlichen Kinder stellten sich zu stabileren Formationen auf.

»Er glaubt noch immer, dass ich seinen Vater getötet habe«, sagte Aybara.

»Nein«, erwiderte Galad. »Er glaubt, dass Ihr es nicht getan habt, davon bin ich überzeugt. Aber er hat Euch sehr lange Zeit gehasst, Lord Aybara, und er hat Byar noch länger geliebt.« Er schüttelte den Kopf. »Den Freund zu töten. Manchmal ist es sehr schmerzhaft, das Richtige zu tun.«

Aybara grunzte. »Ihr solltet Euch zu den Verwundeten begeben«, sagte er, hob den Hammer und hielt Ausschau, wo der Kampf noch am heftigsten wogte.

»Mir geht es gut genug, um zu kämpfen, wenn ich Euer Pferd solange behalten kann.«

»Nun, dann bringen wir es hinter uns.« Aybara musterte ihn. »Aber ich bleibe bei Euch, nur für den Fall, dass es so aussieht, als würdet Ihr fallen.«

»Danke.«

»Ich hänge an diesem Pferd.«

Lächelnd gesellte sich Galad zu ihm, und sie wateten zurück ins Getümmel.

Загрузка...