Eis ist nicht nur weiße Stille.

Es knistert und knirscht, flüstert, seufzt und ächzt. Manchmal donnert es, krachende Schläge, die den Boden erschüttern und weithin hallen.

Von zäher Öligkeit kann es sein, tonnenschwer oder luftig und schwebend. Irisierend blau, grün, türkis, von silbrigem Grau, schmutzigem Braun. Ein haushoher Wall, spiegelglatt oder vernarbt. Eine lichtdurchlässige Membran, die das Leben darunter schützt.

Klar und splitternd wie Glas ist das Eis und funkelnd wie ein Diamant. Ausdauernd und ewig, launisch und flüchtig. Von stählerner Härte oder weich wie Schnee, sprengt es Stein und versetzt sogar Berge. Je älter es ist, umso mehr Schätze und Geheimnisse hortet es in seinem Inneren, manche davon leicht entflammbar oder sogar explosiv.

Wie die Herzen der Menschen.

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