28

Sorbold

Als Rhapsody dem jungen Diener fort von der Arena und in den Teil des Komplexes folgte, in dem sich die Gladiatorenkasernen befanden, ertönte plötzlich hinter ihnen ein Rufen. Einige Sekunden später stürmte ein Mann in verrutschter, doch reicher Kleidung von derselben Farbe, wie Treilus sie getragen hatte, durch den Korridor und drückte sich schnell an ihnen vorbei. Sein Gesicht war von Panik verzerrt. Er rief wieder. Der Diener zog Rhapsody zur Mauer, als der Mann einige Schritte vor ihnen stehen blieb.

Er rief noch einmal, und diesmal waren rennende Schritte die Antwort. Zwei Frauen und ein Mann, gekleidet in unterschiedliche Heileruniformen, wie sie Rhapsody seit dem Betreten dieses Komplexes schon mehrfach gesehen hatte, rannten auf ihn zu, hielten an und schauten ernst drein. Sie beredeten sich still auf Sorboldisch. Rhapsody schnappte einige Worte auf Treilus, Gesäß explodiert, Exkrement, Blut , bevor sich die Gruppe eilig umdrehte und an ihr und dem Diener vorbei zurücklief. Sie drückte sich noch dichter an die Wand, damit sie ihnen nicht im Weg stand, und trat erst hervor, als sie hinter der nächsten Ecke verschwunden waren.

Eine dumpfe Betäubung breitete sich in ihr aus, als sie begriff, was geschah. Mögest du mit unaufhörlichem Durchfall gesegnet sein, hatte sie zu Treilus gesagt. Es schien, dass sie unbewusst ihre Fähigkeiten als Benennerin bemüht hatte. Sie hatte ihre Beleidigungen zwar nicht wörtlich gemeint, doch ihr Eid, immer die Wahrheit zu sagen, war damit nicht gebrochen worden. Rhapsody erzitterte und erinnerte sich an ihre letzten Worte.

Ich hoffe, du wirst dafür unter schrecklichen Schmerzen sterben. Und ich hoffe, dass ich dir persönlich dazu verhelfen kann.

Seit sie Achmed zufällig umbenannt und damit von seiner dämonischen Last befreit hatte, war sie sich der Macht ihrer Worte immer schmerzlich bewusst gewesen. Diesmal aber war es ihr entgangen; sie hatte sich von ihrer Wut überwältigen lassen. Und nun starb ein Mann einen schrecklichen Tod wegen ihrer dummen Beleidigungen. Selbst wenn er ein tadelnswerter Mann war, drehte sich ihr der Magen bei diesem Gedanken um.

Der Diener wartete, bis der Lärm aus der Gruppe von den riesigen Korridoren verschluckt wurde, und deutete dann auf den Eingang zu den Kasernen. Rhapsody nickte und wandte sich ab, damit sie den Ausdruck des Mitleids in seinen Augen nicht sehen musste. Sie folgte ihm in den Flügel der Kämpfer.

Sie hielt den Kopf gesenkt und die Augen auf den Boden gerichtet, während sie gehorsam den Gang entlang lief. Dieser Teil des Komplexes war viel vornehmer eingerichtet als die Höhlen unter der Arena. Hier gab es polierte Böden und mit Messing beschlagene Türen, deren Holz dick und massiv war, und dennoch konnte sie im Vorübergehen gelegentliche Schreie der Lust und des Schmerzes hören. Es waren Laute, die ihr die Kehle zuschnürten.

Der Diener blieb vor der Tür am Ende des Ganges stehen und deutete auf sie. Dort war ihr Ziel. Sie sah, wie sich sein mitleidiger Blick in Abscheu verwandelte, und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Dann scheuchte sie ihn mit einer Handbewegung fort und nickte, um ihm zu zeigen, dass sie wusste, was sie tat.

Sie wartete, bis er den Korridor verlassen hatte und außer Sichtweite war. Dann zog sie aus ihrem Hüftband den kleinen Beutel hervor, den Llauron ihr gegeben hatte. Sie entfernte die Flasche mit dem Öl aus ihrem Leibchen, steckte sie in den Beutel, richtete ihr Kleid und berührte den Knoten, der Gesicht und Nacken vom Haar befreite. Sie hielt den Atem an, warf noch einen Blick in die Runde, um sicherzugehen, dass niemand sie beobachtete, und klopfte dann an der schweren Holztür.

»Herein«, sagte eine Stimme im Zimmer. Ihre Tiefe und Kraft bereitete Rhapsody eine Gänsehaut.

Sie öffnete die Tür geräuschlos und spähte in den Raum. Er war geräumig und karg, und eine große Anzahl von Kerzen brannte in vielarmigen Leuchtern. In der Mitte des Zimmers stand ein riesiges hölzernes Bett, und selbst von der Tür aus konnte sie erkennen, dass die Laken aus feinster Seide waren. An den Wänden hingen Waffen und Kriegstrophäen, und schmutzige Wäsche lag in einem Haufen vor dem Bett.

Der Gladiator brachte sich in eine sitzende Position. Rhapsody hatte erwartet, dass er kräftig und groß war, aber sie war auf seine wahre Größe nicht vorbereitet gewesen. Er war beinahe so gewaltig wie Grunthor, hatte ungeheure Schultern und eine titanische Brust. Sein Gesicht war überraschend hübsch, und er hatte dunkelblondes, welliges Haar und Augen, die sogar in der Dunkelheit blau wie der Himmel bei Sonnenuntergang leuchteten. Er strömte eine Kraft aus, die den Schweiß auf Rhapsodys Handflächen trieb, aber sie hatte keine Angst, zumindest jetzt noch nicht. Sie wusste nicht, ob es das Dämonenblut in ihm oder nur die Stärke war. Die Verwundbarkeit, die sie in ihrem allzu knappen Kleid empfand, ließ sie frösteln, doch jetzt war es zu spät für einen Rückzug.

»Constantin?«

Er kniff die Augen zusammen. »Ja?«

Rhapsody schluckte und wünschte, sie hätte sich einen anderen Plan ausgedacht. »Treilus schickt mich«, sagte sie und hoffte, dass ihr Sprachgebrauch richtig war. »Er hat mich beauftragt, dir den Rücken zu massieren, wenn du willst.«

»Komm herein«, antwortete er knapp. Rhapsody betrat den Raum. Sie spürte, wie seine Blicke über sie wanderten. Selbst von der Tür aus bemerkte sie die Erregung. Sie sah sich in dem Zimmer um und suchte nach einem Fenster oder einem anderen Ausgang, fand aber keinen.

»Mach die Tür zu.«

Sie tat so, als gehorchte sie, ließ sie aber um Haaresbreite offen stehen.

»Komm näher.«

Rhapsody holte tief Luft, durchquerte den Raum und hielt einige Schritte vor dem Bett an. Krank machende Erinnerungen wühlten sie auf, doch sie kämpfte sie nieder und versuchte, ruhig zu bleiben.

»Setz dich hier hin«, befahl Constantin und deutete neben sich auf das Bett. Die Tiefe seiner Stimme und die Schärfe seines Blicks übten eine zwingende Wirkung auf sie aus. Rhapsody kam näher und öffnete ihren kleinen Beutel.

»Ich habe ein Öl, das deine Muskeln besänftigt«, sagte sie und hoffte, ihn damit an das zu erinnern, wozu sie angeblich hier war.

»Dann fang mit diesem hier an«, sagte er und schlug das Laken zurück. Er war nackt und hatte eine volle Erektion, dessen Größe zum Rest seines Körpers passte.

Rhapsody spürte, wie Ruhe sie überkam. So war es immer, wenn sie in unmittelbarer Gefahr schwebte. Nun war es offensichtlich, dass Llauron sie in die Irre geführt hatte. Sie wollte gern glauben, dass er es nicht absichtlich getan hatte, aber das spielte keine Rolle. Sie verfluchte sich, weil sie so dumm gewesen war zu glauben, dass sie in ihrer Gewandung sicher sei. Sie schüttelte den Kopf und setzte eine verwirrte Miene auf.

»Nein, mit deinem Rücken. Ich will deinen Rücken massieren«, sagte sie. »Du hast heute gekämpft, ja?«

»Ja«, antwortete Constantin; seine Stimme wurde tiefer. »Setz dich.«

Sie kam näher, denn sie wollte ihn nicht verärgern. »Hast du gewonnen?«

Er sah sie verachtungsvoll an. »Natürlich.«

Sie nickte und blieb einige Schritte vor dem Bett stehen. »Hat es einen Towrik gegeben?«, fragte sie nervös.

Constantin lächelte kalt. »Ich lasse nie einen Gegner lebend zurück.« Dann schössen seine Hände mit einer Geschwindigkeit hervor, die der von Achmed glich, und zogen sie auf das Bett neben sich. Er riss ihr den verschlungenen Schal ab, der ihre Brüste bedeckt hatte, und starrte sie an. Sein Blick wurde entspannter und damit noch erschreckender.

»Morgen wirst du Treilus sagen, dass er eine gute Wahl getroffen hat«, sagte er mit einem bewundernden Unterton in seiner donnernden Stimme. »Deine Brüste sind wie der Rest deines Körpers: klein, aber vollkommen und begehrenswert. Du bist in Ordnung.« Dann küsste er sie grob. Mit einer Hand umfasste er ihre Schulter, und mit der anderen liebkoste er rau ihre Brüste. Sie spürte, dass seine Erektion noch härter geworden war.

Rhapsody dachte nach, als er die Hand auf ihren Bauch legte. Sie konnte ihn töten, wenn es zum Schlimmsten kam, aber sie war sich nicht sicher, ob sie seinem Griff entkommen konnte, so lange er noch lebte. Seine Hände waren so groß, dass er damit ihre Hüfte umschließen konnte, was er nun auch tat. Die Fingerspitzen berührten sich hinter ihrem Rücken und die Daumen vor ihrem Bauch. Er konnte ihr alle Rippen brechen, falls sie ihn wütend machte. Gleichgültigkeit überkam sie; sie blendete alles aus, was im Augenblick mit ihr geschah, damit sie sich besser konzentrieren konnte. Es war ihr nicht möglich, ein Lied zu singen, da er ihr seine Zunge in den Mund gesteckt hatte und den Atem raubte.

Sein Griff lockerte sich ein wenig, als er die Hände an ihrem Körper Hochgleiten ließ, ihre Brüste umfasste und sie brutal mit den Handflächen und Fingerspitzen liebkoste, deren Schwielen wohl von vielen Jahren des Waffengebrauchs herrührten. Sie hatte keine Waffe, und es war ihr klar, dass er unempfindlich gegen jeden Schmerz sein würde, den sie ihm bei einem Angriff bereiten konnte. So etwas zu tun wäre dumm. Sie konnte ihre Feuer gegen ihn entfachen, aber das würde ihn wohl töten, und ihr Ziel war es nicht, ihn zu vernichten, sondern ihn zu retten. Ihre Überlegungen führten zu einem Ergebnis, das sie fürchtete. Es war denkbar, dass sie ihre eigene Vergewaltigung nicht vermeiden konnte, wenn sie ihn nicht tötete oder bei dem Versuch sterben würde. Sie hatte es sich selbst zuzuschreiben. Er steckte ihr eine Hand unter den Rock und erzwang sich den Weg zwischen ihre Beine. Bei seiner Berührung verspürte sie ein seltsames Gefühl, das zu ihrem großen Entsetzen genau dort zu einem Zittern führte, wo seine Finger zur Ruhe kamen.

Sie spürte, wie er lächelte, als er ihr weiterhin seine Küsse aufzwang. Er war sich der falschen körperlichen Reaktion bewusst, die er in ihr hervorgerufen hatte, und freute sich darüber. Sie war vertraut genug mit den Elementarkräften, um ihren wahren Grund zu erkennen, aber sie war nicht vertraut mit dem, was er mit ihr machte. Es schien eine Reaktion in ihrem Blut auszulösen, und als sie darüber nachdachte, erkannte sie, dass ihre Vermutung richtig war. Sein Erfolg als Gladiator war einfach zu erklären, wenn auch er an sein Blut gefesselt war wie Achmed es gewesen war. Vielleicht besaß er die Fähigkeit, es seinem Willen zu unterwerfen.

Rhapsody keuchte auf, als seine Finger tiefer wanderten und sie streichelten, bis sie die unnatürliche Feuchtigkeit erreicht hatten, die von seiner anfänglichen Berührung herrührte. Er liebkoste sie dort und wollte ihre Erregung in dem gleichen Maße steigern, wie seine eigene stieg. Dann verlagerte er sein Gewicht und versuchte, sie in eine bequemere Lage zu bringen. Wenn ihm das gelänge, hätte sie keine Möglichkeit mehr, ihm zu entkommen. Daher zuckte sie mit aller Kraft vor ihm zurück, rollte blindlings vom Bett und auf den Boden und sprang auf, bevor er sie packen konnte.

Sie sah ihn wild an, mit nacktem Oberkörper und gelöstem Haar. Sie dachte kurz daran, ihre Brüste mit den Haaren zu bedecken, doch verwarf diese Idee sofort wieder; vielleicht würde ihn das noch mehr erregen. Auf seinem Gesicht zeigte sich Überraschung, die sich schnell in Wut verwandelte.

»Bitte«, sagte sie und tat ihr Bestes, um erschrocken auszusehen, wobei sie sich nicht allzu sehr anstrengen musste. »Das ist nicht das, wozu Treilus mich hergeschickt hat. Ich bin hier, um deine Rückenmuskeln zu massieren. Wenn du später nicht in Kampfkondition bist, wird er mich schlagen. Bitte lass mich tun, weswegen ich hergekommen bin.« Ihre Augen glitzerten unter einigen losen Haarsträhnen, und sie setzte ihr ganzes Geschick ein, damit ihre Stimme flehend klang.

Der Gladiator starrte sie an. Seine Wut verschwand, und seine Miene wurde ausdruckslos. Er betrachtete Rhapsody von oben bis unten. »Sehr gut«, sagte er schließlich und rollte sich auf die Seite. »Fang endlich an.«

Rhapsody seufzte erleichtert und nahm ihren Beutel. Sie zog die Flasche mit der Flüssigkeit heraus, die ihn bewusstlos machen würde, und trat wieder neben das Bett. »Wenn du dich auf den Bauch drehst, kann ich mich auf deinen Rücken setzen, während ich dir die Muskeln einreibe«, sagte sie und legte die Arme vor ihre Brüste.

»Das wäre schwierig; dem steht ein größeres Hindernis im Weg«, sagte er, aber es gelang ihm trotzdem, ihrer Aufforderung nachzukommen. Wie er so auf dem Bauch lag, wirkte er weitaus weniger erschreckend. Rhapsody kletterte auf seinen Rücken und wollte gerade die Flasche entkorken.

Schnell wie ein Blitz rollte er sich wieder auf den Rücken, packte sie um die Hüfte und zog sie zu sich, sodass sie mit gespreizten Beinen auf ihm saß. Rhapsody war nun hilflos. Mit einer Hand hielt sie die Flasche und konnte nichts tun, als er ihr den Rest des Kleides vom Körper riss und sie auf seinem Bauch nach unten drückte, bis sie in Kontakt mir seiner Unheil verkündenden, pulsierenden Hitze kam.

Er schlang einen Arm um ihre Hüfte. Sie war so klein, dass er sie ganz umfassen und gegen seine Brust drücken konnte. Mit der anderen Hand erforschte er wieder eindringlich die Gegend zwischen ihren Schenkeln, während sein Mund ihren Hals suchte. Sie spürte, wie seine Zunge langsam ihre Kehle hinaufwanderte und zum Halten kam, als sie das Ohr erreicht hatte und in es eindrang. Dann redete er.

»Hör mir zu«, sagte Constantin harsch mit tiefer und erregter Stimme. »Du wirst mich jetzt massieren, obwohl ich schon wieder in guter Kampfform bin.«

Er fühlte ihre Angst, die nicht länger gespielt war, und das schien ihn noch mehr zu erregen.

»Mit deinen Händen kannst du die Muskeln, die ich im Sinn habe, nicht richtig massieren.«

Seine Stimme wurde sanfter, beinahe seidig, als er ihr ins Ohr flüsterte: »Ich werde dich haben. Ich werde dich auf jede Weise nehmen, die ich mir vorstellen kann, und ich bin sehr erfinderisch. Mein nächster Kampf findet erst morgen Nachmittag statt, also haben wir die ganze Nacht bis in den Morgen hinein Zeit.

Du hast die Wahl. Du kannst dich entspannen und dich hingeben; dann verspreche ich dir, dass du etwas erleben wirst, was du noch nicht kennst. Vielleicht wirst du es sogar mögen. Oder du kämpfst weiter dagegen an. Ich hoffe, dass du das tun wirst, denn das mag ich noch mehr. Deine Muskeln, die gegen meine kämpfen wer, glaubst du, wird gewinnen? Das ist die Massage, die ich nach jedem Sieg haben will.« Er nahm die Hand zwischen ihren zitternden Beinen fort und drückte sie noch enger an sich, bis seine klopfende Erektion nur noch knapp außerhalb ihres Körpers war.

Rhapsody kämpfte darum, ihre Angst unter Kontrolle zu halten. »Ich will nicht kämpfen«, sagte sie mit bebender Stimme. »Aber du bist zu groß für mich.« Sie meinte es anders, als er es verstand, doch ihre Worte erfreuten ihn. Er drückte ihre Hüfte wieder herunter. Sie keuchte auf, als er einen weiteren neckischen Versuch machte, in sie einzudringen. »Bitte«, flüsterte sie. »Lass mich vorher das hier benutzen. Es wird alles leichter machen. Bitte.« Sie hielt die Flasche hoch. Bitte erlaube es mir, dachte sie. Sie spürte, wie die Kraft des Feuers unter der Oberfläche ihres Bewusstseins loderte und darauf wartete, dass sie entfesselt wurde. Bitte zwing mich nicht dazu, dich zu töten.

Sie sah in sein Gesicht; echte Tränen flössen aus ihren smaragdgrünen Augen. Seine grausame Erregung schien sich ein wenig zu legen; er dachte kurz nach und drückte sie dann in eine sitzende Position auf seinen Schenkeln, wobei er wieder nach ihren Brüsten griff.

»Sehr gut«, sagte er. »Reib mich ein.« Er schloss den Mund um eine Brust, während sie mit heftig zitternden Händen die Flasche entkorkte. Mit der Zunge umkreiste er die Brustwarze und griff nach der anderen Brust, damit auch sie die Aufmerksamkeiten seiner Lippen spürte. Als er den Kopf hob, um auch die andere Brust in den Mund zu nehmen, hielt er plötzlich inne und sah auf. Auf seinem Gesicht lag ein unangenehmer Ausdruck.

Rhapsody wusste sofort, warum er innehielt. Die Flüssigkeit in der nun offenen Flasche verströmte einen harten, strengen Geruch. Llaurons Stimme klang in ihren Ohren.

Versuche es so einzurichten, dass er keucht, wenn er es einatmet, dann wirkt es besser. Ich bin sicher, du wirst dir etwas einfallen lassen, Rhapsody.

Sie konnte wieder nüchtern handeln. Rasch legte sie den Daumen auf die Öffnung und umfasste die Erektion des Gladiators mit der anderen Hand. Sein besorgter Ausdruck wich der Überraschung und dann dem Vergnügen.

Rhapsody würgte ihren Ekel herunter, lehnte sich rasch vor und küsste ihn. Er schloss die Augen und umfasste ihren Kopf mit den Händen, während ihre freie Hand ihn mit einer sinnlichen Technik liebkoste, die sie in einem anderen Leben gelernt hatte.

Sie arbeitete rhythmisch und setzte ihre Reize mit großem Erfolg ein. Er löste den Mund von ihr, atmete schwer, umspannte ihren Oberkörper mit den Händen und drückte die Daumen gegen ihre Brustwarzen. Als sie spürte, wie der Druck seiner Hände zunahm, verstärkte sie ihre Bewegungen und hielt ihm die Hand mit der Flasche über den Kopf. Sie versuchte, die stoßenden Bewegungen, die er nun mit dem Unterkörper machte, zu verhindern.

Constantin keuchte vor Lust, packte ihre Hüfte und versuchte, in sie einzudringen. Als es ihm gelang, goss sie ihm den größten Teil der Flüssigkeit über den Kopf.

Seine keuchenden Laute wurden kratzend, dann würgend, als er nach hinten fiel und auf dem Rücken landete. Sie ergriff ein Kissen und drückte es ihm auf den Kopf, während er kämpfte und sie mit dem Unterkörper in die Luft hob.

Seine Finger vergruben sich in ihren Seiten mit einer Stärke, unter der sie aufschrie. Er quetschte die Stellen, die erst kürzlich verheilt waren und von den Dornen der dämonischen Schlingpflanze herrührten, die versucht hatte, Jo in Leben und Tod zu binden. Ekelhafte Geräusche gurgelten unter dem Kissen hervor, dann wurde sein Körper schlaff, und seine Erregung fiel in sich zusammen.

Rhapsody blieb noch einen Augenblick auf ihm hocken, weil sie sicher sein wollte, dass die Flüssigkeit wirkte. Dann kletterte sie langsam von ihm herunter. Ihr Körper zitterte heftig. Sie ließ zunächst das Kissen auf seinem Gesicht liegen und nahm es schließlich fort, damit er Luft bekommen konnte. Er hatte die Augen geschlossen und regte sich nicht.

Vorsichtig beugte sie sich zu seinem Ohr hinab. »Towrik«, flüsterte sie. »Aber du bist nicht nur in der Arena wertvoll, Constantin. Daher gebe ich jetzt ein Gebot für dein Leben ab.«

Immer noch zitternd kniete sie sich neben dem Bett auf den Boden und suchte die Überreste ihres Kleides zusammen. Sie zog es rasch an, wobei ihre Hände so stark bebten, dass es ihr kaum gelang, den Schal umzulegen. Sie warf einen Blick zurück auf Constantin, um sicher zu sein, dass er noch bewusstlos war; dann ging sie zur Tür und lauschte, ob jemand von den Geräuschen ihres Zusammenseins aufgeschreckt worden war. Als sie nichts hörte, öffnete sie die Tür, spähte in den verlassenen Korridor und schloss sie leise wieder.

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