Louis DeFazio schleppte seinen kleinen Körper aus dem Taxi auf den Boulevard Massena hinaus, gefolgt von seinem größeren, schwereren, weit muskulöseren Cousin Mario aus Larchmont im Staate New York. Sie standen auf dem Gehweg vor einem Restaurant, dessen Name in roter, rundlicher Schrift über die grüngetönte Scheibe geschrieben stand: Tetrazzini's.
«Das ist der Laden«, sagte Louis.»Sie wollten in einem privaten Hinterzimmer sein.«
«Es ist ziemlich spät. «Mario sah unter dem verwaschenen Schein einer Straßenlaterne auf seine Uhr.»Es ist fast Mitternacht.«
«Die werden warten.«
«Du hast mir immer noch nicht ihre Namen genannt, Lou. Was sagen wir ihnen?«
«Du gar nichts«, antwortete DeFazio und ging zum Eingang.»Keine Namen — die würden sowieso nichts bedeuten. Du brauchst nur respektvoll zu sein, wenn du weißt, was ich meine?«
«Das muß man mir nicht sagen, Lou, wirklich nicht«, antwortete Mario mit seiner sanften Stimme.»Aber zu meiner eigenen Information, wieso kommst du mir überhaupt damit?«
«Er ist ein diplomatico aus der High Society«, erklärte der Capo, blieb kurz auf dem Gehsteig stehen und sah zu dem Mann auf, der Jason Borowski in Manassas beinahe getötet hatte.»Er arbeitet von Rom aus und in feinen Regierungskreisen, aber er ist der direkte Kontakt mit den Dons auf Sizilien. Er und seine Frau sind sehr, sehr hoch angesehen, verstehst du, was ich sage?«
«Ja und nein«, gab der Cousin zu.»Wenn er so großartig ist, warum sollte er dann die Aufgabe annehmen, unseren Zielpersonen zu folgen?«
«Weil er es kann. Er hat Zugang zu Orten, in deren Nähe einige unserer pagliacci nicht mal kommen würden, verstehst du? Außerdem teile ich unseren Leuten in New York mit, wer unsere Klienten waren, besonders einer, capisci? Sämtliche Dons, von Manhattan bis zu den Gütern südlich von Palermo, haben eine Sprache, die sie ausschließlich untereinander benutzen, hast du das gewußt, cugino?… Es läuft auf zwei Befehle hinaus: >Tu es< und >Tu es nicht<.«
«Verstehe, Lou. Wir erweisen ihm unseren Respekt.«
«Respekt, ja, mein wunderbar respektierlicher Cousin, aber keine Schwäche, capisci? Keine Schwäche! Die Nachricht muß sich auf ganzer Linie verbreiten, daß dies eine Operation ist, die Louis DeFazio persönlich unter Kontrolle hat und ebenso persönlich von Anfang bis Ende durchführt.«
«Wenn das der Fall ist, kann ich ja nach Hause gehen, zu Angie und den Kindern«, sagte Mario grinsend.
«Was… du hältst das Maul, cugino! Bei diesem Job verdienst du ganze Jahresraten für deinen kompletten Haufen Bambinos.«
«Kein Haufen, Lou, nur fünf.«
«Laß uns gehen. Denk dran, Respekt, aber wir lassen uns nichts erzählen.«
Das kleine, private Speisezimmer war eine Miniaturausgabe des Restaurants. Die Atmosphäre war in allem italienisch. Die Wände waren mit altmodischen, inzwischen verblichenen Wandgemälden von Venedig, Rom und Florenz behängt. Die leise eingespielte Musik bestand hauptsächlich aus Opernarien und Tarantellas, und die Beleuchtung war indirekt und warf große Schatten. Wenn ein Besucher nicht wußte, daß er in Paris war, hätte er glauben können, in der Via Frascati in Rom zu sein, in einem der vielen kommerzialisierten Familienrestaurants, die es dort entlang der alten Straße gibt.
In der Mitte stand ein großer, runder Tisch, auf dem eine dunkelrote Tischdecke lag, die großzügig überhing, dazu vier Stühle, in gleichem Abstand voneinander. An den Wänden standen zusätzlich Stühle, die eine erweiterte Konferenz von Prinzipalen oder eine angemessene Positionierung zweitrangiger Untergebener, für gewöhnlich bewaffnet, möglich machten. Am hinteren Ende des Tisches saß ein vornehm wirkender Mann mit olivfarbener Haut und welligem, dunklem Haar. Zu seiner Linken saß eine modisch gekleidete, wohlfrisierte Frau mittleren Alters. Eine Flasche Chianti stand zwischen ihnen, die plumpen, dickstieligen Weingläser waren nicht von der Sorte, die man allgemein mit derart aristokratischen Diners in Verbindung brachte. Auf einem Stuhl hinter dem Diplomatico lag ein schwarzer Lederkoffer.
«Ich bin DeFazio«, sagte der capo supremo aus New York, als er die Tür schloß.»Das ist mein Cousin Mario, von dem Sie vielleicht gehört haben, ein sehr talentierter junger Mann, der sich kostbare Zeit von seiner Familie genommen hat, um bei uns zu sein.«
«Ja, natürlich, der Henker«, sagte der aristokratische Mafioso.»Mario, il boia, esecuzione garantito — tödlich mit jeder Waffe. Setzen Sie sich, Gentlemen.«
«Ich finde solche Beschreibungen bedeutungslos«, antwortete Mario und ging zu einem Stuhl.»Ich beherrsche mein Handwerk, das ist alles.«
«Sie sprechen wie ein Profi, Signore«, fügte die Frau hinzu, als DeFazio und sein Cousin sich setzten.»Darf ich Ihnen etwas Wein anbieten, einen Drink?«fuhr sie fort.
«Noch nicht«, erwiderte Louis.»Vielleicht später, vielleicht… Mein talentierter Verwandter mütterlicherseits möge sie in den Armen des Heilands ruhen — hat mir, bevor wir hier hereingekommen sind, eine gute Frage gestellt. Wie nennen wir Sie? Mr. und Mrs. Paris? Womit ich sagen will, daß ich keine richtigen Namen brauche.«
«Man kennt uns als Conte und Contessa«, antwortete der Mann lächelnd, aber das schmale Lächeln paßte besser zu einer Maske als zu einem menschlichen Gesicht.
«Verstehst du, was ich meine, cugino? Das sind hoch angesehene Leute… Also, Herr Graf, bringen Sie uns auf den neuesten Stand, wie war's?«
«Keine Frage, Signor DeFazio«, erwiderte der Römer, die Stimme so angespannt wie zuvor sein Lächeln, das vollkommen verschwunden war.»Ich werde Sie auf den neuesten Stand bringen, und wenn es in meiner Macht stünde, würde ich Sie in meiner dunkelsten Vergangenheit hinter mir lassen.«
«He, was sind das denn für Scheißsprüche?«
«Lou, bitte!«mischte sich Mario ein, leise, aber bestimmt.»Achte auf deine Worte.«
«Was ist mit seinen Worten? Was für Worte sind das? Will er mich im Dreck stehenlassen?«
«Sie haben mich gefragt, was passiert ist, Signor DeFazio, und ich erzähle es Ihnen«, sagte der Graf, die Stimme so angespannt wie vorher.»Gestern mittag sind meine Frau und ich beinah getötet worden — getötet, Signor DeFazio. Das ist nicht die Art von Erfahrungen, die wir gewohnt sind oder tolerieren können. Haben Sie irgendeine Ahnung, in was Sie da hineingeraten sind?«
«Man hat Sie markiert?«
«Wenn Sie damit meinen, ob die gewußt haben, wer wir waren, glücklicherweise wußten sie es nicht. Wenn doch, möchte ich bezweifeln, daß wir an diesem Tisch sitzen würden!«
«Signor DeFazio«, unterbrach die Contessa mit einem Blick auf ihren Mann, der ihm sagte, er möge sich beruhigen.»Wir haben hier drüben die Nachricht erhalten, daß Sie einen Kontrakt für diesen Krüppel und seinen Freund, den Doktor, haben. Ist das wahr?«
«Ja«, bestätigte der Capo vorsichtig,»aber es geht noch weiter. Wissen Sie, was ich meine?«
«Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte der Graf eisig.
«Ich sage Ihnen das, weil es möglich ist, daß ich dabei Ihre Hilfe brauche, für die Sie, wie ich Ihnen gesagt habe, gut bezahlt werden, sehr gut sogar.«
«Was geht da noch >weiter«fragte die Frau.
«Es gibt noch jemanden, den wir erwischen müssen. Einen Dritten, mit dem sich die beiden hier drüben getroffen haben.«
Der Graf und die Gräfin sahen sich unvermittelt an.»Einen Dritten«, wiederholte der Mann aus Rom und hob sein Weinglas an die Lippen.»Ich verstehe… Ein Kontrakt mit drei Zielpersonen ist normalerweise einigermaßen gewinnträchtig. Wie gewinnträchtig, Signor DeFazio?«
«He, kommen Sie, frage ich Sie, was Sie in einer Woche in Paris verdienen? Sagen wir einfach, es ist eine Menge, und Sie beide können sich persönlich auf sechs Ziffern verlassen, wenn alles nach Plan geht.«
«Sechs Ziffern umfassen ein breites Spektrum«, bemerkte die Gräfin.»Außerdem deuten sie darauf hin, daß der Kontrakt mehr als sieben Ziffern wert ist.«
«Sieben…?«DeFazio sah die Frau an.
«Über eine Million Dollar«, schloß die Gräfin.
«Sehen Sie, für unsere Klienten ist es wichtig, daß diese Leute diese Welt verlassen«, sagte Louis und atmete wieder ruhiger, da sieben Ziffern nicht mit sieben Millionen gleichgesetzt worden waren.»Wir fragen nicht, warum, wir tun nur unseren Job. In Situationen wie dieser sind unsere Dons großzügig. Wir verdienen nicht schlecht, und der Ruf leidet auch nicht gerade darunter. Stimmt's, Mario?«
«Doch, sicher, Louis, aber ich kümmere mich nicht um solche Dinge.«
«Du läßt dich nur bezahlen, oder, cugino?«
«Ich wäre nicht hier, wenn es nicht so wäre, Lou.«
«Verstehen Sie, was ich meine?«sagte DeFazio und sah den Conte und die Contessa an, die keinerlei Reaktion zeigten, außer daß sie den Capo anstarrten.»He, was ist los?… Oh, diese schlimme Sache ist gestern passiert, hm? Was war denn? Man hat Sie gesehen, stimmt's? Die haben Sie entdeckt, und irgend so ein Gorilla hat ein paar Schüsse abgegeben, um Sie zu verscheuchen, so war's doch, oder? Ich meine, wie soll es sonst gewesen sein, oder? Die wußten nicht, wer Sie waren, aber Sie waren da, ein paarmal zu oft vielleicht, also haben die ein bißchen Druck ausgeübt, okay? Das ist eine alte Masche: Mach, daß sich Fremde, die du mehr als einmal siehst, vor Angst in die Hosen scheißen.«
«Lou, ich habe dich gebeten, deine Ausdrucksweise zu mäßigen.«
«Mäßigen? Ich verliere gleich das Maß. Ich will verhandeln!«
«Mit einfachen Worten«, sagte der Graf, indem er DeFazios Worte mit sanfter Stimme und hochgeschobenen Augenbrauen überging,»sagen Sie also, daß Sie diesen Krüppel und seinen Freund, den Doktor, töten müssen, und noch einen Dritten, ist das korrekt?«
«Mit einfachen Worten: Sie haben es richtig verstanden.«
«Wissen Sie, wer dieser Dritte ist — abgesehen von einem Foto oder einer detaillierten Beschreibung?«
«Sicher, es ist ein Dreckskerl von der Regierung, der vor Jahren losgeschickt wurde, um wie Mario hier eine esecuzione durchzuführen, können Sie das glauben? Aber diese drei Leute haben meine Klienten geschädigt, ich meine, wirklich geschädigt. Daher der Kontrakt, was soll ich Ihnen sonst sagen?«
«Wir sind nicht sicher«, sagte die Gräfin und nippte anmutig an ihrem Wein.»Vielleicht wissen Sie es ja gar nicht.«
«Was wissen?«
«Wissen, daß es jemanden gibt, der diesem Dritten weit dringender den Tod wünscht als Sie«, erklärte der Graf.»Gestern mittag hat er mit einer mörderischen Schießerei ein kleines Gasthaus auf dem Land überfallen und etliche Menschen getötet, weil Ihr >Dritter< da war. Und wir waren es auch… Wir haben gesehen, wie sie, wie er von einer Wache gewarnt wurde und hinausgelaufen ist. Manche Notfälle vermitteln sich. Wir sind sofort gegangen, nur Minuten vor dem Massaker.«
«Wer ist dieser Scheißkerl, der ihn umbringen will?«hustete DeFazio.»Sagen Sie es mir!«
«Wir haben gestern den ganzen Nachmittag und auch heute den ganzen Tag damit verbracht, es herauszufinden«, sagte die Frau, beugte sich vor und hielt das unfeine Glas vornehm mit den Fingern, als wäre es ein Affront für ihr Feingefühl.»Ihre Zielpersonen sind nie allein. Es sind immer Männer um sie herum, bewaffnete Wachen, und zuerst wußten wir nicht, woher sie kamen. Dann haben wir auf der Avenue Montaigne eine sowjetische Limousine gesehen, die sie abgeholt hat, und auch Ihren Dritten, in Begleitung eines bekannten KGB-Offiziers, und jetzt glauben wir es zu wissen.«
«Allerdings«, unterbrach der Graf,»können nur Sie es uns bestätigen. Wie ist der Name des dritten Mannes auf Ihrem Kontrakt? Wir haben sicher ein Recht, es zu erfahren.«
«Warum nicht? Es ist ein Verlierer namens Borowski, Jason Borowski, der unsere Klienten erpreßt.«
«Ecco«, sagte der Ehemann leise.
«Exakt«, fügte die Frau hinzu.»Was wissen Sie von diesem Borowski?«fragte sie.
«Was ich Ihnen gesagt habe. Er ist getarnt für die Regierung losgegangen und ist von den großen Nummern in Washington beschissen worden. Also wird er sauer und bescheißt unsere Klienten. Ein echter Dreckskerl.«
«Haben Sie nie von Carlos, dem Schakal, gehört?«sagte der Graf, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und beobachtete den capo supremo.
«Oh, ja, sicher, ich habe von ihm gehört, und ich verstehe, was Sie meinen. Man sagt, dieser Schakal habe es auf Borowski abgesehen und umgekehrt, aber das zieht bei mir nicht. Wissen Sie, ich dachte, diesen wilden Hund gibt es nur in Büchern, wissen Sie, was ich meine? Dann erzählen Sie mir, er ist ein echter Killer, was sagt man dazu?«
«Sehr echt«, stimmte die Gräfin zu.
«Aber wie gesagt, der ist mir völlig egal. Ich will diesen Nervenklempner, den Krüppel und diesen Penner Borowski, das ist alles. Und ich will sie wirklich.«
Der Conte und seine Frau sahen sich an. Mit leichtem Erstaunen zuckten sie die Schultern, dann nickte die Contessa und gab ihrem Mann nach.
«Ihr Sinn für Belletristik ist von der Realität eingeholt worden«, sagte der Graf.
«Bitte?«
«Es gab einen Robin Hood, wissen Sie, aber er war kein Edelmann aus Locksley. Er war ein barbarischer Sachsenhäuptling, der gegen die Normannen gekämpft hat, ein mörderischer, blutrünstiger Dieb, der nur in Legenden gerühmt wird. Und es gab einen Innozenz, den Dritten, einen Papst, der keineswegs unschuldig war und der grausamen politischen Linie eines Vorgängers, des heiligen Gregors, des Siebten, gefolgt ist, der ebenfalls keineswegs ein Heiliger war. Sie haben Europa gespalten, in Strömen von Blut, für die politische Macht und um die Schatzkammern des Heiligen Reiches zu bereichern. Jahrhunderte vorher gab es den sanftmütigen Quintus Cassius Longinus aus Rom, den geliebten Schutzpatron des Hispania Ulterior, dennoch hat er Hunderttausende von Spaniern gefoltert und verstümmelt.«
«Wovon reden Sie, verflucht?«
«All diese Männer wurden fiktionalisiert, Signor DeFazio, in viele verschiedene Schattierungen dessen, was sie vielleicht einmal gewesen sein mögen, aber ungeachtet der Verzerrungen, waren es reale Personen. Genau wie der Schakal real ist und dazu ein tödliches Problem für Sie. Wie er leider auch ein Problem für uns ist, da er eine Komplikation darstellt, die wir nicht akzeptieren können.«
«Bitte?«Der Capo starrte den italienischen Aristokraten mit offenem Mund an.
«Die Anwesenheit der Sowjets war sowohl alarmierend als auch rätselhaft«, fuhr der Graf fort.»Dann sind wir schließlich auf eine mögliche Verbindung gestoßen, die Sie gerade bestätigt haben… Moskau jagt Carlos seit Jahren, einzig aus dem Grund, ihn zu exekutieren, und sie haben für ihre Bemühungen nur einen toten Jäger nach dem anderen bekommen. Irgendwie — Gott weiß, wie — hat Jason Borowski mit den Russen verhandelt, ihre gemeinsamen Zielvorstellungen zu verwirklichen.«
«Um Himmels willen, sprechen Sie englisch oder italienisch, aber mit Worten, die Sinn machen! Ich bin nicht gerade auf das Harvard City College gegangen, Eierkopf. Mußte ich auch nicht,
capisce?«
«Der Schakal hat gestern dieses Landgasthaus gestürmt. Er ist derjenige, der Jason Borowski jagt, der wiederum so dumm war, nach Paris zu kommen und die Sowjets zu überreden, mit ihm zusammenzuarbeiten. Das hier ist Paris, und Carlos wird gewinnen. Er wird Borowski töten und Ihre anderen Zielpersonen, und er wird die Russen auslachen. Dann wird er bei den Geheimdiensten aller Regierungen verkünden, daß er gewonnen hat, daß er der padrone ist, der maestro. Sie in Amerika haben nie die ganze Geschichte erfahren, nur einzelne Teile, denn Ihr Interesse an Europa hört an der Geldgrenze auf. Aber wir haben es durchlebt, es fasziniert beobachtet, und jetzt sind wir wie hypnotisiert. Zwei alternde Meisterattentäter, besessen von Haß, die sich gegenseitig die Kehle durchschneiden wollen.«
«He, langsam, Eier kopf!«rief DeFazio.»Dieser Dreckskerl Borowski ist ein Betrüger, eine Imitation. Er war niemals ein Vollstrecker.«
«Da täuschen Sie sich, Signore«, sagte die Gräfin.»Er hat die Arena vielleicht nicht mit einer Waffe betreten, aber sie wurde zu seinem Lieblingsinstrument. Fragen Sie den Schakal.«
«Scheiß auf den Schakal!«rief DeFazio und stand von seinem Stuhl auf.
«Lou!«
«Halt's Maul, Mario! Dieser Borowski gehört mir, uns! Wir liefern die Leichen ab, wir machen die Fotos, wie ich, wie wir über ihnen stehen und sie ein Dutzend Eispickel in ihren Körpern haben, die Köpfe an den Haaren hochgezogen, damit niemand sagen kann, wir wären es nicht gewesen!«
«Das ist Wahnsinn«, sagte der Mafiagraf leise.»Und, bitte, mäßigen Sie Ihre Lautstärke.«
«Dann regen Sie mich nicht auf…«
«Er versucht, die Lage zu erklären, Lou«, sagte DeFazios Verwandter, der Killer.»Und ich möchte hören, was der
Gentleman zu sagen hat, denn es könnte für meine Arbeit von ganz entscheidender Bedeutung sein. Setz dich, Cousin. «Louis tat, wie ihm geheißen.»Bitte fahren Sie fort, Graf.«
«Danke, Mario. Sie haben doch nichts dagegen, daß ich Sie Mario nenne.«
«Ganz und gar nicht, Sir.«
«Vielleicht sollten Sie einmal Rom besuchen…«
«Vielleicht sollten wir auf Paris zurückkommen«, hustete der capo supremo erneut.
«Also gut«, willigte der Römer ein und teilte seine Aufmerksamkeit jetzt zwischen DeFazio und dessen Cousin auf, bevorzugte jedoch den letzteren.»Sie könnten alle drei Zielpersonen mit einem Gewehr ausschalten, aber Sie würden nicht in die Nähe der Leichen kommen. Die Sowjets werden überall sein, und wenn die sehen, wie Sie beide am Ort des Mordes erscheinen, werden sie das Feuer eröffnen, da sie annehmen werden, daß Sie vom Schakal kommen.«
«Dann müssen wir uns ein Manöver ausdenken, mit dem wir die Zielpersonen isolieren können«, sagte Mario, die Ellbogen auf dem Tisch, die intelligenten Augen auf den Grafen gerichtet.»Vielleicht ein Notfall in den frühen Morgenstunden. Ein Feuer in ihrer Unterkunft vielleicht, was es notwendig macht, daß sie rauskommen. Das hab ich schon mal gemacht. In dem Durcheinander von Feuerwehrwagen und Polizeisirenen und der allgemeinen Panik könnte man sie wegzerren und den Auftrag erledigen.«
«Das ist eine wunderbare Strategie, Mario, aber da sind immer noch die sowjetischen Wachen.«
«Die machen wir nieder!«rief DeFazio.
«Sie sind nur zu zweit«, sagte der Diplomat,»und da sind mindestens drei in Barbizon, ganz zu schweigen von dem Hotel in Paris, wo der Krüppel und der Doktor wohnen.«
«Also schlagen wir die Massen aus dem Feld. «Der Capo fuhr mit der Rückseite seiner Hand über den Schweiß, der sich auf seiner Stirn gesammelt hatte.»Wir nehmen uns zuerst dieses Barbizon vor, okay?«
«Mit nur zwei Männern?«fragte die Gräfin, die geschminkten Augen vor Überraschung weit aufgerissen.
«Sie haben doch Männer!«rief DeFazio aus.»Wir nehmen ein paar von denen… Ich zahle zusätzlich.«
Der Graf schüttelte langsam den Kopf und sagte:»Gegen den Schakal werden wir nicht in den Krieg ziehen. Das sind meine Anweisungen.«
«Schwule Scheißer!«
«Ein interessanter Kommentar aus Ihrem Munde«, bemerkte die Gräfin, ein schmales, beleidigendes Lächeln auf den Lippen.
«Vielleicht sind unsere Dons nicht so großzügig wie Ihre«, fuhr der Diplomat fort.»Doch wir sind bereit, bis zu einem bestimmten Punkt zu kooperieren, aber nicht weiter.«
«Sie werden nie wieder eine Lieferung nach New York schicken oder Philly oder Chicago!«
«Lassen wir doch unsere Vorgesetzten diese Themen ausdiskutieren, ja?«
Unerwartet klopfte es an der Tür, vier Schläge hintereinander, hart und aufdringlich.
«Avanti«, rief der Graf, langte sofort unter seine Jacke und riß eine Automatik aus seinem Gürtel. Er senkte sie unter den Überhang der roten Tischdecke und lächelte, als der Eigentümer des Tetrazzini's eintrat.
«Emergenza«, sagte der maßlos übergewichtige Mann, ging eilig zu dem gutgekleideten Mafioso und reichte ihm eine Nachricht.
«Grazie.«
«Prego«, erwiderte der Manager, ging zur Tür zurück und ging so schnell hinaus, wie er gekommen war.
«Vielleicht lächeln die furchtsamen Götter Siziliens doch noch auf Sie herab«, sagte der Graf beim Lesen.»Diese Mitteilung ist von dem Mann, der Ihren Zielpersonen folgt. Sie sind außerhalb von Paris, und sie sind allein, und aus Gründen, die ich mir nicht erklären kann, haben sie keine Wachen bei sich. Sie sind ohne Schutz.«
«Wo?«rief DeFazio und sprang auf.
Ohne zu antworten, griff der Diplomat ruhig nach seinem goldenen Feuerzeug, zündete damit das kleine Stück Papier an, ließ es im Aschenbecher verbrennen. Mario sprang von seinem Stuhl auf. Der Mann aus Rom ließ das Feuerzeug auf den Tisch fallen und nahm die Waffe von seinem Schoß.
«Zuerst lassen Sie uns über das Honorar sprechen«, sagte er, während sich die Mitteilung zu glühender, schwarzer Asche aufrollte.»Unsere Dons in Palermo sind bestimmt nicht so großzügig wie Ihre. Bitte sprechen Sie schnell, denn jede Minute zählt.«
«Beschissener motherfucker.«
«Meine ödipalen Probleme sind nicht Ihre Sache. Wieviel, Signor DeFazio?«
«Ich gehe bis an die Grenze«, erwiderte DeFazio, ließ sich auf den Stuhl herab und starrte die verkohlten Überreste der Information an.
«Dreihunderttausend, amerikanische. Das ist alles.«
«Das ist nichts als Scheiße«, sagte die Gräfin.»Versuchen Sie es noch mal. Sekunden werden zu Minuten, und die können Sie sich nicht leisten.«»Schon gut, schon gut! Verdoppeln Sie es!«»Verdreifachen, plus Spesen«, fügte die Frau hinzu.
«Scheiße, was soll das wohl sein?«»Ihr Cousin Mario hat recht«, sagte der Diplomat.»Bitte achten Sie vor meiner Frau auf Ihre Worte.«
«Heilige Scheiße… «
«Ich habe Sie gewarnt, Signore. Die Spesen sind eine zusätzliche Viertelmillion, amerikanische.«
«Was? Sind Sie verrückt?«
«Nein, Sie sind vulgär. Die Gesamtsumme beträgt eine Million einhundertfünfzigtausend Dollar, zu zahlen nach den Anweisungen unserer Kuriere in New York… Falls nicht, wird man Sie in — wie war das gleich? — Brooklyn Heights sehr vermissen, Signor DeFazio.«
«Wo sind die Zielpersonen?«sagte der geschlagene New Yorker Mafioso, dem die Niederlage Schmerzen bereitete.
«Auf einer kleinen Landebahn in Pontcarre, etwa fünfundvierzig Minuten von Paris. Sie warten auf ein Flugzeug, das wegen schlechten Wetters in Poitiers landen mußte. Es kann frühestens in gut einer Stunde ankommen.«
«Haben Sie die Ausrüstung mitgebracht, die wir angefordert haben?«fragte Mario eilig.
«Ist alles da«, antwortete die Gräfin und deutete auf den großen, schwarzen Lederkoffer auf einem Stuhl an der Wand.
«Einen Wagen, einen schnellen Wagen!«rief DeFazio, als sein Vollstrecker den Koffer an sich nahm.
«Draußen«, erwiderte der Graf.»Der Fahrer weiß, wohin er Sie bringen soll.«
«Komm, cugino. Heute abend kassieren wir, und du kannst eine alte Rechnung begleichen.«
Abgesehen von einem einzelnen Angestellten hinter dem Counter des kleinen Ein-Raum-Terminals und einem Fluglotsen, den man engagiert hatte, um Überstunden im Tower zu machen, war der Privatflugplatz von Pontcarre menschenleer. Alex Conklin und Mo Panov blieben diskret zurück, als Borowski
Marie zum Flugsteig hinausführte, der hinter einem hüfthohen Metallzaun an die Landebahn grenzte. Zwei Reihen gelber Bodenscheinwerfer zeigten dem Flugzeug aus Poitiers die lange Rollbahn. Sie waren erst vor kurzem eingeschaltet worden.
«Jetzt dauert es nicht mehr lange«, sagte Jason.
«Diese ganze verfluchte Sache ist absolut blödsinnig«, entgegnete Webbs Frau.»Alles.«
«Es gibt für dich keinen Grund zu bleiben und viele Gründe zu fliegen. Es wäre dumm, wenn du hier allein in Paris sein würdest. Alex hat recht. Wenn Carlos' Leute dich finden, würden sie dich als Geisel nehmen, warum willst du das riskieren?«
«Weil ich in der Lage bin, unsichtbar zu bleiben, und ich nicht zehntausend Meilen von dir entfernt sein möchte. Sie werden mir vergeben, wenn ich mir Sorgen um Sie mache, Mr. Borowski. Und an Sie denke.«
Jason sah sie im Schatten an, dankbar für die Dunkelheit. Sie konnte seine Augen nicht deutlich sehen.
«Dann sei vernünftig und benutze deinen Kopf«, sagte er kalt und fühlte sich plötzlich so alt, zu alt, um seine Gefühle so zu unterdrücken.»Wir wissen, daß Carlos in Moskau ist, und Krupkin ist ihm auf den Fersen. Dimitrij fliegt uns am Morgen dorthin, und wir werden unter dem Schutz des KGB in der am besten überwachten Stadt der Welt sein. Was mehr können wir uns wünschen?«
«Vor dreizehn Jahren standest du unter dem Schutz der Regierung der Vereinigten Staaten, in einem kleinen Block auf der East Side von New York, und es hat nicht viel genützt.«
«Da besteht ein großer Unterschied. Damals wußte der Schakal genau, wohin ich ging und wann ich dort sein würde. Im Moment hat er keine Ahnung, daß wir überhaupt wissen, wo er ist. Er hat andere Probleme, große für ihn, und er glaubt, wir sind hier in Paris — er hat seine Leute angewiesen, weiter nach uns zu suchen.«
«Was werdet ihr in Moskau tun?«
«Das werden wir erst wissen, wenn wir da sind, aber was es auch sein wird: Es ist besser als hier in Paris. Krupkin ist fleißig gewesen. Jeder ranghohe Offizier am Dserschinskij-Platz, der französisch spricht, steht unter Beobachtung. Er hat gesagt, das Französisch hätte die Möglichkeiten eingeschränkt und daß sich irgendwas ergeben wird… Und dann habe ich überhaupt keine Zeit, mir Sorgen um dich zu machen, weil du immer noch hier bist.«
«Das ist das Netteste, was du in den vergangenen sechsunddreißig Stunden gesagt hast.«
«Du solltest bei den Kindern sein, und das weißt du. Du wirst außer Reichweite und in Sicherheit sein… und die Kinder brauchen dich. Mrs. Cooper ist eine phantastische Frau, aber sie ist nicht ihre Mutter. Abgesehen davon, hat dein Bruder Jamie wahrscheinlich inzwischen beigebracht, kubanische Zigarren zu rauchen und Monopoly mit echtem Geld zu spielen.«
Marie sah zu ihrem Mann auf, ein leises Lächeln in der Dunkelheit und auch in ihrer Stimme.»Danke.«
«Wahrscheinlich ist es so — mit deinem Bruder, meine ich. Wenn es gutaussehende Frauen im Personal gibt, ist es sehr wohl möglich, daß unser Sohn bereits seine Jungfräulichkeit verloren hat.«
«David!«
Borowski war still. Marie lachte kurz und leise, dann fuhr sie fort:»Ich nehme an, ich kann wirklich nicht mit dir streiten.«
«Und das würden Sie tun, wenn meine Argumente nicht stimmen würden, Dr. St. Jacques. Das ist etwas, was ich in den vergangenen dreizehn Jahren gelernt habe.«
«Trotzdem erhebe ich Einspruch gegen diesen verrückten Flug zurück nach Washington! Von hier nach Marseille, dann nach London, dann auf einen Flug nach Dulles. Es wäre soviel einfacher, ein Flugzeug von Orly in die Staaten zu nehmen.«
«Es ist Peter Hollands Idee. Er selbst wird dich abholen, dann frag ihn danach. Er sagt am Telefon nie besonders viel. Ich schätze, er will nichts mit den französischen Behörden zu tun haben, weil er eine undichte Stelle zu Carlos' Leuten befürchtet. Eine einzelne Frau mit einem gewöhnlichen Namen auf gut gebuchten Flügen ist wahrscheinlich am besten.«
«Ich werde mehr Zeit damit zubringen, auf Flughäfen herumzusitzen, als durch die Luft zu fliegen.«
«Wahrscheinlich. Also verhüll deine hübschen Beine und trag eine Bibel bei dir.«
«Das ist lieb«, sagte Marie und berührte sein Gesicht.»Plötzlich hör ich dich wieder, David.«
«Was?«
«Nichts… Tu mir einen Gefallen, ja?«
«Welchen?«fragte Jason mit abweisender, monotoner Stimme.»Bring David wieder zu mir zurück.«
«Laß uns sehen, wie weit das Flugzeug ist«, sagte Borowski, die Stimme tonlos und abrupt, als er ihren Ellbogen berührte und sie wieder nach drinnen führte. Ich werde älter, und ich kann nicht länger sein, was ich nicht bin. Das Chamäleon entgleitet mir, die Phantasie ist nicht mehr da, wie es einmal war. Aber ich kann nicht aufhören! Nicht jetzt! Geh weg von mir, David Webb!
Kaum hatten sie den kleinen Terminal wieder betreten, als das Telefon auf dem Tresen zu klingeln begann. Der einzige Angestellte nahm ab.
«Out?«Er hörte nicht länger als fünf Sekunden lang zu. »Merci«, sagte er und sprach die vier interessierten
Umstehenden auf französisch an.»Das war der Tower. Die Maschine von Portiers wird in etwa vier Minuten am Boden sein. Der Pilot wünscht, daß Sie bereit sind, Madame, da er noch vor Eintreffen der Schlechtwetterfront weiterfliegen möchte.«
«Das würde auch ich gern«, stimmte Marie zu und eilte zu Alex Conklin und Mo Panov. Die Abschiedsgrüße waren kurz, die Umarmungen fest, die Worte herzlich. Borowski führte seine Frau wieder nach draußen.»Mir ist gerade eingefallen — wo sind Krupkins Wachen?«fragte sie, als Jason das Tor aufklinkte und sie zusammen zur beleuchteten Landebahn gingen.
«Wir wollten sie hier nicht«, antwortete er.»Die Verbindung zu den Sowjets wurde in der Montaigne gemacht, also müssen wir davon ausgehen, daß die Botschaft beobachtet wird. Keine Wachen, die zu ihren Wagen laufen, somit keine Bewegung unsererseits, die Carlos' Leute melden könnten.«
«Ich verstehe. «Das Geräusch eines kleinen näher kommenden Jets war zu hören, dann kreiste das Flugzeug einmal über dem Flugfeld und landete auf der hundertfünfzig Meter langen Rollbahn.»Ich liebe dich so sehr, David«, sagte Marie und erhob dabei ihre Stimme, um sich gegen das Brüllen der Maschine durchzusetzen, die in ihre Richtung rollte.
«Er liebt dich so sehr«, sagte Borowski, und die Bilder stießen in seinem Kopf aneinander.»Ich liebe dich so sehr.«
Der Jet kam zwischen den Reihen gelber Scheinwerfer in Sicht, eine weiße, patronenförmige Maschine mit kurzen Deltaflügeln, die wie bei einem Pfeil am Rumpf saßen und ihr das Aussehen eines wütenden, fliegenden Insekts verliehen. Der Pilot schwang das Flugzeug im Kreis herum und brachte es kreischend zum Stehen, als die automatische Tür auf- und hochsprang und Metallstufen auf den Boden herunterklappten. Jason und Marie liefen zum Einstieg der Maschine. Es geschah mit der plötzlichen Wucht einer mörderischen Windbö, sofort unaufhaltsam, umfassend, wie die wirbelnden Winde des Todes!
Schüsse! Maschinenpistolen — zwei. Eine in der Nähe, eine weiter entfernt, zerschlugen Scheiben, zerfetzten Holz, ein stechender Schmerzensschrei kam aus dem Terminal und zeugte von einem schweren, lebensgefährlichen Treffer.
Mit beiden Händen packte Borowski Marie an der Taille, hob sie an und trieb sie in das Flugzeug, während er dem Piloten zuschrie:»Mach die Tür zu und hau ab!«
«Mon Dieu!« rief der Mann aus dem offenen Cockpit heraus.»Beeilung!«brüllte er, schickte Jason von der Klapptür und den Metallstufen weg und ließ die Maschinen aufheulen, woraufhin das Flugzeug mit einem Ruck vorwärtssprang. Jason warf sich zu Boden und sah nach oben. Maries Gesicht war gegen das Fenster gepreßt. Sie schrie hysterisch. Das Flugzeug donnerte die Rollbahn hinunter. Sie war gerettet.
Borowski war es nicht. Er war im gelben Licht der Scheinwerfer gefangen, die glühenden Reihen ein Rundgemälde aus gelblichem Orange. Egal, wo er stand oder kniete oder hockte, seine Silhouette war zu sehen. Also zog er die Automatic aus dem Gürtel, die Waffe, erinnerte er sich, die ihm Bernardine gegeben hatte, und begann wie eine Schlange über den Asphalt zum Gras außerhalb des umzäunten Flugsteigareals zu kriechen.
Wieder begann die Schießerei, aber jetzt waren es drei vereinzelte Schüsse aus dem Inneren des Terminals, in dem das Licht gelöscht worden war. Sie mußten aus Conklins Waffe gekommen sein oder vielleicht aus der des Angestellten, wenn er eine Waffe hatte. Panov hatte keine. Aber wer war getroffen worden?… Keine Zeit! Eine ohrenbetäubende Salve brach aus der nächstgelegenen Maschinenpistole hervor. Sie kam gleichmäßig, anhaltend und massiv, und sie fegte über die Seitenwand und den Flugsteig des kleinen Gebäudes hinweg.
Dann nahm die zweite automatische Waffe das Feuer auf. Vom Klang her befand sich der Schütze hinter dem Terminal.
Nur Augenblicke später hörte man zwei einzelne Schüsse, der letzte davon begleitet von einem durchdringenden Schrei… wiederum auf der anderen Seite des Gebäudes.
«Ich bin getroffen!«Die Stimme kam von einem Mann, der große Schmerzen haben mußte… auf der anderen Seite des Gebäudes. Die Maschinenpistole! Jason erhob sich im Gras in eine niedrige Hocke und starrte in die Dunkelheit. Er hob seine Automatic und feuerte in die sich vor ihm bewegende Masse, kam auf die Beine und rannte über den Flugsteig, drehte sich und drückte seinen Abzug, bis er keine Kugel mehr hatte und auf der Ostseite des Gebäudes außer Sicht war. Vorsichtig kroch er zu dem hüfthohen Zaun, der vor dem kleinen Terminal verlief. Der grauweiße Kies auf dem Parkplatz bot einen erfreulichen Anblick. Er konnte die Umrisse eines Mannes erkennen, der sich auf den Steinen krümmte. Die Gestalt hielt eine Waffe in Händen, dann warf sie sie auf den Boden und erhob sich in eine halb sitzende Stellung.
«Cugino!« schrie er.»Hilf mir!«Die Antwort war ein weiterer Feuerstoß von der Westseite des Gebäudes, diagonal zur Rechten des verwundeten Mannes.»Gütiger Gott!«kreischte er.»Mich hat's übel erwischt!«Wieder eine Salve aus der Maschinenpistole, diesmal mit gleichzeitig zerberstendem Glas. Der Killer auf der Westseite des Gebäudes hatte die Scheiben zertrümmert und schoß drinnen alles in Stücke.
Borowski ließ die nutzlose Automatic fallen und griff nach dem oberen Rand des Zaunes, schwang sich darüber hinweg und landete auf seinem heftig schmerzenden linken Bein. Was ist mit mir passiert? Warum habe ich Schmerzen? Er humpelte zur holzumrahmten Ecke des Gebäudes und schob sein Gesicht zur offenen Fläche dahinter. Der Mann auf dem Kies fiel nach hinten, unfähig, sich auf seiner Maschinenpistole abzustützen. Jason tastete den Boden ab, fand einen großen Stein und warf ihn mit aller Kraft hinter den verwundeten Mann. Er schlug krachend auf, sprang auf den Kies und klang dabei einen
Moment lang wie das Geräusch sich nähernder Schritte. Der Killer erhob sich im Krampf und ließ seinen Körper nach hinten herumfahren, packte seine Waffe, die ihm bei seinem Manöver aus der Hand zu gleiten drohte.
Jetzt! Borowski rannte über die Steine des Parkplatzes, machte einen Satz und warf sich auf den Mann mit der Waffe. Er riß sie dem Killer aus der Hand und rammte ihm den Schaft gegen den Schädel. Der kleine, schlanke Mann erschlaffte. Und plötzlich gab es erneut ein Crescendo von Schüssen von der westlichen Außenseite des Terminals, wie zuvor begleitet von berstendem Glas. Der erste und nähere Killer grenzte seine Ziele ein. Ich muß ihn aufhalten! dachte Jason atemlos, jeder Muskel in seinem Körper schmerzerfüllt. Wo war der Mann von gestern? Wo war Delta one? Das Chamäleon von Treadstone Seventy-One. Wo war dieser Mann?
Borowski packte die MAC-10-Maschinenpistole der bewußtlosen Gestalt am Boden und rannte zur Seitentür des Terminals.
«Alex!«brüllte er.»Laß mich rein! Ich hab seine Waffe!«Die Tür sprang krachend auf.
«Mein Gott, du lebst!«rief Conklin in der Dunkelheit der Schatten, als Jason hineinstürmte.»Mo ist in bösem Zustand — er ist an der Brust getroffen. Der Angestellte ist tot, und wir können den Tower draußen auf dem Rollfeld nicht erreichen. Sie müssen ihn sich als erstes vorgenommen haben. «Alex knallte die Tür wieder zu.»Runter auf den Boden!«Ein Feuerstoß beharkte die Wände. Borowski kam auf die Knie und feuerte zurück, dann warf er sich neben Conklin zu Boden.
«Was ist passiert?«rief Jason mit angespannter Stimme. Schweiß tropfte ihm über das Gesicht und brannte in seinen Augen.
«Der Schakal.«
«Wie hat er das gemacht?«
«Er hat uns alle zum Narren gehalten. Dich, mich, Krupkin und die Lavier — am allerschlimmsten mich. Er hat die Nachricht ausgegeben, er sei weg, ohne Erklärung, obwohl du hier in Paris bist, nur, daß er eine Zeitlang weg sei. Wir haben gedacht, unsere Falle hätte funktioniert, alles deutete auf Moskau… Aber er hat sie nur benutzt. Oh, mein Gott, hat er uns reingelegt! Ich hätte es besser wissen müssen, ich hätte es durchschauen müssen! Es war zu sauber… Es tut mir leid, David. Oh, Gott, es tut mir leid!«
«Das ist er da draußen, stimmt's? Er will den Job für sich allein, alles andere ist ihm egal.«
Plötzlich wurde eine Taschenlampe mit blendendem Lichtstrahl durch eine zerschlagene Scheibe geworfen. Sofort hob Borowski die MAC-10, fegte die schimmernde Metallröhre beiseite und löschte das Licht. Der Schaden war jedoch nicht wiedergutzumachen. Man hatte sie gesehen.
«Hier rüber!«schrie Alex, packte Jason und tauchte hinter dem Tresen unter, als sich ein mörderischer Kugelhagel von einer nebelhaften Silhouette am Fenster löste. Es hörte auf. Man hörte einen Bolzen schlagen.
«Er muß nachladen!«flüsterte Borowski in der Feuerpause.»Bleib hier!«Jason stand auf und rannte zu den Türen des Flugsteigs, brach hindurch, die Waffe in der rechten Hand, sein Körper vornübergebeugt, gespannt, bereit zu töten — falls die Jahre es erlaubten. Sie mußten es erlauben!
Er kroch durch das Tor, das er für Marie geöffnet hatte, rollte nach rechts über den Boden und kämpfte sich auf allen vieren den Zaun entlang. Er war Delta, aus Saigons Medusa… Er konnte es schaffen! Hier gab es keinen schützenden Dschungel, aber es gab etwas, das er verwenden konnte, was Delta nutzen konnte — die Dunkelheit, die unterbrochenen Schattenblöcke der zahllosen Wolken, die das Mondlicht verdeckten. Nutze alles! Das haben sie dir doch beigebracht… vor so vielen Jahren…
Vergiß die Zeit! Tu es! Das Tier, das nur ein paar Meter von dir entfernt ist, will deinen Tod… den Tod deiner Frau, den Tod deiner Kinder. Den Tod!
Es war die Schnelligkeit, die aus purer Wut entsteht, die ihn vorwärtstrieb, von der er besessen war, und er wußte, daß er, wenn er gewinnen wollte, schnell gewinnen mußte, mit all der Schnelligkeit, die er zur Verfügung hatte. Eilig kroch er den Zaun entlang, der die Rollbahn umgab, vorbei an der Ecke des Terminals, bereit für den Augenblick, entdeckt zu werden. Die tödliche Maschinenpistole war immer noch in seiner Hand, sein Finger am Abzug. Er sah einen Haufen wildgewachsener Büsche vor zwei dicken Bäumen, nicht weiter als zehn Meter entfernt. Wenn er die erreichen konnte, war der Vorteil auf seiner Seite.
Er erreichte die Büsche. Und in diesem Moment hörte er ein gewaltiges Bersten von Glas, gefolgt von einem weiteren Feuerstoß — diesmal so anhaltend, daß das Magazin auf einen Schlag leer sein mußte. Er war nicht gesehen worden. Die Gestalt am Fenster war zurückgetreten, um nachzuladen, die ganze Konzentration auf diese Aufgabe gerichtet, nicht auf die Möglichkeit einer Frucht. Auch Carlos wird alt und verliert seine Finesse, dachte Jason Borowski. Wo war das innere Aufflammen, das zu einer solchen Operation gehörte? Wo waren die wachsamen, umherwandernden Augen, die Waffen in völliger Dunkelheit nachluden?
Dunkelheit. Eine Wolkendecke verbarg den gelben Schein des Mondes. Da war die Dunkelheit. Er schob sich über den Zaun und versteckte sich hinter den Büschen, dann rannte er zu dem ersten der beiden Bäume, hinter dem er aufrecht stehen, die Szenerie überblicken und seine Möglichkeiten bedenken konnte.
Irgend etwas stimmte nicht. Er bemerkte eine Primitivität, die er nicht mit dem Schakal in Verbindung bringen konnte. Der Attentäter hatte den Terminal isoliert, aber es fehlten die feineren Aspekte in seinem mörderischen Verhalten. Es fehlte die Raffinesse, statt dessen gab es nichts als brutale Gewalt.
Die Gestalt am zerschlagenen Fenster ließ sich rückwärts gegen die Hauswand fallen und suchte noch immer ein neues Magazin in ihrer Tasche. Jason rannte aus dem Schutz der Bäume hervor, die MAC-10 auf Dauerfeuer, ließ den Dreck vor dem Killer explodieren, dann kreisten die Kugeln seinen Körper ein.
«Das war's!«rief er, als er sich dem Attentäter näherte.»Wenn ich nur einmal den Finger krumm mache, bist du tot, Carlos — falls du der Schakal bist!«
Der Mann neben dem zerschlagenen Fenster warf seine Waffe zu Boden.»Ich bin es nicht, Mr. Borowski«, sagte der Vollstrecker aus Larchmont im Staate New York.»Wir haben uns schon getroffen, aber ich bin nicht der Mann, für den Sie mich halten.«
«Runter auf den Boden, du Scheißkerl!«Der Killer tat es, als Jason sich ihm näherte.»Spreiz die Beine und Arme!«Der Befehl wurde befolgt.»Heb deinen Kopf!«
Der Mann tat es, und Borowski starrte in das Gesicht, das vom fernen Schein der gelben Lichter auf der Rollbahn nur schwach beleuchtet wurde.
«Sehen Sie jetzt?«sagte Mario.»Ich bin nicht der, für den Sie mich halten.«
«Mein Gott«, flüsterte Jason, seine Ungläubigkeit nur allzu offensichtlich.»Du warst an der Auffahrt in Manassas. Du hast versucht, Kaktus zu töten und dann mich!«
«Ein Auftrag, Mr. Borowski, nichts weiter.«
«Was ist mit dem Tower? Dem Fluglotsen im Tower!«
«Ich töte nicht wahllos. Als das Flugzeug von Poitiers die Landebestätigung hatte, habe ich ihm gesagt, er soll sich davonmachen… Verzeihen Sie, aber Ihre Frau war auch auf der
Liste. Zum Glück war das jenseits meiner Möglichkeiten. Schließlich ist sie eine Mutter.«
«Wer, zum Teufel, bist du?«
«Ich habe es Ihnen gerade gesagt. Ich bin für diesen Job engagiert worden.«
«Ich habe schon Bessere gesehen.«
«Vielleicht spiel ich nicht in Ihrer Liga, aber ich leiste verläßliche Arbeit für die Organisation.«
«Himmel, du bist Medusa!«
«Den Namen hab ich schon gehört, aber das ist alles, was ich Ihnen sagen kann… Lassen Sie mich eine Sache klarstellen, Mr. Borowski. Ich werde meine Frau nicht als Witwe zurücklassen oder meine Kinder als Waisen, nur für diesen Auftrag. Sie bedeuten mir zuviel.«
«Du wirst hundertfünfzig Jahre im Gefängnis absitzen, und das auch nur, wenn du in einem Staat angeklagt wirst, der die Todesstrafe abgeschafft hat.«
«Nicht nach allem, was ich weiß, Mr. Borowski. Man wird sich um meine Familie und mich sehr wohl kümmern — ein neuer Name, vielleicht eine hübsche Farm in Wyoming. Sehen Sie, ich wußte, daß dieser Augenblick kommen würde.«
«Weißt du, was passiert ist, du Scheißer? Ein Freund von mir ist da drinnen schwer angeschossen worden! Du hast es getan!«
«Dann ein Waffenstillstand?«sagte Mario.
«Was meinst du damit, verflucht?«
«Eine halbe Meile von hier habe ich einen schnellen Wagen. «Der Killer aus Larchmont deutete auf ein rechteckiges Instrument in seinem Gürtel.»Er kann in weniger als einer Minute hiersein. Ich bin sicher, der Fahrer kennt das nächstgelegene Krankenhaus.«
«Tu es!«
«Schon passiert, Mr. Borowski«, sagte Mario und drückte einen Knopf.
Morris Panov war in den Operationssaal gefahren worden. Louis DeFazio lag immer noch auf einer Bahre, nachdem man festgestellt hatte, daß seine Verletzungen leichterer Natur waren. Und nach Rücksprache zwischen Washington und dem Quai d'Orsay befand sich der Verbrecher, den man nur als Mario kannte, im Gewahrsam der amerikanischen Botschaft in Paris.
Ein Doktor in weißem Kittel kam in den Warteraum des Krankenhauses, und Conklin und Borowski standen ängstlich auf.
«Ich möchte nicht so tun, als wäre ich der Bote einer frohen Kunde«, sagte der Arzt auf französisch,»denn das wäre sicher so nicht richtig. Beide Lungen Ihres Freundes sind durchlöchert, ebenso die Herzwand. Seine Überlebenschancen stehen im besten Fall vierzig zu sechzig leider gegen ihn. Aber er ist ein Mann mit einem starken Willen, der leben möchte. Manchmal bedeutet das mehr als alle medizinischen Schwarzmalereien. Was kann ich Ihnen sonst noch sagen?«
«Danke, Doktor. «Jason wandte sich ab.
«Ich müßte mal ein Telefon benutzen«, sagte Alex zu dem Chirurgen.»Ich sollte es von der Botschaft aus tun, aber es bleibt beim besten Willen keine Zeit. Gibt es irgendeine Garantie dafür, daß hier niemand mithört?«
«Ich könnte mir vorstellen, daß Sie hier jede Garantie dafür haben«, erwiderte der Arzt.»Wir wüßten gar nicht, wie wir das machen sollten. Nehmen Sie mein Büro, bitte.«
«Peter?«
«Alex!«rief Holland.»Alles in Ordnung? Ist Marie abgeflogen?«
«Um deine erste Frage zu beantworten, nein, es ist nicht alles in Ordnung. Und was Marie betrifft, kannst du davon ausgehen,
einen panischen Anruf von ihr zu bekommen, sobald sie Marseille erreicht hat.«
«Was?«
«Sag ihr, daß wir okay sind, daß David nicht verletzt ist…«
«Wovon redest du?«unterbrach ihn der Chef der CIA.
«Wir sind in einen Hinterhalt geraten, als wir auf das Flugzeug aus Poitiers warteten. Leider muß ich sagen, daß Mo Panov in einem sehr schlechten Zustand ist, so schlecht, daß ich im Augenblick gar nicht daran denken mag. Wir sind in einem Krankenhaus, und der Doktor klingt nicht gerade ermutigend.«
«Mein Gott, Alex, das tut mir leid.«
«Mo ist auf seine Art ein Kämpfer. Ich setze immer noch auf ihn. Übrigens, erzähl Marie nichts davon. Sie denkt zuviel.«
«Natürlich nicht. Gibt es irgend etwas, was ich tun kann?«
«Ja, gibt es, Peter. Du kannst mir sagen, warum Medusa hier in Paris ist.«
«In Paris? Das paßt nicht mit dem zusammen, was ich weiß, und ich weiß eine ganze Menge.«
«Unsere Identifikation ist positiv. Die beiden Killer, die vor einer Stunde auf uns geschossen haben, wurden von Medusa hergeschickt. Wir haben sogar so was ähnliches wie ein Geständnis.«
«Ich verstehe nicht«, protestierte Holland.»Paris ist uns nie in den Sinn gekommen. Es gibt da keine Verbindung in unserem Szenario.«
«Sicher gibt es eine«, widersprach Conklin.»Du hast es selbst gesagt, als du von dieser Art Selbstläufereffekt gesprochen hast, der Prophezeiung, die sich selbst erfüllt, weißt du noch? Medusa tut sich mit dem Schakal zusammen, das Zielobjekt: Jason Borowski.«
«Das ist der Punkt, Alex: Das war nur eine Theorie eine falsche.«
«Offensichtlich nicht.«
«Doch, doch — nach allem, was wir wissen. Soweit es uns betrifft, ist Medusa jetzt in Moskau.«
«Moskau?«Conklin ließ beinahe den Hörer auf den Schreibtisch des Doktors fallen.
«Genau. Wir haben uns auf Ogilvies Anwaltskanzlei in New York konzentriert und alles angezapft, was man anzapfen konnte. Irgendwie — wir wissen nicht, wie — hat Ogilvie einen Tip bekommen und sich aus dem Staub gemacht. Er hat eine Aeroflot nach Moskau genommen, und der Rest seiner Familie hat sich nach Marrakesch aufgemacht.«
«Ogilvie…?«Alex war kaum noch zu hören. Er hatte die Stirn in Falten gelegt, und seine Erinnerung blätterte all die Jahre zurück.»Aus Saigon? Ein Rechtsoffizier aus Saigon?«
«Genau. Wir sind überzeugt davon, daß er Medusa leitet.«
«Und ihr habt mir diese Information vorenthalten?«
«Nur den Namen der Kanzlei. Ich habe dir doch gesagt, wir haben unsere Prioritäten, und du hast deine. Für uns kam Medusa zuerst.«
«Du billiger Blender!«explodierte Conklin.»Ich kenne Ogilvie, genauer gesagt, ich kannte ihn. Ich will dir sagen, wie sie ihn in Saigon genannt haben: den eiskalten Ogilvie, einen aalglatten Rechtsarsch. Mit ein paar Vorladungen und Nachforschungen hätte ich dir sagen können, wo einige von seinen Anwaltsskeletten begraben liegen! Du hast es versaut! Du hättest ihn rankriegen können! Bei ein paar Morden hat er die Armeegerichte geschmiert, und leider gibt es keine Gesetzesvorschriften für diese Art Verbrechen, weder zivil noch militärisch. Himmel, warum hast du es mir nicht gesagt?«
«Um ganz ehrlich zu sein, Alex: Du hast mich nicht gefragt. Du bist einfach davon ausgegangen — mit Recht —, daß ich es dir nicht sagen würde.«
«Also gut, gut, es ist passiert, zum Teufel damit. Morgen oder übermorgen hast du die beiden Medusa-Typen, dann kannst du sie bearbeiten. Sie wollen beide nichts als ihren Arsch retten — der Capo ist ein Schleimer, und sein Scharfschütze betet ständig für seine Familie, und das hat nichts mit der Organisation zu tun.«
«Was habt ihr vor?«drängte Holland.
«Wir sind auf dem Weg nach Moskau.«
«Hinter Ogilvie her?«
«Nein, dem Schakal. Aber wenn ich Bryce sehe, werde ich ihm deine Grüße übermitteln.«