«Es war eine Gerichtsverhandlung, richtig, Alex?«sagte Borowski bestürzt, die Worte schwankend, zögernd.»Eine Militärgerichtsverhandlung.«
«Ja, das war es«, stimmte Conklin zu.»Aber es war nicht deine Verhandlung, du warst nicht angeklagt.«
«War ich nicht?«
«Nein. Du warst derjenige, der die Anklagen aufgebracht hatte, damals eine Seltenheit für jemanden aus eurer Gruppe. Eine Reihe von Armeeleuten hatte versucht, dich aufzuhalten, aber ohne Erfolg. Laß uns später darüber reden.«
«Ich will aber jetzt darüber sprechen«, sagte Jason entschlossen.»Dieser Mann ist beim Schakal, direkt vor unseren Augen. Ich will wissen, wer er ist und was er ist und warum er in Moskau ist — mit dem Schakal.«
«Später…«
«Jetzt. Dein Freund Krupkin hilft uns, was bedeutet, er hilft Marie und mir, und ich bin ihm für seine Hilfe dankbar. Der Colonel hier ist auch auf unserer Seite, sonst würden wir in diesem Moment nicht sehen, was wir sehen. Ich will wissen, was zwischen diesem Mann und mir passiert ist, und Langleys gesamte Sicherheitsmaßnahmen können meinetwegen zum Teufel gehen. Je mehr ich über ihn weiß — jetzt weiß —, um so besser weiß ich, wonach ich fragen muß, was ich zu erwarten habe. «Borowski wandte sich plötzlich den Sowjets zu.»Zu Ihrer Information: Es gibt eine Zeit in meinem Leben, an die ich mich nicht mehr vollständig erinnern kann. Das muß Ihnen genügen. Weiter, Alex.«
«Ich habe Schwierigkeiten, mich an letzte Nacht zu erinnern«, sagte der Colonel.
«Sag ihm, was er wissen will, Aleksej. Es kann keinen Einfluß auf unsere Interessen haben. Das Kapitel Saigon ist abgeschlossen, genau wie Kabul.«
«Also gut. «Conklin ließ sich in einen Sessel sinken und massierte sich den linken Unterschenkel. Er bemühte sich, gleichgültig zu klingen, aber der Versuch wollte nicht recht gelingen.»Im Dezember 1970 wurde einer deiner Männer auf einer Patrouille getötet. Man bezeichnete es als einen >Unfall im eigenen Feuer<, aber du wußtest es besser. Du wußtest, daß er von irgendwelchen beschissenen Experten aus dem Hauptquartier >markiert< worden war. Sie haben es ihm gegeben. Er war Kambodschaner und bestimmt kein Heiliger, er kannte sämtliche Schmuggelwege, daher war er deine Spitze.«
«Nur Bilder«, unterbrach Borowski.»Alles, was ich habe, sind Bruchstücke. Ich sehe, aber ich kann mich nicht erinnern.«
«Die Fakten sind nicht mehr wichtig. Sie sind zusammen mit mehreren Tausend anderer fragwürdiger Vorfälle begraben. Offensichtlich ist damals ein Riesen-Drogendeal im Dreieck danebengegangen, und dein Kundschafter wurde dafür verantwortlich gemacht, also haben ein paar hohe Tiere in Saigon gedacht, ihre schlitzäugigen Schmuggler sollten eine Lektion bekommen. Sie sind in euer Gebiet geflogen, haben sich in die Büsche geschlagen und ihn erledigt, als wären sie die Vorhut für eine Einheit Vietcong. Aber du hast sie von einer erhöhten Stelle aus gesehen und bist vollkommen ausgerastet. Du bist ihnen bis zum Landeplatz des Hubschraubers gefolgt und hast ihnen die Wahl gelassen: einzusteigen — dann wolltest du die Maschine stürmen und keine Überlebenden zurücklassen — oder mit dir zum Basiscamp zurückzukommen. Sie sind vor den Waffen deiner Leute mit zurückgekommen, und du hast den Führungsstab gezwungen, deine mehrfachen Mordanklagen zu akzeptieren. Da ist der eiskalte Ogilvie aufgetaucht, um nach seinen Jungs aus Saigon zu suchen.«
«Dann ist irgendwas passiert, oder? Irgendwas Verrücktes. Alles war durcheinander, verworren.«
«Das war es allerdings. Bryce hat dich in den Zeugenstand gerufen und wie einen Wahnsinnigen aussehen lassen, einen widerspenstigen, pathologischen Lügner und Mörder, der, wenn nicht Krieg gewesen wäre und man seine Sachkenntnis gebraucht hätte, in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzen würde. Er hat dich mit den übelsten Schimpfworten belegt und verlangt, daß du deinen wahren Namen preisgibst. Was du nicht wolltest, nicht konntest, weil sie die Familie deiner ersten Frau in Kambodscha abgeschlachtet hätten. Er hat versucht, dir aus deinen Worten einen Strick zu drehen, und als ihm das nicht so recht gelang, hat er dem Militärgericht damit gedroht, das ganze beschissene Bataillon bloßzustellen, was man auch nicht zulassen konnte… Ogilvies Gangster sind davongekommen, und nach der Verhandlung mußtest du eingesperrt werden, bis Ogilvie wieder auf dem Flug nach Saigon war.«
«Sein Name war Kwan Soo«, sagte Borowski wie in Trance, und sein Kopf bewegte sich vor und zurück, als wehrte er einen Alptraum ab.»Er war ein Kind, vielleicht sechzehn oder siebzehn, der das Drogengeld in drei Dörfer zurückschickte, damit sie nicht verhungerten. Oh, Scheiße…«
«Das konntest du in der Verhandlung nicht sagen, und du wußtest es. Du mußtest deine Zunge im Zaum halten und dir Ogilvies bösartige Schweinerei anhören. Ich war da und habe dich beobachtet, und ich habe noch nie einen Mann gesehen, der seinen Haß derartig unter Kontrolle hatte.«
«So hab ich es gar nicht in Erinnerung — soweit ich mich erinnere. Ein bißchen davon kommt wieder, nicht viel, aber ein bißchen.«
«Während der Verhandlung hast du dich den Notwendigkeiten deiner direkten Umgebung angepaßt, wie ein
Chamäleon, könnte man sagen. «Ihre Blicke trafen sich, und Jason wandte sich wieder dem Fernseher zu.
«Und da ist er nun mit Carlos. Es ist eine kleine, dreckige Welt, nicht? Weiß er, daß ich Jason Borowski bin?«
«Wie sollte er?«fragte Conklin und erhob sich aus seinem Sessel.»Damals gab es keinen Jason Borowski. Es gab nicht mal einen David, nur einen Guerillero, den sie Delta one nannten.«
«Ich vergeß es immer wieder. «Jason deutete auf den Bildschirm.»Warum ist er in Moskau? Warum hast du gesagt, Medusa hätte den Schakal gefunden? Warum?«
«Weil er die Anwaltskanzlei in New York ist.«
«Was?«Borowskis Kopf fuhr zu Conklin herum.»Er ist die…«
«Der Vorstandsvorsitzende«, vervollständigte Alex, indem er unterbrach.»Die Agency hat sich an ihn herangearbeitet, und er ist abgehauen. Vor zwei Tagen.«
«Warum hast du mir das nicht erzählt?«rief Jason wütend.
«Weil ich keinen Augenblick lang gedacht habe, daß wir hier stehen und dieses Bild im Fernseher anstarren würden. Ich kann es immer noch nicht verstehen, aber ich kann es auch nicht leugnen. Außerdem habe ich keinen Grund gesehen, einen Namen aufzubringen, an den du dich vielleicht oder vielleicht auch nicht erinnern könntest, einen persönlich äußerst beunruhigenden Vorfall.
Warum sollte ich eine unnötige Komplikation provozieren. Wir haben genug Streß.«
«Also gut, Aleksej!«sagte ein erregter Krupkin und trat vor.»Ich habe Worte und Namen gehört, die auch für mich gewisse unangenehme Erinnerungen bedeuten, unter diesen. Umständen, und ich glaube, es obliegt mir jetzt, ein oder zwei Fragen zu stellen, besonders eine: Wer ist dieser Ogilvie, der euch so beschäftigt? Ihr habt uns erzählt, wer er in Saigon war, aber wer ist er jetzt?«
«Schön«, sagte Conklin.»Er ist ein New Yorker Anwalt, der einer Organisation vorsteht, die sich in ganz Europa und dem Mittelmeerraum ausgebreitet hat. Ursprünglich haben sie, nachdem sie in Washington die richtigen Knöpfe gedrückt hatten, durch Erpressung und erzwungene Ausverkäufe Firmen übernommen. Sie haben Märkte aufgekauft und Preise diktiert, und zu allem Überfluß sind sie in das Spiel mit dem Tod eingestiegen, indem sie einige der besten Profis im Geschäft engagierten. Es gibt gewichtige Beweise dafür, daß sie die Kontrakte für die Ermordung verschiedener Beamter der Regierung oder des Militärs ausgestellt haben, von denen das jüngste Beispiel mit dem du zweifellos vertraut bist — General Teagarten ist, oberster Befehlshaber der NATO.«
«Unglaublich!«flüsterte Krupkin.
«Oh, sie sind sehr kreativ, und Ogilvie ist der erfindungsreichste von allen. Er ist die Superspinne, und er hat ein höllisches Netz bis in jede Großstadt in Europa gezogen. Zu seinem Pech und dank meines Freundes hier hat er sich dann aber wie eine Fliege in seinem eigenen Netz verfangen. Allerdings hat er in letzter Minute einen Tip bekommen und ist vorgestern entkommen… Und ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum er nach Moskau gekommen ist.«
«Das kann ich dir vielleicht beantworten«, sagte Krupkin, warf einen Blick auf den Colonel und nickte, als wollte er sagen: Ist in Ordnung.»Ich weiß nichts, absolut nichts, über diesen Mord, von dem du sprichst — um die Wahrheit zu sagen, über irgendeinen Mord. Allerdings könnte es sein, daß du ein amerikanisches Unternehmen beschreibst, das seit Jahren in unserem Interesse arbeitet und uns mit wichtigen Dingen beliefert.«
«Womit? Wie?«fragte Alex.
«Sowohl mit allen Arten ausfuhrbeschränkter amerikanischer Technologie als auch mit Waffen, Kriegsmaterial, Ersatzteilen für Flugzeuge und Waffensysteme — bei mehreren Gelegenheiten über verschiedene Blockstaaten sogar mit Flugzeugen und Waffensystemen selbst. Ich sage dir das, weil ich weiß, daß du weißt, daß ich vehement abstreiten würde, es jemals gesagt zu haben.«
«Verstanden«, nickte Conklin.»Wie heißt das Unternehmen?«
«Es gibt keinen einzelnen Namen. Statt dessen gibt es fünfzig oder sechzig Firmen, die offensichtlich unter einem Hut stecken, aber mit so vielen verschiedenen Namen und Hintergründen, daß es unmöglich ist, die spezifischen Verbindungen zu ermitteln.«
«Es hat einen Namen, und Ogilvie leitet es«, sagte Alex.
«Das ist mir auch schon in den Sinn gekommen«, sagte Krupkin, die Augen plötzlich kalt wie Glas, die Miene unnachgiebig.»Was dich allerdings an deinem amerikanischen Anwalt so zu verwirren scheint, wird — das kann ich dir versichern — von unseren eigenen Sorgen weit übertroffen. «Dimitrij wandte sich dem Fernseher und dem zitternden Standbild zu, die Augen voller Wut.»Der sowjetische Geheimdienstoffizier auf diesem Bildschirm ist General Rodtschenko, zweiter Befehlshaber des KGB und enger Berater des Vorsitzenden des Ministerrats der Sowjetunion. Vieles wird im Namen der russischen Interessen und ohne Wissen des Vorsitzenden getan, aber in diesen Zeiten nicht auf den Gebieten, die du beschreibst. Mein Gott, der oberste Befehlshaber der NATO! Und niemals, niemals mit Hilfe der Dienste von Carlos, dem Schakal! Das sind nichts weniger als gefährliche und beängstigende Katastrophen.«
«Hast du irgendwelche Vorschläge, was tun?«fragte Conklin.
«Dumme Frage«, antwortete der Colonel barsch.»Festnahme, dann Lubjanka… dann Stille.«
«Es gibt ein Problem bei dieser Lösung«, sagte Alex.»Die CIA weiß, daß Ogilvie in Moskau ist.«
«Und wo ist da das Problem? Wir entledigen uns beide einer schädlichen Person und ihrer Verbrechen und machen weiter, wie gehabt.«
«Es mag dir vielleicht seltsam vorkommen, aber das Problem liegt nicht einfach bei der schädlichen Person und ihren Verbrechen, selbst soweit es die Sowjetunion betrifft. Es liegt bei der Vertuschung, soweit es Washington betrifft.«
Der Komitet-Offizier sah Krupkin an und sagte auf russisch:»Was ist das, wovon er redet?«
«Das ist für uns schwer zu verstehen«, antwortete Dimitrij in seiner Muttersprache.»Trotzdem, für sie ist es ein Problem. Ich will versuchen, es zu erklären.«
«Was sagt er?«fragte Borowski ärgerlich.
«Ich glaube, er will eine Lektion in Staatsbürgerkunde erteilen, die amerikanische Version.«
«Solche Lektionen stoßen in Washington meist auf taube Ohren«, unterbrach Krupkin auf englisch, dann nahm er wieder das Russische auf und sprach den KGB-Mann an.»Sehen Sie, Genosse, niemand in Amerika würde uns vorwerfen, daß wir uns Ogilvies kriminelle Aktivitäten zunutze gemacht haben. Sie haben ein Sprichwort, das sie so oft wiederholen, daß es Meere von Schuld bedecken könnte: >Einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul.<«
«Was hat ein Pferdemaul mit Geschenken zu tun? Von seinem Schwanzende kommt Dünger auf die Höfe. Von seinem Maul nur Speichel.«
«Es verliert etwas in der Übersetzung… Trotzdem, dieser Anwalt, Ogilvie, hatte offensichtlich sehr viele
Regierungsverbindungen, Beamte, die für große Geldsummen über seine fragwürdigen Praktiken hinweggesehen haben, Praktiken, die Millionen und Abermillionen Dollar erforderlich machten. Gesetze wurden umgangen, Menschen getötet, Lügen als Wahrheit angenommen. Im wesentlichen ging es um Korruption, und wie wir wissen, sind die Amerikaner von der Korruption wie besessen. Sie verstehen jede weitergehende Gefälligkeit als potentiell korrupt, und es gibt nichts, was ältere, etwas umsichtigere Leute dagegen tun könnten. Sie hängen ihre besudelten Laken heraus, damit alle Welt sie wie eine Ehrenmedaille betrachten kann.«
«Weil es das auch ist«, unterbrach ihn Alex auf englisch.»Das ist etwas, was ihr hier einfach nicht versteht, weil ihr jede Gefälligkeit, die ihr macht, jedes Verbrechen, das ihr begeht, jeden Mund, den ihr mit einem Eimer voll Rosen schließt, zu vertuschen sucht… Aber genug damit. Ich sage dir nur, daß Ogilvie zurückgeschickt und die Konten geklärt werden müssen, das ist in diesem Fall die weitergehende Gefälligkeit, die ihr tun müßt.«
«Ich bin sicher, wir werden es uns durch den Kopf gehen lassen.«
«Das genügt nicht«, sagte Conklin.»Laß es mich so sagen — ohne über Verantwortlichkeiten reden zu wollen —: Über dieses Unternehmen ist einfach zuviel bekannt oder wird es in einigen Tagen sein —, inklusive der Verbindung zu Teagartens Tod, als daß ihr ihn hierbehalten könntet. Nicht nur Washington, sondern auch die gesamte Europäische Gemeinschaft würde euch unter Druck setzen. Wenn wir von Verlegenheiten sprechen, ist das hier ein Paradestück, ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf den Handel oder eure Importe und Exporte…«
«Du hast gesagt, was du sagen wolltest, Aleksej«, unterbrach ihn Krupkin.»Angenommen, diese Gefälligkeit kann gewährt werden, wird dann auch deutlich, daß Moskau euch volle
Unterstützung dabei geboten hat, diesen amerikanischen Kriminellen der amerikanischen Justiz zuzuführen?«
«Wir könnten es ganz offensichtlich gar nicht ohne euch machen. Als der hier vor Ort leitende Außendienstoffizier werde ich das vor den beiden Geheimdienstkomitees im Kongreß beschwören, wenn es sein muß.«
«Und daß wir nichts, absolut nichts mit den Ermordungen zu tun haben, die du erwähnt hast, besonders nicht mit dem Attentat auf den obersten Befehlshaber der NATO.«
«Absolut klar. Das ist schließlich einer der Hauptgründe für eure Hilfe. Eure Regierung war von dem Attentat entsetzt.«
Krupkin sah Alex fest an, seine Stimme tiefer, aber kräftiger. Er drehte sich langsam um, die Augen kurz auf den Bildschirm gerichtet, dann zurück zu Conklin.»General Rodtschenko?«sagte er.»Was sollen wir mit General Rodtschenko machen?«
«Was ihr mit General Rodtschenko macht, ist eure Sache«, entgegnete Alex ruhig.»Weder Borowski noch ich haben jemals seinen Namen gehört.«
«Da«, sagte Krupkin und nickte wieder langsam.»Und was ihr mit dem Schakal auf sowjetischem Territorium macht, ist eure Sache, Aleksej. Sei allerdings versichert, daß wir euch jede Unterstützung zukommen lassen.«
«Wo fangen wir an?«fragte Jason ungeduldig.
«Von vorn. «Dimitrij sah zu dem KGB-Kommissar hinüber.»Genosse, haben Sie verstanden, was wir gesagt haben?«
«Genug, Krupkin«, erwiderte der stämmige Bauern-Colonel und ging zu einem Telefon, das an der Wand auf einem Marmortisch mit Einlegearbeiten stand. Er nahm den Hörer ab und wählte. Sein Anruf wurde gleich beantwortet.
«Ich bin es«, sagte der Kommissar auf russisch.»Der dritte Mann auf Band sieben mit Rodtschenko und dem Priester, der Mann, den New York als den Amerikaner Ogilvie identifiziert hat. Von jetzt an ist er unter Beobachtung zu halten und darf Moskau nicht verlassen. «Plötzlich hob der Colonel seine Augenbrauen, sein Gesicht wurde rot. »Dieser Befehl wird widerrufen! Er untersteht nicht länger der Verantwortung des diplomatischen Bereichs, er ist einzig und allein Eigentum des KGB… Ein Grund? Benutzen Sie Ihren Schädel, Kartoffelkopf! Erzählen Sie ihnen, wir sind davon überzeugt, daß er ein amerikanischer Doppelagent ist, den diese Dummköpfe nicht enttarnt haben. Und dann der übliche Mist: Beherbergen von Staatsfeinden auf russischem Territorium… was sie normalerweise dafür kriegen würden, und daß ihre herausgehobenen Positionen somit ein weiteres Mal vom Komitet geschützt werden — solche Sachen. Außerdem könnten Sie erwähnen, daß sie einem geschenkten Gaul nicht ins Maul sehen sollen… Das werden sie schon verstehen in ihren engsitzenden Anzügen. Alarmieren Sie die Flughäfen. «Der Kommissar legte auf.
«Er hat es geschafft«, sagte Conklin, an Borowski gewandt.»Ogilvie bleibt in Moskau.«
«Ogilvie ist mir scheißegal!«explodierte Jason mit angespannter Stimme. Sein Unterkiefer zitterte.»Ich bin wegen Carlos hier!«
«Der Priester?«fragte der Colonel und ging vom Tisch weg.
«Genau den meine ich.«
«Ist einfach. Wir legen General Rodtschenko an eine sehr lange Leine, die er nicht sehen und nicht fühlen kann. Sie werden am anderen Ende sein. Er wird seinen Schakal-Priester wiedertreffen.«
«Das ist alles, was ich will«, sagte Jason Borowski.
General Grigorij Rodtschenko saß an einem Fenstertisch im Restaurant Lastotschka bei der Krimskij-Brücke, seinem Lieblingsplatz für mitternächtliche Mahlzeiten. Die Lichter auf der Brücke und den langsam dahinziehenden Schiffen entspannten das Auge und waren gut für den Stoffwechsel. Er brauchte diese beruhigende Atmosphäre, denn die vergangenen zwei Tage waren sehr beunruhigend gewesen. Hatte er recht oder unrecht gehabt? Hatten ihn seine Instinkte getrogen oder nicht? Er konnte es im Augenblick noch nicht wissen, aber genau diese Instinkte hatten ihn in die Lage versetzt, als Jugendlicher den wahnsinnigen Stalin zu überleben, im mittleren Alter den polternden Chruschtschow und einige Jahre später den unfähigen Breschnew. Jetzt, unter Gorbatschow, gab es ein neues Rußland, eine neue Sowjetunion, und sein hohes Alter hieß es willkommen. Vielleicht würde die Lage etwas entspannter werden, und seit langer Zeit bestehende Feindseligkeiten hinter einem ehemals feindseligen Horizont untergehen. Dennoch, Horizonte blieben immer Horizonte, weit entfernt, farbig oder düster, aber immer weit entfernt, flach und unerreichbar.
Er war ein Überlebender, darüber war sich Rodtschenko im klaren, und Überlebende umgeben sich mit Schutzmechanismen, wo immer sie können. Außerdem schmeicheln sie sich ein, wo immer es ihnen nützlich sein könnte. Also hatte Rodtschenko eifrig daran gearbeitet, Vertrauter und Berater des Vorsitzenden zu werden. Er war ein Experte darin, Informationen für das Komitet zu sammeln. Er war die erste Verbindung zu dem amerikanischen Unternehmen, das nur ihm allein als Medusa bekannt war und durch das ungeheure Lieferungen nach Rußland und in die Blockstaaten gelangt waren. Auf der anderen Seite hatte er Kontakt zum Monseigneur in Paris, Carlos, dem Schakal, dem er Aufträge, die auf die Sowjetunion deuteten entweder ausgeredet oder ihn sonstwie davon abgebracht hatte. Er war der Bürokrat par excellence gewesen, der hinter den Bauten der internationalen Bühnen arbeitete, weder Applaus noch Berühmtheit suchte, nur sein Überleben. Warum hatte er dann getan, was er getan hatte? War es nur Furcht und eine Ahnung, daß ein Fluch auf ihm lag? Nein, es war die logische
Folge der Ereignisse, die aus den Bedürfnissen seines Landes und vor allem der absoluten Notwendigkeit erwuchs, daß sich Moskau sowohl von Medusa als auch dem Schakal trennte.
Nach dem Generalkonsul in New York zu urteilen, war Bryce Ogilvie in Amerika am Ende. Der Vorschlag des Konsuls bestand darin, ihm irgendwo ein Asyl zu besorgen und als Gegenleistung seine zahllosen Vermögenswerte Stück für Stück zu übernehmen. Was den Generalkonsul in New York beunruhigte, waren nicht Ogilvies finanzielle Manipulationen, die bereits mehr Gesetze gebrochen hatten, als es auf dieser Welt Gerichte gab, sie zu verfolgen, sondern eher die Morde, die, soweit es der Konsul ausmachen konnte, ebenfalls zahlreich waren und Attentate an hohen US-Regierungsbeamten einschlössen und, wenn er sich nicht sehr täuschte, die Ermordung des obersten Befehlshabers der NATO. Dazu kam New Yorks Überzeugung, daß Ogilvie, um eine Reihe seiner Firmen vor der Konfiszierung zu retten, wahrscheinlich noch etliche zusätzliche Morde in Europa bestellt hatte — Morde an herausgehobenen Persönlichkeiten, mächtigen Angestellten in verschiedenen Firmen, die die komplexen, internationalen Verbindungen durchschauten, die zu einer großen Anwaltskanzlei und dem unausgesprochenen Namen Medusa zurückzuführen waren. Sollten diese vereinbarten Morde stattfinden, während Ogilvie in Moskau war, dann würden Fragen aufkommen, die Moskau nicht würde tolerieren können. Daher mußte er so schnell wie möglich wieder raus aus der Sowjetunion, aber solch eine Empfehlung war schneller ausgesprochen als eingelöst.
Plötzlich, überlegte Rodtschenko, war dieser paranoide Monseigneur aus Paris auf der Bühne erschienen. Es war unumgänglich, daß sie sich sofort trafen! Carlos hatte seine Forderungen über die öffentliche Telefonverbindung förmlich geschrien, aber vorher mußten erst alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Der Schakal verlangte wie immer einen öffentlichen Ort, mit Menschenmengen und zahlreichen verfügbaren Ausgängen, über dem er wie ein Falke kreisen konnte, ohne sich zu zeigen, bis seine professionellen Augen zufriedengestellt waren. Zwei Anrufe später, von zwei verschiedenen Orten aus, war das Rendezvous verabredet. Die Kathedrale des heiligen Basilius auf dem Roten Platz, zur Zeit des spätnachmittäglichen Touristenansturms. In einer verdunkelten Ecke zur Rechten des Altars, wo es durch die verhängten Gänge zur Sakristei Wege nach draußen gab. Abgemacht!
Dann hatte Grigorij Rodtschenko während dieses dritten Telefongesprächs eine Idee gehabt wie ein Donnerschlag über dem Schwarzen Meer, auf so dramatische Weise kühn und dennoch so offensichtlich und einfach, daß ihm für einen Augenblick der Atem gestockt hatte. Es war die Lösung, die die sowjetische Regierung vollkommen von jeder Verwicklung oder Komplizenschaft mit dem Schakal oder Medusa und Ogilvie distanzieren würde, sollte eine solche Distanz in den Augen der zivilisierten Welt nötig werden: Man mußte den Schakal und Ogilvie, die einander nicht kannten, zusammenbringen, wenn auch nur für einen Moment, immerhin aber lange genug, um fotografische Beweise dafür zu bekommen, daß sie miteinander zu tun hatten. Das war alles, was man brauchte.
Gestern nachmittag hatte er um ein kurzes Routinetreffen mit Ogilvie gebeten. Wahrend der ausgesprochen unschuldigen und sehr freundlichen Konferenz hatte Rodtschenko auf sein Stichwort gewartet — das ihn, entsprechend all seiner Nachforschungen, ans Ziel bringen würde.
«Sie verbringen Ihre Sommer in Cape Cod, da?« hatte der General gesagt.
«Ich hauptsächlich nur an den Wochenenden. Meine Frau und die Kinder sind die Saison über da.«»Als ich in Washington stationiert war, hatte ich in Cape Cod zwei großartige amerikanische Freunde. Ich habe mehrere wundervolle, wie sie sagen, Wochenenden mit ihnen verbracht. Vielleicht kennen Sie sie… die Frosts, Hardleigh und Carol Frost?«
«Natürlich. Er ist Anwalt wie ich, spezialisiert auf Seerecht.«
«Eine sehr attraktive Lady, Mrs. Frost.«
«Sehr.«
«Da. Haben Sie jemals versucht, ihren Mann für Ihre Kanzlei anzuwerben?«
«Nein. Er hat seine eigene. Frost, Goldfarb & O'Shaunessy.«
«Es kommt mir fast so vor, als würde ich Sie kennen, Mr. Ogilvie, wenn auch nur durch gemeinsame Freunde.«
«Schade, daß wir uns nie am Cape getroffen haben.«
«Nun, vielleicht kann ich Sie dennoch — angesichts unserer gemeinsamen Freunde — um einen Gefallen bitten, weit weniger groß als die Annehmlichkeiten, die meine Regierung Ihnen, soweit ich weiß, bereitwillig zukommen läßt.«
«Man hat mir zu verstehen gegeben, daß die Annehmlichkeiten auf Gegenseitigkeit beruhen«, sagte Ogilvie.
«Ahh, von solchen diplomatischen Angelegenheiten weiß ich nichts, aber es ist vorstellbar, daß ich in Ihrem Sinne intervenieren könnte, wenn Sie mit uns zusammenarbeiten würden — mit meiner kleinen, wenn auch nicht unbedeutenden Abteilung.«
«Worum geht es?«
«Es gibt einen Priester, einen sozial desorientierten, militanten Priester, der behauptet, ein marxistischer Agitator, bei Gericht in New York City eine Berühmtheit zu sein. Er ist erst vor einigen Stunden hier eingetroffen und verlangt möglichst bald ein heimliches Treffen. Es gibt einfach keine Zeit, seine Behauptungen zu verifizieren, aber er besteht darauf, eine
Vorgeschichte von > Verfolgungen durch die Gerichte in New York, inklusive Fotos etcetera, in den Zeitungen zu haben. Vielleicht würden Sie ihn wiedererkennen.«
«Das könnte ich wahrscheinlich — wenn er derjenige ist, der er zu sein vorgibt.«
«Da! Und auf die eine oder andere Weise werden wir sicher verlauten lassen, wie Sie mit uns zusammengearbeitet haben.«
Es war arrangiert worden. Ogilvie sollte in der Menge in der Kathedrale des heiligen Basilius in der Nähe des Treffpunktes sein. Wenn er sah, daß Rodtschenko zu einem Priester zur Rechten des Altars ging, sollte er den KGB-General zufällig treffen — als wäre er überrascht. Ihre Begrüßung sollte knapp, ja geradezu unhöflich sein, so eilig und beiläufig, daß sie bedeutungslos erschien, die Art von Zusammentreffen, die zivilisierte, aber feindliche Bekannte nicht vermeiden können, wenn sie sich an einem öffentlichen Ort über den Weg laufen. Unmittelbare Nähe war nötig, da das Licht dort so trübe und derart voller Schatten sein würde, daß der Anwalt sonst wahrscheinlich keinen ordentlichen Blick auf den Priester würde werfen können. Ogilvie war mit der Gewandtheit eines perfekten Strafverteidigers aufgetreten, der den Zeugen der Anklage mit einer unzulässigen Frage in eine Falle lockt und dann ruft:»Ich ziehe die Frage zurück«, und den Staatsanwalt sprachlos dastehen läßt.
Der Schakal hatte sich sofort wütend abgewandt, aber erst nachdem eine korpulente, ältere Frau mit einer Minikamera im Griff ihrer Handtasche eine Reihe von Fotos mit einem Ultra-High-Speed-Film gemacht hatte. Dieser Beweis lag jetzt im Tresorraum von Rodtschenkos Büro.
Die Akte war betitelt mit:»Beschattung des Amerikaners B. Ogilvie«.
Auf der Seite unter dem Foto, das den Attentäter und den amerikanischen Anwalt zusammen zeigte, stand folgendes:»Objekt mit bisher nicht identifiziertem Kontakt bei geheimem Treffen in Kathedrale des heiligen Basilius. Treffen dauerte elf Minuten und zweiunddreißig Sekunden. Fotos zur möglichen Verifikation nach Paris geschickt. Es wird angenommen, daß es sich bei dem nicht identifizierten Kontakt um Carlos, den Schakal, handelt. «Selbstverständlich arbeitete Paris an einer Erwiderung, die mehrere Fotomontagen vom Deuxieme Bureau und der Sürete enthielt. Die Antwort:»Bestätigt. Definitiv der Schakal.«
Wie schockierend! Auf sowjetischem Boden! Dagegen hatte sich der Attentäter als weniger entgegenkommend erwiesen. Nach der kurzen, unangenehmen Konfrontation mit dem Amerikaner hatte Carlos seine eiskalte Befragung wiederaufgenommen, sein wildes, brennendes Ich nah unter der gefrorenen Oberfläche.»Sie sind Ihnen auf der Spur!«sagte der Schakal.»Wer?«
«Das Komitet.«»Ich bin das Komitet!«»Vielleicht täuschen Sie sich.«
«Im KGB geschieht nichts ohne mein Wissen. Woher haben Sie diese Information?«»Paris. Krupkin.«
«Krupkin würde alles tun, was ihm nützt, das Verbreiten von Fehlinformationen eingeschlossen, selbst was mich betrifft. Er ist ein Rätsel — im einen Moment ein tüchtiger, mehrsprachiger Geheimdienstoffizier, im nächsten ein schwatzhafter Clown in französischen Federn und immer wieder Zuhälter für reisende Minister. Man kann ihn nicht ernst nehmen, nicht, wenn es ernste Angelegenheiten betrifft.«
«Ich hoffe, Sie haben recht. Ich rufe Sie morgen an, am späten Abend. Sind Sie da zu Haus?«
«Nicht für einen Anruf von Ihnen. Ich werde im Lastotschka essen, allein, ein spätes Abendbrot. Was wollen Sie morgen tun?«
«Sichergehen, daß Sie recht haben. «Der Schakal war in der Menge der Kathedrale verschwunden.
Das war vor mehr als vierundzwanzig Stunden gewesen, und Rodtschenko hatte nichts gehört, was den Zeitplan durcheinandergebracht hätte. Vielleicht war der Psychopath nach Paris zurückgekehrt, irgendwie überzeugt davon, daß sein paranoider Verdacht grundlos war, sein Drang, in Bewegung zu bleiben, zu hetzen, durch ganz Europa zu fliegen… Wer konnte es wissen? Carlos war ein Rätsel. Ein Teil von ihm war ein geistig zurückgebliebener Sadist, ein Muster der düstersten Methoden der Grausamkeit und des Tötens, und dennoch offenbarte ein anderer Teil einen kranken, verdrehten Romantiker, einen hirngeschädigten Jugendlichen, der einem unerreichbaren Traum hinterherlief. Konnte ihn jemand verstehen? Doch die Zeit nahte, in der eine Kugel in seinem Kopf dem Rätsel ein Ende machen würde.
Rodtschenko hob seine Hand, um dem Kellner zu winken. Er wollte Kaffee und Brandy bestellen, den milden französischen Brandy, der den wahren Helden der Revolution vorbehalten war. Statt des Kellners kam der Geschäftsführer des Lastotschka an den Tisch gelaufen und trug ein Telefon bei sich.
«Das ist ein dringender Anruf für Sie, General«, sagte der Mann in dem weiten schwarzen Anzug und hielt den Plastikstecker der Verlängerungsschnur, den man in die Steckdose in der Wand drücken mußte.
«Danke. «Der Geschäftsführer ging, und Rodtschenko stellte die Verbindung her.»Ja?«
«Sie werden beschattet, wohin Sie auch gehen«, sagte die Stimme des Schakals.
«Von wem?«
«Ihren eigenen Leuten.«
«Ich glaube Ihnen nicht.«
«Ich habe es den ganzen Tag über beobachtet. Möchten Sie, daß ich Ihnen die Orte beschreibe, an denen Sie in den letzten dreißig Stunden gewesen sind? Angefangen mit den Drinks in einem Cafe an der Kalinin, einem Kiosk an der Arbat, im Slawjankij zu Mittag, einem Nachmittagsspaziergang über die…?«
«Hören Sie auf! Wo sind Sie?«
«Kommen Sie nach draußen vor das Lastotschka. Langsam und vorsichtig. Ich werde es Ihnen beweisen. «Die Leitung war tot.
Rodtschenko legte auf und winkte dem Kellner, um zu zahlen. Er ließ das Geld auf der Rechnung liegen, wünschte eine gute Nacht, ging durch das schwach beleuchtete Foyer zum Eingang und trat hinaus auf die Straße. Es war beinah 1.30 Uhr morgens, und abgesehen von ein paar Kämpfern, die zuviel Wodka getrunken hatten, war die Straße menschenleer Augenblicke später trat eine aufrechte Gestalt im Schein der Straßenlaterne rechts aus einer Ladenzeile hervor, vielleicht dreißig Meter von Rodtschenko entfernt. Es war der Schakal, wieder im schwarzen Umhang mit dem weißen Kragen. Er bedeutete dem General, ihn zu begleiten, während er langsam zu einem dunkelbraunen Wagen ging, der auf der anderen Seite der Straße geparkt war. Rodtschenko holte den Attentäter ein, der jetzt am Rinnstein hinter dem Wagen stand.
Plötzlich schaltete der Schakal eine Taschenlampe ein, deren kräftiger Strahl durch das offene Fenster des Wagens schoß. Der alte Soldat hörte einen Moment lang auf zu atmen, seine schwerlidrigen Augen überschauten die entsetzliche Szenerie, die vor ihm lag. Hinter dem Lenkrad lag ein KGB-Agent, über den Sitz gekrümmt, die Kehle durchschnitten, ein Strom von Blut durchtränkte seine Kleidung. Gleich hinter dem Fenster war der zweite Beamte, die Hand- und Fußgelenke mit Draht gefesselt, ein dickes Seil, um sein Gesicht gewickelt, erlaubte ihm nur ein röchelndes, keuchendes Husten. Er lebte, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.
«Der Fahrer wurde in Nowgorod ausgebildet«, sagte der General ohne Kritik in seiner Stimme.
«Ich weiß«, erwiderte Carlos.»Ich habe seine Papiere. Die Ausbildung ist auch nicht mehr das, was sie mal war, Genosse.«
«Der andere ist Krupkins Verbindungsmann in Moskau. Der Sohn eines guten Freundes, soweit ich weiß.«
«Der gehört jetzt mir.«
«Was haben Sie vor?«fragte Rodtschenko und starrte den Schakal an.»Einen Fehler korrigieren«, antwortete Carlos, als er seine Waffe mit dem aufgeschraubten Schalldämpfer hob und dem General drei Kugeln in den Hals schoß.