»Sie haben Miro praktisch in den Händen gehabt und trotzdem entkommen lassen?«
»Entschuldigen Sie, Oberst, aber meine Männer.«
»Ihre Männer sind Arschlöcher! Sie wollen Polizeibeamte sein? Sie sind eine Schande für Ihre Uniformen!«
Leons Polizeichef krümmte sich förmlich unter dem beißenden Zorn des Riesen mit dem Narbengesicht. Er wagte keinen energischen Widerspruch, denn der Oberst war mächtig genug, um ihn seines Postens entheben lassen zu können. Aber Acoca war noch nicht fertig mit ihm.
»Für diese Pleite mache ich Sie persönlich verantwortlich. Ich sorge dafür, dass Sie abgelöst werden!«
»Oberst, ich.«
»Verschwinden Sie, bevor mir schlecht wird!«
Der Oberst kochte vor Wut und Enttäuschung. Acoca hatte nicht rechtzeitig in Leon sein können, um Jaime Miro selbst festzunehmen. Statt dessen hatte er diese Aufgabe der hiesigen Polizei übertragen müssen. Und die hatte gepfuscht! Der Teufel mochte wissen, wo Miro jetzt steckte.
Oberst Acoca beugte sich über die auf dem Tisch vor ihm ausgebreitete Landkarte. Sie sind natürlich ins Baskenland unterwegs. Also nach Burgos, Vitoria, Bilbao oder San Sebastian. Ich konzentriere mich jetzt auf den Nordosten. Irgendwo müssen sie schließlich wiederauftauchen.
Er dachte an sein letztes Gespräch mit dem Ministerpräsidenten, das an diesem Morgen stattgefunden hatte.
»Ihre Zeit läuft ab, Oberst. Haben Sie die Morgenzeitungen gelesen? Die Weltpresse macht uns als Versager lächerlich. Miro und diese Nonnen haben es geschafft, uns zum Gespött werden zu lassen.«
»Exzellenz, ich versichere Ihnen, dass.«
»König Juan Carlos hat mich angewiesen, einen amtlichen Untersuchungsausschuss zu bilden, der diese Affäre unter die Lupe nehmen soll. Diesem Auftrag kann ich mich nicht länger entziehen.«
»Schieben Sie die Einsetzung des Untersuchungsausschusses noch einige Tage hinaus. Bis dahin habe ich Miro und die Nonnen gefasst.«
Eine nachdenkliche Pause. »Achtundvierzig Stunden.«
Oberst Acoca fürchtete weder den Ministerpräsidenten noch den König zu enttäuschen; seine Besorgnis galt einzig und allein dem OPUS MUNDO. Als er in das holzgetäfelte Arbeitszimmer eines führenden spanischen Industriellen beordert worden war, hatte er einen klaren Auftrag erhalten: »Jaime Miro erzeugt eine für unsere Organisation nachteilige Atmosphäre. Machen Sie ihn unschädlich! Wir werden uns erkenntlich zeigen.«
Der Oberst hatte genau gewusst, was bei dieser einseitigen Unterhaltung unausgesprochen geblieben war: Sollten Sie versagen, werden Sie bestraft. Jetzt stand seine Offizierslaufbahn auf dem Spiel. Und das alles, weil ein paar dämliche Polizisten nicht imstande gewesen waren, Jaime Miro festzunehmen. Der Bandit konnte sich irgendwo verkrochen haben, aber die Nonnen. Oberst Acoca fühlte eine Woge der Erregung durch seinen Körper laufen. Die Nonnen waren der Schlüssel! Miro konnte überall unterkriechen - aber die Schwestern waren darauf angewiesen, in einem anderen Kloster Zuflucht zu suchen. Und für sie kam bestimmt nur ein Kloster ihres eigenen Ordens in Frage.
Oberst Acoca studierte erneut die Landkarte. Dann hatte er gefunden, was er suchte: Mendavia. In Mendavia gab es ein Zisterzienserinnenkloster. Dorthin sind sie also unterwegs, dachte Acoca triumphierend, ich allerdings auch!
Und ich komme ihnen zuvor und erwarte sie dort.
Ricardos und Gracielas Reise ging allmählich zu Ende.
Die letzten Tage waren die glücklichsten in Ricardos Leben gewesen. Obwohl er von Militär und Polizei gejagt wurde und seine Gefangennahme den Tod bedeutet hätte, schien das alles nebensächlich geworden zu sein. Es war, als sei es Graciela und ihm gelungen, sich auf eine Zeitinsel zu flüchten - in ein für Außenstehende unerreichbares Paradies. Sie hatten ihre verzweifelte Flucht in ein wundervolles Abenteuer verwandelt, das sie gemeinsam bestanden.
Sie redeten unaufhörlich forschend und erklärend miteinander, und ihre Worte glichen Gespinstfäden, die sie noch enger aneinander banden. Sie sprachen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Vor allem über die Zukunft.
»Wir heiraten in der Kirche«, sagte Ricardo. »Du bist bestimmt die schönste Braut der Welt.«
Gracielas Herz schlug höher, wenn sie sich ihre kirchliche Trauung vorstellte.
»Und wir leben in einem wunderschönen Haus.«
Und sie dachte: Ich habe noch nie ein eigenes Zimmer gehabt - von einem eigenen Haus ganz zu schweigen.
Sie hatte nur das Häuschen, das sie sich mit ihrer Mutter und all den Onkeln geteilt hatte, und ihre unverschlossene Klosterzelle gekannt.
»Und wir haben starke Söhne und schöne Töchter.«
Und schenken ihnen alles, was ich nie gehabt habe. Wie wir sie lieben werden!
Graciela war glücklich, wenn sie an ihre gemeinsame Zukunft dachte.
Ein Aspekt machte ihr jedoch Sorgen: Ricardo war ein Soldat, der für eine Sache kämpfte, an die er leidenschaftlich glaubte. Würde er damit zufrieden sein, sich aus dem Kampf zurückzuziehen und in Frankreich zu leben? Sie wusste, dass sie dieses Problem mit ihm besprechen musste.
»Ricardo - wie lange geht eure Revolution deiner Meinung nach noch weiter?«
Diese Frage hatte Graciela bisher noch nie gestellt.
Sie dauert schon zu lange, dachte Ricardo. Die Madrider Regierung hatte Friedensfühler ausgestreckt, aber die ETA hatte alle zurückgewiesen. Sie hatte sogar noch mehr getan: sie hatte auf die Friedensangebote mit verstärkten Terroranschlägen reagiert. Ricardo hatte einmal versucht, mit Jaime darüber zu diskutieren.
»Die andere Seite ist kompromissbereit, Jaime. Sollten wir ihr nicht auf halbem Wege entgegenkommen?«
»Ihr Angebot ist nur ein Trick, um uns zu vernichten. Es zwingt uns weiterzukämpfen.«
Weil Ricardo Jaime liebte und an ihn glaubte, hatte er ihn weiter unterstützt. Aber seine Zweifel waren dadurch keineswegs geschwunden. Und während das Blutvergießen verstärkt weiterging, wuchs seine Unsicherheit. Und jetzt fragte Graciela: »Wie lange geht eure Revolution deiner Meinung nach noch weiter?«
»Das weiß ich nicht«, gab Ricardo zu. »Ich wollte, sie wäre zu Ende. Aber ich versichere dir eines, mein Liebling: Nichts wird uns jemals wieder trennen - nicht einmal ein Krieg. Ich werde niemals genug Worte finden,
um dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe.«
Und sie träumten weiter.
Sie zogen nachts weiter durch das fruchtbare, üppig grüne Land an Carezo de Abono und Soria vorbei. Bei Tagesanbruch sahen sie von einem Hügel aus Logrono in der Ferne vor sich liegen. Links der Straße erstreckte sich ein Kiefernwald, hinter dem ein Gewirr aus Hochspannungsmasten aufragte. Graciela und Ricardo folgten der kurvenreichen Straße zu den Außenbezirken der geschäftigen Stadt hinunter.
»Wo treffen wir uns mit den anderen?« erkundigte Graciela sich.
Ricardo deutete auf ein Plakat, das von allen Anschlagtafeln leuchtete: ZIRKUS NIPPON - der sensationellste Zirkus der Welt! Soeben aus Japan eingetroffen. 24.-31. Juli. Avenida Club Deportivo.
»Dort«, sagte er. »Wirtreffen uns in der Nachmittagsvorstellung mit ihnen.«
In einem anderen Teil der Stadt standen später auch Megan, Jaime, Amparo und Felix vor einem Zirkusplakat. Die Spannung innerhalb der kleinen Gruppe war fast unerträglich geworden. Amparo durfte sich keinen Schritt außer Sichtweite bewegen. Seit ihrem Verrat in Leon behandelten die Männer sie wie eine Aussätzige, ignorierten sie geflissentlich und sprachen nur noch das Notwendigste mit ihr.
Jaime sah auf seine Armbanduhr. »Die Nachmittagsvorstellung fängt bald an«, sagte er. »Wir können gleich hingehen.«
In der Polizeistation Logrono traf Oberst Ramon Acoca seine letzten Vorbereitungen.
»Sind die Männer ums Kloster herum in Stellung gegangen?«
»Ja, Oberst. Alles läuft genau nach Plan.«
»Ausgezeichnet!«
Der Oberst war bester Laune. Seine Falle würde garantiert zuschnappen - und diesmal waren keine unfähigen Polizeibeamten beteiligt, die seine Pläne hätten durchkreuzen können. Dieses entscheidende Unternehmen leitete er persönlich. Das OPUS MUNDO würde stolz auf ihn sein. Acoca sprach die Einzelheiten nochmals mit seinen Offizieren durch.
»Die Nonnen sind mit Jaime Miro und seinen Leuten unterwegs. Wir müssen sie abfangen, bevor sie das Kloster erreichen. Dazu gehen wir in den Wäldern rund um Mendavia in Stellung. Aber zugegriffen wird erst auf meinen Befehl.«
»Was sollen wir tun, wenn Miro sich der Festnahme widersetzt?«
»Hoffentlich leistet er Widerstand«, sagte der Riese mit dem Narbengesicht gefährlich leise.
Sein Adjutant betrat den Raum. »Entschuldigen Sie, Oberst. Draußen ist ein Amerikaner, der Sie sprechen möchte.«
»Ich habe keine Zeit für Besucher.«
»Ja, Oberst.« Der Adjutant zögerte. »Er sagt, er sei wegen einer der Nonnen hier.«
»Oh? Ein Amerikaner, haben Sie gesagt?«
»Ja, Oberst.«
»Er soll reinkommen.«
Sekunden später wurde Alan Tucker hereingeführt.
»Tut mir leid, dass ich Sie störe, Oberst. Mein Name ist Alan Tucker. Ich hoffe, dass Sie mir helfen können.«
»Ja? Wie denn, Mister Tucker?« »Soviel ich weiß, fahnden Sie nach einer der Nonnen aus der Zisterzienserinnenabtei - einer Schwester Me-gan.«
Der Oberst lehnte sich in seinen Sessel zurück und betrachtete den Amerikaner prüfend. »Was geht das Sie an?«
»Ich suche sie ebenfalls. Es ist sehr wichtig, dass ich sie finde.«
Seltsam! dachte Oberst Acoca. Weshalb interessiert dieser Amerikaner sich so brennend für eine Nonne? »Sie haben keine Ahnung, wo sie sein könnte?«
»Nein. In den Zeitungen steht, dass sie.«
Wieder die gottverdammte Presse. »Vielleicht könnten Sie mir verraten, weshalb Sie Schwester Megan suchen?«
»Tut mir leid, darüber kann ich nicht sprechen.«
»Dann kann ich Ihnen leider nicht behilflich sein.«
»Oberst.. würden Sie mich informieren, wenn Sie sie gefunden haben?«
Oberst Acoca lächelte verkniffen. »Das erfahren Sie bestimmt aus anderen Quellen.«
Ganz Spanien verfolgte die Flucht der Nonnen. Die Presse hatte berichtet, Jaime Miro und eine von ihnen seien in Leon nur knapp ihrer Verhaftung entgangen.
Sie sind also nach Norden unterwegs, dachte Alan Tu-cker. Wahrscheinlich kommen sie am besten über San Sebastian ms Ausland. Ich muss sie unbedingt vorher einholen. Er spürte, dass er es sich mit Ellen Scott verdorben hatte. Ich bin verdammt ungeschickt gewesen, sagte Tucker sich. Diese Scharte kann ich nur wieder auswetzen, indem ich ihr Megan bringe.
Er rief Ellen Scott an.
Das riesige Zelt, das der Zirkus Nippon in Logrono im Vorort Guanos aufgebaut hatte, war zehn Minuten vor Beginn der Vorstellung praktisch voll besetzt. Jaime, Megan, Amparo und Felix kämpften sich durchs Gedränge zu ihren reservierten Plätzen vor. Neben Jaime blieben zwei Sitze frei.
Jaime starrte sie an. »Irgendwas stimmt hier nicht«, sagte er mit gepresster Stimme. »Ricardo und Schwester Graciela müssten hier sein.« Er wandte sich an Amparo. »Hast du sie etwa.?«
»Nein! Ich schwöre dir, dass ich nichts von ihnen weiß.«
Scheinwerfer flammten auf, und die Vorstellung begann mit einem Artisten, der auf einem Fahrrad durch die Manege fuhr. Während er strampelte, sprang ihm ein weiterer Artist auf die Schultern, und diesem ersten folgten weitere, die sich vorn, hinten und seitlich an das Fahrrad klammerten, bis es zuletzt nicht mehr sichtbar war. Das Publikum klatschte begeistert.
Danach trat ein Dompteur mit einer Bärengruppe auf, der eine Seiltänzerin folgte. Die Zirkusbesucher amüsierten sich köstlich, aber Jaime und die anderen waren zu nervös, um die Darbietungen zu verfolgen. Sie spürten, dass die Zeit ablief.
»Wir warten noch eine Viertelstunde«, entschied Jaime. »Wenn sie bis dahin nicht gekommen sind.«
»Entschuldigen Sie, sind diese Sitze noch frei?« fragte eine Männerstimme.
Jaime blickte auf, sah Ricardo und Graciela neben sich stehen und grinste erleichtert. »Ja. Nehmen Sie nur Platz.« Als die beiden saßen, flüsterte er: »Ich bin verdammt froh, euch zu sehen.«
Ricardo nickte Megan, Amparo und Felix zu. Danach sah er sich um. »Wo sind die anderen?«
»Hast du keine Zeitungen gelesen?«
»Zeitungen? Nein, wir sind die ganze Zeit in den Bergen gewesen.«
»Ich habe schlechte Nachrichten für dich«, sagte Jaime. »Rubio liegt in einem Gefängniskrankenhaus.«
Ricardo starrte ihn an. »Wie.?«
»Er hat bei einer Schlägerei in einer Bar einen Messerstich abgekriegt. Daraufhin hat die Polizei ihn gefasst.«
»Mierda!« Ricardo schwieg einen Augenblick. Danach seufzte er. »Dann müssen wir ihn eben befreien, was?«
»Das habe ich vor«, bestätigte Jaime.
»Wo ist Schwester Lucia?« fragte Graciela. »Und Schwester Teresa?«
Diesmal antwortete Megan. »Schwester Lucia ist ebenfalls verhaftet worden. Sie ist. nach ihr ist wegen Mordes gefahndet worden. Schwester Teresa ist tot.«
Graciela bekreuzigte sich. »Der Herr sei ihr gnädig!«
In der Manege balancierte ein Clown mit zwei Pudeln unter den Armen und zwei Siamkatzen in den geräumigen Taschen seines Anzugs über ein Drahtseil. Während die Hunde die Katzen zu erreichen versuchten, schwankte das Seil gefährlich, und der Clown schien größte Mühe zu haben, das Gleichgewicht zu bewahren. Das Publikum johlte vor Begeisterung. Bei diesem Lärm war es schwierig, sich zu verständigen; andererseits hatten Megan und Graciela sich viel zu erzählen. Deshalb begannen sie fast gleichzeitig,, die Zeichensprache ihres Ordens zu benützen. Die beiden Männer beobachteten sie erstaunt.
Ricardo und ich wollen heiraten...
Wie wunderbar!
Wie ist’s dir ergangen?
Megan begann zu antworten, aber dann wurde ihr klar, dass es keine Zeichen für das gab, was sie hätte ausdrücken wollen. Es würde bis später warten müssen.
»Los, wir müssen weiter!« drängte Jaime. »Draußen wartet ein Lieferwagen, der uns nach Mendavia bringt. Dort setzen wir die Schwestern ab und fahren allein weiter.« Er hielt Amparos Arm fest, während sieden Gang zwischen den Sitzreihen hinaufstiegen.
Ricardo wartete, bis sie das Zelt verlassen hatten und zum Parkplatz unterwegs waren. »Jaime«, sagte er dann, »Graciela und ich wollen heiraten.«
Jaime schlug ihm grinsend auf die Schulter. »Wunderbar, Amigo! Meinen Glückwunsch!« Er wandte sich an Graciela. »Du hättest dir keinen besseren Mann aussuchen können.«
Megan umarmte Graciela. »Ich freue mich für euch beide.« Und sie dachte: Ob der Entschluss, das Kloster zu verlassen, ihr leicht gefallen ist? Geht ’s mir bei dieser Frage um Graciela? Oder vielleicht um mich selbst?
Oberst Acoca erhielt eine aufgeregte Meldung von einem seiner Offiziere.
»Sie sind vor weniger als einer Stunde gesehen worden, als sie den Zirkus verlassen haben. Bis wir Verstärkung holen konnten, waren sie bereits fort. Sie fahren einen weiß-blauen Lieferwagen. Sie haben recht, Oberst - sie sind nach Mendavia unterwegs!«
Jetzt haben wir ihn endlich, dachte Oberst Acoca. Die Verfolgungsjagd war aufregend gewesen, und er musste zugeben, dass Jaime Miro ein würdiger Gegner gewesen war. Ich bin gespannt, welche noch größeren Pläne das OPUS MUNDO in Zukunft mit mir hat.
Oberst Acoca beobachtete durch ein starkes Zeiss-Fernglas, wie der blau-weiße Lieferwagen über den letzten Hügel rollte und auf das tiefer liegende Kloster zufuhr. Seine schwerbewaffneten Männer lagen unter den Bäumen auf beiden Straßenseiten und um das Kloster herum versteckt in Stellung. Aus diesem Hinterhalt konnte kein Mensch mehr entkommen.
Als der Lieferwagen bremste und vor dem Klostertor hielt, blaffte Acoca in sein Handfunkgerät: »Schnappt ihn euch! Beeilung!«
Der Überraschungsangriff gelang schulmäßig. Zwei Gruppen mit schussbereiten Maschinenpistolen stürmten im Laufschritt heran, blockierten die Straße und umzingelten das Fahrzeug. Oberst Acoca beobachtete die Szene noch einen Augenblick länger, um seinen Triumph auszukosten. Dann trat er mit der Pistole in der Hand langsam an den Wagen.
»Ergebt euch!« rief er laut. »Ihr seid umzingelt und habt keine Chance! Kommt einzeln mit erhobenen Händen raus! Wer sich wehrt, wird erschossen!«
Nach seiner Aufforderung herrschte zunächst Stille. Dann wurden die Türen des Lieferwagens langsam geöffnet, und drei Frauen und drei Männer stiegen zitternd und mit hoch erhobenen Händen aus.
Der Oberst erkannte keinen einzigen von ihnen.