Der neue Mann saß am Steuer des Fluchtfahrzeugs. Das machte Jaime Miro nervös.
»Ich weiß nicht, ob wir ihm trauen können«, erklärte er Felix Carpio. »Was ist, wenn er mit dem Wagen abhaut und uns im Stich lässt?«
»Unsinn! Er ist der Schwager meiner Cousine. Auf ihn ist Verlass. Er hat immer wieder darum gebeten, einmal mitmachen zu dürfen.«
»Ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Sache«, stellte Jaime fest.
Sie waren am frühen Nachmittag nach Sevilla gekommen und hatten sich ein halbes Dutzend Banken angesehen, bevor sie sich für eine entschieden hatten. Die Bankfiliale lag in einer Seitenstraße: klein, nicht allzu belebt und in der Nähe einer Fabrik, die dort größere Einzahlungen leisten würde. Alles schien perfekt zu sein. Bis auf den Mann am Steuer des Fluchtfahrzeugs.
»Macht nur er dir Sorgen?« erkundigte Felix sich.
»Nein.«
»Was sonst?«
Diese Frage war schwer zu beantworten. »Man könnte es böse Vorahnungen nennen.« Jaime bemühte sich, das leichthin zu sagen, als mache er sich über sich selbst lustig.
Felix nahm seine Bedenken ernst. »Willst du den Überfall abblasen?«
»Bloß weil ich heute nervös wie ein altes Waschweib bin? Nein, Amigo. Du wirst sehen, wie alles reibungslos klappt.«
Anfangs hatte alles geklappt.
In der Schalterhalle befanden sich ein halbes Dutzend Kunden, die Felix mit einer Maschinenpistole in Schach hielt, während Jaime sich eine Plastiktüte mit Scheinen füllen ließ. Alles klappte reibungslos.
Als die beiden Männer die Bank verließen, um zu ihrem Wagen zu laufen, rief Jaime noch: »Denkt daran, Amigos - das Geld dient einem guten Zweck!«
Erst draußen ging dann alles schief. Auf der Straße wimmelte es von Polizeibeamten. Der Fahrer ihres Fluchtfahrzeugs kniete mit einer Dienstpistole an der Schläfe auf dem Gehsteig.
»Waffen weg!« rief ein Kriminalbeamter, als Jaime und Felix in Sicht kamen.
Jaime zögerte Bruchteile einer Sekunde lang. Dann riss er seine Pistole hoch.