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In Frankreich war die Ernte dieses Jahr bei prächtigem Wetter überdurchschnittlich gut ausgefallen und hatte den Landwirten reichliche Erträge beschert. Wenn doch nur alle Jahre so wunderbar wären, dachte Rubio Arzano. Das vergangene Jahr war in mehr als nur einer Beziehung wundervoll gewesen.

Erst seine Hochzeit und dann vor einem Jahr die Geburt der Zwillinge. Wer hätte sich träumen lassen, dass man alsMann so glücklich sein könnte?

Es begann leicht zu regnen. Rubio wendete mit dem Traktor und fuhr zum Gutshof zurück. Er dachte an die Zwillinge. Der Junge war ein kräftiger, stämmiger kleiner Bursche. Aber seine Schwester! Die hatte es faustdick hinter den Ohren. Mit der wird ihre Mama später alle Hände voll zu tun haben, dachte Rubio grinsend. Eben ganz die Mutter!

Er fuhr den Traktor in die Scheune und fühlte den kalten Regen auf seinem Gesicht, als er zum Haus hinüberging. Rubio öffnete die Haustür und betrat die geräumige Diele.

»Du kommst genau rechtzeitig«, begrüßte Lucia ihn lächelnd. »Das Abendessen ist fertig.«

Ehrwürdige Mutter Betina wachte mit der Vorahnung auf, dass sich etwas Wunderbares ereignen werde.

Natürlich, dachte sie, schließlich hat sich schon genug Wundervolles ereignet.

Das Zisterzienserinnenkloster war schon vor langer Zeit unter dem Protektorat von König Juan Carlos wiedereröffnet worden. Schwester Graciela und die nach Madrid verschleppten Schwestern waren sicher ins Kloster heimgekehrt, hinter dessen Mauern sie sich erneut in gesegnete Stille und Einsamkeit zurückziehen durften.

Kurz nach dem Frühstück betrat die Äbtissin ihr kleines Büro - und blieb wie angenagelt stehen. Auf ihrem Schreibtisch lag in hellem Goldglanz das verschwunden geglaubte Kruzifix.

Seine Rückkehr wurde als Wunder akzeptiert.

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