London
Freitag, 2. November, 17 Uhr
Alec Nichols saß allein in der Clubsauna. Die Tür ging auf, und ein Mann kam in den dampfenden Raum, ein Handtuch um die Hüfte geschlungen. Er setzte sich auf die Holzbank neben Alec. »Ganz schön heiß hier, was, Sir Alec? Wie ein Hexenkessel.«
Alec drehte sich abrupt um. »Wie sind Sie hier reingekommen?« Es war Jon Swinton.
Der zwinkerte. »Hab’ gesagt, Sie erwarten mich.« Er sah Alec in die Augen. »Das stimmt doch, oder? Sie haben mich doch erwartet?«
»Nein«, gab Alec zurück. »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich brauche mehr Zeit.«
»Ja, und Sie ham uns auch gesagt, Ihre süße kleine Kusine verkauft die Aktien, und Sie geben uns dann unser Geld.«
»Sie - sie hat ihre Absicht geändert.«
»So, hat sie das? Dann sollten Sie die wohl schnellstens zurückändern.«
»Das versuche ich ja. Es ist eine Frage der -«
»Is ‘ne Frage, wieviel Pferdekacke Sie uns noch auftischen.« Jon Swinton rückte näher, zwang Alec, seinerseits auf der Bank weiterzurutschen. »Wir wollen ja nicht grob zu Ihnen werden, denn es is’ ja immer gut, wenn man Freunde im Parlament hat, so einen wie Sie. Sie wissen schon, was ich meine. Aber da gibt’s doch Grenzen.« Er lehnte sich jetzt gegen Alec, der noch weiter rutschte. »Wir ham Ihnen ‘nen Gefallen getan. Jetzt ist’s an der Zeit, dass Sie sich erkenntlich zeigen.
Sie besorgen uns fixobello ‘ne dicke Ladung Stoff. Drogen, na, Sie wissen schon.«
»Nein! Unmöglich!« rief Alec. »Das kann ich nicht. Ich habe keine -«
Plötzlich merkte Alec, dass er bis ans Ende der Bank gedrängt worden war, bis dicht an den großen Metallbehälter mit den glühendheißen Gesteinsbrocken. »Vorsicht!« rief er. »Ich -«
Aber Swinton hatte schon seinen Arm gepackt und ihn verdreht, zwang ihn an den heißen Kessel. Alec fühlte, wie seine Haut versengte.
»Nein!«
Im nächsten Augenblick wurde ihm der Arm auf die heißen Steine gepresst. Er schrie vor Schmerz und fiel auf den Boden, wand sich in Qualen. Über ihm stand Jon Swinton. »Lassen Sie sich etwas einfallen. Auf bald.«