MOSKAUS BAUTEN UND MOSKAU IM BAU
An diesem Abend konnte Nadja lange nicht einschlafen. Sie dachte die ganze Zeit an die vielen neuen Redewendungen, die sie gelernt hatte, und sortierte sie in Gedanken auf folgende Weise: a) schriftsprachliche; b) umgangssprachliche; c) kanzleisprachliche. «Streng unterscheiden!» sagte sich Nadja. «Ich darf mich nicht blamieren!» Endlich fielen ihr die Augen zu. Aber bald begann etwas Schreckliches: Nadja sieht sich in einem dunklen Wald. Es herrscht tiefe Finsternis. Was macht denn da unsere Nadja? Sie gräbt. Was will sie denn ausgraben oder vergraben, vielleicht einen Schatz? Plötzlich hört sie ein Geräusch. Sie erschrickt, schaut sich um, kann aber nichts sehen. Da — auf einmal — ein Gesicht! Es ist Kurt Bruck. Er lacht. «Was machen Sie hier in der Nacht, Nadja?» — «Pst, ein Geheimnis! Ich vergrabe mein Talent.» Kurt lacht laut. Nadja fährt aus dem Schlaf auf 1 und kann lange nicht mehr zur Ruhe kommen 2. Erst gegen Morgen schläft sie ein. Und wieder träumt sie: zuerst sieht sie eine riesige Kuh. Die Kuh verfolgt das Mädchen und schreit: «Das geht auf keine Kuhhaut!» Dann aber wird aus der Kuh plötzlich ein schwarzer Hund mit Augen wie Feuer. Das ist schrecklich. Nadja schreit im Traum. Ihre Mutter fährt aus dem Schlaf 3, macht Licht 4, tritt an Nadjas Bett.
«Was hast du denn im Traum gesehen, Nadja?» fragt sie besorgt.
«Einen scheußlichen schwarzen Hund», sagt Nadja.
«Ach, deshalb hast du so geschrien!» sagt die Mutter. «Da liegt der Hund begraben!»
1 aus dem Schlaf auffahren — испуганно вскакивать со сна
2 zur Ruhe kommen — успокоиться
3 aus dem Schlaf fahren — внезапно пробудиться от сна
4 Licht machen — включать свет