Das Thema dieses letzten Tages war: «Wie erholt sich der Moskauer?» Herta und Kurt wollten das Filmpublikum der DDR mit den wichtigsten Parks unserer Hauptstadt bekannt machen, mit Sokolniki und Ismailowo, mit Fili und dem Gorki-Zentralpark, mit dem Zoo und dem Botanischen Garten. Diese Aufgabe war äußerst schwierig, und Herta und Kurt waren ziemlich nervös, um so mehr, als sie noch am selben Tag abends um neun Uhr nach Berlin zurückfahren sollten.
Das erklärt eine unangenehme Szene. Nadja, die davon erst an diesem Morgen erfuhr, fragte erstaunt: «Und meine ,Nadja-Stunde‘?» — «Ach, Nadja», rief Herta, «Sie haben nur Ihre dummen Redewendungen im Kopf!»
Nadja war wie vor den Kopf gestoßen 1. «Gut», erwiderte sie, «von jetzt an hören Sie von mir keine einzige Redewendung mehr!» Und wirklich, den ganzen Tag über 2 sprach Nadja nur in ganz einfachen und nüchternen Sätzen.
Das machte auf Herta Eindruck. Und als sie um sieben Uhr abends ins Hotel zurückgekommen waren und die Koffer schnell gepackt hatten, sagte Herta: «So, jetzt haben wir noch ein Stündchen Zeit. Liebe Nadja, verzeihen Sie mir meine bösen Worte von heute morgen! Wir sind gern bereit, die letzte ,Nadja-Stunde‘ durchzuführen.»
Nadja zögerte und schaute erwartungsvoll auf Kurt. Als aber auch Kurt ihr freundlich zulächelte, erklärte sie sich mit Freuden bereit 3 zur letzten «Nadja-Stunde».
1 wie vor den Kopf gestoßen (geschlagen) — как громом поражённый (-ая)
2 den ganzen Tag über — в течение всего дня
3 sich bereit erklären — соглашаться, дать своё согласие
Und da müssen wir natürlich unbedingt erfahren, worüber gesprochen wurde, nicht wahr?
«Ich habe einige Fragen an Sie», begann Nadja, «zuerst über die Redewendung ,Mach keine Fisimatenten 1‘! Woher kommt denn das? Was ist das für ein sonderbares Wort?»