52


Sahat stürzte in das Lagerhaus des alten Händlers in Pisa, ganz in der Nähe des Hafens am Arno. Mehrere Angestellte und Lehrburschen grüßten ihn, doch der Maure hörte nicht hin. »Wo ist euer Herr?«, fragte er jeden, während er unruhig zwischen den zahllosen Waren auf und ab lief, die sich in dem riesigen Lagerhaus stapelten. Schließlich fand er den Gesuchten am anderen Ende des Raumes, über einige Stoffballen gebeugt.

»Was gibt es, Filippo?«, fragte er ihn.

Der alte Händler richtete sich mühsam auf und sah Sahat an.

»Gestern lief ein Schiff auf dem Weg nach Marseille ein.«

»Ich weiß. Ist etwas vorgefallen?«

Filippo betrachtete Sahat. Wie alt er wohl war? Jung war er jedenfalls nicht mehr. Er war wie stets gut gekleidet, jedoch nicht protzig wie so viele andere, die weniger reich waren als er. Was mochte zwischen ihm und Arnau vorgefallen sein? Er hatte es ihm nie erzählen wollen. Filippo erinnerte sich, wie der Sklave damals aus Katalonien gekommen war, an den Freilassungsbrief, an Arnaus Zahlungsanweisung.

»Filippo!«

Sahats Stimme rief ihn in die Gegenwart zurück. Der Maure besaß noch immer den Schwung eines jungen Mannes. Alles ging er mit großer Entschlossenheit an.

»Filippo, bitte!«

»Gewiss, gewiss. Du hast recht. Entschuldige.« Der alte Mann trat zu ihm und stützte sich auf seinen Arm. »Du hast recht, du hast recht. Hilf mir. Gehen wir in mein Büro.«

In der Welt der Händler von Pisa gab es nur wenige Menschen, von denen Filippo Tescio sich helfen ließ. Dieser öffentliche Vertrauensbeweis des betagten Mannes konnte mehr Türen öffnen als Tausende von Goldflorins. Diesmal jedoch blieb Sahat stehen und hinderte den reichen Händler am Weitergehen.

»Filippo, bitte!«

Der alte Mann zog ihn sanft weiter.

»Es gibt Nachrichten … schlechte Nachrichten. Es geht um Arnau.« Er ließ dem Mauren Zeit, sich auf das einzustellen, was nun kam. »Er wurde von der Inquisition festgenommen.«

Sahat schwieg.

»Die Gründe sind recht unklar«, fuhr Filippo fort. »Seine Angestellten haben damit begonnen, Warenlieferungen zu verkaufen. So wie es aussieht, ist seine Lage ziemlich düster … Doch das sind vermutlich nur bösartige Gerüchte. Setz dich«, bat er ihn, als sie das ›Büro‹ des alten Händlers erreichten. Es handelte sich um einen schmucklosen Tisch auf einem Podest, von wo aus er die drei Angestellten beaufsichtigte, die an ähnlichen Tischen die Transaktionen in riesige Rechnungsbücher eintrugen, während er gleichzeitig das stete Kommen und Gehen im Lagerhaus im Auge hatte.

Filippo nahm Platz und seufzte.

»Das ist noch nicht alles«, setzte er hinzu. Sahat saß ihm wie versteinert gegenüber. »An Ostern haben sich die Bürger Barcelonas gegen das Judenviertel erhoben. Sie beschuldigten die Juden, eine Hostie geschändet zu haben. Die Sache endete mit einer hohen Geldstrafe und drei Hingerichteten …« Filippo sah, wie Sahats Unterlippe zu zittern begann. »Darunter war Hasdai.«

Der alte Mann sah weg und überließ Sahat für einen Moment seinen Gefühlen. Als er sich ihm wieder zuwandte, sah er, dass seine Lippen fest aufeinandergepresst waren. Sahat zog die Nase hoch und fuhr sich mit der Hand über die Augen.

»Hier«, sagte Filippo und überreichte ihm einen Brief. »Er ist von Jucef. Eine Kogge aus Barcelona mit Ziel Alexandria hat ihn bei meinem Vertreter in Neapel hinterlegt. Von dort hat ihn mir der Kapitän des Schiffes nach Marseille mitgebracht. Jucef hat das Geschäft übernommen. In dem Brief erzählt er alles, was passiert ist. Über Arnau allerdings sagte er nicht viel.«

Sahat nahm den Brief an sich, öffnete ihn jedoch nicht.

»Hasdai hingerichtet, Arnau verhaftet«, sagte er. »Und ich sitze hier …«

»Ich habe dir eine Überfahrt nach Marseille reserviert«, sagte Filippo. »Das Schiff läuft morgen früh aus. Von dort wird es nicht schwer sein, nach Barcelona zu gelangen.«

»Danke«, murmelte Sahat.

Filippo schwieg.

»Ich kam hierher, um nach meinen Wurzeln zu suchen«, begann Sahat, »die Familie, die ich verloren zu haben glaubte. Weißt du, was ich fand?« Filippo sah ihn stumm an. »Als man mich verkaufte – ich war damals noch ein Kind –, blieben meine Mutter und fünf Geschwister zurück. Ich fand nur einen von ihnen wieder. Und ich kann nicht einmal versichern, dass er es wirklich war. Er war Sklave bei einem Stauer im Hafen von Genua. Als er mir gezeigt wurde, vermochte ich in ihm nicht meinen Bruder wiederzuerkennen. Ich erinnerte mich nicht einmal an seinen Namen. Er zog ein Bein nach und ihm fehlten der kleine Finger der rechten Hand sowie beide Ohren. Damals dachte ich, dass sein Besitzer sehr grausam sein musste, um ihn derart zu bestrafen, doch dann …« Sahat machte eine Pause und sah den alten Mann an. Er erhielt keine Antwort. »Ich kaufte ihn frei und ließ ihm eine hübsche Summe Geldes zukommen, ohne ihm zu eröffnen, dass ich hinter all dem steckte. Das Geld reichte nur sechs Tage. Sechs Tage, in denen er ständig betrunken war und das Geld, das für ihn ein Vermögen sein musste, beim Spiel und mit Frauen durchbrachte. Danach verkaufte er sich erneut gegen Kost und Logis als Sklave an seinen früheren Herrn.« Sahat machte eine abschätzige Handbewegung. »Das war alles, was ich hier fand: einen betrunkenen, streitsüchtigen Bruder.«

»Du hast auch Freunde gefunden«, beschwerte sich Filippo.

»Das ist wahr. Entschuldige. Ich meinte …«

»Ich weiß, was du meintest.«

Die beiden Männer starrten auf die Schriftstücke, die auf dem Tisch lagen. Das rege Treiben im Lagerhaus brachte sie wieder zu sich.

»Sahat«, sagte Filippo schließlich, »ich war viele Jahre lang Hasdais Handelsvertreter und werde diese Aufgabe auch für seinen Sohn wahrnehmen, solange Gott mich noch leben lässt. Später wurde ich auf Hasdais Wunsch und auf deine Veranlassung auch Arnaus Vertreter. In all dieser Zeit habe ich nur Loblieder auf Arnau gehört, ob nun von Händlern, Matrosen oder Kapitänen. Sogar hier erzählte man sich, was er für die unfreien Bauern auf seinen Besitzungen getan hat! Was ist zwischen euch vorgefallen? Wärt ihr im Streit geschieden, so hätte er dir nicht die Freiheit geschenkt, und erst recht nicht hätte er mich angewiesen, dir eine solch hohe Geldsumme auszuhändigen. Was ist vorgefallen, dass du ihn verlassen hast und er dich so reich beschenkte?«

Sahats Erinnerungen wanderten zu einem Hügel in der Nähe von Mataró, zu dem Klirren von Schwertern und Armbrüsten.

»Ein Mädchen … ein außergewöhnliches Mädchen.«

»Aha!«

»Nein«, widersprach Sahat, »nicht, was du denkst.«

Und zum ersten Mal in fünf Jahren erzählte Sahat, was er die ganze Zeit für sich behalten hatte.


»Wie konntest du es wagen!« Nicolau Eimerics Gebrüll hallte durch die Flure des Bischofspalasts. Er wartete nicht einmal ab, bis die Soldaten sein Arbeitszimmer verlassen hatten. Der Inquisitor lief wild gestikulierend im Zimmer auf und ab. »Wie kannst du es wagen, das Vermögen des Sanctum Officium zu gefährden?« Nicolau fuhr zu Joan herum, der in der Mitte des Raumes stand. »Wie kannst du es wagen, den Verkauf von Warenposten unter Preis anzuordnen?«

Joan gab keine Antwort. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, übel zugerichtet und gedemütigt, wie er war. Er war meilenweit hinter einem Maultier hergelaufen und sein ganzer Körper schmerzte. Er roch schlecht und der schmutzstarrende Habit kratzte auf seiner Haut. Seit dem Vortag hatte er nichts mehr gegessen und Durst quälte ihn. Nein, er wollte nicht antworten.

Nicolau trat von hinten an ihn heran.

»Was hast du vor, Bruder Joan?«, flüsterte er ihm ins Ohr. »Den Besitz deines Bruders zu verkaufen, um ihn vor der Inquisition in Sicherheit zu bringen?«

Der Inquisitor blieb einen Moment neben Joan stehen.

»Du stinkst!«, rief er, während er auf Abstand ging und weiter mit den Armen fuchtelte. »Du stinkst wie ein gewöhnlicher Bauer.« Er stapfte erneut durch den Raum, um sich schließlich zu setzen. »Die Inquisition hat die Rechnungsbücher deines Bruders konfisziert. Es wird keine weiteren Verkäufe mehr geben.« Joan rührte sich nicht. »Ich habe weitere Besuche im Kerker untersagt, versuch also nicht, ihn zu sehen. In einigen Tagen beginnt der Prozess.«

Joan stand immer noch reglos da.

»Hast du nicht gehört? In wenigen Tagen werde ich deinem Bruder den Prozess machen.«

Nicolau schlug mit der Faust auf den Tisch.

»Das war's! Verschwinde!«

Der Saum von Joans schmutzigem Habit schleifte über die glänzenden Fliesen im Arbeitszimmer des Generalinquisitors.


Joan blieb in der Tür stehen, damit sich seine Augen an das Sonnenlicht gewöhnen konnten. Mar stand draußen und erwartete ihn, die Zügel des Maultiers in der Hand. Da hatte er sie von ihrem Landgut hierhergeholt, und nun … Wie sollte er ihr beibringen, dass der Inquisitor Arnau jeden Besuch untersagt hatte? Wie sollte er auch noch die Schuld an diesem Verbot auf sich nehmen?

»Gehst du jetzt raus oder nicht, Mönch?«, hörte er eine Stimme hinter sich.

Joan drehte sich um und stand vor einer in Tränen aufgelösten Witwe. Die beiden sahen sich an.

»Joan?«, fragte die Frau.

Diese braunen Augen. Dieses Gesicht …

»Joan?«, fragte sie noch einmal. »Ich bin's, Aledis. Erinnerst du dich an mich?«

»Die Tochter des Gerbers«, erinnerte sich Joan.

»Was gibt's?«

Mar war zu ihnen getreten. Aledis sah, wie sich Joan der Frau zuwandte. Dann sah der Mönch wieder zu ihr, und wieder zu der Frau mit dem Maultier.

»Eine Freundin aus Kindertagen«, sagte er. »Aledis, darf ich dir Mar vorstellen? Mar, das ist Aledis.«

Die beiden Frauen begrüßten sich mit einem Kopfnicken.

»Das ist nicht der richtige Platz für einen Plausch.« Die drei drehten sich zu dem Wachsoldaten um. »Gebt den Eingang frei.«

»Wir wollten zu Arnau Estanyol«, sagte Mar laut. Sie hielt das Maultier am Halfter.

Der Soldat musterte sie von oben bis unten, dann erschien ein spöttisches Grinsen auf seinen Lippen.

»Dem Geldwechsler?«, fragte er.

»Ja«, antwortete Mar.

»Der Generalinquisitor hat dem Geldwechsler Besuch untersagt.«

Der Soldat schob Aledis und Joan hinaus.

»Weshalb darf er keinen Besuch empfangen?«, fragte Mar, während die anderen beiden den Bischofspalast verließen.

»Das musst du den Mönch fragen«, antwortete er und deutete auf Joan.

Die drei gingen davon.

»Ich hätte dich gestern umbringen sollen, Mönch.«

Aledis sah, wie Joan zu Boden blickte. Er antwortete nicht einmal. Dann betrachtete sie die Frau mit dem Maultier. Sie ging aufrecht und zog entschlossen das Tier hinter sich her. Was mochte tags zuvor vorgefallen sein? Joan konnte sein blau geschwollenes Gesicht nicht verbergen und seine Begleiterin wollte zu Arnau. Wer war diese Frau? Arnau war mit der Baronin verheiratet, der Frau, die mit ihm auf dem Podest vor der Burg Montbui gestanden hatte, als er die Leibeigenschaft abschaffte …

»In wenigen Tagen beginnt der Prozess gegen Arnau.«

Mar und Aledis blieben wie angewurzelt stehen. Joan ging noch einige Schritte weiter, bis er merkte, dass die Frauen nicht mehr neben ihm waren. Als er sich umdrehte, sah er, dass sie sich stumm anblickten. Wer bist du?, schienen ihre Blicke zu fragen.

»Ich habe meine Zweifel, ob dieser Mönch eine Kindheit gehabt hat … und erst recht Freundinnen«, sagte Mar.

Aledis konnte keine Regung in ihrem Gesicht feststellen. Mar stand stolz da, ihre jugendlichen Augen schienen sie durchbohren zu wollen. Sogar das Maultier hinter ihr stand still, die Ohren gespitzt.

»Du bist sehr direkt«, sagte Aledis.

»Das Leben hat mich gelehrt, es zu sein.«

»Wenn mein Vater mich vor fünfundzwanzig Jahren gelassen hätte, hätte ich Arnau geheiratet.«

»Wenn man mich vor fünf Jahren wie einen Menschen behandelt hätte und nicht wie Vieh«, sagte Mar mit einem Seitenblick zu Joan, »wäre ich noch immer an Arnaus Seite.«

Erneut maßen sich die beiden Frauen mit Blicken.

»Ich habe Arnau seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr gesehen«, räumte Aledis schließlich ein. Ich will nicht mit dir konkurrieren, versuchte sie ihr in einer Sprache zu sagen, die nur Frauen untereinander verstehen konnten.

Mar verlagerte ihr Gewicht auf einen Fuß und ließ den Zügel des Maultiers locker. Ihr Blick durchbohrte Aledis nicht länger.

»Ich lebe außerhalb von Barcelona. Kannst du mich bei dir aufnehmen?«, fragte sie.

»Ich bin auch nicht von hier. Ich wohne mit meinen … mit meinen Töchtern im Hostal del Estanyer. Aber wir werden eine Lösung finden«, sagte sie, als sie Mars Zögern bemerkte. »Und er?« Aledis deutete mit einem Kopfnicken zu Joan.

Die beiden Frauen sahen zu ihm herüber. Er stand immer noch dort, wo er stehen geblieben war, das Gesicht blau geschwollen, der schmutzige, zerrissene Habit klebte an seinen hängenden Schultern.

»Er hat viel zu erklären«, sagte Mar, »und wir können ihn noch brauchen. Er kann bei dem Maultier im Stall schlafen.«

Joan wartete, bis die Frauen weitergingen, und trottete hinter ihnen her.


Sicherlich würde sie sie fragen, was sie im Bischofspalast gewollt hatte. Aledis sah zu ihrer neuen Begleiterin. Sie hielt sich wieder kerzengerade und zog das Maultier hinter sich her, ohne auszuweichen, wenn ihr jemand entgegenkam. Was mochte zwischen Mar und Joan vorgefallen sein? Der Mönch wirkte völlig unterwürfig. Wie konnte ein Dominikanermönch zulassen, dass eine Frau ihm befahl, im Stall bei einem Maultier zu schlafen? Sie überquerten die Plaza del Blat. Aledis hatte bereits zugegeben, dass sie Arnau kannte, aber sie hatte den beiden nicht gesagt, dass sie ihn im Verlies gesehen und er sie angefleht hatte, mit ihm zu sprechen. ›Und Francesca? Was soll ich ihnen über Francesca sagen? Dass sie meine Mutter ist? Nein. Joan kannte meine Mutter und weiß, dass sie nicht Francesca hieß. Vielleicht die Mutter meines verstorbenen Mannes. Aber was werden sie sagen, wenn man sie zwingt, im Prozess gegen Arnau auszusagen? Ich hätte es wissen müssen. Und wenn herauskommt, dass sie eine öffentliche Frau ist? Meine Schwiegermutter soll eine Hure sein?‹ Es war besser, von nichts zu wissen – aber was hatte sie dann im Bischofspalast gewollt?


»Oh«, antwortete Aledis auf Mars Frage, »das war ein Auftrag meines verstorbenen Mannes, des Kürschnermeisters. Da er wusste, dass wir durch Barcelona kommen würden …«

Eulàlia und Teresa sahen sie unauffällig an, während sie weiter ihre Suppe löffelten. Im Gasthof angekommen, hatten sie den Wirt dazu gebracht, eine dritte Matratze in das Zimmer zu legen, das Aledis und ihre Töchter bewohnten. Joan nickte gefügig, als Mar verkündete, er werde im Stall bei dem Maultier schlafen.

»Ihr sagt kein Wort, ganz gleich, was ihr hört«, schärfte Aledis den Mädchen ein. »Beantwortet keine Fragen, und vor allem kennen wir keine Francesca.«

Die fünf setzten sich zu Tisch.

»Also, Mönch«, wollte Mar erneut wissen. »Weshalb hat der Inquisitor Besuche bei Arnau verboten?«

Joan hatte noch keinen Bissen gegessen.

»Ich brauchte Geld, um den Kerkermeister zu bestechen«, antwortete er mit müder Stimme, »und weil es in Arnaus Wechselstube kein Bargeld gab, habe ich veranlasst, dass einige Warenposten verkauft wurden. Eimeric glaubt, ich hätte versucht, Arnaus Kassen zu leeren, um die Inquisition …«

In diesem Augenblick betraten der Herr von Bellera und Genis Puig den Schankraum. Beim Anblick der beiden Mädchen erschien ein breites Lächeln auf ihren Gesichtern.

»Joan«, sagte Aledis, »diese beiden feinen Herren haben gestern meine Tochter belästigt, und ich habe den Eindruck, dass ihre Absichten alles andere als lauter sind … Könntest du mir helfen, damit sie die Mädchen nicht noch einmal behelligen?«

Joan trat zu den beiden Männern, die dastanden und Teresa und Eulàlia angafften, während sie sich an die vergangene Nacht erinnerten.

Ihr Grinsen erstarb, als sie Joans schwarzen Habit bemerkten. Der Mönch bedachte sie mit einem strengen Blick, und die Männer setzen sich schweigend an ihren Tisch und versenkten ihren Blick in den Schüsseln, die der Wirt ihnen hinstellte.

»Wie lautet die Anklage gegen Arnau?«, fragte Aledis, als sich Joan wieder zu ihnen setzte.


Sahat betrachtete das Schiff nach Marseille, während die Besatzung die letzten Vorbereitungen zum Auslaufen traf. Es war eine solide, einmastige Galeere mit einem Ruder am Heck und zwei Seitenrudern, hundertzwanzig Ruderknechten und einem Laderaum von rund dreihundert Tonnen.

»Sie ist schnell und sehr sicher«, bemerkte Filippo. »Sie hatte bereits mehrere Begegnungen mit Piraten und konnte jedes Mal entkommen. In drei oder vier Tagen bist du in Marseille.« Sahat nickte. »Dort wirst du ohne Weiteres ein Küstenschiff finden, das dich nach Barcelona bringt.«

Filippo hielt sich an Sahats Arm fest, während er mit dem Gehstock auf das Schiff zeigte. Hafenbeamte, Händler und Stauer grüßten ihn ehrfürchtig, wenn sie an ihm vorübergingen. Dasselbe taten sie auch mit Sahat, dem Mauren, auf den sich der alte Händler stützte.

»Das Wetter ist gut«, setzte Filippo hinzu und deutete mit dem Stock zum Himmel. »Es wird keine Schwierigkeiten geben.«

Der Kapitän der Galeere trat an die Reling und gab Filippo ein Zeichen. Sahat spürte, wie der alte Mann seinen Arm drückte.

»Ich habe das Gefühl, dass ich dich nicht wiedersehen werde«, sagte der betagte Händler. Sahat sah ihn an, doch Filippo packte ihn noch fester am Arm. »Ich bin ein alter Mann, Sahat.«

Die beiden Männer umarmten sich, während sie vor der Galeere standen.

»Kümmere dich um meine Geschäfte«, sagte Sahat, als er sich von ihm löste.

»Das werde ich, und wenn ich nicht mehr bin«, setzte er mit brüchiger Stimme hinzu, »werden es meine Söhne tun. Dann wirst du ihnen helfen müssen, wo immer du auch sein magst.«

»Das werde ich«, versprach Sahat seinerseits.

Filippo zog Sahat an sich und küsste ihn vor den Augen der Schaulustigen, die den letzten Passagier beobachteten, während sie auf das Ablegen der Galeere warteten, auf den Mund. Bei diesem Zuneigungsbeweis Filippo Tescios ging ein Raunen durch die Menge.

»Geh jetzt«, sagte der alte Mann.

Sahat befahl den beiden Sklaven, die sein Gepäck trugen, voranzugehen. Dann ging er selbst an Bord. Als er das Deck der Galeere erreicht hatte, war Filippo verschwunden.

Das Meer lag ruhig da. Es war windstill, und die Galeere wurde durch die Muskelkraft der hundertzwanzig Ruderer bewegt.

»Ich hatte nicht den Mut«, schrieb Jucef in seinem Brief, nachdem er die Situation nach dem angeblichen Hostienraub geschildert hatte, »das Judenviertel zu verlassen und meinen Vater in seinen letzten Momenten zu begleiten. Ich hoffe, er wird es verstehen, dort, wo er jetzt ist.«

Sahat stand im Bug der Galeere. Er blickte zum Horizont. ›Dass ihr unter Christen lebt, ist Beweis genug für deinen, für euren Mut‹, dachte er bei sich. Er hatte den Brief immer und immer wieder gelesen:

Raquel wollte nicht fliehen, aber wir haben sie davon überzeugt.

Sahat übersprang den Rest des Briefes und las erst am Ende weiter:

Gestern wurde Arnau von der Inquisition verhaftet. Heute konnte ich durch einen Juden in Erfahrung bringen, dass er sich im Bischofspalast befindet und dass es seine Frau Elionor war, die ihn der Judenfreundlichkeit bezichtigt hat. Da die Inquisition zwei Zeugen braucht, welche die Anzeige bestätigen, benannte Elionor dem Sanctum Officium mehrere Priester von Santa María del Mar, die Zeugen eines Streits zwischen den Eheleuten wurden. Es sieht ganz so aus, als könnten Arnaus Aussagen als gotteslästerlich ausgelegt werden und genügten, um Elionors Anzeige zu stützen.

Die Angelegenheit, so Jucef weiter, sei ziemlich verfahren. Zum einen sei Arnau ein sehr reicher Mann, dessen Vermögen für die Inquisition von großem Interesse sei, und zum anderen befinde er sich in den Händen eines Mannes wie Nicolau Eimeric. Sahat erinnerte sich an den hochfahrenden Inquisitor, der sechs Jahre, bevor er selbst das Prinzipat verlassen hatte, ins Amt gekommen war. Er hatte ihn einmal bei einer Messfeier gesehen, zu der er Arnau begleiten musste.

Seit du fortgegangen bist, hat Eimeric mehr und mehr Macht angehäuft. Dabei scheute er nicht einmal davor zurück, sich öffentlich mit dem König anzulegen. Der König bleibt dem Papst seit Jahren seine Abgaben schuldig, und so hat Urban V. dem Herrn von Arborea, dem Anführer des Aufstands gegen die Katalanen, Sardinien als Lehen angeboten. Nach dem langen Krieg gegen Kastilien herrscht nun erneut Unruhe unter den korsischen Adligen. Das alles hat Eimeric, der unmittelbar dem Papst unterstellt ist, dazu genutzt, den König direkt anzugreifen. Unter anderem fordert er größere Befugnisse für die Inquisition gegenüber Juden und anderen Nichtchristen, was der König als Besitzer der Judengemeinden Kataloniens rundheraus ablehnt. Doch Eimeric setzt den Papst immer wieder unter Druck, und diesem liegt nicht eben viel daran, die Interessen unseres Königs zu verteidigen. Aber nicht genug damit, dass er gegen die Interessen des Königs Einflussnahme in den jüdischen Gemeinden verlangt, hat Eimeric es gewagt, die Werke des katalanischen Theologen Ramon Llull als ketzerisch zu brandmarken, nachdem diese mehr als ein halbes Jahrhundert lang von der katalanischen Kirche anerkannt wurden. Der König hat Juristen und Gelehrte mit seiner Verteidigung betraut, denn für ihn kommt die Angelegenheit einer persönlichen Beleidigung durch den Inquisitor gleich.

In Anbetracht dieser Umstände glaube ich, dass Eimeric versuchen wird, den Prozess gegen Arnau, einen katalanischen Baron und Seekonsul von Barcelona, als neuerlichen Affront gegen den König zu nutzen, um seine eigene Position weiter auszubauen und ein beträchtliches Vermögen für die Inquisition zu sichern. Soweit ich weiß, hat Eimeric bereits an Papst Urban geschrieben, um ihm mitzuteilen, dass er den Anteil des Königs an Arnaus Besitz einbehalten werde, um damit die ausstehenden Kirchensteuern König Pedros zu begleichen. Auf diese Weise rächt sich der Inquisitor mittels eines katalanischen Barons am König und sichert gleichzeitig seine eigene Stellung beim Papst.

Auch Arnaus persönliche Situation ist schwierig, wenn nicht gar verzweifelt. Sein Bruder Joan ist Inquisitor, berüchtigt für seine Grausamkeit. Seine eigene Frau hat ihn angezeigt. Mein Vater ist tot, und in Anbetracht der Anklage wegen Judenfreundlichkeit können wir ihm zu seinem eigenen Besten unsere Wertschätzung nicht zeigen. Er hat nur noch dich.

Damit endete Jucefs Brief: Er hat nur noch dich. Sahat legte das Schreiben in das Kästchen, in dem er die Briefe aufbewahrte, die er fünf Jahre lang mit Hasdai gewechselt hatte. Er hat nur noch dich. Das Kästchen in den Händen, stand er im Bug und blickte erneut zum Horizont. »Legt euch in die Riemen, Marseiller! Er hat nur noch mich.«


Auf einen Wink von Aledis zogen sich Eulàlia und Teresa zurück. Joan war bereits vor einer Weile schlafen gegangen. Mar hatte seinen Abschiedsgruß nicht erwidert.

»Warum behandelst du ihn so?«, fragte Aledis, als sie alleine im Schankraum zurückblieben. Nur das Knacken der heruntergebrannten Holzscheite war zu hören. Mar schwieg. »Immerhin ist er sein Bruder …«

»Dieser Mönch hat es nicht anders verdient.«

Mar starrte unverwandt auf die Tischplatte, während sie einen vorstehenden Astknoten auszubrechen versuchte. Sie ist schön, dachte Aledis. Das seidige Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern und ihre Gesichtszüge waren fein modelliert: sanft geschwungene Lippen, hohe Wangenknochen, festes Kinn, gerade Nase. Aledis war erstaunt, als sie ihre makellos weißen Zähne sah, und auf dem gesamten Weg vom Bischofspalast zum Gasthof hatte sie ihren straffen, wohlgeformten Körper bewundert. Ihre rauen, schwieligen Hände allerdings waren die eines Menschen, der harte Feldarbeit verrichtet hatte.

Mar ließ von dem Astloch ab und sah Aledis an, die ihren Blick stumm erwiderte.

»Es ist eine lange Geschichte«, erklärte sie.

»Ich habe Zeit«, sagte Aledis.

Mar verzog das Gesicht und ließ einige Sekunden verstreichen. Sie hatte seit Jahren nicht mehr mit einer Frau gesprochen. Seit Jahren lebte sie nur für sich und schuftete auf den kargen Feldern, stets in der Hoffnung, das Korn und die Sonne hätten ein Einsehen mit ihrem Elend und würden sich gnädig zeigen. Warum nicht? Aledis schien eine anständige Frau zu sein.

»Meine Eltern starben während der Großen Pest. Ich war damals noch ein kleines Mädchen …«

Sie ließ kein Detail aus. Aledis durchfuhr ein Schauder, als Mar von der Liebe erzählte, die sie auf dem freien Feld vor der Burg Montbui durchströmt hatte. »Ich verstehe dich«, hätte sie beinahe gesagt, »mir ging es genauso …« Arnau, Arnau, Arnau – jedes fünfte Wort war Arnau. Aledis erinnerte sich, wie der Seewind seinen jugendlichen Körper liebkost hatte, der ihr Verlangen weckte. Mar erzählte ihr die Geschichte ihrer Entführung und ihrer Ehe. Bei der Schilderung brach sie in Tränen aus.

»Danke«, sagte Mar, als sie wieder sprechen konnte.

Aledis ergriff ihre Hand.

»Hast du Kinder?«, fragte sie, als sie sich wieder gefasst hatte.

»Ich hatte einen Sohn.« Aledis drückte ihre Hand. »Er starb vor vier Jahren kurz nach der Geburt an der Pest, die damals unter den Kindern wütete. Sein Vater lernte ihn nie kennen; er wusste nicht einmal, dass ich schwanger war. Er starb in Calatayud, wo er für einen König kämpfte, der, anstatt sein Heer anzuführen, mit dem Schiff von Valencia in den Roussillon floh, um seine Familie vor dem neuerlichen Pestausbruch in Sicherheit zu bringen.« Mar lächelte verächtlich.

»Und was hat das alles mit Joan zu tun?«, fragte Aledis.

»Er wusste, dass ich Arnau liebte … und er mich.«

Als Aledis die ganze Geschichte gehört hatte, schlug sie mit der Faust auf den Tisch. Es war mittlerweile Nacht geworden, und der Schlag hallte durch den Gasthof.

»Wirst du die Verräter anzeigen?«

»Arnau hat diesen Mönch immer geschützt. Er ist sein Bruder und er liebt ihn.« Aledis erinnerte sich an die beiden Jungen, die unten in Peres und Marionas Haus geschlafen hatten. Arnau hatte Steine geschleppt, während Joan studierte. »Ich möchte Arnau nicht wehtun, aber jetzt … Jetzt kann ich nicht zu ihm und weiß nicht einmal, ob er weiß, dass ich hier bin und dass ich ihn immer noch liebe. Man wird ihm den Prozess machen. Vielleicht … vielleicht verurteilen sie ihn zum Tode.«

Und Mar brach erneut in Tränen aus.


»Glaub mir, ich werde das Versprechen nicht brechen, das ich dir gegeben habe, aber ich muss mit ihm reden«, sagte sie, kurz bevor sie ging. Francesca spähte in die Dunkelheit, um in ihrem Gesicht zu lesen. »Vertrau mir«, sagte Aledis.

Arnau war aufgestanden, als Aledis den Kerker betrat, hatte sie jedoch nicht angesprochen. Still sah er zu, wie die beiden Frauen miteinander flüsterten. Wo war Joan? Seit zwei Tagen hatte er ihn nicht mehr besucht, dabei musste er ihn so vieles fragen. Er sollte herausfinden, wer diese alte Frau war. Weshalb war sie hier? Warum hatte der Kerkermeister gesagt, sie sei seine Mutter? Was war mit seinem Prozess? Und mit seinen Geschäften? Und Mar? Was war mit Mar? Etwas lief schief. Seit Joans letztem Besuch behandelte ihn der Gefängniswärter wieder wie alle anderen. Das Essen bestand wieder aus Brot und Wasser, und der Eimer war verschwunden.

Arnau sah, wie sich die Frau von der Alten verabschiedete. Den Rücken gegen die Wand gelehnt, wollte er sich zu Boden sinken lassen, doch da merkte er, dass sie auf ihn zukam.

Arnau sah sie in der Dunkelheit näher kommen und richtete sich auf. Die Frau blieb einige Schritte vor ihm stehen, weit weg von den wenigen schwachen Lichtstrahlen, die in das Verlies drangen.

Arnau kniff die Augen zusammen, um sie deutlicher sehen zu können.

»Du darfst keinen Besuch mehr empfangen«, hörte er die Frau sagen.

»Wer bist du?«, fragte er. »Woher weißt du das?«

»Wir haben keine Zeit, Arnau.« Sie hatte ihn Arnau genannt! »Wenn der Kerkermeister kommt …«

»Wer bist du?«

Warum es ihm nicht sagen? Warum ihn nicht umarmen und trösten? Sie würde es nicht ertragen. Francescas Worte klangen ihr in den Ohren. Aledis drehte sich zu ihr um, dann sah sie erneut zu Arnau.

»Wer bist du?«, fragte er noch einmal.

»Das tut nichts zur Sache. Ich wollte dir nur sagen, dass Mar in Barcelona ist und auf dich wartet. Sie liebt dich. Sie liebt dich noch immer.«

Aledis sah, wie sich Arnau gegen die Wand lehnte. Sie wartete einige Sekunden. Dann waren Geräusche auf dem Flur zu hören. Der Kerkermeister hatte ihr nur einige Minuten zugestanden. Erneute Geräusche. Der Schlüssel drehte sich im Schloss. Auch Arnau hörte es und sah zur Tür.

»Soll ich ihr etwas ausrichten?«

Die Tür öffnete sich, und das Licht der Fackeln, die den Gang erleuchteten, fiel auf Aledis.

»Sag ihr, dass ich sie auch …« Der Kerkermeister betrat das Verlies. »Ich liebe sie. Auch wenn ich nicht …«

Aledis wandte sich ab und ging zur Tür.

»Was hast du da mit dem Geldwechsler geredet?«, fragte der dicke Kerkermeister sie, nachdem er die Tür geschlossen hatte.

»Er hat nach mir gerufen, als ich gerade gehen wollte.«

»Es ist verboten, mit ihm zu sprechen.«

»Das wusste ich nicht. Ich wusste auch nicht, dass er der Geldwechsler ist. Ich habe ihm nicht geantwortet. Ich bin nicht einmal näher herangegangen.«

»Der Inquisitor hat verboten …«

Aledis zog die Geldbörse hervor und ließ ein paar Münzen klingeln.

»Aber ich will dich hier nicht mehr sehen«, sagte der Kerkermeister, während er das Geld an sich nahm. »Falls doch, wirst du dieses Verlies nicht mehr verlassen.«

Unterdessen versuchte Arnau in dem düsteren Gelass, die Worte der Frau zu begreifen: »Sie liebt dich. Sie liebt dich noch immer.« Doch die Erinnerung an Mar wurde getrübt durch das flüchtige Aufblitzen riesiger brauner Augen im Schein der Fackeln. Er kannte diese Augen. Wo hatte er sie schon einmal gesehen?


Sie hatte ihr versprochen, ihm die Nachricht zu übermitteln.

»Keine Sorge«, hatte sie versichert. »Arnau wird erfahren, dass du hier bist und auf ihn wartest.«

»Sag ihm auch, dass ich ihn liebe«, rief Mar ihr hinterher, als Aledis bereits auf der Plaza de la Llana war.

In der Tür des Gasthofs stehend, sah Mar, wie die Witwe sich zu ihr umwandte und lächelte. Als Aledis nicht mehr zu sehen war, verließ Mar den Gasthof. Sie hatte während des ganzen Weges von Mataró darüber nachgedacht. Sie hatte darüber nachgedacht, als man ihr verbot, Arnau zu sehen. Und sie hatte die ganze letzte Nacht darüber nachgedacht. Von der Plaza de la Llana ging sie ein paar Schritte durch die Calle de Bòria, an der Markuskapelle vorbei und dann nach rechts. Am Anfang der Calle Monteada blieb sie stehen und betrachtete einen Moment lang die vornehmen Stadtpaläste.

»Señora!«, rief Pere, Elionors betagter Diener, als er sie durch einen der großen Türflügel in Arnaus Palast einließ. »Welch eine Freude, Euch wiederzusehen. Wie lange ist es her, seit …« Pere verstummte und bat sie mit einer nervösen Geste über den gepflasterten Hof. »Was führt Euch her?«

»Ich bin gekommen, um mit Doña Elionor zu sprechen.«

Pere nickte und verschwand.

Unterdessen verlor Mar sich in Erinnerungen. Alles war unverändert. Die Ställe auf der anderen Seite des Hofes und zur Rechten die beeindruckende Treppe zum Adelsgeschoss, auf der Pere verschwunden war.

Dieser kehrte zerknirscht zurück.

»Die Herrin wünscht Euch nicht zu empfangen.«

Mar sah zum Adelsgeschoss hinauf. Ein Schatten verschwand hinter einem der Fenster. Wann hatte sie diese Situation schon einmal erlebt? Wann …? Sie blickte erneut zu den Fenstern hinauf.

»Ich habe das schon einmal erlebt«, murmelte sie. Pere wagte es nicht, sie für die Abfuhr zu trösten. »Damals hat Arnau gewonnen, Elionor. Ich warne dich: Er hat seine Rechnung beglichen … vollständig beglichen.«

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