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Sowenig der Sheriff und Officer Cooper über die aufgefunde­nen Leichenteile wußten, es war ihnen immerhin bekannt, daß ein Landstreicher, und zwar kein alter Mann, vor kurzem in der Stadt gewesen war.

Unermüdliche Laufereien, Telefongespräche und Befragungen führten die beiden schließlich zur Allied National Bank.

Marion Molnar erinnerte sich lebhaft an den Kerl mit dem Bart. Auf seine königsblaue Baseballjacke waren die orangefar­benen Buchstaben METS aufgestickt gewesen. Als fanatische Anhängerin der Onoles hatte dies Marion ebenso empört wie sein Benehmen.

Sie führte Rick und Cynthia in Ben Seiferts Büro.

Strahlend schüttelte Ben ihnen die Hände und bat sie, sich zu setzen.

»O ja, der ist in mein Büro stolziert und hat sich wahnsinnig aufgespielt. Hat mir eine irrsinnige Geschichte über seine Geld­anlagen aufgetischt. Er wollte auf der Stelle mit Cabell Hall sprechen.«

»Haben Sie den Direktor geholt?« fragte Rick.

»Nein. Ich habe gesagt, ich bringe ihn zu unserer Hauptstelle im Einkaufscenter von Charlottesville. Mir ist nichts anderes eingefallen, um ihn hier wegzubekommen.« Ben ließ seine Knöchel knacken.

»Und was dann?« fragte Cynthia.

»Ich habe ihn bis zum östlichen Stadtrand gefahren. Schließ­lich habe ich ihm seine verrückte Idee ausgeredet, und er ist bereitwillig ausgestiegen. Danach habe ich ihn nicht wiederge­sehen.«

»Danke, Ben. Wir rufen Sie an, wenn wir Sie brauchen«, sagte Rick.

»Freut mich, wenn ich Ihnen behilflich sein konnte.« Ben be­gleitete sie zum Haupteingang.

Kaum war der Streifenwagen außer Sicht, schloß Ben seine Bürotür und griff zum Telefon. »Hör zu, du Arschloch, die Bul­len waren hier wegen diesem Penner. Das gefällt mir nicht!« Ben, ein Junge vom Lande, hatte sich im Laufe der Zeit ver­wandelt und seine rauhen Kanten abgeschliffen. Er war jetzt ein aalglatter Schöntuer und ein großes Tier in der Handelskammer. In seiner pomadigen neuen Inkarnation war fast nichts von dem alten Ben übriggeblieben, aber die Sorge ließ ihn wiederaufer­stehen.

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