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Therapeuten aus den Nachbarorten stellten sich zur Verfügung, um den Schülern der CHS über das Trauma des Gesehenen hinwegzuhelfen.

Rick fragte sich, ob sie ihm vielleicht ebenfalls helfen könn­ten. Auch ihn hatte es beim Anblick des verwesenden Kopfes gegraust, aber nicht so sehr, daß er Alpträume hatte. Als er und Cynthia Cooper den Kopf abholten, hatten sie als erstes mit zugehaltener Nase den offenen Mund untersucht. Nicht ein Zahn war in dem Kopf verblieben. Eine Identifizierung anhand von Zahnarztkarteien fiel flach.

Cynthia führte Little Marilyn fort von dem Anblick und bat sie, ihre Aussage zu präzisieren.

»Ich kenne ihn nicht, aber ich glaube, das ist der Landstrei­cher, der hier herumschlich, es ist vielleicht zehn Tage her. An das genaue Datum kann ich mich nicht erinnern. Er kam am Postamt vorbei, und ich ging ans Fenster und habe ihn genau gesehen. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.« Sie zitterte.

Cynthia klopfte Little Marilyn auf den Rücken. »Danke. Sie haben hiervon mehr als genug mitgekriegt.«

Fitz-Gilbert legte seine Arme um sie. »Komm, mein Herz, wir gehen nach Hause.«

»Was ist mit Mutter?«

»Dein Vater kümmert sich um sie.«

Gehorsam ließ sich Little Marilyn von Fitz zu ihrem Range Rover führen.

Cynthia schob ihr Notizbuch wieder in die Tasche. Rick sprach mit anderen Beobachtern, und der Pressefotograf machte ein paar Aufnahmen.

Cynthia nahm von Harry, Susan, Herb, Carol und Market Aussagen auf, einfach von allen, die sie finden konnte. Sie hätte sogar Pewter befragt, wenn es möglich gewesen wäre. Market hielt die Katze auf dem Arm, beide waren dankbar für die beru­higende Wärme des anderen.

Cabell Hall, der seiner Frau die Hand hielt, machte Cynthia den Vorschlag, sie und Rick könnten vielleicht die Videotheken bewegen, ihre gruseligsten Horrorfilme zurückzuhalten, bis sich die Aufregung gelegt habe.

»Mr. Hall, dazu bin ich nicht befugt, aber Sie als prominenter Bürger könnten das veranlassen, oder Ihre Frau. Auf Sie hören die Leute.«

»Dann mach ich's«, versprach Taxi Hall.

Cynthia brauchte über eine Stunde, um alle Leute vom Schau­platz zu entfernen. Endlich hatten Cynthia und Rick einen Mo­ment für sich.

»Schlimmer, als ich dachte.« Rick schlug sich nervös auf die Schenkel.

»Tja, ich hatte gedacht, daß wir den Kopf irgendwo im Wald finden würden, wenn überhaupt. Daß irgendwer irgendwie dar­über stolpern würde.«

»Wissen Sie, womit wir es hier zu tun haben, Coop?« Rick atmete die kühle Nachtluft ein. »Wir haben es mit einem Mör­der zu tun, der einen ziemlich kranken Humor hat.«

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