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Unter dem Vorsitz von Miranda Hogendobber trat das Festko­mitee für die Ernteausstellung zusammen, um sich eiligst über die Veranstaltungen und den anschließenden Ball zu beraten. Das beliebte Erntefest und der Ball, die mit Halloween zusam­menfielen, wurden von Jung und Alt voll Ungeduld erwartet. Die ganze Stadt fand sich zu dem Fest ein. Die Kinder wettei­ferten um die schönste und die schaurigste Verkleidung, sie konkurrierten in Apfelhüpfen, Kostüm-Wettlaufen und in ande­ren Belustigungen, die in den frühen Abendstunden stattfanden. Diese Spiele hatten den Vorteil, daß die Kinder von der Straße weggehalten wurden und allen das Trick-or-Treat- Süßigkeitenbestechungssyndrom erspart blieb, das die Erwach­senen ja immer veranlaßte, soviel zu vertilgen wie die Kleinen. Die Kinder, vom Essen so angestrengt wie von den Belustigun­gen, schliefen auf dem Ball ein, während die Erwachsenen tanz­ten. Schlafsäcke waren so zahlreich vertreten wie Kürbisse.

Das Problem, das Mrs. Hogendobber, Taxi Hall und ihrem Stab zu schaffen machte, betraf Harry Haristeen und Susan Tucker. Nein, die zwei hatten nichts Schlimmes angestellt; es ging darum, daß sie jedes Jahr als Ichabod Crane und der kopf­lose Reiter auftraten. Harry war der Reiter. Harrys Tomahawk war ein braunes Pferd, aber nachts sah es schwarz aus, und sei­ne Nüstern wurden immer rot angemalt. Es bot einen furchter­regenden Anblick. Harry mühte sich alle Jahre ab, durch die Schlitze in ihrem Umhang zu sehen, sobald sie den Kürbiskopf auf den fliehenden Ichabod geschleudert hatte. Einmal hatte sie die Orientierung verloren und war vom Pferd gefallen, was alle amüsierte außer sie selbst, aber später hatte auch sie darüber gelacht.

Was war zu tun? Die Tradition fortzusetzen, die in Crozet ge­pflegt wurde, seit Washington Irving seine unsterbliche Erzäh­lung veröffentlicht hatte, schien in diesem Jahr von zweifelhaf­tem Geschmack. Schließlich war erst vor kurzem die kopflose Leiche aufgefunden worden.

Nach einer quälenden Debatte faßte das ehrenwerte Komitee den Beschluß, Ichabod Crane zu streichen. Da es noch ein paar Tage vor dem Ball war, hatten sie Zeit genug, sich etwas ande­res zu überlegen. Die Bibliothekarin schlug vor, für die Kinder eine Geschichte zum Vorlesen auszusuchen. Keine ideale Lö­sung, aber besser als nichts.

Mirandas Schritte auf dem Weg zum Postamt wurden immer schleppender. Sie erreichte den Eingang. Dort blieb sie einen Moment stehen. Sie atmete tief durch. Sie öffnete die Eingangs­tür.

»Harry!« dröhnte sie.

»Ich bin direkt vor Ihnen, Sie brauchen nicht zu brüllen.«

»Ach so. Es tut mir leid, aber das Ernteballkomitee hat be­schlossen, und ich halte das für eine kluge Entscheidung, die Aufführung mit dem kopflosen Reiter ausfallen zu lassen.«

Harry war sichtlich enttäuscht, aber der Entschluß leuchtete ihr ein. »Nehmen Sie's nicht so schwer, Mrs. H. Nächstes Jahr führen wir's wieder auf.«

Ein Seufzer der Erleichterung entschlüpfte Mirandas roten Lippen. »Ich bin so froh, daß Sie es einsehen.«

»Danke, daß Sie es mir gesagt haben. Soll ich es Susan sa­gen?«

»Nein, ich gehe gleich zu ihr. Das ist meine Aufgabe.«

Als sie ging, betrachtete Harry die gestrafften Schultern, den geraden Rücken. Miranda war manchmal eine Nervensäge - wer ist das nicht -, aber sie wußte stets, was zu tun war und auf welche Weise. Das bewunderte Harry.

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