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Die ganze Nacht schneite es heftig in Mittelvirginia. Ein leich­ter Temperaturanstieg bei Tagesanbruch verwandelte den Schnee in Eisregen, und bald war die schöne weiße Decke von dickem Eis überlagert. Gegen sieben Uhr sank die Temperatur wieder, und es fiel noch mehr Schnee. Autofahren war gefähr­lich, weil die Eisdecke verborgen war. Die Polizei warnte die Leute über Fernsehen und Rundfunk und forderte sie auf, zu Hause zu bleiben.

Blair drehte sich vor dem Schuppen im Kreis, als er versuchte, mit seinem Kombi die Einfahrt hinunterzufahren. Darauf schnappte er sich Skier und Stöcke und rutschte querfeldein zu dem Bach zwischen seinem und Harrys Grundstück. Die Rän­der des Bachs waren mit Eis überzogen, Eiszapfen hingen an den Büschen, und sogar die Äste der Baume glitzerten in dem grauen Licht und dem unaufhörlichen Schneefall. Blair schnall­te seine Skier ab, warf sie ans andere Ufer und überquerte den Bach mit Hilfe seiner Skistöcke. Jeder Trittstein, den er finden konnte, war glatt wie eine Billardkugel. Was normalerweise ein, zwei Minuten erforderte, dauerte fünfzehn. Als er bei Harrys Hintertür angelangt war, keuchte er und war rot im Gesicht. Die Waffeln brachten ihn wieder zu Kräften.

Als Harry und Blair in die Sattelkammer kamen, war es warm genug zum Streichen, denn Harry hatte einen Heizstrahler mit­ten in den Raum gestellt. Sie strichen den ganzen Tag. Blair machte wie versprochen den Schweinebraten. Sie saßen beim Nachtisch und unterhielten sich. Blair lieh sich eine starke Ta­schenlampe und ging zeitig nach Hause, um halb neun. Kurz vor neun rief er Harry an, um ihr zu sagen, daß er's geschafft hatte. Sie versicherten sich gegenseitig, daß es ein wunderbarer Tag gewesen war, dann legten sie auf.

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