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Nachdem ich meine Frau Renmei beerdigt hatte und meine Familie wieder sicher zu Hause angelangt war, kehrte ich in Windeseile zur Truppe zurück.
Ein voller Monat verging. Da erreichte mich wieder ein Telegramm:
Mutter ist gestorben. Komm schnell nach Hause.
Ich ging mit dem Telegramm zu meinem Vorgesetzen, um Urlaub zu beantragen, gleichzeitig gab ich noch schnell ein Gesuch ab, in dem ich um meine Entlassung aus dem Militärdienst und die Rückkehr ins zivile Leben bat.
An dem Abend, an dem ich meine Mutter beerdigte, ergoss sich das weiche helle Mondlicht wie ein silbernes Band in unseren Hof. Meine Tochter schlief unter dem Birnbaum auf einer Strohmatte, mein Vater hielt ihr mit einem Fächer die Mücken vom Leib. Auf dem Gerüst mit den Zuckerschoten zirpten laut die Heupferdchen, vom Fluss her tönte das Rauschen des Wassers.
»Es ist wohl trotz alledem besser, eine neue Frau zu suchen«, seufzte mein Vater. »Ohne Frau im Haus fehlt einem das Gefühl, zu Hause zu sein.«
»Ich habe meine Entlassung schon eingereicht, warte noch damit, bis ich wieder zurück bin.«
»Was hatten wir es gut! Und nun ist von einem zum anderen Augenblick alles in Scherben«, klagte mein Vater, »und wir wissen nicht einmal, wem wir die Schuld dafür geben sollen.«
»Eigentlich ist es ja auch nicht Gugus Schuld. Sie hat keinen Fehler gemacht.«
»Ich hab auch gar nicht gesagt, dass ich sie dafür verurteile. Es ist wohl Schicksal«, sagte mein Vater.
»Es gibt niemanden, der unserem Land so bedingungslos, so treu bis in den Tod, zu Diensten ist. Die politischen Ziele unserer Führung sind eben nicht anders umsetzbar.«
»Es ist ja nachvollziehbar, dass es geschehen ist. Aber warum musste ausgerechnet sie es sein, die es getan hat? Als sie die Schere ins Bein gerammt bekam, dass das Blut spritzte, hat sie mir aber doch leidgetan. Immerhin ist sie meine kleine Cousine.«
Ich sagte nur: »Es musste wohl so kommen.«