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Warum besaß Chen Nase eine so ungewöhnlich große Nase, die sich so deutlich von unseren Nasen unterschied? Das wird sicherlich nur seine Mutter aufschlussreich erklären können.
Nases Vater Chen Stirn war der einzige bei uns im Dorf, der zwei Frauen hatte. Er war belesen und kannte viele Schriftzeichen. Vor der Befreiung, dem Sieg der Kommunistischen Partei, hatte die Familie dreißig Morgen bestes Ackerland besessen, dazu eine Schnapsbrennerei und in Harbin ein Handelshaus. Seine Hauptfrau stammte aus unserem Dorf und gebar ihm vier Töchter. Vor der Befreiung hatte Chen Stirn längst das Weite gesucht, aber dann, es war um das Jahr 1951, hatte ihn Yuan Gesicht zusammen mit zwei Volksmilizionären in der Mandschurei aufgespürt, festgenommen und zurückgebracht. Seine Frau und die vier Töchter waren bei uns auf dem Land geblieben, denn er war allein abgehauen. Als er zurückkam, hatte er eine fremde Frau bei sich. Sie hatte gelbe Haare und blaue Augen, ich schätze, sie war damals Anfang dreißig. Alina war ihr Name. Im Arm hielt sie einen gefleckten Hund, einen Dalmatiner wahrscheinlich. Weil Chen Stirn sie schon vor 1949, also vor Gründung der Volksrepublik, geheiratet hatte, durfte er seine zwei Frauen vor dem Gesetz behalten. Bei uns im Dorf gab es ein paar arme Schlucker, die sich keine Frau leisten konnten. Sie erzürnten sich darüber maßlos und verlangten – halb im Scherz, aber sie schienen es dennoch ernst zu meinen –, dass Stirn ihnen eine seiner beiden Frauen abgeben solle. Stirns Gesichtsausdruck war Lachen und Weinen zugleich. Anfangs wohnten alle unter einem Dach, aber weil es zu Streit und Handgreiflichkeiten kam, keiner mehr ob des dauernden Lärms eine Auge zutun konnte, willigte Yuan Gesicht ein, dass die Zweitfrau in das kleine Seitenhaus neben der Schule zog. Das Schulgebäude hatte ursprünglich den Chens gehört und war einst die Schnapsbrennerei gewesen. Das Seitenhaus hatte ihnen auch gehört. Stirn einigte sich mit den beiden Frauen darauf, dass sie dort abwechselnd wohnen sollten. Dem gefleckten Hund der Frau mit den gelben Haaren aus Harbin machten die Dorfhunde den Garaus. Als er starb, war Alina hochschwanger und gebar kurz darauf Chen Nase. Man munkelte deswegen, dass der Säugling der wiedergeborene Dalmatiner sei. Und wirklich besaß er eine ungewöhnlich gute Nase. Vielleicht ist an dem Gerücht etwas dran. Meine Tante, die damals ihre Ausbildung zur Hebamme in der Kreisstadt schon beendet hatte – man hatte sie in neuen Methoden der Geburtshilfe ausgebildet –, war wieder zu uns aufs Land versetzt worden und ab 1953 die für uns zuständige Fachhebamme.
Die Dörfler widersetzten sich den neuen Geburtshilfemethoden, weil die alten Wehmütter böse Gerüchte streuten. Wenn man nach neuen Methoden entbinde, würden die Säuglinge windkrank.1 Warum die Wehmütter solche Gerüchte streuten? Weil durch die neuen Entbindungsmethoden ihre Einnahmequelle versiegte. Für eine Entbindung wurden ein reichliches Essen im Hause der Wöchnerin, dazu zwei Handtücher und zehn Hühnereier bezahlt. Kam man auf die Wehmütter zu sprechen, fing meine Tante sofort an, mit den Zähnen zu knirschen, so hasste sie diese alten Weiber. Die Tante sagte, unzählige Neugeborene und Gebärende seien unter den Händen dieser Hexen gestorben. Entsetzliche Schreckensbilder blieben mir von ihren Schilderungen im Gedächtnis, von üblen Mundgeruch verbreitenden Wehmüttern mit langen Fingernägeln und teuflisch grün blitzenden Augen. Tante berichtete, sie würden den Bauch der Gebärenden mit dem Nudelholz bearbeiten. Sie mit einem Lumpen knebeln! Als würden die Babys durch den Mund kommen. Und sie könnten nicht ansatzweise sezieren, wüssten gar nichts über die Anatomie des weiblichen Körpers. Bei schweren Geburten würden sie mit bloßen Händen im Geburtskanal herumfuhrwerken und blind herausziehen, was sie gerade zu packen kriegten. Das Kind samt Gebärmutter wäre auch schon von so mancher dieser Hexen herausgezogen worden. Lange Zeit hätte ich, wenn ich einen hätte aussuchen müssen, den man exekutieren sollte, spontan geantwortet: eine Wehmutter. Später konnte ich nach und nach begreifen, warum meine Tante so radikale Ansichten vertrat. Barbarische, rückständige Wehmütter gab es ohne Zweifel, aber genauso gab es solche, die nach jahrelangen Erfahrungen die Geheimnisse des weiblichen Körpers ergründet hatten und die sich sehr gut auskannten. Meine eigene Großmutter war schließlich auch eine Wehmutter, sie handelte nach dem Prinzip: möglichst wenig, besser gar nicht in naturgegebene Vorgänge eingreifen. Sie liebte das Sprichwort Der reife Apfel fällt allein vom Baum und vertrat die Meinung, eine gute Wehmutter spricht der Gebärenden zuerst einmal Mut zu, sie unterstützt sie, und wenn das Kind dann draußen ist, durchtrennt sie mit der Schere die Nabelschnur, pudert sie mit Ätzkalk, verbindet sie und fertig. Doch meine Großmutter war bei uns im Dorf nicht wohlgelitten, die Leute sagten über sie, dass sie faul sei. Wehmütter, die immer alle Hände voll zu tun hatten, außen zerrten, innen im Geburtskanal rumorten, laut schrien und, gleich der Gebärenden, von Kopf bis Fuß schweißüberströmt waren, waren bei den Leuten beliebt.
Meine Tante ist die Tochter meines Großonkels, des älteren Bruders meines Großvaters. Er war Feldarzt bei der Achten Route-Armee. Er hatte zwar seine Ausbildung zum Arzt der chinesischen Medizin gemacht, lernte aber in der Armee unter Henry Norman Bethune die westliche Medizin kennen. Bethunes Tod infolge einer Blutvergiftung traf meinen Großonkel so schwer, dass er lebensbedrohlich erkrankte. Er bat um Heimaturlaub, um seine Mutter ein letztes Mal zu sehen, denn er glaubte sterben zu müssen. Seine Einheit bewilligte den Urlaub, um seine Krankheit zu kurieren. Als er zu Hause eintraf, war meine Uroma auch tatsächlich noch am Leben. Er hatte seinen Fuß kaum über die Schwelle gesetzt, da stieg ihm auch schon der köstliche Duft süßer Mungobohnensuppe, die über dem Feuer brodelte, in die Nase, denn meine Uroma hatte eilig den Wok geschrubbt und Mungobohnen aufgesetzt, und sie hatte sich nicht dabei helfen lassen. Mit dem Krückstock hatte sie ihre Schwiegertochter vom Herd ferngehalten. Mein Großonkel setzte sich auf unsere Türschwelle und wartete ungeduldig.
Meine Tante Gugu erzählte uns, dass sie sich, obschon sie damals noch so klein war, an jenen Tag erinnern konnte und dass sie sich nicht getraut habe, ihn »Vater« zu rufen, als die Mutter sie dazu drängte, sondern sich hinter deren Rücken versteckte. Von klein auf hatte sie tagtäglich Mutter und Oma über den Vater reden hören. Aber als sie ihn endlich zu Gesicht bekam, war er ihr wie ein Fremder erschienen. Wie er so auf der Schwelle gesessen habe, erzählte sie mir, habe meines Onkels Gesicht wächsern ausgesehen, lange Haare habe er gehabt, und an seinem Hals habe sie die Flöhe krabbeln sehen. Aus seiner zerlumpten Jacke sei überall die Baumwollwatte hervorgequollen. Und sie sagte, ihre Oma, also unsere Uroma, habe bitterlich geweint, während sie die Mungobohnen kochte. Der Großonkel habe es nicht erwarten können und sofort, nachdem die Suppe fertig war – obwohl man sich doch die Zunge an einer heißen Suppe verbrennt –, die Schale zum Mund geführt und schnell zu trinken begonnen. Die Uroma habe gemahnt: »Trink nicht so hastig, mein Sohn, im Topf ist noch genug.«
Meine Tante meinte, ihres Vaters Hände hätten gezittert, und erst nachdem er auch die zweite Schale ausgetrunken hatte, habe das Zittern aufgehört. Schweiß sei ihm von den Wangen und aus den Koteletten getropft. Seine Pupillen hätten sich wieder mit Leben gefüllt, sein Gesicht sei wieder durchblutet worden. Meine Tante erzählte weiter, sie habe es in seinem Bauch schwer rumoren gehört, so laut wie bei einem Kollergang. Nach zwei Stunden sei er aufs Klo gegangen und habe dort einen solchen Durchmarsch gehabt, dass es ihm fast die Gedärme mit herausgetrieben hätte. Danach sei es mit ihm langsam bergauf gegangen, und nach zwei Monaten sei er zum Bäumeausreißen fit gewesen.
Ich entgegnete, dass ich in den Geschichten aus dem Gelehrtenwald 2 Ähnliches gelesen hätte, und Gugu fragte zurück: »Was sind denn die Geschichten aus dem Gelehrtenwald?«
Ich darauf: »Das ist ein Klassiker der chinesischen Literatur«, worauf mir Gugu entgegnete: »Na, wenn das sogar schon in den klassischen Werken der Literatur so steht, glaubst du’s mir ja wohl!«
Nach seiner Genesung sollte mein Großonkel wieder zurück zur Truppe in das Taihang-Gebirge, aber meine Uroma bat ihn: »Mein Sohn, ich habe keine paar Tage mehr zu leben. Bleib bitte noch, bis ich sterbe.«
Meine Großtante mochte nichts sagen, deswegen schickte sie ihre Tochter vor: »Papa, Mama sagt, wenn du unbedingt gehen musst, dann mach mir vorher wenigstens noch einen kleinen Bruder.«
Aber da pochten die Soldaten der Achten Route-Armee des Liautung-Militärgebiets3 schon an die Tür und wollten ihn zur Mobilmachung mitnehmen. Mein Großonkel war ja Schüler des berühmten Henry Norman Bethune und hochgeachtet. Er erklärte: »Ich gehöre zu den Stützpunkten der Region Shanxi, Chahar, Hebei«, aber die Männer widersprachen.
»Wir sind doch alle Kommunisten, es ist völlig belanglos, wo wir stationiert sind. Jemanden wie Euch, alter Wan, brauchen wir dringend. Wir wollen Euch in jedem Fall! Kommandant Xu hat uns aufgetragen, wenn wir Euch mit einer von acht Mann getragenen Sänfte nicht bewegen, sollen wir Euch gefesselt zu ihm bringen, dann gilt eben: erst mal Waffengewalt und danach die Ehrungen. Der Kommandant wird ein Bankett zu Euren Ehren geben!«
So kam es, dass mein Großonkel in Liautung das Xihai-Untergrund-Militärkrankenhaus der Achten Route-Armee gründete.
Das kleine Hospital befand sich wirklich unter der Erde! Ein unterirdischer Gang führte an den unterirdischen Zimmern vorbei, die sich mit den Türen zum Gang hin öffneten: ein Raum, in dem die Instrumente sterilisiert wurden, ein Behandlungsraum, ein Operationsraum und die Krankenzimmer.
Das ganze Hospital ist noch an Ort und Stelle erhalten. Auch die achtundachtzig Jahre alte Wang Xiulan aus dem Dorf Zhujia in Yutuan aus unserem Gaomiland, die bei meinem Großonkel damals als Krankenschwester arbeitete, ist kerngesund und immer noch dort. Nicht wenige Krankenzimmer besaßen eine Tür, die direkt zum Brunnenschacht nach draußen aufging. Ein junges Mädchen, das sich beim Wasserholen hinabbeugte und in den Brunnen schaute, weil der Wassereimer plötzlich wie von Geisterhand festgehalten wurde, erblickte dort unten im Schacht einen Grimmassen schneidenden Krankenhauspatienten, einen jungen Soldaten der Achten Route-Armee.
Dass mein Großonkel ein Meister seines Fachs war, hatte sich in Liautung schnell herumgesprochen. Die Granatsplitter, die beim Kommandanten Xu unter dem Schulterblatt festsaßen, hatte mein Großonkel herausoperiert. Den Kaiserschnitt bei der Frau des Politkommissars Li hatte er auch gemacht. Mutter und Kind verdanken ihm ihr Leben. Selbst der japanische Kommandant Sugitani, der sich damals in Pingdu aufhielt, hatte von den medizinischen Erfolgen meines Großonkels gehört. Er ritt ein großes englisches Warmblut, als er seine Soldaten in einen Säuberungsfeldzug führte. Er ritt auf ein Minenfeld und wurde mit seinem Pferd in die Luft gesprengt. Sein Pferd gab er auf und rannte um sein Leben. Doch mein Großonkel holte das Pferd vom Schlachtfeld und operierte es. Gruppenleiter Xia nahm es sich zum Reitpferd, als es wieder gesund geworden war. Doch es bekam Heimweh, biss seinen Strick durch und rannte nach Pingdu zurück. Als Sugitani sah, dass ihm sein Lieblingspferd entgegengaloppiert kam, freute er sich so über alle Maßen, dass er sogleich einen chinesischen Spion schickte, der herausfand, dass die Achte Route-Armee ohne sein Wissen ein Hospital gebaut hatte und dass der leitende Chefarzt, Wan Liufu, eine Koryphäe seines Fachs, das totgeglaubte Ross operiert und wieder zum Leben erweckt hatte. Kommandant Sugitani, selber Mediziner und aus einer Arztfamilie, war sofort von seinem Kollegen eingenommen und gedachte, meinen Großonkel im Zuge der Kapitulation zu sich zu holen. Er nahm sich unseren Drei-Reiche-Roman zum Vorbild und heckte den gleichen bösen Plan aus, schickte seinen Geheimdienst zu uns nach Gaomi und ließ meine Urgroßmutter, meine Großtante und meine Tante nach Pingdu entführen. Er hielt sie dort fest, um sodann einen Boten mit einem Brief zu meinem Großonkel zu schicken.
Mein Großonkel stand wie ein Fels zur kommunistischen Partei. Sugitanis Brief las er, zerknüllte ihn und warf ihn fort. Politkommissar Li wurde am Eingang zum Krankenhaus auf das Papierknäuel aufmerksam, hob es auf und brachte es zum Militärstützpunkt von Liautung. Gemeinsam mit Kommandant Xu schrieb er Sugitani einen Brief, worin er ihn eine Memme schimpfte. Wenn er es wage, Mutter, Frau und Tochter von Wan Liufu auch nur ein Haar zu krümmen, könne er sich darauf verlassen, dass er und Xu alle Truppen des Militärgebiets Liautung zusammenziehen und Pingdu mit Waffengewalt einnehmen würden.
Die Tante erzählte, drei Monate lang habe sie zusammen mit meiner Urgroßmutter und Großmutter in Pingdu gewohnt, zu essen und trinken hätten sie genug bekommen, man habe ihnen nichts zuleide getan. Sugitani sei ein blasshäutiger Jüngling mit weißer Hornbrille, dazu dünnem Schnurrbart gewesen, wohlerzogen, gebildet, mit akzentfreiem Chinesisch. Die Urgroßmutter habe er mit »verehrte gnädige Frau«, die Großtante mit »werte gnädige Frau« angeredet. Sie habe ihn sehr gut leiden können, so erzählte sie, wenn wir unter uns waren. In der Öffentlichkeit aber ließ sie dergleichen nicht verlauten, da hieß es nur immer, sie, ihre Mutter und ihre Oma hätten bei den Japanern Folterqualen ausgestanden, sie seien bedroht und genötigt worden, doch hätten sie allen Qualen ohne Klagen standgehalten.
Bester Sugitani, die Geschichten über meinen Großonkel sind so zahlreich, dass ich auch nach drei Tagen und Nächten nicht damit fertig werde. Ein andermal mehr davon. Nur von seinem Heldentod will ich noch berichten. Meine Tante erzählte, dass ihn, als er in dem unterirdischen Krankenhaus einen Kriegsverletzten operierte, ein feindlicher Giftgasangriff tötete, er verschied auf dem Gang. In den Materialien zur Literatur und Geschichte, die die Politische Konsultativkonferenz auf Kreisebene regelmäßig herausgibt,4 steht dasselbe geschrieben. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich jedoch, der Großonkel habe acht Handgranaten im Gürtel stecken gehabt und sich mit dem Muli auf den Weg nach Pingdu gemacht, um als »einsamer Held« Mutter, Frau und Tochter zurückzuholen. Unglücklicherweise sei er dabei in ein Minenfeld der Volksmiliz aus Zhaojiagou geraten. Ein Bursche aus Xihai namens Xiao Oberlippe, der früher als Krankenpfleger im Xihai-Hospital die Krankentragen geschleppt hatte, verbreitete diese Version als erster.
Dieser komische Vogel war später für die Lagerung des Getreides im Brigadekornspeicher zuständig. Eine Zeit lang war er in aller Munde, weil er ein neues Rattengift erfunden hatte, und wurde sogar in der Zeitung erwähnt, die seinen plumpen bäurischen Vornamen gleich ein wenig verschönerte. Später stellte sich heraus, dass die Pestizide, aus denen sein so wirksames Rattengift gemischt wurde, von Amts wegen längst strengstens verboten waren. Er und meine Tante sind verfeindet. Deswegen kann man ihm keinen Glauben schenken. Er sagte mal zu mir: »Dein Großonkel hatte da wohl einen ungesunden Hang zum individualistischen Heldentum, er hielt sich nicht an Anordnungen der Einheit, sondern ließ seine schwerverletzten Krankenhauspatienten im Stich, um sich mit aus Pataten gebranntem Fusel den nötigen Schneid für seine Heldentat anzusaufen. Mit dem Ergebnis, dass er in die Minenfelder der eigenen Leute lief.«
Xiao Oberlippe bleckte die gelben Zähne. Mit Schadenfreude bedeutete er mir: »Deinen Großonkel und sein Muli hat es in tausend Stücke zerrissen. Zwei Körbe voll haben sie aufgesammelt, so haben sie ihn zurückgebracht, Arme, Hufe alles kreuz und quer reingeschüttet in einen Sarg und fertig. Aber der Sarg war nicht schlecht. Den hatten sie bei einem Großbauern in Lancong konfisziert.«
All das verriet ich meiner Tante, die riss ihre hübschen Mandelaugen auf und stutzte: »Wart’s ab, ich werde diesem Bastard eigenhändig die Eier abhacken!«, und mir zugewandt, keinen Zweifel duldend, fuhr sie fort: »Und wenn du niemandem mehr was glaubst, mein Kind, aber eins steht fest, dein Großonkel ist ein Held des antijapanischen Widerstands und Märtyrer der Revolution!«
Er ist auf dem Märtyrerfriedhof vom Yinglingshan-Berg begraben, in der Gedenkhalle haben sie sein Skalpell und seine Halbschuhe ausgestellt – englische Lederschuhe –, die ihm Henry Norman Bethune auf dem Sterbebett schenkte.