Vierter Aufzug
Gleiches Bühnenbild wie zweiter Aufzug.
Hao Große Hand und Qin Strom formen Tonkinder, jeder vor seiner eigenen Werkbank.
Ein Mann mittleren Alters, gekleidet in einen zerknitterten grauen Anzug, mit einer roten Krawatte um den Hals, in der Brusttasche einen Füllfederhalter und eine Aktentasche unter den Arm geklemmt, betritt leise, verstohlen die Bühne.
GROSSE HAND: (schaut gar nicht auf)
Kaulquappe, du schon wieder!
KAULQUAPPE: (bewundernd, respektvoll)
Onkel Hao, du hast übernatürliche Fähigkeiten. Dein Gehör sagt dir, dass ich es bin.
GROSSE HAND: Ich habe dich nicht kommen hören, ich habe dich gerochen!
QIN STROM: Der Geruchssinn eines Hundes ist zehntausendmal besser als der eines Menschen.
GROSSE HAND: Wag es nicht, mich zu beschimpfen!
QIN STROM: Habe ich dich beschimpft? Ich habe nur gesagt, dass Hunde einen zehntausendmal besseren Geruchssinn besitzen als Menschen.
GROSSE HAND: Du hörst also immer noch nicht auf damit?
(knetet rasch ein Gesicht, das die Gesichtszüge von Qin Strom trägt, hält es hoch, lässt Kaulquappe und Qin Strom einen Blick darauf werfen, um es sodann mit Schwung auf den Boden zu pfeffern)
Dich unverschämte Person werfe ich auf dem Boden platt.
QIN STROM: (formt blitzschnell Große Hands Gesicht, hebt es hoch, damit Kaulquappe es sehen kann, und schmeißt den Klumpen mit aller Kraft zu Boden)
Ich werfe dich alten Hund platt!
KAULQUAPPE: Onkel Hao und Onkel Qin, streitet euch nicht! Ihr beiden Großmeister, was ihr da gerade modelliert habt, sind zwei großartige Kunstwerke gewesen. Zu schade, dass ihr sie zerstört habt!
GROSSE HAND: Hör auf, überflüssiges Zeug zu reden. Sonst modellier ich dich und werf dich auch platt!
KAULQUAPPE: Ich bitte dich, modellier mein Gesicht, ohne es danach auf den Boden zu werfen. Wenn mein Stück als Buch erscheint, werde ich ein Foto davon für den Umschlag verwenden.
GROSSE HAND: Ich habe dir bereits gesagt, deine Tante beobachtet lieber Ameisen, die am Baum hochkrabbeln, als dass sie dein dürftiges Theaterstück lesen wird.
QIN STROM: Sei fleißig und bestell dein Feld. Wozu schreibst du ein Theaterstück? Wenn du gute Theaterstücke schreiben kannst, dann futtre ich diesen Klumpen Tonerde auf.
KAULQUAPPE: Onkel Hao, Onkel Qin! Gugu ist nicht mehr die jüngste. Ihre Sehkraft hat nachgelassen. Ich wage nicht, euch alte Leute zur Aufführung einzuladen. Ich möchte Gugu das Stück vorlesen, und gleichzeitig euch. Ihr kennt ja sicher die meisterhaften Dramatiker Cao Yu und Lao She, die immer erst einmal zu den Schauspielern ins Theater gegangen sind und ihnen ihre Stücke vorgelesen haben.
GROSSE HAND: Du bist aber weder Cao Yu noch Lao She.
QIN STROM: Und wir sind auch keine Schauspieler und noch weniger Regisseure.
KAULQUAPPE: Aber ihr seid Charaktere in meinem Schauspiel. Ich habe eine Menge Tinte verbraucht, um euch gelungen dazustellen. Wenn ihr es nicht hören wollt, verpasst ihr einiges. Wenn ihr es euch jetzt anhört und euch missfällt etwas, kann ich es zurzeit noch ändern. Wenn ihr es euch nicht anhört, es dann aber im Theater seht, oder es erscheint als Buch, dann kommt die Reue, es vorher nicht gehört zu haben, zu spät.
(plötzlich mit tragischem Gesichtsausdruck)
In dieses Theaterstück sind zehn Jahre meiner Lebenszeit geflossen, das gesamte Familienvermögen ist dabei draufgegangen, sonst hätte ich es nicht schreiben können. Ich habe sogar ein paar der besten Balken aus unserem Dach entfernt und verkauft.
(hält sich die Hand auf die Brust, hustet ein paar Mal gequält)
Um dieses Stück zu schreiben, habe ich bitteren, scharfen Pfeifentabak geraucht – wenn ich keinen Pfeifentabak mehr hatte, habe ich Schnurbaumblätter genommen –, ich habe ungezählte schlaflose Nächte durchlebt, meinen Körper ruiniert, Reserven aufgebraucht, die ich gar nicht hatte. Und warum das alles? Um berühmt zu werden? Um Profit zu machen?
(schrill)
Nein! Bestimmt nicht! Ich tat es aus Liebe zu meiner Tante! Um ihr, der heiligen Mutter unserer Heimat Nordost-Gaomi, ein Denkmal zu setzen, um ihre Biographie aufzuzeichnen. Wenn ihr mich heute nicht lesen lasst und mir nicht zuhört, sterbe ich hier vor euren Augen.
GROSSE HAND: Wen willst du damit ins Bockshorn jagen? Wie willst du sterben? Dich aufhängen oder Gift trinken?
QIN STROM: Das klingt alles sehr ergreifend. Ich denke, dass ich es doch ganz gern hören möchte.
GROSSE HAND: Wenn du das Stück vorlesen willst, dann lies, aber nicht hier in meinem Haus.
KAULQUAPPE: Dieses Haus ist wohl in erster Linie Gugus Haus und erst in zweiter Linie, und auch nur möglicherweise, deines.
Gugu kommt aus der Höhle hervorgekrochen.
GUGU: (ziemlich träge)
Wer spricht da von mir?
KAULQUAPPE: Gugu, ich bin es.
GUGU: Ich weiß schon, dass du es bist. Was führt dich her?
KAULQUAPPE: (öffnet eilig bemüht die Aktentasche, greift einen Stapel Manuskriptpapier heraus, um dann rasch herunterzubeten)
Gugu, ich bin es, die Kaulquappe der beiden Kreise Nordost-Gaomi und Pingdu.
(Qin Strom und Hao Große Hand tauschen einen beklommenen Blick aus)
Yu Peisheng ist mein Vater und Sun Fuxia ist meine Mutter. Ich bin eines von den Süßkartoffelkindern, und ich bin das erste Kind, das du auf die Welt geholt hast. Meine Frau Tan Yuzi gehört auch zu den Kindern, die du auf die Welt geholt hast. Ihr Vater ist Tan Jinhai und ihre Mutter ist Huang Yueling.
GUGU: Hör auf damit! Jetzt hast du als Stückeschreiber sogar die Nachnamen geändert. Die Geburtstage auch? Die Eltern stimmen nicht mehr? Der Geburtsort soll auch ein anderer sein? Und die Ehefrau ist ebenfalls eine andere?
(Gugu läuft grübelnd, mit gesenktem Kopf zwischen den von der Decke baumelnden zwölf, dreizehn Kindern hin und her. Dann stampft sie auf und schlägt sich mit der Faust gegen die Brust. Kurz darauf drischt sie einem der Kinder brutal auf den Po. Es beginnt zu weinen. Gugu schlägt den Säuglingen reihum auf den Po, alle beginnen zu weinen. Gugu fällt mit einem nicht enden wollenden Redefluss in das Stimmengewirr der Säuglinge ein, deren Weinen mit der Zeit schwächer wird.)
Ihr Süßkartoffelkinder, seid brav und hört auf mich, ich habe euch alle mit meinen eigenen Händen ans Licht der Welt gezogen! Ihr kleinen Racker habt mich Kraft gekostet! Jeder einzelne von euch! Über fünfzig Jahre lang habe ich in diesem Beruf gearbeitet, und auch jetzt lege ich die Hände noch nicht in den Schoß. In den vergangenen fünfzig Jahren habe ich nur wenige Mahlzeiten warm verzehrt, nur selten durchgeschlafen, hatte blutige Hände, schweißnasses Haar, war kotbeschmiert, vollgepinkelt. Denkt ihr vielleicht, ich habe als Dorffrauenärztin eine einfache Arbeit? Bei jeder der mehr als fünftausend Familien unserer achtzehn Dörfer in Nordost-Gaomiland bin ich zu Hause gewesen. Ich habe die fahle Haut am Bauch eurer Frauen und Mütter gesehen. Eure miesen Väter habe ich sterilisiert! Und egal, ob ihr jetzt hohe Beamte seid oder schwer zu Geld gekommen, egal, ob ihr beim Kreisvorsteher bockig seid oder euch beim Bürgermeister wild aufführt, vor mir müsst ihr schön brav, ehrlich und anständig sein, ihr habt gerade zu stehen und zu warten.
Wenn ich es mir recht überlege, hätte ich euch Bande wilder Rüden doch alle kastrieren sollen. Eure Frauen hätten dann weniger zu leiden gehabt. Grinst nicht so dumm! Ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit! Die Geburtenplanung ist eine Angelegenheit von erstrangiger Bedeutung, sie wirkt sich aus auf die Finanzen unseres Staates und auf die Lebensqualität unseres Volkes. Da nutzt auch euer breites Grinsen nichts, die Abtreibungen, die sein müssen, werden gemacht, und wer kastriert werden muss, wird kastriert. Die Männer sind einer wie der andere schlimme Finger.
Von wem stammt dieser Satz?
Ihr wisst es nicht?
Ihr nicht, und ich auch nicht.
Ich weiß dafür aber, dass er stimmt. Die Männer sind alle schlimme Finger. Und trotzdem können wir ohne euch nicht sein!
Seit Pangu Himmel und Erde schuf, besteht diese Ordnung: es gibt den Tiger und das Wildkaninchen, den Sperber und den Spatz, die Fliegen und die Mücken ... Nicht eine einzige Art darf fehlen zu einer vollständigen Welt. Im afrikanischen Urwald soll es einen Stamm geben, der auf den Bäumen lebt. In den Ästen haben sie mehrstöckige Nester gebaut, und die Frauen sitzen in den Nestern und legen Eier. Wenn sie ihr Ei gelegt haben, hocken sich die Frauen auf einen Ast und essen von den Früchten des Baumes. Die Männer tragen Kleidung aus Blättern, sitzen im Nest und brüten die Eier aus. Sie brüten siebenmal sieben Tage lang, also insgesamt neunundvierzig. Dann stoßen die Kindchen die Eischale von innen auf und springen heraus. Sie können sofort auf den Bäumen klettern. Ob ihr’s glaubt oder nicht, ich glaube es. Ich habe mal ein Ei auf die Welt gezogen, groß wie ein Fußball ist es gewesen. Das haben wir auf den Kang gelegt und es einen halben Monat lang ausgebrütet. Dann ist die Schale gesprungen, und es blubbte ein Kindchen heraus, ein Dickerchen mit schöner weißer Haut, das wir Dansheng, Eigeburt, nannten. Leider ist das hübsche Kind an einer Hirnhautentzündung gestorben. Wäre es am Leben geblieben, wäre es heute vierzig Jahre alt. Wenn Eigeburt noch lebte, wäre er sicher ein berühmter Schriftsteller geworden, denn er wählte an seinem ersten Geburtstag den Pinsel. Die Eltern hatten nach altem Brauch für verschiedene Berufe typische Gegenstände vor ihn hingelegt, von denen er einen auswählen durfte.
Wenn im Wald der Tiger fehlt, wird der Affe König. Eigeburt starb, so erst kam es, dass es an dir war, dich mit Tusche und Pinsel zu versuchen.
KAULQUAPPE: (in grenzenloser Bewunderung)
Gugu, du sprichst mal wieder druckreif. Du bist nicht nur eine hervorragende Frauenärztin, sondern auch eine exzellente Stückeschreiberin! Deine beiläufig ausgespuckten Reden sind stets ausgezeichnete Bühnendialoge!
GUGU: Was heißt hier beiläufig ausgespuckte Reden? Darüber habe ich lange Zeit gewissenhaft nachgedacht.
(zeigt auf den Stapel Manuskriptpapier in Kaulquappes Hand)
Ist dies das von dir verfasste Theaterstück?
KAULQUAPPE: (höflich und bescheiden)
Ja.
GUGU: Wie ist der Titel des Stücks?
KAULQUAPPE: Frösche 蛙
GUGU: Ist es das 娃 »Wa« von Baby wie im Wort Niwawa oder das 蛙 »Wa« von Frosch wie im Wort Qingwa?
KAULQUAPPE: Vorläufig ist es noch das Wa der Frösche, aber natürlich können wir es auch in das Wa von Baby wie im Wort Niwawa oder in das Wa von Nüwa, der Urahnin der Menschheit, ändern. Nüwa erschuf die Menschen, und die Frösche sind bei uns das Symbol für Kinderreichtum, sie sind unsere Totemtiere hier in Nordost-Gaomi; in unserer Lehmkunst, in unseren Neujahrsbildern, überall finden sich viele Beispiele, wie wir die Frösche vergöttern.
GUGU: Aber dir war doch bewusst, dass ich entsetzliche Angst vor Fröschen habe?
KAULQUAPPE: Mein Stück analysiert deine Froschphobie. Wenn du mein Stück zu Ende gelesen hast, sollte der Knoten geplatzt sein, und dann hast du vielleicht nie wieder Angst vor Fröschen.
GUGU: (streckt die Hand aus)
Dann gib mir mal dein Manuskript.
(Kaulquappe reicht ihr respektvoll das Theaterstück)
GUGU: (zu Qin Strom und Hao Große Hand gewandt)
Hört zu, ihr beiden: Wer von euch wirft dieses dumme Geschreibsel ins Feuer?
KAULQUAPPE: Gugu, zehn Jahre meines Lebens und mein Herzblut stecken darin!
GUGU: (hebt die Hand mit dem Stapel Papier und wirft ihn schwungvoll zu Boden, wobei die Blätter völlig durcheinander geraten)
Ich muss das nicht erst lesen. Ich brauche nur daran zu riechen und bin im Bilde, von was für Blähungen du dich da befreit hast. Und deine kleine Buchgelehrsamkeit soll dich in die Lage versetzt haben, den Grund für meine Angst vor Fröschen zu analysieren?
Kaulquappe, Qin Strom und Hao Große Hand kriechen auf dem Bühnenboden herum, um die Manuskriptseiten aufzuklauben.
GUGU: (besessen davon, sich ganz genau zu erinnern) An dem Vormittag, als du geboren wurdest, habe ich mir die Hände im Fluss gewaschen, und da habe ich ganze Trauben von Kaulquappen gesehen, das Wasser war über und über voll davon. In jenem Jahr hat eine große Trockenheit geherrscht; deshalb hat es ausgesehen, als wären es mehr Kaulquappen als Wasser. Bei diesem Anblick dachte ich: Wahrscheinlich wird nicht mal ein Zehntausendstel davon zu Fröschen, die meisten werden im Schlamm vertrocknen. Sie waren den männlichen Samenfäden sehr ähnlich. Samenfäden gibt es massenweise, aber mit der Eizelle verschmelzen und zu einem Baby werden kann wohl höchstens einer von zehn Millionen. Damals spürte ich, dass zwischen der Fruchtbarkeit der Frösche und der Menschen ein geheimnisvolles Band besteht.
Als deine Mutter mich um einen Namen für dich bat, sagte ich intuitiv: Kaulquappe. Deine Mutter sagte: Ein vortrefflicher Name! Kaulquappe, mit einem so erbärmlichen Namen ist das Kind geschützt, dann kriegen wir es leichter groß. Kaulquappe, dein Name ist königlich.
Kaulquappe, Qin Strom und Hao Große Hand halten jeder ein paar Seiten des Manuskripts in der Hand und hören still zu.
KAULQUAPPE: Danke, Gugu!
GUGU: Dann stand in der Volkszeitung ein Bericht über eine Verhütungsmethode namens Kaulquappenmethode. Die Frauen mussten, wenn der Eisprung nahte, vor dem Geschlechtsverkehr vierzehn lebendige Kaulquappen schlucken. Das sollte die Befruchtung verhindern. Die Frauen, die diese Methode anwandten, gebaren aber kleine Frösche.
GROSSE HAND: Gugu, bitte hör davon auf! Sonst bekommst du wieder einen Rückfall.
GUGU: Was sagst du, wer erleidet einen Rückfall? Ich habe keine Krankheit. Die Leute, die Frösche gegessen haben, sind krank. Sie stiften Frauen dazu an, dass sie den Fröschen am Fluss mit einer scharfen Schere den Kopf abschneiden und sie dann häuten, als würden sie ihnen die Hosen ausziehen. Die Schenkel der Frösche haben große Ähnlichkeit mit Frauenbeinen. Damals begann das mit meiner Froschphobie. Die Schenkel der Frösche sind wie Frauenschenkel.
QIN STROM: Leute, die Frösche essen, bekommen irgendwann ihre Strafe. Die Frösche haben bestimmte Parasiten, die auch ins Gehirn wandern. Die Leute werden also verrückt davon. Zum Schluss fällt auf, dass ihre Gesichtszüge denen von Fröschen immer ähnlicher werden.
KAULQUAPPE: Das ist eine gute Idee für mein Stück. Die Leute, die Frösche gegessen haben, werden zuletzt selber zu Fröschen. Aber Gugu ist eine die Frösche schützende Heldin.
GUGU: (erbärmlich leidend)
Das stimmt nicht, mein Körper ist bereits mit Froschblut in Kontakt gekommen. Ich wusste nichts davon, man hat mich betrogen. Ich habe Froschfleisch gegessen, aus dem man Fleischklößchen zubereitet hatte. Wie in der Sage, die dein Großonkel mir erzählt hat:
König Wenwang vom Reich der Zhou aß versehentlich das Fleisch seines eigenen Sohnes, denn man hatte davon Fleischklößchen gemacht und ihn aufgefordert, sie zu essen. Dann floh König Wen aus Zhaoge. Als er sich bückte, erbrach er die kleinen Klößchen. Sie wurden alle zu Wildkaninchen.
Als ich an jenem Tag nach Hause kam, hatte ich furchtbare Magenkrämpfe, auch ein Rumoren wie Fröschequaken konnte man hören. Es war so unangenehm, so ekelerregend. Am Flussufer hielt ich es nicht mehr aus und erbrach kleine grüne Klößchen. Als sie ins Wasser plumpsten, wurden sie zu Fröschen.
Das Grüne Kind mit dem grünen Lätzchen führt die Schar schwerbehinderter Frösche aus der Berghöhle heraus und schreit mit hohem Stimmchen.
GRÜNES KIND: Wir kommen die Schulden eintreiben! Wir kommen die Schulden eintreiben!
Die »Frösche« quaken erbost in voller Lautstärke »Quak! Quak! Quak!« Gugu schreit gellend auf und sinkt ohnmächtig zu Boden. Hao Große Hand hält Gugu umfasst und zupft ihr am Philtrum, damit sie wieder zu sich kommt. Qin Strom vertreibt das Kleinkind mit dem grünen Lätzchen und die von ihm angeführte Froschschar. Kaulquappe hebt sein Manuskript Blatt für Blatt auf.
KAULQUAPPE: (holt eine leuchtend rote Einladungskarte hervor)
Gugu, ich kenne den ursächlichen Grund für deine Froschphobie. Ich weiß auch, dass du in den letzten Jahren angefangen hast, auf verschiedene Art und Weise das zu sühnen, was du für dein Verbrechen hältst. Aber eigentlich hast du nichts Böses getan, denn die zerstückelten Frösche sind nur Chimären, die deinen Geist belagert haben. Gugu, mit deiner Hilfe wurde mein Sohn geboren. Zu seiner Geburt richte ich ein großes Fest aus. Ich möchte dich dazu einladen, Gugu.
(zu Große Hand und Qin Strom gewandt)
Euch beide lade ich auch ein, kommt vorbei.
Ende des vierten Aufzugs