Geradezu besessen von den Tagebüchern seines ehemaligen Partners, las Dr. Larry Johnson beim Frühstück, zwischen Patientenbesuchen, beim Abendessen und bis spät in die Nacht. Er war mit dem ersten Band fertig, der erstaunlich gut formuliert war, dabei hatte er Jim nie für einen Literaten gehalten.
Die Dokumente waren belebt durch Verweise auf Großeltern und Urgroßeltern zahlreicher Bürger von Albemarle County. Der erste Band befaßte sich größtenteils mit den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die heimgekehrten Soldaten und ihre Ehefrauen. Jim Craig war damals ein blutjunger Arzt gewesen.
Z. Calvin Coles, Samson Coles' Großvater, war mit einer schlimmen Syphilis aus dem Krieg heimgekehrt. Mims Familie väterlicherseits, die Urquharts, waren im Krieg zu Reichtum gekommen, indem sie in die Rüstung investiert hatten, und der Bruder von Mims Vater, Douglas Urquhart, hatte bei einem Dreschunfall einen Arm verloren.
Alle Patienten, von Masern bis Knochenkrebs, waren detailliert aufgeführt, und Charakter, Herkunft sowie die jeweilige Krankengeschichte waren vermerkt.
Die Minors, Harrys Vorfahren väterlicherseits, waren anfällig für Nebenhöhlenentzündungen, während die mütterlichen Verwandten, die Hepworths, entweder sehr jung gestorben oder aber über siebzig und noch älter geworden waren - also ein äußerst langes Leben gehabt hatten. Viele von Wesley Randolphs Verwandten hatten an einer zehrenden Blutkrankheit gelitten, die langsam zum Tode führte. Die Hogendobbers neigten zu Herzerkrankungen und die Sanburnes zu Gicht.
Jims scharfe Beobachtungsgabe nötigte Larry abermals Bewunderung ab. Damals, als Larry in Jim Craigs Praxis eintrat, hatte er noch zu seinem Partner aufgeschaut, heute aber, als alter Mann, konnte er Jim auf der Grundlage seiner eigenen reichhaltigen Erfahrungen beurteilen. Jim war ein guter Arzt gewesen, und als er mit einundsechzig Jahren starb, war dies für die Stadt wie für andere Ärzte ein großer Verlust.
Begierig schlug Larry den zweiten Band auf, der am 22. Februar 1928 begann.