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»So ein Waschlappen«, beklagte sich Mrs. Murphy über Pewter.»Es ist zu weit. Es ist zu kalt. Dann bin ich morgen so müde.«

Im Hundetrab bewältigte Tucker die Kilometer spielend.»Sei froh, daß sie zu Hause geblieben ist. Sie hätte sich hingesetzt und gejam­mert, bevor wir auch nur drei Kilometer weit gekommen wären. So kriegen wir wenigstens unsere Arbeit getan.«

Ihr Katzeninstinkt sagte Mrs. Murphy, daß die ganze Geschichte noch lange nicht aufgedeckt war. Sie hatte Tucker vorgeschlagen, spätabends zu Samson Coles' Besitz zu laufen. Der beherzte kleine Hund bedurfte keiner Überredung. Auch war die Aufregung über den Bücherfund im Kamin noch nicht abgeklungen. Im Moment glaubten sie sich zu allem fähig.

Sie überquerten Felder, sprangen über Bäche, krochen unter Zäu­nen hindurch. Sie überholten Rehrudel; die Ricken hatten neugebo­rene Kitze neben sich. Und einmal fauchte Mrs. Murphy, als sie ei­nen Fuchsrüden witterte. Katzen und Füchse sind natürliche Feinde, weil sie einander die Nahrung streitig machen.

Auf dem von ihnen gewählten Weg waren es sieben Kilometer bis zu Lucindas und Samsons Haus, und so kamen sie gegen elf Uhr an. Oben im Wohnzimmer brannte Licht.

Mächtige Walnußbäume beschirmten das Haus. Mrs. Murphy klet­terte auf einen hinauf und spazierte auf einem Ast nach vorn. Durch das Wohnzimmerfenster sah sie Lucinda Coles und Warren Ran­dolph. Sie stieg rückwärts vom Baum und sprang auf das breite Fen­stersims. So konnte sie hören, was die beiden sprachen, denn das Fenster stand offen, damit die kühle Frühlingsluft das Haus durch­wehen und die muffige Winterluft vertreiben konnte. Die Katze at­mete kaum, als sie lauschte.

Tucker wußte, daß Mrs. Murphy auf diesem Gebiet einwandfreie Arbeit leistete, und sie beschloß, ihrerseits soviel wie möglich zu erschnuppern.

Lucinda, die sich mit dem Taschentuch die Augen abtupfte, nickte mehr, als daß sie sprach.

»Du hattest keine Ahnung?« »Ich wußte, daß er was mit einer Frau hatte, aber ich wußte nicht, daß es Ansley war. Meine beste Freundin. Gott, was für ein Kli­schee«, stöhnte sie.

»Ich habe nichts geahnt. Hör zu, ich weiß, du hast genug Ärger am Hals, und ich möchte nicht, daß du dir wegen Geld Sorgen machst. Wenn du gestattest, kann ich mich um den Besitz kümmern und tun, was getan werden muß, natürlich zusammen mit euren regulären Anwälten. Du darfst nichts überstürzen. Selbst wenn Samson verur­teilt wird, bedeutet das nicht, daß du alles verlieren mußt.«

»O Warren, ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.«

Er seufzte. »Ich kann es immer noch nicht fassen. Du glaubst je­manden zu kennen, und dann... wenn ich ehrlich sein soll, regt mich diese... Affäre viel mehr auf als der Mord.«

»Wie hast du es rausgekriegt?«

»Hinter dem Postamt. Am Dienstag. Samson hat sich verplappert, er machte eine Bemerkung über etwas, das nur meine Frau wissen konnte.« Er zögerte. »Neulich abends bin ich hinterhergefahren und habe die Scheinwerfer ausgeschaltet. Ich war drauf und dran, reinzu­kommen und es dir zu sagen, aber dann habe ich mittendrin Man­schetten gekriegt. Ich hab seinen Wagen in der Einfahrt gesehen. Worauf ich, wie gesagt, gekniffen habe. Ich weiß nicht, ob es was geändert hätte, wenn du es vor ein paar Tagen erfahren hättest anstatt heute.«

»Das hätte unsere Ehe auch nicht gerettet.« Sie fing wieder an zu weinen.

»Hat er wirklich gedroht, dich umzubringen?«

Sie nickte und schluchzte.

Warren rang die Hände. »Das dürfte das Scheidungsverfahren be­schleunigen.« Er sah zum Fenster. »Deine Katze will rein.«

Mrs. Murphy erstarrte. Lucinda sah hoch. »Das ist nicht meine Kat­ze.« Wie der Blitz schoß Mrs. Murphy vom Fenstersims. »Komisch, die sah aus wie Mrs. Murphy.«

»Tucker, nichts wie weg!«

Mrs. Murphy flitzte über den vorderen Rasen. Tucker, die rennen konnte wie der Teufel, holte sie ein. Sowohl aus Neugierde als auch aus dem Wunsch, ihren Kummer für einen Augenblick zu vergessen, öffnete Lucinda die Haustür und sah die beiden. »Das sind Harrys Schützlinge. Was haben die bloß hier draußen zu suchen?«

Warren stellte sich neben sie und beobachtete die beiden Tiere, de­ren Silhouetten sich vor dem Silbermond abhoben. »Sie jagen. Du würdest staunen, wie groß Jagdreviere sind. Bären gehen im Umkreis von hundertfünfzig Kilometern auf Raubzug.«

»Man sollte meinen, daß es bei Harry genug Mäuse gibt.«

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