»Kein strebsamer Mensch ist jemals in Hysterie geraten«, las Harry laut vor. Das hatte Thomas Jefferson an seine Tochter Patsy geschrieben, als sie zur Zeit Ludwigs XIV. und Marie Antoinettes in Frankreich die Schule Abbaye Royale de Panthemont besuchte.
»Das ist durchaus vernünftig, aber nicht gerade das, was ein junges Mädchen gern hören möchte.« Mrs. Hogendobber die heute fahrig und wegen des Verlustes ihres alten Freundes gedrückter Stimmung war, hatte bei strahlendem Sonnenschein zum wiederholten Male die Stangen für ihre Gartenwicken umgesetzt. Der Regen vom frühen Morgen war einem klaren Himmel gewichen.
Mrs. Murphy, Pewter, die Market wieder einmal entwischt war, und Tucker sahen zu, wie die korpulente Frau zuerst die eine, dann die andere Seite ihres Gartens abschritt. Sie unternahm diesen Marsch jedes Frühjahr, und die Kehrtwendungen vollzog sie mit der Präzision eines exerzierenden Kadetten der Militärakademie von Virginia.
»Der Garten wird genau wie letztes und vorletztes Jahr. Die Wikken kommen an die Gassenseite.« Pewter leckte sich die Pfoten und putzte ihr hübsches Gesicht.
»Laß ihr doch die Freude, sich darüber Gedanken zu machen«, sagte Mrs. Murphy zu der grauen Katze.
»Wir wissen, wer der Mörder ist.« Tucker lief auf der anderen Seite des Gartens und folgte Mrs. Hogendobber auf Schritt und Tritt.
»Wieso habt ihr das nicht gleich gesagt, als ihr gekommen seid? Ihr seid gemein«, schmollte Pewter.
Mrs. Murphy weidete sich einen Moment an Pewters Unmut. Schließlich bildete Pewter sich immer wer weiß was ein, wenn sie etwas zuerst wußte.»Ich dachte, du bist nicht an Menschenangelegenheiten interessiert, sofern sie nicht mit Futtern zu tun haben.«
»Das ist nicht wahr«, quengelte die graue Katze.
»Zank und Streit, und das am Sabbat«, tadelte Mrs. Hogendobber die zwei Katzen. »Harry, was ist bloß mit Ihrer Tucker los? Wenn ich gehe, geht sie auch. Wenn ich anhalte, hält sie auch an. Wenn ich stehe, steht sie und beobachtet mich.«
»Tucker, was machst du da?« fragte Harry ihre Corgihündin.
»Beschatten«, antwortete der Hund.
Mrs. Murphy lachte.»Mrs. Hogendobber?«
»Übung macht den Meister.« Der Hund kehrte den Katzen den Rücken. Tucker war sicher, daß Gott die Katzen zuerst erschaffen hatte, zur Übung. Danach, als er aus seinem Fehler gelernt hatte, schuf er den Hund.
»Wer war's?« Pewter versetzte Mrs. Murphy einen Klaps. Mrs. Murphy, die auf ihrem Hinterteil saß, schlug umgehend zurück. In Sekundenschnelle war ein grimmiger Boxkampf im Gange, der die zwei Menschen veranlaßte, ihre Aufmerksamkeit den Kontrahentinnen zuzuwenden.
»Ich setze auf Pewter.« Mrs. Hogendobber zog einen zerknitterten Dollarschein aus ihrer geräumigen Rocktasche.
»Auf Mrs. Murphy.« Harry angelte einen gleichermaßen zerknitterten Geldschein aus ihrer Levi's.
»Pewter ist größer. Sie hat mehr Schlagkraft.«
»Dafür ist Murphy schneller.«
Die zwei Katzen umkreisten und boxten sich gegenseitig, dann sprang Pewter auf die Tigerkatze, warf sie zu Boden, und sie rangen miteinander. Mrs. Murphy entwand sich dem Fettkloß und sauste mitten durch den Garten und einen Tupelobaum hinauf. Pewter, dicht auf ihren Fersen, raste zum Baum, beschloß aber, unten zu warten, bis Mrs. Murphy wieder herunterkam, statt ihr nachzuklettern.
»Sie wird rückwärts den Baum runterkommen und über deinen Kopf weg türmen«, sagte Tucker zu Pewter.
»Auf wessen Seite stehst du eigentlich?« fauchte Mrs. Murphy von oben.
»Da, wo was geboten wird.«
Mrs. Murphy kletterte rückwärts herunter, genau wie Tucker vorausgesagt hatte, aber dann ließ sie sich direkt auf die pummelige graue Katze fallen und wälzte sie herum. Die Kämpfenden gaben gewaltiges Gefauche und Gekeuche von sich. Diesmal war es Pewter, die sich befreite: Sie lief geradewegs zu Mrs. Hogendobber. Mrs. Murphy jagte bis zu den Beinen der Dame, dann langte sie um Mrs. H.'s flache Schnürschuhe herum, um Pewter eine zu knallen. Pewter zahlte es ihr mit gleicher Münze heim.
»Sie werden mich kratzen, und ich habe neue Nylonstrümpfe an.« »Halt den Mund, Mrs. Hogendobber, wir tun deinen Nylons schon nichts«, fuhr Pewter sie mißmutig an, wenngleich sie sich über die Beachtung freute.
»Angstmieze«, spottete Mrs. Murphy.
»Was, wegen so einem dürren Gassenkätzchen? Daß ich nicht lache!« Es folgte ein neuerlicher linker Haken.
»Fettsack, Fettsack, breit wie hoch, paßt nicht mehr durchs Kellerloch!« johlte Mrs. Murphy.
»Das ist kindisch und plump.« Pewter kehrte ihr den Allerwertesten zu und stolzierte davon.
»He, du hast angefangen, Arschbacke«, brüllte Mrs. Murphy ihr nach.
»Bloß, weil du dich so aufspielen mußtest, von wegen, wer der Mörder ist. Was soll mich das kümmern? Das ist Menschensache. Ich bin doch nicht lebensmüde.«
»Ätsch, du weißt es nicht!« trällerte Mrs. Murphy.»Es ist Warren Randolph.«
»Nein!« Die graue Katze machte kehrt und lief geradewegs zu Mrs. Murphy.
Mrs. Murphy nickte zu Tucker hinüber.»Wir sind ganz sicher.«
Als Tucker herbeitappte, um Pewter über die Einzelheiten aufzuklären, lachten Mrs. Hogendobber und Harry über die Tiere.
»Frühling, wundersamer Frühling - nicht gerade die Jahreszeit, die man mit traurigen Dingen verbindet, aber uns hat er reichlich Kummer beschert.« Miranda blinzelte heftig, dann konsultierte sie ihren Gartenplan. »Also, Harry, was wollten Sie mir von Patsy Jefferson Randolph erzählen, bevor die kleinen Racker diese köstliche Vorstellung gaben?«
»Ach, bloß daß ihr Vater vielleicht nicht gewußt hat, wie man mit jungen Frauen spricht. Aber sie soll ihm sehr ähnlich gewesen sein, deswegen schätze ich, es war nicht so schlimm für sie. Die jüngere Schwester stand ihm nicht so nahe, wenngleich sie ihn natürlich geliebt hat.«
»Es muß wundervoll gewesen sein für Patsy, eine teure französische Schule zu besuchen. Wann war das gleich? Helfen Sie mal meinem Gedächtnis nach.«
»Sie haben sich Patsys und Pollys Kinder vorgenommen. Mit Thomas Jeffersons Brüdern und seiner Schwester sowie seinen Kindern habe ich mich befaßt. Sonst würden Sie die Daten parat haben. Mal sehen, ich glaube, sie wurde 1784 in Panthemont eingeschrieben. Offenbar waren dort auch Prinzessinnen, die königsblaue Schärpen trugen. Sie haben die Amerikanerin in ihrer Mitte>Jeffy< genannt.«
»Patsy hatte wirklich großes Glück.«
»Das empfand sie aber nicht so, als sie Livius lesen mußte. Mir ist es übrigens genauso ergangen. Für Livius und Tacitus hatte ich keine Antenne.« Harry streckte den Zeigefinger hoch, als würde sie eine Antenne ausfahren.
»Ich habe bei Vergil aufgehört. Ich habe kein College besucht, sonst hätte ich weitergemacht mit Latein. Was gibt es sonst noch von Patsy?«
»Mrs. Hogendobber, Sie wissen, ich würde Ihnen gern helfen. Ich komme mir dämlich vor, wie ich hier herumsitze, während Sie Ihren Garten planen.«
»Ich bin die einzige, die ihn planen kann. Ich möchte die Japankäfer unschädlich machen, bevor sie überhaupt aufkreuzen.«
»Dann pflanzen Sie keine Rosen.«
»Reden Sie keinen Unsinn, Harry. Ein Garten ohne Rosen, das geht einfach nicht. Die verdammten Käfer. Verzeihen Sie, wenn ich fluche.« Sie lächelte verschmitzt.
Harry nickte. »Also, wir waren bei Panthemont stehengeblieben. Patsy wollte Nonne werden. Es war eine katholische Schule. Da wurde ihr Vater nervös, und am 20. April 1789 hat er für Patsy und ihre Schwester die volle Rechnung für das laufende Jahr bezahlt und die Kinder schleunigst von der Schule genommen. Komische Geschichte. Ach ja, etwas habe ich vergessen. Sally Hemings, die ungefähr in Patsys Alter war, ist mit ihr nach Frankreich gereist, als Leibdiener sozusagen. Wie hieß doch gleich das weibliche Pendant?«
»Kammerzofe.«
»Ach ja. Wie auch immer, ich habe mir überlegt, daß das Erlebnis der Freiheit, der französischen Kultur und des engen Zusammenseins mit Patsy in einem fremden Land die zwei einander nahegebracht haben muß. Ähnlich, wie Jefferson seinen Diener Jupiter geliebt hat, der auch in seinem Alter war. Sie waren von Kindheit an unzertrennlich.« »Das Ich auf der anderen Seite des Spiegels«, sagte Miranda mit verträumtem Blick.
»Wie bitte?«
»Die Sklavinnen und Sklaven, die ihre Zofen und Leibdiener waren. Sie müssen ihre Alter egos gewesen sein. Ich hatte mir nie klargemacht, wie vielschichtig, wie tief und wirr die Gefühle auf beiden Seiten des Spiegels gewesen sein müssen. Und heute sind die Rassen auseinandergedriftet.«
»Auseinandergerissen trifft es eher.«
»Was auch immer, es ist nicht recht. Wir sind alle Amerikaner.«
»Sagen Sie das dem Ku-Klux-Klan.«
»Ich wäre eher geneigt, denen zu sagen, sie sollen sich bessere Bettücher kaufen.« Miranda war heute in bester Verfassung. »Wissen Sie, wenn man sich die Argumente dieser Extremistengruppen oder des militanten rechten Flügels anhört findet man darin oft ein Körnchen Wahrheit. Sie haben viele Übel unserer Gesellschaft auf den Punkt gebracht, das muß ich ihnen lassen. Sie denken wenigstens nach über die Gesellschaft, in der wir leben. Harry, sie haben nicht nur ihr Vergnügen im Sinn. Aber ihre Lösungen, die sind fanatisch und absurd.«
»Und simpel. Deswegen ist ihre Propaganda so wirksam, und ich denke auch, daß es immer leichter ist, gegen etwas zu sein als für etwas Neues. Ich meine, wir haben nie in einer Gemeinschaft gelebt, wo echte Rassengleichheit herrschte. Das ist etwas Neues, und Neues läßt sich schwer verkaufen.«
»Darüber habe ich noch nie nachgedacht.« Mrs. H. stützte das Kinn in die Hand und beschloß in diesem Augenblick, die Wicken auf die andere Gartenseite zu setzen.
»Das ist es, was Jefferson, Washington, Franklin, Adams und all diese Männer so bemerkenswert macht. Sie waren bereit, etwas absolut Neues zu versuchen. Sie waren bereit, ihr Leben dafür aufs Spiel zu setzen. Sie hatten Courage. Die ist uns, glaube ich, abhanden gekommen. Die Amerikaner haben ihren Weitblick und ihren Kampfgeist verloren.«
»Ich weiß nicht, ich erinnere mich noch genau an den Zweiten Weltkrieg. Damals hat es uns nicht an Courage gefehlt.«
»Miranda, das ist fünfzig Jahre her. Sehen Sie uns heute an.« »Vielleicht sammeln wir Energie für den nächsten Vorstoß in die Zukunft.«
»Ich bin froh, daß wenigstens eine von uns optimistisch ist.« Harrys Alter brachte es mit sich, daß sie keine Epoche der amerikanischen Geschichte erlebt hatte, in der die Menschen für das Allgemeinwohl an einem Strang zogen. »Übrigens, da ist noch etwas. Sally und Betsey Hemings waren für die um einiges jüngere Medley Orion wie zwei Schwestern Sie waren offensichtlich alle drei sehr schön. Es muß ein Vergnügen gewesen sein, in der Abenddämmerung im Freien zu sitzen, wenn die Grillen zirpten, und Sally vom vorrevolutionären Frankreich erzählen zu hören.«
Pewter war zu einem anderen Schluß gekommen als Mrs. Murphy und Tucker. Sie glaubte nicht, daß Warren Randolph der Mörder war. Sie hielt den beiden entgegen, daß ein Mann mit so viel Geld es doch nicht nötig habe, jemanden umzubringen. Er könne jemanden anheuern, der das für ihn erledigte.
Mrs. Murphy erwiderte, daß Warren irgendwann durchgeknallt sein müsse.
Pewter antwortete lapidar:»Blödsinn«
»Egal, was du denkst, ich will nicht, daß Mutter sich in Schwierigkeiten bringt.«
»Das wird sie nicht tun Sie weiß ja nicht, daß Warren der Mörder ist«, sagte Pewter.
Das leise Surren des Bentley Turbo R. lenkte sie ab. Mim stieg aus dem Wagen. »Miranda, hat Sheriff Shaw mit dir über Larrys Todesanzeige und die Beerdigung gesprochen?«
Miranda, die die Hand mit der Stange mitten in der Luft verharren ließ, machte ein Gesicht, als wollte sie einem Vampir den Garaus machen. »Ja, und ich finde es höchst sonderbar.«
Mims Krokoslipper faszinierten Mrs. Murphy, die den Rasen überquerte, um sich zu Harry und Mrs. Hogendobber zu gesellen.
»Die sind hübsch«, bewunderte die Tigerkatze die Schuhe.
»Pipikram. 'ne große Skinkechse, weiter nichts.« Für Pewter war das exotische Krokodilleder nichts anderes als die Haut jener geschmeidigen Eidechsen, die in Virginia heimisch waren.
Während die drei Frauen sich über Rick Shaws eigenartiges Ansinnen berieten, sorgten und wunderten, bemerkte Harry daß Mrs. Murphy um Mims Schuhe herumschlich. Sie bückte sich, um ihre Katze hochzuheben, aber Mrs. Murphy entzog sich blitzschnell ihrem Griff.
»Trantüte«, spottete die Katze.
Harry antwortete nicht, sondern sah die Katze nur streng an.
»Mach sie nicht wütend, Murph«, bat Tucker.
Statt zu antworten, legte Mrs. Murphy die Ohren an und kehrte Tucker den Rücken zu, während Mim zu ihrem Bentley schritt, um ihr Handy zu holen. Miranda ging ins Haus. Nach zehn Minuten am Telefon, während deren es Harry überlassen blieb, die Gartenstangen einzusetzen, erschien Miranda wieder.
»Nein, nein und nochmals nein.«
Mim hob ruckartig den Kopf. »Das gibt's doch nicht.«
Mirandas volle Altstimme dröhnte: »Hill und Woods haben die Leiche nicht. Im Thacker Funeral Home ist sie auch nicht, und ich habe sogar Bestattungsinstitute im westlichen Orange County angerufen. Keine Spur von Larry Johnson, und ich muß schon sagen, ich finde das schrecklich. Wie kann die Rettungsmannschaft eine Leiche verlieren?«
Harry griff nach Mims Handy. »Darf ich?«
»Ich bitte darum.« Mim überließ ihr das Gerät.
»Diana« - Harry hatte Diana Robb am Apparat -, »weißt du, bei welchem Bestattungsinstitut Larry Johnsons Leiche ist?«
»Nein - wir haben ihn bloß am Krankenhaus abgeliefert.« Dianas ausweichende Antwort machte Harry, die die Krankenschwester seit ihrer Schulzeit kannte, stutzig.
»Weißt du, wer bei der Aufnahme im Krankenhaus Dienst hatte?«
»Harry, Rick Shaw wird sich um alles kümmern, keine Sorge.«
Harry erwiderte bissig: »Seit wann arrangieren Sheriffs Beerdigungen? Diana, ich brauche deine Hilfe. Wir haben hier eine Menge Arbeit.«
»Besprich das mit Rick.« Diana legte auf.
»Sie hat einfach aufgelegt!« Harrys Gesicht lief dunkelrot an. »Irgendwas ist hier faul. Ich geh ins Krankenhaus.«
»Nein - warten Sie.« Mim lächelte. Sie griff nach dem Telefon; ihr mauvefarbener Metallicnagellack paßte genau zu ihrem pflaumenblauen Pullover. Sie wählte. »Ist Sheriff Shaw da? Ach so. Und Deputy Cooper? Verstehe.« Mim hielt inne. »Sehen Sie nach, ob Sie sie aus der Besprechung herausholen können, nur für einen Augenblick.«
Es folgte eine lange Pause, während deren Mim mit dem Fuß im Gras tappte und Mrs. Murphy erneut um die Krokoslipper herumschlich. »Ah, Deputy Cooper. Ich brauche Ihre Hilfe. Weder Mrs. Hogendobber, Mrs. Haristeen noch ich können Larry Johnsons Leiche in einem Bestattungsinstitut ausfindig machen, nicht in Albernarie und nicht in Orange County. Es sind eine Menge Dinge zu erledigen. Das werden Sie sicher verstehen, und.«
»Mrs. Sanburne, der Leichnam befindet sich noch im Krankenhaus. Sheriff Shaw wünscht, daß weitere Tests vorgenommen werden, und bevor er nicht überzeugt ist, daß die Pathologie alles hat, was sie braucht, wird die Leiche nicht freigegeben. Sie werden bis morgen warten müssen.«
»Ich verstehe. Danke.« Mim schob die Antenne ein und schaltete das Gerät aus. Sie wiederholte Cynthias Erklärung.
»Das kaufe ich ihr nicht ab.« Harry verschränkte die Arme.
Mim verzog das Gesicht. »Ich schätze, wenn die Blutzirkulation mal stillsteht, sind die Proben nicht mehr so, äh, frisch.«
Jetzt griff sich Miranda das Telefon. Sie zwinkerte den anderen zu. »Hallo, hier spricht Mrs. Johnson, ich möchte mich erkundigen, wie es um meinen Mann steht. Dr. Larry Johnson.«
»Larry Johnson, Zimmer 504?«
»Richtig.«
»Er ruht friedlich.«
Mrs. Hogendobber wiederholte die Antwort. »Er ruht friedlich - das will ich meinen, er ist tot.«
Das nervöse Stottern und die Hektik am anderen Ende der Leitung überzeugten Miranda endgültig, daß hier etwas faul war. Das Gespräch wurde abgebrochen. Mirandas Augenbrauen fuhren so hoch, daß sie fast in ihrer Frisur verschwanden. »Kommt, Mädels.«
Während Mrs. Hogendobber auf den Beifahrersitz des Bentley kletterte, schloß Harry den Hintereingang des Postamtes auf und scheuchte die zwei Katzen und den niedergeschlagenen Hund hinein.
»Unfair!« riefen die Tiere im Chor.
Harry sprang auf den Rücksitz, Mim trat das Gaspedal durch.
»Bei Gott, jetzt wird der Sache auf den Grund gegangen!«