Claudia Fernandez steigt vor dem Dalarö Strand Hotel aus dem Bus. Als sie am Hafen entlanggeht, hört sie in der Ferne das Geräusch von Hubschraubern und Sirenen. Die Suchaktion kann noch nicht vorbei sein. Sie müssen weitersuchen. Weit draußen fahren einige Polizeiboote. Sie schaut sich um. Es liegt keine Fähre am Kai, es stehen keine Autos am Hafen.
»Penelope«, ruft sie. »Penelope!«
Sie erkennt, wie das aussehen muss, wie seltsam sie sich benimmt, aber ohne Penelope bleibt ihr nichts mehr.
Sie geht am Wasser entlang. Das Gras ist trocken und braun, überall liegt Müll. Sturmmöwen schreien in der Ferne. Sie läuft los, hält aber nicht lange durch und muss wieder gehen. Verlassene Villen stehen dicht gedrängt am steil ansteigenden Ufer. Sie bleibt vor einem Schild mit dem Wort »Privatbesitz« in weißer Schrift stehen. Sie geht daran vorbei auf einen Betonpier hinaus und blickt zu den großen Felsen hinüber. Hier gibt es keine Menschen, denkt sie und will zum Hafen zurückkehren. Ein Mann kommt den Kiesweg herab und winkt ihr zu. Eine dunkle Gestalt mit einer flatternden Jacke. Claudia Fernandez blinzelt im Sonnenlicht. Der Mann ruft ihr etwas zu. Sie sieht ihn verwirrt an. Er wird schneller und geht mit großen Schritten auf sie zu. Nun kann sie sein freundliches Gesicht erkennen.
»Claudia Fernandez«, ruft er.
»Das bin ich«, sagt sie und wartet auf ihn.
»Ich heiße John Bengtsson«, sagt er, als er sie erreicht. »Joona Linna schickt mich. Er meinte, dass Sie wahrscheinlich hier hinausgefahren sind.«
»Warum?«, fragt sie mit schwacher Stimme.
»Ihre Tochter lebt.«
Claudia Fernandez sieht den Mann an, der seine Worte wiederholt.
»Penelope lebt«, sagt er und lächelt sie an.