Eveline, in den Besitz ihres schönen Schlosses und ihres Eigentums eingesetzt, unterließ es nicht, ihren Beichtiger sowohl als ihre alten Kriegsleute, Diener und Beamten zu versorgen, indem sie ihnen ihre Verirrungen vergaß und nur ihrer Treue gedachte. Der Beichtiger kehrte zu den Fleischtöpfen Aegyptens zurück, die seiner Natur besser zusagten als die magere Kost eines Klosters. Selbst Gillian erhielt die Mittel zu ihrem Unterhalte, denn hätte man sie bestrafen wollen, wäre auch der treue alte Raoul betroffen worden. Sie zankten sich bei gutem Auskommen ebenso, wie sie sich vorher in der Armut gezankt hatten. Denn bissige Hunde knurren sich ebensogut über einem Braten an wie über einem Knochen. Der einzige verdrießliche Auftritt, den Lady Eveline nun noch erlebte, war der Besuch ihrer sächsischen Verwandten, der mit großer Feierlichkeit abgestattet wurde, aber unglücklicherweise zu derselben Zeit, die die Frau Aebtissin zu ihrem Besuche erwählt hatte. Der Zwist, der zwischen diesen beiden ehrenwerten Personen herrschte, hatte einen doppelten Ursprung: sie waren normannischen und sächsischen Stammes, sie wichen aber auch überdies von der Meinung voneinander ab, zu welcher Zeit Ostern gefeiert werden müßte. Jedoch war dies nur eine kleine Wolke, die über den heitern Himmel Evelinens hinflog; denn mit ihrer unverhofften Vermählung mit Damian endeten die Prüfungen und Leiden »der Verlobten«.

Ende.

Загрузка...