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Hunter schlief nicht. Stattdessen verbrachte er den gesamten Rest der Nacht damit, auf der Jagd nach weiteren Hinweisen sein Gedächtnis zu malträtieren. Die bloße Möglichkeit, dass er richtigliegen könnte, flößte ihm Angst ein.

Er musste noch einmal bei Olivia oder Allison vorbeifahren. Er brauchte eine letzte Information. Aber es war noch zu früh, um unangemeldet bei anderen Leuten vor der Haustür zu stehen. Also griff er nach seinem Handy und wählte Alices Nummer. Sie nahm nach dem dritten Klingeln ab.

»Robert, alles in Ordnung?« Sie klang verschlafen.

»Kannst du mir einen Gefallen tun?«

»Äh … okay. Was denn für einen?«

»Könntest du dich in die Datenbank der kalifornischen Sozialbehörden hacken?«

Eine verwirrte Pause.

»Ja, das dürfte nicht weiter schwierig werden.«

»Kannst du es jetzt gleich machen, von zu Hause aus?«

»Sicher, sobald ich meinen Rechner angeworfen habe.« Wieder eine Pause. »Dir ist schon klar, dass du mich bittest, eine Straftat zu begehen, oder?«

»Von mir erfährt niemand was, versprochen.«

Alice lachte. »Mich musst du nicht überzeugen. Das ist schließlich mein Spezialgebiet.«

»Also gut. Ich erkläre dir, was du für mich rausfinden sollst.«

Olivia Nicholson wollte gerade frühstücken, als Hunter bei ihr klingelte. Ohne allzu viel zu verraten, erklärte er ihr, dass sie in der Nacht neue Informationen erhalten hätten und er ihr dazu noch einige Fragen stellen müsse.

Ihr Gespräch erwies sich als kurz, aber ergiebig. Olivia sagte ihm, dass ihres Wissens der älteste Freund ihres Vaters der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, Dwayne Bradley, gewesen sei.

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