Thomas Lynch, besser bekannt unter dem Spitznamen Tito, war ein Junkie und Schmalspurkrimineller, der der Polizei sieben Jahre zuvor ins Netz gegangen war, nachdem es im Rahmen eines bewaffneten Überfalls auf einen kleinen Supermarkt zu einer Schießerei gekommen war. Es hatte zwei Tote gegeben, den Ladenbesitzer und seine Frau.
Obwohl beide Räuber während des gesamten Überfalls Masken getragen hatten, war Hunter und Garcia bei der Analyse der Überwachungsaufnahmen bei einem der Männer eine nervöse Kopfbewegung aufgefallen. Ein Tic, hervorgerufen durch Stress. Drei Tage später hatten sie Tito.
Tito war ein kleiner Fisch. Es war sein erster bewaffneter Raubüberfall gewesen. Sein Partner Donnie Brusco, ein Cracksüchtiger, für den jede Hilfe zu spät kam und der davor bereits zweimal getötet hatte, war der eigentliche Drahtzieher gewesen.
Garcia brauchte nicht mal eine Stunde, um Tito zum Reden zu bringen. Anhand der Videos wussten sie, dass nicht er die Schüsse abgefeuert hatte. Im Gegenteil, er hatte sogar noch versucht, seinen Partner davon abzuhalten, das ältere Ehepaar zu erschießen. Als Gegenleistung für sein Geständnis stellte Garcia Tito einen Deal mit der Staatsanwaltschaft in Aussicht. Schließlich war dies sein erstes schweres Vergehen. Sollte er sich allerdings weigern zu kooperieren, würde er mit Sicherheit die Todesstrafe bekommen.
Also redete Tito, und Donnie Brusco wurde verhaftet und zum Tode durch die Giftspritze verurteilt. Derzeit saß er im Todestrakt von San Quentin und wartete auf seine Hinrichtung. Tito selbst bekam zehn Jahre für bewaffneten Raub und Beihilfe zum Mord. Hunter und Garcia hielten ihren Teil der Abmachung und legten für Tito ein gutes Wort beim Staatsanwalt ein, woraufhin dieser in der Verhandlung die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung auf Bewährung vorschlug. Nachdem er sechs Jahre seiner zehnjährigen Haftstrafe abgesessen hatte, war Tito nun elf Monate zuvor unter Aufsicht eines Bewährungshelfers in die Freiheit entlassen worden. Er hatte seine Strafe in Block A des kalifornischen Staatsgefängnisses in Lancaster verbüßt – in demselben Block, in dem auch Ken Sands untergebracht gewesen war.