89 In welchem Kapitel Napoleon erkennen muss, dass die Menschen manchmal schwerer zu lenken sind, als es das Glück ist

Wir wissen, welches Ergebnis die Feierlichkeiten hatten, die zu Ehren Nelsons veranstaltet wurden.

Außer sich vor Zorn angesichts solcher Dreistigkeit, verlangte der französische Botschafter seine Papiere und reiste ab. Ferdinand IV. wollte Frankreich nicht die Genugtuung verschaffen, als Erster zum Angriff zu schreiten; er machte sich mit einer stattlichen Armee von fünfundsechzigtausend Mann auf den Weg, traf auf Championnet mit zwölftausend Soldaten und wurde bei diesem ersten Gefecht so vernichtend geschlagen, dass er die Flucht ergriff und erst in Neapel haltmachte.

Championnet verfolgte ihn mit der Inbrunst, wie sie die republikanischen Generäle damals bewiesen. Fünf- bis sechstausend Lazzaroni versuchten das zu tun, was die fünfundsechzigtausend Soldaten des Königs von Neapel nicht vermocht hatten, boten den Franzosen die Stirn, verteidigten die Stadt drei Tage lang und ermöglichten zuletzt die Flucht der königlichen Familie und des englischen Botschafterehepaars aus Neapel.

Die Flucht führte nach Sizilien.

Eines Tages machte sich Kardinal Ruffo in königlichem Auftrag und als Alter Ego des Königs aus Messina auf, um Neapel zurückzuerobern. Währenddessen befand sich Napoleon in Ägypten, wo er durch die Vernichtung seiner Flotte bei Abukir festsaß; die Franzosen waren in Italien geschlagen worden und verloren ihren Ruf der Unbesiegbarkeit.

Ruffo eroberte Kalabrien zurück, danach Neapel und machte erst an der Grenze zu Rom halt.

Ferdinand kehrte nach Neapel zurück, doch ihm voraus ging eine Liste von hundert Personen, die er zum Tode verurteilt hatte, noch bevor sie vor Gericht erscheinen sollten.

Caracciolo hatte als Admiral seine Demission eingereicht und sich als neapolitanischer Bürger genötigt gesehen, seinen Dienst zu verrichten; das war der einzige Vorwurf, den man ihm machen konnte. Kein Gericht hätte gewagt, ihn zu verurteilen; Nelson aber nahm für einen Kuss seiner Emma und für ein Lächeln der Königin das Amt des Henkers auf sich.

Er ließ Caracciolo in seinem Versteck aufspüren, ließ ihn an Bord der Foudroyant bringen, und dort wurde gegen jedes Gesetz der Menschlichkeit ein neapolitanischer Admiral von einem englischen Admiral abgeurteilt und an der Fockrahe seines eigenen Schiffs aufgeknüpft.

Man könnte erwarten, dass Nelson nach seiner Rückkehr in London für die schändlichen Gefälligkeiten, die er dem Hof von Neapel erwiesen hatte, zumindest öffentlich getadelt worden wäre, aber nichts dergleichen geschah.

Als er mit Lady Hamilton nach England zurückkehrte, wurde dort im Gegenteil dem Sieger von Abukir und Neapel ein triumphaler Empfang bereitet: Alle Schiffe auf der Themse hissten seine Flagge, und die Regierung und die Londoner Gilden hießen ihn mit Grußadressen willkommen, als hätte er das Vaterland gerettet; das Volk heftete sich voller Begeisterung an seine Fersen und feierte ihn in der ganzen Stadt mit Ovationen und spontanen Triumphzügen.

In der Umgebung von London erwarb er ein Lusthaus mit Namen Merton House; dort versteckte er seine Liebe, seinen Ruhm und seine Gewissensbisse; Emma Lyon gebar ihm eine Tochter, die auf den Namen Horatia getauft wurde.

Der Krieg in der Ostsee rief ihn in den Dienst zurück; er befehligte die Flotte, die den Hafen von Kopenhagen unterwarf und die dänische Flotte in Brand steckte. Bei dieser Seeschlacht geschah es, dass er, als er die Ordres des Admirals signalisiert bekam, das Fernrohr vor das erblindete Auge hielt und sagte: »Ich sehe nichts«, obwohl man ihm beteuerte, der Admiral befehle, das Feuer einzustellen.

Diese Antwort, würdig eines Alarik oder eines Attila, die bei allen zivilisierten Völkern bestraft worden wäre, umkränzte seinen Namen in London mit Ruhm und im übrigen Europa mit Schrecken.

Er kehrte im Triumph nach England zurück und wurde vom König zum Ritter geschlagen.

Er war das einzige Gegengewicht, das Großbritannien gegen Napoleon aufbieten konnte. Dieser setzte jedoch seinen Zweikampf gegen England fort.

Seit achtzehn Monaten hatte Napoleon in allen französischen und holländischen Häfen alles angesammelt, was eine Landung in England befürchten ließ. Fünf- bis sechshundert Kanonenboote lagen zwischen Dünkirchen und Abbeville einsatzbereit im Hafen; sie konnten jederzeit die in Boulogne am Ufer kampierenden Truppen übersetzen und die Küste Großbritanniens mit einer Armee überschwemmen, die so unüberwindlich gewesen wäre wie das Heer Wilhelms des Eroberers.

England belächelte zwar die Nussschalen Monsieur Bonapartes, wie es seine Flotte zu nennen beliebte, doch die bedrohliche Truppenansammlung in seiner Sichtweite nahm es ernst. Seine Geschwader überwachten den Ärmelkanal und schnitten unseren Kanonenbooten den Weg nach London ab.

Napoleon wollte den Angriff auf dem Seeweg erst wagen, sobald er eine Flotte von sechzig bis achtzig Kriegsschiffen vereinigt hatte, die im Ärmelkanal die Schlacht gegen England aufnehmen konnte. Wenig kümmerte ihn der Ausgang des Gefechts, Sieg oder Niederlage, solange er die englische Flotte einen Tag lang ablenken und ungehindert hundertfünfzigtausend oder zweihunderttausend Soldaten an Land absetzen konnte. Doch die französischen Schiffe waren durch die britische Seeblockade in den Häfen von Escaut und Brest, in Toulon und in Cadiz festgesetzt; um sich zu einer Flotte zusammenzufinden, die es mit der englischen Flotte aufnehmen konnte oder ihr gar überlegen war, hätten sie einer schier unvorstellbaren Mischung aus Zauberkraft, Schläue und Kühnheit bedurft. Doch keiner unserer Admiräle in Frankreich, Holland oder Spanien war der herausragende Geist, der befähigt gewesen wäre, mit dem Mut der Verzweiflung jene heroischen Manöver zu vollbringen, die aller Wahrscheinlichkeit spotten[7].

Furchtsamen Geistes, wenn auch tapferen Herzens, verloren sie angesichts der Verantwortung, der sich zu stellen von ihnen verlangt wurde, jeden Mut. Sie begriffen nicht, was der Befehl bedeutete, der lautete: »Lassen Sie sich schlagen, wenn Sie den Gegner nicht schlagen können, aber kämpfen Sie!« Sie begriffen nicht, dass es um jeden Preis zu verhindern galt, dass die englische Flotte London Entsatz brachte, und dass es Napoleons gegen England gerichteten Invasionsplänen diente, wenn die englischen Schiffe fünfhundert Meilen vom Ärmelkanal entfernt aufgehalten wurden.

Der Krieg zu Lande erfordert nichts als Tapferkeit; der Seekrieg erfordert Heldenmut und Umsicht.

Ein besiegtes, dezimiertes, in die Flucht geschlagenes Heer sammelt sich, ordnet sich, bildet sich neu, aber ein gestrandetes oder verbranntes Geschwader reißt seine Besatzung mit in das Verderben und hinterlässt nur brennendes Treibgut an der Meeresoberfläche.

Das wussten die Engländer so gut wie Napoleon. Ohne die geringste Aussicht darauf, seine verstreuten Geschwader zusammenzuziehen, träumte er davon, aus den Häfen von Toulon und Brest zwei Geschwader mit vierzig- bis fünfzigtausend Kombattanten an Bord auslaufen zu lassen und sie auf zwei Wegen in den Indischen Ozean zu führen. Diese beiden Flotten würden unweigerlich die Engländer als Verfolger auf den Plan rufen, und während die englischen Geschwader damit beschäftigt wären, ihre indischen Seewege zu schützen, gäbe ihm dies möglicherweise genug Zeit, seine Landungstruppen über den Ärmelkanal zu bringen und zu tun, was Cäsar und Wilhelm der Eroberer vor ihm getan hatten.

Doch das schiere Ausmaß dieses Vorhabens hatte seine Geduld bald ermüdet; er war auf ein anderes Vorhaben zurückgekommen, das sich einfacher und erfolgversprechender ausnahm. Es bestand darin, den Hauptteil der englischen Geschwader aus dem Ärmelkanal wegzulocken; auf Napoleons Befehl war Admiral Villeneuve, dem er das Oberkommando über die vereinten französischen und spanischen Seestreitkräfte übertragen wollte, mit dreizehn Kriegsschiffen und einigen Fregatten aus dem Hafen von Toulon ausgelaufen.

In Cadiz hatte er sich mit den spanischen Geschwadern unter Admiral Gravina vereinigt, und von dort hatte er den Atlantik überquert und sich vor den Antillen dem Geschwader Admiral Missiessys angeschlossen, das sechzig Kriegsschiffe stark war; Admiral Ganteaume, der die Flotte von Brest kommandierte, hatte Befehl, den ersten Sturm zu nutzen, der den englischen Admiral Cornwallis daran hindern würde, vor Brest zu kreuzen, und sich bei Martinique Villeneuve, Gravina und Missiessy anzuschließen. Diese Flotte sollte den Engländern ihre Besitzungen auf den Antillen streitig machen, sollte dann alle Segel setzen und Kurs auf Frankreich nehmen, verfolgt von den englischen Geschwadern, und sich mit diesen in europäischen Gewässern ein Seegefecht liefern, nach dessen Verlauf sie in den Ärmelkanal segeln sollten, siegreich oder geschlagen, um sich an der Invasion Englands zu beteiligen.

Unglücklicherweise hielt die anhaltende Flaute Ganteaume in Brest fest. Villeneuve kehrte in europäische Gewässer zurück mit dem Befehl, sich vor Brest ein Gefecht mit Cornwallis zu liefern und so Ganteaume aus der Blockade zu befreien, dessen Seestreitkräfte mit den seinen zu vereinen und mit den sechzig vereinigten Kriegsschiffen die britische Seestreitkraft am Eingang des Ärmelkanals zu bekämpfen, unabhängig von ihrer Größe.

»Die Engländer«, rief Napoleon und ballte die Faust wie Ajax, »wissen nicht, was sich über ihrem Kopf zusammenbraut: Wenn ich zwölf Stunden lang Herr über den Ärmelkanal bleibe, wird es England gegeben haben.«[8]

Als Napoleon diesen Jubelruf ausstieß, befand er sich in Boulogne und hatte einhundertachtzigtausend Mann vor sich, die den Kontinent besiegt hatten und einen letzten Sieg ins Auge fassten.

Napoleon wusste nur zu gut, dass die Zeit gegen ihn arbeitete; er wusste, dass ihm nur wenige Tage blieben, um der Kriegserklärung durch Österreich und der Erhebung ganz Deutschlands zuvorzukommen. Er zweifelte nicht daran, dass Villeneuve bereits vor Brest kreuzte, doch stattdessen hatte dieser nach dem katastrophalen Ausgang einer bei Nacht und Nebel erfolgten nächtlichen Seeschlacht zwei spanische Schiffe den Engländern überlassen und sich auf den Weg nach Ferrol gemacht, um dort seine Schiffe ohne Not zu überholen, statt seine Befehle zu befolgen, die Blockade vor Brest zu durchbrechen, sich mit Ganteaume zu verbinden und so schnell wie möglich im Ärmelkanal zu erscheinen.

Napoleon war außer sich vor Zorn. Er spürte, dass das Glück seinen Händen entglitt. »Brechen Sie auf«, schrieb er dem im Hafen von Brest gefangenen Ganteaume, »brechen Sie auf, und wir werden an einem Tag sechs Jahrhunderte der Unterlegenheit und der Schmach gerächt haben, brechen Sie auf. Niemals werden meine Land- und Seesoldaten ihr Leben für ein größeres Ziel aufs Spiel gesetzt haben.«

»Brechen Sie auf«, schrieb er Villeneuve, »brechen Sie auf, ohne eine Sekunde zu verlieren, brechen Sie auf und fahren Sie mit meinen vereinten Geschwadern in den Ärmelkanal ein; wir sind alle bereit, alle sind für die Landung eingeschifft, und in vierundzwanzig Stunden wird alles geschehen sein.«

Man kann diesen Briefen deutlich entnehmen, wie ungeduldig ein Mensch vom Schlag Napoleons war; als er erfuhr, dass Villeneuve sich tatenlos im Hafen von Cadiz versteckte und dass Ganteaume hilflos im Hafen von Brest festsaß, beschimpfte er Villeneuve als Dummkopf und Feigling, der nicht einmal fähig sei, eine Fregatte zu kommandieren.

»Dieser Mann ist blind vor Angst«, sagte er.

Der Marineminister Decrès war ein Freund Villeneuves; und da Villeneuve außer Reichweite war, hielt Napoleon sich an Decrès schadlos.

»Ihr Freund Villeneuve«, schrieb er ihm, »wird vermutlich zu feige sein, Cadiz zu verlassen. Entsenden Sie Admiral Rosily, der das Kommando über das Geschwader übernehmen wird, falls dieses noch nicht aufgebrochen sein sollte, und befehlen Sie Admiral Villeneuve, nach Paris zurückzukehren und mir Rechenschaft über sein Tun abzulegen.«

Minister Decrès brachte es nicht über sich, Villeneuve die Unglücksnachricht zu übermitteln, die ihn jeder Möglichkeit, sich zu rehabilitieren, beraubt hätte, sondern er begnügte sich damit, ihm Rosilys Abreise mitzuteilen, ohne ihm den Grund dafür zu nennen. Er riet Villeneuve auch nicht, Segel zu setzen, bevor Rosily in Cadiz eintreffen würde, obwohl er hoffte, dass dies geschehen werde, und in dem Zwiespalt zwischen seiner Freundschaft zu Villeneuve, dessen Versagen er deutlich erkannte, und seiner Loyalität zum Kaiser, dessen gerechten Zorn er verstand, beging er den Fehler, für keine Seite Partei zu ergreifen und alles Weitere dem Zufall zu überlassen.

Villeneuve jedoch erriet bei der Lektüre des Briefs des Ministers, was dieser ihm zu verschweigen versuchte; am meisten kränkte ihn die unverdiente Schmähung, ein Feigling zu sein; zu jener Zeit war die französische Marine in einem desolaten Zustand und sich ihrer Schwäche nur allzu bewusst, und zugleich eilte Nelson ein solcher Ruf des Wagemuts und der Tollkühnheit voraus, dass jede Flotte, die ihn zum Gegner hatte, sich von vornherein geschlagen gab.

Villeneuve war entschlossen, zum Aufbruch zu rüsten; er brachte seine Truppen an Land, damit sie sich ausruhten, und um die Kranken pflegen zu lassen. Admiral Gravina ließ die Hälfte seiner Kriegsschiffe zurück, da sie in kaum seetüchtigem Zustand waren, und tauschte sie gegen die besten Schiffe des Arsenals von Cadiz aus.

Der ganze September wurde auf diese Vorbereitungen verwendet; Schiffe und Ausrüstung der Flotte waren jetzt weitaus besser als zuvor, doch die Männer blieben dieselben.

Unsere Mannschaften waren seit acht Monaten auf See und hatten in dieser Zeit an Erfahrung gewonnen. Einige Kapitäne waren hervorragend, doch unter den Offizieren waren allzu viele, die der Handelsschifffahrt entstammten und weder die Kenntnisse noch den Geist der Kriegsmarine besaßen; am meisten aber mangelte es unserer Marine an einer systematischen Seekriegstaktik, die mit den neuen Kampfmethoden der Engländer mithalten konnte, denn statt wie im traditionellen Seegefecht zwei Schlachtlinien zu bilden, die sich parallel bewegten und in denen jedes Schiff seinen Platz beibehielt und das gegenüberliegende Schiff beschoss, hatte sich Nelson zur Gewohnheit gemacht, kühne Vorstöße zu wagen und als einzige Ordnung die gelten zu lassen, die Ergebnis der unterschiedlichen Geschwindigkeit der Schiffe war.

Er warf sich auf die gegnerische Flotte, zerteilte sie, schnitt den einen Teil vom anderen ab und feuerte im Nahkampf, ohne sich darum zu scheren, ob er die eigenen Leute traf, bis der Gegner sich ergab oder sank.

Unterdessen schrieb Napoleon, der undeutlich zu ahnen begann, dass seine Invasion Englands scheitern könnte, auch wenn er es noch nicht glauben wollte, einen Brief an Monsieur de Talleyrand, in dem er neue Vorhaben andeutete, Vorhaben, die noch im ungreifbaren Nebel der Träume schwebten.

»Es ist geschehen«, schrieb er ihm, »meine Flotten sind auf dem Meer und außer Sicht; wenn sie in den Ärmelkanal zurückkehren, bleibt noch genug Zeit, ich schiffe mich ein, ich gehe in England an Land, ich zertrenne in London den Knoten der Koalitionen. Wenn sich meine Admiräle aber stattdessen als gesinnungslose Gesellen erweisen und ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, dann werde ich mit zweihunderttausend Mann in Deutschland einmarschieren; ich werde Wien einnehmen, die Bourbonen aus Neapel verjagen, und sobald der Kontinent befriedet ist, werde ich auf das Meer zurückkehren und es ebenfalls befrieden.«

Am 18. September erfuhr Napoleon in La Malmaison von der Kriegserklärung des österreichischen Kaisers an die Adresse Frankreichs. Frankreich erwiderte im nämlichen Ton.

Mit der für ihn charakteristischen Schnelligkeit im Handeln gibt Napoleon die Kanalüberquerung auf, die in dem Augenblick scheiterte, als sie hätte gelingen können, und widmet sich mit allen Kräften dem Vorhaben des Kontinentalkriegs, das er seit zwei Wochen hegt.

Nie zuvor hatte er über vergleichbare Mittel verfügt. Nie zuvor hatte sich ein so weites Operationsfeld vor seinen Augen entfaltet. Zum ersten Mal war er frei, wie es Alexander und Cäsar gewesen waren. Jene seiner Waffengefährten, die ihre Eifersucht unbequem gemacht hatte – Moreau, Pichegru, Bernadotte und so weiter -, hatten sich durch schuldhaftes oder unvorsichtiges Handeln selbst ausmanövriert. Napoleon waren nur Offiziere geblieben, die sich seinem Willen unterwarfen und zugleich im höchsten Grade alle Eigenschaften in sich vereinigten, die für die Ausführung seiner Vorhaben erforderlich waren.

Seine Armee, die nach vier Friedensjahren der Tatenlosigkeit überdrüssig war, die es nach nichts sehnlicher verlangte als nach Gefechten, die zehn Jahre Krieg und drei Jahre Feldlager geformt hatten, war für die anstrengendsten Märsche ebenso bereit wie für die gefahrvollsten Unternehmungen.

Doch diese Armee, die so vortrefflich vorbereitet war, dass man mit Fug und Recht behaupten kann, ihresgleichen habe es zu keiner anderen Zeit in Frankreich gegeben, diese Armee musste in Windeseile zur Mitte des Kontinents gebracht werden.

Das war das Problem.


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