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Er hörte mich meine Verse lesen – die ich gut las an diesem Tag, denn ich war entspannt – und sagte zu mir, als sei dies ein schlichtes Naturgesetz: »Wenn Sie immer so wären, allerdings mit einem anderen Gesicht, wären Sie überaus faszinierend.« Das Wort »Gesicht« packte mich, mehr noch als das, was es beinhaltete, am Kragen des Unwissens meiner selbst. Ich sah den Spiegel meines Zimmers, sah mein armes Gesicht eines nicht armen Bettlers, als sich der Spiegel mit einem Mal drehte und das gesamte Spektrum der Rua dos Douradores sich wie das Nirwana eines Briefträgers vor mir auftat.
Die Schärfe meiner Wahrnehmungen wird zu einer mir fremden Krankheit. An ihr leidet ein anderer, jemand, dessen kranker Teil ich bin, denn ich empfinde tatsächlich, als gehörte ich zu einer größeren Wahnehmungsfähigkeit. Ich bin wie ein besonderes Gewebe, oder vielmehr wie eine Zelle, auf der die ganze Verantwortung eines Organismus lastet.
Wenn ich denke, dann weil ich abschweife; wenn ich träume, dann weil ich wach bin. Alles in mir gerät mir durcheinander mit mir, und nichts in mir versteht mehr zu sein.