Der See des Besitzens I



Besitz ist für mich ein absurder See – sehr groß, sehr dunkel, sehr seicht. Er wirkt nur tief, da sein Wasser schmutzig ist.

Der Tod? Aber der Tod ist mitten im Leben. Sterbe ich ganz und gar? Ich weiß nichts vom Leben. Überlebe ich mich? Ich bin noch am Leben.

Der Traum? Aber der Traum ist mitten im Leben. Leben wir den Traum? Wir leben. Träumen wir ihn nur? Wir sterben. Und der Tod ist mitten im Leben.

Das Leben verfolgt uns wie unser eigener Schatten. Nur wenn alles Schatten ist, ist kein Schatten. Das Leben verfolgt uns nur dann nicht, wenn wir uns ihm ausliefern.

Das Schmerzhafteste am Traum ist das Nicht-Existieren. Man kann also wirklich nicht träumen.


Was heißt besitzen? Wir wissen es nicht. Wie ist es dann möglich, etwas besitzen zu wollen? Ihr werdet sagen, daß wir nicht wissen, was Leben ist, und leben … Aber leben wir wirklich? Leben, ohne zu wissen, was Leben ist, ist das leben?


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