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Sacht, wie etwas Beginnendes, hing Ebbegeruch über dem Tejo und breitete sich schmutzig aus bis hin zur Unterstadt. Eine Übelkeit erregende Frische in der. kalten Reglosigkeit eines lauen Meeres. Ich spürte das Leben im Magen, und mein Geruchssinn verlagerte sich hinter die Augen. Hoch oben ruhten spärliche Wolken im Nichts, Spiralen in einem Aschgrau, das in falschem Weiß verblich. Ein feiger Himmel bedrohte die Atmosphäre wie ein unhörbarer Donner aus Luft.

Selbst im Flug der Möwen war Stillstand; sie schienen leichter als die Luft, es war, als hätte sie jemand dort zurückgelassen. Nichts war erstickend. Der Tag verlosch in unserer Unruhe; die Luft kühlte schubweise ab.

Meine armseligen Hoffnungen, geboren aus dem Leben, das ich gezwungen war zu leben! Sie sind wie diese Stunde und diese Luft, Nebel ohne Nebel, ein Sturm im Wasserglas. Ich möchte schreien, Schluß machen mit dieser Landschaft und diesem Grübeln. Doch selbst in meiner Absicht ist das Meer mit seinem Geruch, und die Ebbe in mir hat die modrige Schwärze draußen freigelegt, die ich nur sehe, weil ich sie rieche.

Welche Inkonsequenz, mir selbst genügen zu wollen! Welch sarkastisches Bewußtsein vermeintlicher Empfindungen! Welche Verstrickung der Seele mit den Empfindungen, der Gedanken mit der Luft und dem Fluß, nur um zu sagen, daß mich das Leben in meinem Geruchssinn und meinem Bewußtsein schmerzt, um es nicht sagen zu können wie mit dem einfachen, umfassenden Satz aus dem Buch Hiob: »Meine Seele ist meines Lebens überdrüssig!«


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