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Manche Wahrnehmungen sind Schlaf, nehmen wie Nebel den Horizont unseres Geistes ein, hindern uns am Denken, hindern uns am Handeln, verhindern, daß wir auf klare Weise sind. Als hätten wir nicht geschlafen, lebt in uns etwas Traumhaftes fort, und eine Tagessonne erwärmt die stillstehende Oberfläche unserer Sinne. Es ist wie ein Rausch des Nicht-Seins, und der Wille gleicht einem Abfalleimer, im Vorbeigehen mit einem lässigen Tritt in den Garten entleert.

Wir schauen, sehen aber nicht. Die lange, von Menschentieren belebte Straße gleicht einer Art liegendem Schild mit beweglichen Buchstaben, die keinen Sinn ergeben. Die Häuser sind nur Häuser. Wir sind nicht länger imstande, dem, was wir sehen, einen Sinn beizumessen, doch sehen wir genau, was es ist, das ja.

Die Hammerschläge vor der Tür des Kistenmachers klingen seltsam nah; hallen in großen Abständen wider, nutzlose Echos. Die Fuhrwerke hören sich an wie an Tagen aufziehender Gewitter. Die Stimmen kommen aus der Luft und nicht aus Kehlen. Im Hintergrund, müde, der Fluß.

Nicht Überdruß verspürt man. Nicht Schmerz. Sondern den Wunsch, mit einer anderen Persönlichkeit einzuschlafen, mit einer Aufbesserung des Gehalts zu vergessen. Man spürt nichts, allenfalls einen Automatismus unten, der bewirkt, daß ein Paar Beine, die uns gehören, sich unfreiwillig in Bewegung setzen, auf dem Pflaster widerhallen, ein Paar Füße, die man in den Schuhen spürt. Vielleicht spürt man nicht einmal das. Um die Augen herum herrscht ein Druck im Kopf, als hätte man die Finger in den Ohren.

Als sei die Seele verschnupft. Und bei dem literarischen Bild des Krankseins wird der Wunsch geweckt, das Leben möge eine Zeit der Genesung sein, ohne ein Weitergehen; und der Gedanke an Genesung ruft die Erinnerung an Landhäuser in der Umgebung wach, an ihr Inneres, anheimelnd, fernab von Straßen und Räderlärm. Ja, man verspürt nichts. Man geht bewußt an der Tür vorüber, durch die man treten sollte, man geht wie im Schlaf und vermag dem Körper keine andere Richtung zu geben. Man geht an allem vorüber. Was ist mit dem Tamburin, Bär, der du stillstehst?


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