guten Kerl – da hast du mein Prinzip, und sonst will ich nichts wissen. Sametow ist ein ganz prächtiger Mensch.«

»Aber Bestechungsgelder steckt er ein!«

»Nun, meinetwegen, ich pfeife drauf! Und wenn er es tut!« rief Rasumichin plötzlich in seltsam unnatürlicher Gereizt-heit. »Habe ich denn gebilligt, daß er sich bestechen läßt? Ich habe nur gesagt, daß er auf seine Art ein prächtiger Kerl ist! Und aufrichtig gesprochen: wenn man überall so genau hinschaut, bleiben dann viele gute Menschen übrig? Ich bin überzeugt davon, daß man in dem Fall für mich samt allen meinen Eingeweiden höchstens eine gebratene Zwiebel gäbe, und das auch nur mit dir als Draufgabe ...!«

»Das ist zu wenig; ich gäbe für dich sogar zwei Zwie-beln ...«

»Aber ich für dich nur eine! Mach nur Witze! Sametow ist ja noch ein grüner Junge; ich werde ihn schon am Haar zupfen, denn ihn muß man anziehen, nicht abstoßen. Dadurch, daß man einen Menschen abstößt, bessert man ihn nicht, schon gar nicht, wenn er noch sehr jung ist. Mit einem Knaben heißt es doppelt vorsichtig umgehen. Aber davon versteht ihr stumpfen Fortschrittler ja nichts. Ihr achtet den Menschen nicht und setzt euch selber herab ... Und wenn du es genau wissen willst: vielleicht haben er und ich gemeinsam etwas vor.«

»Das wäre interessant zu erfahren!«

»Es handelt sich um die Geschichte mit dem Maler, das heißt mit dem Anstreicher ... Wir werden ihn schon heraus-reißen! Übrigens ist die Sache nur noch halb so schlimm. Der Fall liegt klar, ganz klar. Wir wollen nur ein bißchen nachhelfen.«

»Was für ein Anstreicher ist denn das?«

»Wie, habe ich dir das nicht erzählt? wirklich nicht? Rich-tig, ich habe dir ja nur den Anfang berichtet ... von der Er-mordung der alten Wucherin, der Beamtenwitwe ... Nun, und jetzt ist ein Anstreicher in die Sache verwickelt ...«

»Von dem Mord wußte ich schon vorher; und ich inter-essiere mich sogar dafür ... in gewissem Sinne ... aus einem bestimmten Grund . . . ich habe die Zeitungsberichte darüber verfolgt. Und da ...«

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