eifrig nach Nikolaj; Duschkin wurde festgenommen, und sie veranstalteten eine Haussuchung bei ihm. Auch Dmitrij nahmen sie fest; sie prüften die Leute aus Kolomna auf Herz und Nieren – und erst vorgestern machten sie plötzlich Nikolaj ausfindig; sie nahmen ihn beim N.-Schlagbaum in einem Gasthof fest. Er war dorthin gekommen, hatte ein sil-bernes Kreuz von seinem Hals genommen und gebeten, daß man ihm ein Glas Schnaps dafür gebe. Er bekam es. Wenige Minuten darauf ging ein Weib in den Kuhstall und sah durch einen Spalt, wie er nebenan in der Scheune seinen Gürtel an einen Balken geknüpft und eine Schlinge gemacht hatte; er stieg auf einen Holzklotz und wollte sich die Schlinge um den Hals legen; das Weib erhob ein Zetergeschrei, und da lie-fen die Leute zusammen. ,So einer bist du also!' – ,Führt mich in das und das Revier', sagte er, ,ich will alles ge-stehen.' Man brachte ihn also mit den gebührenden Ehren in jenes Revier, das heißt in unseres. Da nahm man ihn ins Kreuzverhör, wer er sei, wie alt – zweiundzwanzig – und so weiter und so fort. Man fragte: ,Als ihr, du und Dmi-trij, bei der Arbeit wart, habt ihr da zu dieser und jener Stunde jemanden auf der Treppe gesehen?' Die Antwort lautete: ,Natürlich sind Leute vorbeigekommen, aber wir haben nicht darauf geachtet.' – ,Und habt ihr nichts gehört, Lärm oder dergleichen?' – ,Wir haben nichts Besonderes ge-hört.' – ,Und wußtest du, Nikolaj, daß an ebendiesem Tag und zu ebendieser Stunde eine Witwe namens Soundso und ihre Schwester ermordet und beraubt worden sind?' – ,Ich weiß von nichts; ich weiß überhaupt nichts. Zum erstenmal hörte ich drei Tage später von Afanasij Pawlytsch in der Schenke davon.' – ,Und woher hast du die Ohrringe?' – ,Auf dem Gehsteig gefunden.' – ,Warum bist du am nächsten Tag nicht zur Arbeit gekommen?' – ,Weil ich die Nacht über ge-bummelt habe.' – ,Und wo hast du gebummelt?' – ,Dort und dort.' – ,Warum bist du vor Duschkin davongelaufen?' – ,Weil ich damals große Angst hatte.' – ,Wovor hattest du Angst?' – ,Daß man mich einsperren würde.' – ,Wie konntest du davor Angst haben, wenn du dich ganz unschuldig fühl-test?' ... Tatsächlich, ob du es mir glaubst oder nicht, Sosi-

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