ten? Siehst du denn nicht, daß ich jetzt im Vollbesitz meines Verstandes spreche? Sag mir doch, wobei, wobei soll ich dich beschwören, daß du dich mir nicht aufdrängst und mich mit deinen Wohltaten verschonst? Mag ich undankbar, mag ich niedrig sein, nur laßt mich alle um Gottes willen in Ruhe, laßt mich doch! Laßt mich! Laßt mich!«

Rasumichin stand da, dachte nach und ließ Raskolnikows Hand los.

»Scher dich zum Teufel!« sagte er leise und fast nachdenk-lich. »Halt!« brüllte er unversehens, als Raskolnikow gehen wollte, »hör mich an. Ich erkläre dir, daß ihr samt und sonders nur Schwätzer und Maulhelden seid! Habt ihr irgendein Weh-wehchen, erhebt ihr ein Gezeter wie eine Henne, wenn sie ein Ei gelegt hat! Und selbst dabei schmückt ihr euch noch mit fremden Federn. Ihr habt keine Spur selbständiges Leben! Ihr seid aus Walfischtran gemacht, und statt Blut habt ihr Molke in den Adern! Ich glaube keinem von euch! Euer erstes Anliegen ist es unter allen Umständen, nur ja nicht wie ein Mensch zu sein! Halt! Halt!« rief er mit verdoppelter Wut, als er bemerkte, daß Raskolnikow abermals fortgehen wollte. »Hör mich nur bis zu Ende an! Du weißt, daß heute Gäste zu mir kommen, um meinen Einzug in die neue Wohnung zu feiern; vielleicht sind sie jetzt schon da; ich habe meinen Onkel dort gelassen, bin gleich losgelaufen, er soll inzwischen die Gäste empfangen. Wenn du also kein Dummkopf bist, kein alberner Dummkopf, kein verstockter Dummkopf, kein nachgemachter Ausländer ... weißt du, Rodja, ich gestehe, daß du ein kluger Junge bist, aber du bist trotzdem ein Dummkopf! ... Wenn du also kein Dummkopf bist, kommst du heute lieber zu mir und verbringst dort den Abend, als daß du sinnlos deine Stiefel abnutzt. Wenn du nun schon weggegangen bist, dann ist sowieso nichts mehr zu machen! Ich könnte dir einen weichen Lehnsessel hinstellen, meine Wirtsleute haben welche ... es gibt Tee, Leute sind da ... und wenn nicht, kann ich dich auch auf meinem Bett unter-bringen, da würdest du immerhin bei uns liegen ... Auch Sosimow kommt. Willst du?«

»Nein.«

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