Natur, ich gebe es zu, ich gebe es zu! Wir sehen also einander noch. Wenn Gott es so fügt, werden wir einander sogar noch sehr oft sehen! ...«

»Und uns ganz genau kennenlernen?« ergänzte Raskolni-kow.

»Und uns ganz genau kennenlernen«, bejahte Porfirij Petrowitsch. Er musterte Raskolnikow sehr ernst mit leicht zusammengekniffenen Augen. »Sie gehen also jetzt zu einer Namenstagfeier ?«

»Zu einem Begräbnis.«

»Ach richtig, zu einem Begräbnis! Achten Sie auf Ihre Ge-sundheit, achten Sie auf Ihre Gesundheit ...«

»Ich weiß wahrhaftig nicht, was ich Ihnen meinerseits wünschen soll!« fiel ihm Raskolnikow ins Wort, während er sich schon anschickte, die Treppe hinabzusteigen; doch plötz-lich wandte er sich noch einmal zu Porfirij um. »Ich möchte Ihnen einen recht guten Erfolg wünschen; Sie sehen ja selber, wie komisch Ihre Arbeit ist!«

»Wieso denn komisch?« rief Porfirij Petrowitsch, der sofort die Ohren spitzte. Auch er war schon im Begriff gewesen umzukehren.

»Aber natürlich ... Da haben Sie jetzt diesen armen Nikolka bestimmt bis aufs Blut gepeinigt und gequält, auf Ihre eigene Manier, bis er zuletzt alles gestanden hat; Tag und Nacht haben Sie ihm bewiesen: ,Du bist der Mörder, du bist der Mörder ...' Und jetzt, da er endlich ein Geständ-nis abgelegt hat, nehmen Sie ihn sicher abermals in die Zange. ,Du lügst', sagen Sie, ,du bist nicht der Mörder! Du kannst gar nicht der Mörder sein! Du redest lauter eingelerntes Zeug daher!' Und da wollen Sie noch behaupten, Ihr Beruf sei nicht komisch?«

»Hehehe! Sie haben also gehört, wie ich eben zu Nikolaj sagte, seine Worte seien eingelerntes Zeug?«

»Wie hätte ich es nicht hören sollen?«

»Hehe! Sie sind äußerst scharfsinnig, mein Herr, wirklich scharfsinnig! Sie merken auch alles! Ein wahrhaft lebhafter Geist! Und immer verstehen Sie es, die komische Seite einer Sache herauszufinden ... Hehe! Man sagt doch, daß unter

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