Leben bleiben und Schurkereien begehen, oder soll sie ster-ben?' Wenn ich nicht hülfe, würde doch zum Beispiel auch ,Poljetschka der gleiche Weg bevorstehen ...'«

Er sagte das mit der Miene einer augenzwinkernden, fröh-lichen Verschlagenheit, ohne den Blick von Raskolnikow zu wenden. Raskolnikow erblaßte, und ihm wurde kalt, als er seine eigenen Worte hörte, die er zu Sonja gesagt hatte. Er wich zurück und sah Swidrigailow verwirrt an.

»Wo-wo-woher ... wissen Sie das?« flüsterte er; er ver-mochte kaum Atem zu holen.

»Ich wohne doch hier, gleich hinter dieser Wand, bei Madame Röslich. Hier wohnt Kapernaumow, und dort nebenan haust Madame Röslich, eine alte, mir sehr ergebene Freundin. Ich bin Sonjas Nachbar.«

»Sie?«

»Ja«, erwiderte Swidrigailow und schüttelte sich vor Lachen; »und ich kann Ihnen auf Ehre versichern, liebster Rodion Romanowitsch, daß Sie mich im höchsten Maße in-teressieren. Ich habe Ihnen doch gesagt, daß wir noch näher miteinander bekannt werden würden; ich habe es Ihnen vor-ausgesagt – und sehen Sie, jetzt ist es so weit. Und Sie wer-den sehen, was für ein umgänglicher Mensch ich bin. Sie wer-den sehen, daß man mit mir auskommen kann ...«

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