»Was für ein Schwein du doch bist!«

»Warum wirst du denn so verlegen? Du Romeo! Warte nur, ich werde es heute schon an der richtigen Adresse an-bringen, hahaha! Das wird Mama Spaß machen ... Und sonst noch jemandem ...«

»Hör doch, hör doch, im Ernst, das ist ja ... Was soll denn das, zum Teufel!« rief Rasumichin, endgültig aus der Fassung gebracht und eiskalt vor Entsetzen. »Was willst du ihnen erzählen? Lieber Freund, ich ... Pfui, was für ein Schwein du bist!«

»Wahrhaftig, du glühst wie eine Pfingstrose! Und wenn du nur wüßtest, wie gut dich das kleidet: ein Romeo, der zehn Werschok groß ist! Und wie du heute gewaschen bist; du hast dir ja die Nägel sauber gemacht, wie? Wann wäre das schon einmal vorgekommen? Wahrhaftiger Gott, du hast dir sogar Pomade ins Haar geschmiert! Bück dich doch mal!«

»Du Schwein!!!«

Raskolnikow lachte, als könnte er sich überhaupt nicht wie-der beruhigen, und so betraten sie lachend Porfirij Petro-witschs Wohnung. Das hatte Raskolnikow gewollt: von drin-nen konnte man hören, wie sie laut lachend hereinkamen und in der Diele noch immer weiterlachten.

»Kein Wort hier, oder ich ... schlage dich tot!« flüsterte Rasumichin wütend und packte Raskolnikow an der Schulter.

5

Der aber trat schon ins Zimmer. Er tat das mit einer Miene, als müßte er sich mit aller Gewalt zusammennehmen, um nicht laut herauszuplatzen. Ihm folgte mit völlig niederge-schlagener, zorniger Miene, rot wie eine Pfingstrose, lang auf-geschossen und ungeschickt, der beschämte Rasumichin. Sein Antlitz und seine ganze Gestalt waren in diesem Augenblick wirklich komisch und rechtfertigten Raskolnikows Lachen. Da Rodion noch nicht vorgestellt war, verbeugte er sich vor dem Hausherrn, der inmitten des Zimmers stand und die bei-den fragend anblickte, reichte ihm die Hand und drückte die

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