verschwand nicht aus ihrem Gesicht. Pulcheria Alexandrowna blickte sie schüchtern an; übrigens hatten die dreitausend Rubel sie sichtlich beruhigt.

Nach einer Viertelstunde waren alle in ein sehr angereg-tes Gespräch vertieft. Sogar Raskolnikow hörte eine Zeitlang aufmerksam zu, obgleich er nichts redete. Rasumichin führte das große Wort.

»Und weshalb sollten Sie wegfahren, weshalb?« erging er sich berauscht in einer begeisterten Rede. »Was wollen Sie denn in Ihrem Städtchen anfangen? Die Hauptsache ist doch, Sie sind hier alle beisammen, und einer braucht den anderen – braucht ihn sehr, verstehen Sie! Nun, wenigstens für eine gewisse Zeit ... Mich nehmen Sie als Freund, als Geschäfts-partner, und ich versichere Ihnen, daß wir ein großartiges Unternehmen aufziehen werden. Hören Sie, ich will Ihnen das in allen Einzelheiten auseinandersetzen – das ganze Pro-jekt! Schon heute vormittag, als das alles noch nicht passiert war, ging mir die Sache im Kopf herum ... Hören Sie, worum es sich handelt: ich habe einen Onkel – ich werde Sie mit ihm bekannt machen; er ist ein höchst verständiger, ehrenwerter alter Mann! –, und dieser Onkel besitzt ein Kapital von tausend Rubel, lebt aber von seiner Pension und braucht das Geld nicht. Das zweite Jahr schon quält er mich, ich solle diese tausend von ihm nehmen und ihm dafür sechs Prozent zahlen. Ich durchschaue ihn: er möchte mir einfach helfen. Im vergangenen Jahr brauchte ich das Geld nicht, doch jetzt war ich sowieso entschlossen, es zu nehmen, und war-tete nur auf seine Ankunft. Sie geben ebenfalls tausend Rubel von Ihren dreitausend dazu; das genügt fürs erste, und wir können uns zusammenschließen. Was wollen wir also damit anfangen?«

Und nun begann Rasumichin sein Projekt auseinanderzu-setzen. Er sprach vor allem davon, daß fast alle unsere Buch-händler und Verleger nur wenig von ihrem Geschäft verstün-den und daher gewöhnlich auch schlechte Verleger seien, während anständige Publikationen bestimmt großen Ab-satz fänden und oft bedeutende Zinsen abwürfen. Von einer Arbeit als Verleger träumte Rasumichin also, der schon seit

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