Darüber muß ich mir noch klarwerden! dachte er.

»Verzeihen Sie bitte«, sagte er mit gespielter Verwirrung. »Raskolnikow ...«

»Bitte, ich freue mich sehr; und Sie sind auch auf eine so amüsante und nette Art hereingekommen ... Was ist denn mit ihm? Will er mich nicht einmal begrüßen?« entgegnete Porfirij Petrowitsch und nickte zu Rasumichin hin.

»Beim wahrhaftigen Gott, ich weiß nicht, weshalb er so wütend auf mich ist. Ich habe unterwegs nur zu ihm gesagt, daß er Romeo gleiche, und ... und habe ihm auch gesagt wes-halb, und sonst war gar nichts, scheint mir.«

»Du Schwein!« erwiderte Rasumichin, ohne sich umzu-drehen.

»Er muß wohl sehr ernste Gründe haben, wenn er eines einzigen Wortes wegen so in Zorn geraten ist«, meinte Por-firij lachend.

»Ach du! Alter Kriminalist! ... Der Teufel soll euch alle holen!« entgegnete Rasumichin. Und plötzlich kam er, lachend und wieder mit fröhlichem Gesicht, als wäre nichts gewesen, auf Porfirij Petrowitsch zu.

»Schluß damit! Wir sind alle Dummköpfe. – Zur Sache: hier mein Freund Rodion Romanytsch Raskolnikow hat erstens von dir gehört und wollte deine Bekanntschaft machen, und zweitens hat er ein kleines Anliegen an dich. Ach, Sa-metow! Wieso bist du hier? Kennt ihr einander denn? Kennt ihr einander schon lange?«

Was soll denn das nun wieder! dachte Raskolnikow un-ruhig.

Sametow schien für einen Augenblick verlegen.

»Wir haben uns doch gestern bei dir kennengelernt«, sagte er dann ungezwungen.

»Also hat mir der liebe Gott etwas erspart. In der vorigen Woche hat mich Sametow ganz dringend gebeten, ich solle ihn dir irgendwie empfehlen, Porfirij, und jetzt habt ihr euch auch ohne meine Hilfe gefunden ... Wo hast du den Tabak?«

Porfirij Petrowitsch war im Hausanzug; er trug einen Schlafrock, sehr saubere Wäsche und schiefgetretene Pantof-feln. Er war ein Mann von etwa fünfunddreißig Jahren,

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