doch plötzlich funkelte in seinen Augen drohender Zorn auf, echter Zorn.

»Hier bist du also!« schrie er aus vollem Halse. »Vom Krankenbett davongelaufen! Und ich habe ihn sogar unter dem Diwan gesucht! Auf den Dachboden sind wir gestiegen! Deinetwegen hätte ich Nastasja beinahe verprügelt! ... Und jetzt ist er hier! Aber Rodja! Was hat das zu bedeuten? Sag die Wahrheit! Gestehe! Hörst du?!«

»Das hat zu bedeuten, daß ihr mir alle auf den Tod lästig seid und daß ich allein sein will«, antwortete Raskolnikow ruhig.

»Allein? Wenn du noch nicht einmal gehen kannst, wenn dein Gesicht noch kreidebleich ist, wenn du kaum Luft kriegst? Du Dummkopf ... Was hast du im Kristallpalast gemacht? Gesteh mir's unverzüglich!«

»Laß mich durch!« sagte Raskolnikow und wollte an ihm vorbeigehen. Das brachte Rasumichin in Wut; er packte Ras-kolnikow fest an der Schulter.

»Durchlassen! Du wagst es, zu mir zu sagen: ,Laß mich durch!' nach dem, was du getan hast? Weißt du, was ich jetzt mit dir machen werde? Ich werde dich mit beiden Armen packen, dich zu einem Bündel zusammenschnüren und unter dem Arm nach Hause tragen; dort kommst du dann hinter Schloß und Riegel!«

»Höre, Rasumichin«, begann Raskolnikow leise und, wie es schien, ganz ruhig, »siehst du denn nicht, daß ich deine Wohltaten nicht will? Und was ist das für ein seltsames Ver-gnügen, Leuten Gutes zu tun, die ... darauf pfeifen? Leuten, denen es letzten Endes wirklich schwerfällt, das zu ertragen? Sag mir, warum hast du mich zu Beginn meiner Krankheit aufgesucht? Ich wäre vielleicht sehr froh gewesen zu sterben! Habe ich dir denn heute nicht schon deutlich genug gesagt, daß du mich quälst, daß du mir ... lästig bist?! Wahrhaftig, das muß ein Vergnügen sein, Menschen zu quälen! Ich ver-sichere dir, daß das alles meiner Genesung ernstlich im Wege steht, weil es mich unablässig reizt. Vorhin ist doch sogar Sosimow weggegangen, um mich nicht zu reizen! So laß auch du mich um des Himmels willen in Ruhe! Und welches Recht hast du schließlich, mich mit Gewalt zu Hause zu hal-

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